18. März 2024
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Huawei P10 lite Smartphone im Test

Ausgeglichener Einsteiger. Das Huawei P10 lite ist ein solides Einsteiger-Smartphone, das beliebte Funktionen zum fairen Preis bietet.

Die „lite“-Modelle aus Huaweis P-Serie haben schon immer mit einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Unter Beweis gestellt haben das bereits die Vorgänger Huawei P8 lite und Huawei P9 lite hier in den Tests von Notebooks & Mobiles.

In diese "Tradition reiht sich auch das Huawei P10 lite ein, das im Vergleich zu den Vorgängern alles noch mal ein wenig besser kann. Das Testgerät ist mit einem HiSilicon-Kirin-658-Octacore, einer Mali-T830-MP2-Grafik, 4 GB LPDDR3-RAM und 32 GB Systemspeicher ausgestattet. Zudem findet man hier eine Dual-SIM-Funktionalität, die das Nutzen zweier SIM-Karten in einem Gerät ermöglicht. Für das Gesamtpaket verlangen die Händler derzeit etwa 280 Euro.

Huawei P10 lite

 

Huawei P10 lite: Auszug der technischen Daten
Model Huawei P10 lite (Dual-SIM)
Preis ab 270 Euro (Straßenpreis)
Erhältliche Farben Graphite Black (Testgerät), Sapphire Blue, Pearl White, Platinum Gold
Prozessor HiSilicon-Kirin-658-Octacore (4× 2,1GHz + 4x 1,7GHz)
Grafik Mali T830 MP2
Arbeitsspeicher 4 GB LPDDR3 RAM
Massenspeicher 32 GB (brutto)/ ca. 18 GB nutzbar + MicroSD-Karte (bis zu 256 GB)
Display 1.080 x 1.920 Pixel, 5,2-Zoll-IPS-Display, 423 ppi, Blaulichtfilter
Betriebssystem & Software Android 7.0 Nougat + EMUI 5.1
Anschlüsse & Erweiterung MicroUSB 2.0
3,5-mm-Klinke
MicroSD-Karte oder 2. SIM-Karte (GSM)
Kommunikation WLAN 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.1, 3G UMTS, 4G LTE,
GPS, GLONASS, WiFi Direct
Kameras 8 MP Front mit Blitz + 12 MP Rückseite f/2.2 mit Autofokus, Blitz, Videos 1080p@30fps
Sensoren Beschleunigungssensor, Lagesensor, Hall-Sensor, Kompass, Helligkeitssensor
Batterie & Stromversorgung Lithium-Polymer-Akku, 12,71 Wh (4,385V bei 2.900 mAh), Herstellerangabe 3.000 mAh
Abmessungen & Gewicht 145 (H) x 72 (B) x 7,2 mm (T), 145 g
Herstellergarantie 24 Monate
Leihsteller Huawei Deutschland
Herstellerseite Huawei Produktseite
Huawei P10 lite: Gehäuse

Optik, Verarbeitungsqualität und Materialwahl könnten sich durchaus auch im Premiumsegment wiederfinden. Das gut 7 mm Flache Gehäuse besteht in weiten Teilen aus Metall und Glas, und versprüht damit ein für diese Preisklasse hohes Maß an Wertigkeit. Die Verwindungssteifigkeit des Gehäuses zeigt sich sehr gut. Die Gehäusekonstruktion hat im Vergleich zum Samsung Galaxy J5 (2016) allerdings den Nachteil, dass es hier keinen abnehmbaren Gehäusedeckel etwa zum Tauschen des Akkus gibt. Das Gewicht beträgt inklusive SIM und Speicherkarte 144,8 Gramm.

Huawei P10 lite: Ausstattung

Die im Testgerät verbauten Schnittstellen decken ein breites Spektrum ab. Mit einem Fingerabdruck-Lesegerät an der Rückseite und schnellem AC-WLAN, hat man hier sogar gewichtige Gründe sich gegen Konkurrenten, wie das Samsung Galaxy J5 (2016) zu entscheiden. Dazu gesellen sich NFC, Bluetooth 4.1, ein Speicherkarten-Lesegerät und zwei SIM-Steckplätze.

Anders als beim Samsung Galaxy J5 DUOS (2016) muss man sich hier jedoch zwischen der zweiten SIM und der Speicherkarte entscheiden. Huawei hat hier leider einen Kombi-Slot verbaut in den lediglich eine der Möglichkeiten hineinpasst. Ebenfalls zurechtkommen muss man beim Huawei P10 lite immer noch mit einem Micro-USB-2.0-Anschluss anstatt einem modernen und vor allem verdrehsicheren USB Typ C.

Als Betriebssystem setzt Huawei auf Android 7.0 Nougat mit eigener EMUI-5.1-Bedienoberfläche. Direkt beim ersten Starten wird schon ein Systemupdate angeboten. Die Oberfläche ist intuitiv und übersichtlich gestaltet. Das gilt auch für die umfangreichen Konfigurations- und Einstellmöglichkeiten die Huaweis EMUI 5.1 bietet.

Huawei P10 lite: Front- & Hauptkamera

Die 8-MP-Kamera der Vorderseite liefert bei Videochats unter guten Bedingungen eine ordentliche Videoqualität ab. Die Auflösung ist relativ fein und sorgt für etwas mehr Schärfe als bei niedriger aufgelösten Konkurrenzmodellen. In dunklen Umgebungen reduziert sich die Darstellungsqualität aber merklich und leidet unter einem sichtbaren Rauschen, blassen Farben und reduzierter Schärfe.

Die 12-MP-Hauptkamera verfügt über recht ansehnliche technische Daten und kann mit einer Blendenzahl von f/2.2, einem Kontrast-AF und einem Phasenvergleichs-AF aufwarten. Die Ergebnisse fallen insgesamt gut aus und überzeugen mit natürlichen Farben und ordentlicher Schärfe. Im Profi-Modus kann man Einfluss auf den ISO-Wert, den Weißabgleich, die Arbeitsweise des Autofokus oder die Belichtungszeit nehmen. Panoramaaufnahmen, Selfieoptimierung, HDR, Zeitraffer und Vieles mehr fehlen hier natürlich nicht.

Huawei P10 lite mit guter Kamera und vielfältigen Funktionen

Wie so oft reduziert sich die Bildqualität bei schlechten oder dunklen Lichtsituationen. Hier ist dann auch ein verstärktes Bildrauschen, Unschärfe und eine weniger natürliche Farbdarstellung zu verzeichnen.

Huawei P10 lite: Sprachqualität

Ja telefonieren möchte man mit einem Smartphone selbst heutzutage hin und wieder auch noch mal. Im O2-Netz musste als Gegenstelle ein Apple iPhone 6 herhalten. Der im Gehäuse integrierte Lautsprecher liefert einen klar differenzierten Klang, der je nach Position zum Ohr schon mal etwas dumpf klingen kann. Sprache ist insgesamt aber gut verständlich. Dual-Array-Mikrofone sorgen für eine ausreichend verminderte Geräuschkulisse bei der Gegenstelle.

Huawei P10 lite: Display

Das IPS-Display bietet auf einer diagonalen von 5,2 Zoll eine Auflösung von 1.080 x 1.920 Bildpunkten und damit eine Punktdichte von 423 ppi. Bildinhalte werden dadurch sehr scharf und detailliert wiedergegeben. Die maximale Helligkeit beträgt 527 cd/m² und der Schwarzwert 0,291 cd/m². Das ergibt einen sehr guten Kontrast von 1.810:1. Trotz der stark spiegelnden Oberfläche ist die Erkennbarkeit von Bildinhalten auch unter freiem Himmel gut gewährleistet. Das Display nutzt zur Helligkeitsregulierung keine Pulsweitenmodulation, ein Flimmern ist nicht erkennbar oder messbar.

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben deckt laut Calman 99,5 % des sRGB-Farbraums und 85,8 % des D65-P3-Farbraums ab. Das sind gute Werte, die für einen subjektiv natürlichen Bildeindruck sorgen.

Die Farbtreue ist dagegen nicht ausreichend, um farbverbindliche arbeiten oder Bewertungen durchführen zu können. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 6,1 und einem maximalen DeltaE 2000 von 10,9 fallen die Abweichungen vom Ideal zu hoch aus. Gemessen wurde die normale und die warme Farbtemperatur-Voreinstellung. Eventuell lässt sich das Ergebnis mit einer manuellen Farbtemperatur-Definition verbessern.

Displaymessungen im Überblick
Huawei P10 lite
Display IPS-LED-Display
Auflösung 1.080 x 1.920 Bildpunkte (423 ppi)
minimale Helligkeit 3,5 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe ca. 50 % (166 cd/m²)
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe ca. 55 % (205 cd/m²)
maximale Helligkeit 542 cd/m²
maximale Helligkeit Akku 542 cd/m²
Schwarzwert Displaymitte 0,291
Ausleuchtung 92 %
sRGB-Farbraumabdeckung 99,5 % (Calman Colorspace-Messung)
D65-P3-Farbraumabdeckung 85,8 % (Calman Colorspace-Messung)
Kontrast 1.862 : 1
mittleres DeltaE 2000 6,1
maximales DeltaE 2000 10,9
Das Display wurde mit Spectracals Calman Software vermessen und ausgewertet.
Bericht zu Spectracals Calman Software.
Huawei P10 lite: Leistung
HiSilicon Kirin 658 & Mali T830 MP2

Der im Huawei P10 lite verbaute SoC ist eine Eigenentwicklung der Chinesen. Der HiSilicon-Kirin-658-Octacore wird hier mit einer Mali-T830-MP2-Grafikeinheit kombiniert und liefert ausreichend Leistung, um alle Alltagsaufgaben flüssig und schnell umsetzen zu können. Beim Geekbench werden mit 852 Punkten (Single-Core) und 3585 Punkten (Multi-Core) etwas bessere Ergebnisse als noch beim Huawei P9 lite erzielt.

Die Grafikleistung hat sich im Vergleich zum Huawei P9 lite zwar nicht wirklich verbessert, aber auch so reicht die Performance im Smartphone-Bereich für viele Aufgaben gut aus.

Lediglich im Spielebereich zeigt sich bei Asphalt 8 Airborne eine gewisse Performance-Grenze, wenn man sich mit maximalen Details über die Rennstrecken bewegt. Hierbei läufts schon mal nicht ganz so flüssig, was man aber mit einer reduzierten Darstellungsqualität einfach beheben kann. Modern Combat 5 und Colin McRae Rally laufen dagegen generell problemlos. Die Performance-Warnung die nicht nur beim Huawei P10 lite beim Start von Colin McRae Rally aufpoppt, ist offensichtlich eine Falschmeldung.

Interner 32-GB-Speicher (brutto)

Von den 32 GB internen Speicher hätte der Nutzer eigentlich fast 23 GB zur Verfügung. Aufgrund der vorinstallierten Apps bleiben davon allerdings nur knapp 18 GB übrig. Wenn man sich von der einen oder anderen Vorinstallation mangels Bedarf trennt, kann man hier sicherlich noch etwas Platz freischaufeln. Mit maximal 110 MB/s beim Lesen und 50 MB/s beim Schreiben arbeitet der interne Flash-Speicher ausreichend flott.

Die Kapazität kann insgesamt durch MicroSD-Karten (bis zu 256 GB lt. Huawei) erweitert werden, Apps haben sich im Test hier aber nicht installieren lassen. Mit einer Lexar Professional UHS-II 1000x (32 GB) erreicht das Testgerät 62 MB/s beim Lesen und 45 MB/s beim Schreiben. Leistungsstärkere Speichermedien könnten durchaus bessere Ergebnisse erzielen.

Huawei P10 lite: Akkulaufzeit

Der Akku verfügt über eine Kapazität von 12,71 Wh. Das ist ziemlich ordentlich und stellt eine gute Voraussetzung für lange Laufzeiten dar. Huawei gibt für das P10 lite eine Gesprächszeit von bis zu 21 Stunden im UMTS-Netz und von bis zu 37 Stunden im GSM-Netz an. Wie gehabt dürften die tatsächlichen Akkulaufzeiten von der Nutzungsart, den gewählten Stromsparoptionen und der Anzahl der genutzten SIM-Karten abhängig sein.

Im Ultrastromsparmodus werden die Funktionen stark zusammengestrichen und stellen lediglich die nötigsten Kommunikationsmodule bereit. In diesem Modus dürfte sich aber die längste Netzunabhängigkeit erzielen lassen. Dass beim P10 lite wie von Huawei behauptet neue Maßstäbe gesetzt werden, zeigen der WLAN-TV-Streaming-Test mit einer Laufzeit von 7:42 Stunden und der PCMark-Battery-Test mit einer Dauer von 6:26 Stunden zwar nicht, dennoch sind die Ergebnisse recht konkurrenzfähig und dürften im Realbetrieb einen Arbeits- oder Nutzungstag gut abdecken können.

Huawei P10 lite

Für das Wiederaufladen veranschlagt Huawei im Idealfall 97 Minuten. Beim Testgerät hat das im Standbymodus 130 Minuten (2:10 Stunden) lang gedauert. Hat der Akku noch eine Restkapazität von 16 %, so verkürzt sich das Laden mit dem 18-Watt-Netzteil auf 1:47 Stunden. Nach einer Stunde Ladezeit hat der Nutzer immerhin schon wieder 76 % zur Verfügung. Das mitgelieferte Netzteil mit Schnellladefunktion verfügt über eine Nennleistung von bis zu 18 Watt.

Huawei P10 lite Akkulaufzeit
Büro (PCMark for Android Battery Test, 205 cd/m²) 6:26 h
Büro (PCMark for Android Battery Test, 166 cd/m²) 6:51 h
WLAN-TV-Streaming (205 cd/m²) 7:42 h
Laden 16 – 100% 1:47 h
Laden 2 – 100% 2:10 h
Kapazität nach 10 Minuten Ladezeit 16 %
Kapazität nach 30 Minuten Ladezeit 42 %
Kapazität nach 60 Minuten Ladezeit 76 %
12,71-Wh-Akku, 3.000 mAh, 4,39 V, mit 18-Watt-Netzteil
Huawei P10 lite: Fazit

Huawei hat mit dem Huawei P10 lite wieder ein äußerst Huawei P10 lite mit guter Bewertunggelungenes Einsteiger-Smartphone am Start. Mit tollem Gehäuse, umfangreicher Ausstattung und solider Leistungsfähigkeit werden viele Ansprüche angemessen bedient. Dass man hier auch bei der 12-MP-Kamera, dem Display und den Akkulaufzeiten keine Ausfälle erlebt, zeugt von der insgesamt ausgewogenen Zusammenstellung des Smartphones. Deutlich mehr Technik und Qualität bekommt man erst im Oberklasse- und Premium-Segment geboten.

Meckern könnte man daher höchstens über den Kombi-Slot, der vom Anwender die Entscheidung abfordert, ob nun eine zweite SIM-Karte oder doch eine Speicherkarte genutzt werden soll. Auch der nicht mehr zeitgemäße Micro-USB-Anschluss nervt, wenn man beim Einstecken des USB-Kabels mal wieder die falsche Ausrichtung gewählt hat.

Huawei P10 lite Pro und Contra

Dem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis stehen diese kleine Einschränkungen jedoch nicht im Wege und beeinflussen letztlich nur wenig die insgesamt hohe Attraktivität des Huawei P10 lite.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

2 thoughts on “Huawei P10 lite Smartphone im Test

  • …verstehe diese „Unart“ nicht, gute Smartphones der unteren Mittelklasse, Einsteigergeräte zu nennen.
    70 % aller Smartphonenutzer reichen diese Geräte meist aus, bzw. nutzen noch nicht mal das Potential. Soll heißen, i.d.R. wird kaum mehr Smartphone benötigt, als diese Geräte bereitstellen.
    Dazu kommt noch, dass vor wenigen Jahren, diese „Einsteigergeräte“ für die Oberklasse hätten herhalten können.

    • Gut, ob das eine „Unart“ oder lediglich der technischen Entwicklung geschuldet ist, wird wohl jeder für sich anders beurteilen. In der P10-Familie stellt das P10 lite nunmal die „kleinste“ Variante dar und ist somit auch das Einstiegsmodell. Für die meisten Nutzer reicht das, andere verlangen von ihrem Smartphone hingegen mehr. Wie gesagt, das beurteilt jeder für sich anders.

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