25. April 2024
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Apple 13,3″ MacBook Pro 2019 (i5-8257U) im Test

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Leistung

Einer der Hauptkritikpunkte am bisherigen Einsteiger-MacBook-Pro bezog sich auf die CPU-Ausstattung. Der dort eingesetzte Zweikerner Intel Core i5-7360U ist absolut gesehen sicherlich kein schlechter Prozessor, angesichts der Preis- und Produktpositionierung der Apple-MacBook-Pro-Serie aber kaum als adäquate Lösung einzuordnen.

Prozessor – Intel Core i5-8257U

Inzwischen hat Apple das Notebook nun auch im Prozessorbereich deutlich aufgewertet. Der im zweiten Quartal 2019 veröffentlichte Intel Core i5-8257U gehört zur Coffee-Lake-Familie, verfügt über 4 Rechenkerne, kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und erreicht eine maximale Taktrate von bis zu 3,9 GHz. Die integrierte Intel Iris Plus Graphics 645 ist mit 128 MB eigenem eDRAM bestückt, greift ansonsten aber wie die anderen integrierten Grafiklösungen im Shared-Memory-Verfahren auf den Arbeitsspeicher zurück.

Die Testergebnisse zeigen, dass Apple durch diesen CPU-Wechsel eine erhebliche Aufwertung herbeigeführt hat. Beim Cinebench R15 erreicht das Testgerät 157 Punkte (Single-Thread-Test) und 686 Punkte (Multi-Thread-Test). Damit wird beim Multi-Thread-Test immerhin der Intel Core i7-8565U im Lenovo ThinkPad T490 geschlagen.

Eine in der Praxis ebenfalls nicht zu vernachlässigende Eigenschaft zeigt sich im Bereich der Dauerlaststabilität. Beim Geekbench-CPU-Stresstest liefert das Sample konstant um die 15.000 Punkte ab. Damit werden sowohl die im Dell XPS 13 9380 und Lenovo ThinkPad T490 eingesetzten Intel Core i7-8565U, als auch der Intel Core i5-8400H im Dell Latitude 5591 hinter sich gelassen.

Apple 13,3" MacBook Pro 2019

Grafik – Intel Iris Pro Graphics 645

Die im Intel Core i5-8257U integrierte Intel Iris Plus Graphics 645 positioniert sich von der Leistungsfähigkeit zwar in der Spitzengruppe der integrierten Grafiklösungen, ist aber wie die Konkurrenten nicht in der Lage aus dem 13,3-Zöller eine Gaming- oder Konstruktionsmaschine zu machen. Beim Unigine Heaven Basic (OpenGL) werden immerhin 40 fps und beim Cinebench R15 OpenGL-Shading 57 fps erzielt.

Für viele andere Aufgaben sind Nutzer mit dieser Lösung hingegen sehr gut ausgestattet. So können zum Beispiel externe 5k-Bildschirme mit 60 Hz betrieben und 4k-Videos ruckelfrei abgespielt werden.

Massenspeicher – Apple 512 GB Solid State Drive

Die Leistung des 512-GB-Solid-State-Drives fällt angemessen hoch aus. Mit 2.353 MB/s beim Lesen und 2.004 MB/s beim Schreiben dürften beim Massenspeicher keine Leistungsengpässe zu erwarten sein. Bei Modellen mit geringerer Speicher-Kapazität könnten insbesondere die Schreibraten schlechter ausfallen. Das 2017er Modell mit 128 GB Brutto-Kapazität hat zum Beispiel lediglich mit um die 800 MB/s Daten geschrieben.

 

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Emissionen

Das Testgerät zeigt sich im einfachen Bürobetrieb mit geringer Auslastung vollkommen unauffällig. Der Betrieb geht lautlos vonstatten und auch die Gehäusetemperaturen fallen mit maximal 35,6 °C am Unterboden sehr zurückhaltend aus. Zu solchen Szenarien gehören zum Beispiel Aufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Musikverwaltung, Videostreaming oder Bildbearbeitung.

Der Lüfter macht in der Regel erst auf sich aufmerksam, wenn Berechnungen über eine Minute lang andauern. Der Lüfter startet dann mit geringer Drehzahl und erhöht diese relativ linear je nach Belastungsdauer. Im Stresstest mit Unigine Heaven und Geekbench arbeitet auch der Lüfter mit voller Leistungsfähigkeit und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von 42,9 dB(A). In dieser Situation ist ein leises hochfrequenteres Nebengeräusch wahrnehmbar, das empfindliche Anwender auf Dauer stören könnte.

In anderen Lastsituation sind keine störenden Elektronik- oder Lüftergeräusche aufgetreten. Die Oberflächentemperaturen bleiben auch nach 1 Stunde Stresstest mit maximal 48,1 °C im zentralen Tastaturbereich, 46,1 °C am Unterboden und 47,9 °C am Netzteil im unkritischen Bereich.

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Stromverbrauch

Die gemessene Leistungsaufnahme bewegt sich zwischen 2,4 Watt (Leerlauf, Display aus) und 64 Watt (Stresstest, Display maximale Helligkeit). Beim gleichzeitigen Laden des Akkus sind ebenfalls bis zu 64 Watt möglich. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 61 Watt spezifiziert, was angesichts der Verbrauchsmessungen etwas schwach dimensioniert erscheint.

Auf die maximale Leistungsfähigkeit hat das aber offensichtlich keine Auswirkungen, da mit einer 85-Watt-Stromversorgung bei den Testergebnissen keine relevanten Unterschiede feststellbar sind.

Im Akkubetrieb erreicht das Testgerät bei der Video-Wiedergabe (Helligkeitsstufe 13, 208 cd/m²) eine Laufzeit von knapp 9 Stunden. Apple führt vergleichbare Tests mit Helligkeitsstufe 12 (151 cd/m²) durch und verspricht Laufzeiten von bis zu 10 Stunden bei der Wiedergabe von Apple-TV-App-Videos.

Beim WLAN-TV-Streaming (Helligkeitsstufe 13, 208 cd/m², Safari-Browser) fällt das Ergebnis mit 8:23 Stunden zwar etwas kürzer aus, stellt im Vergleich zum 2017er 13,3“ MacBook Pro ohne Touch Bar aber eine Verbesserung von etwa 1,5 Stunden dar.

Im Akkubetrieb konnte keine Veränderung der Leistungsfähigkeit festgestellt werden.

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Fazit

Apple hat das Einstiegsmodell der 13,3“-MacBook-Pro-Serie Apple 13,3" MacBook Pro 2019erfolgreich aktualisiert. Im Gesamtpaket immer mit dabei, sind nun Apples Touch Bar, Touch ID, das True Tone Display, der T2-Sicherheitschip und ein etwas kapazitätsstärkerer Akku.

Die sicherlich mit am sehnlichsten erwartete Verbesserung, betrifft jedoch die Leistungsausstattung. Der nicht mehr zeitgemäße Zweikerner ist nun einem potenten Vierkerner der Coffee-Lake-Generation gewichen. Das sorgt je nach Szenario für einen beeindruckenden Geschwindigkeitsschub und dürfte auch die Zukunftssicherheit deutlich verbessern.

Dass unter dieser Änderung weder die Emissionen noch die Akkulaufzeiten leiden müssen, spricht für Apples gelungenes Gesamtkonzept.

Trotz der recht umfangreichen Änderungen hat Apple den eh schon ambitionierten Einstiegspreis nicht weiter erhöht. Geblieben sind dafür die fast schon unverschämten Aufpreise für die angebotenen Speicheroptionen und die mit einem Jahr überaus magere Herstellergarantie.

Apple 13,3" MacBook Pro 2019Somit bleibt auch das 2019er 13,3“-MacBook-Pro ein hochpreisiges Premium-Gerät, das je nach Konfiguration schnell die 2.000-Euro-Grenze überschreiten kann.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.