27. März 2024
Notebook

Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) im Test

Acer Aspire F15: Leistungsfähigkeit

Die Leistungskomponenten des Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) sind durchweg ausgeglichen zusammengestellt. Mit Intels Core-i7-7500U-CPU, Nvidias Geforce GTX 950M-Grafik, 8 GB RAM (Dual-Channel) und einem schnellen Solid State Drive als Systemlaufwerk werden beim Testgerät sonst übliche Nadelöhre vermieden. Während das Hauptlaufwerk mit einer Brutto-Kapazität von 256 GB ausreichend Platz für das Betriebssystem und viele Programme bereitstellt, können Daten ausgiebig auf der zusätzlichen 1-TB-Festplatte geparkt werden.

Die subjektive Arbeitsgeschwindigkeit kann man als hoch einstufen. Programme starten schnell, Eingaben werden zügig umgesetzt und Gedenksekunden oder Systemhänger sind im Testzeitraum nicht vorgekommen. Beim Systembenchmark PCMark 8 Home werden gute 3.836 Punkte erzielt.

Acer Aspire F15

Prozessor

Einen nicht unwesentlichen Anteil an der durchweg fotten Arbeitsgeschwindigkeit hat der potente i7-Prozessor. Mit zwei echten und zwei virtuellen Kernen können bis zu 4 Threads gleichzeitig abgearbeitet werden. Unter idealen Bedingungen erreicht die Taktfrequenz 3,5 GHz, was insbesondere Anwendungen zugute kommt, die ihre Aufträge nicht auf mehrere Rechenkerne verteilen können. Im Vergleich zum Vorgänger Intel Core i7-6500U und zum niedriger positionierten Intel Core i5-7200U kann sich das neue Top-Modell der U-Serie deutlich absetzen. Beim Cinebench-R15-Benchmark (Multi-Core) werden zum Beispiel sehr gute 375 Punkte erzielt.

Bei gleichzeitiger Auslastung von CPU und dedizierter Nvidia-Grafik bleibt das Testgerät im Stresstest (Furmark + Prime95) dauerhaft leistungsfähig und fällt nur kurzzeitig unter den Basistakt von 2,7 GHz. Ansonsten pendelt die Taktfrequenz immer mal wieder auf bis zu 3,3 GHz hoch.

Acer Aspire F15

Im Akkubetrieb setzt Acer auf eine generelle Taktreduzierung, vermutlich um die Akkulebensdauer durch ein zu schnelles Entladen nicht unnötig stark zu belasten. Mit einer Limitierung auf maximal 2,7 GHz brechen die Testergebnisse allerdings um etwa 40 Prozent ein. Beim oben genannten Cinebench-Test werden dann zum Beispiel nur noch 203 Punkte erreicht.

Grafik

Die Grafiksektion des Testgeräts besteht aus einem Nvidia-Optimus-Verbund aus Intel HD Graphics 620 und Nvidia Geforce GTX 950M. Eine Besonderheit der Nvidia-Grafik ist die Bestückung mit schnellem GDDR5-Grafik-Speicher. Das sorgt gegenüber Modellen mit DDR3-Speicher für eine deutlich höhere Speicherbandbreite und dürfte ein nicht unerhebliches Performance-Plus bedeuten. Beim 3DMark Cloud Gate werden zum Beispiel 10.565 Punkte und beim Firestrike-Test 3.217 Punkte erzielt.

Das zeugt von einer recht ordentlichen 3D-Leistung, die sich vor allem im Spielebereich bemerkbar macht. Hier können viele Spieletitel mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten und mit hohen Qualitätseinstellungen abgespult werden. Lediglich besonders leistungshungrige Vertreter wie The Witcher 3 oder Deus Ex Mankind Divided fordern noch höhere Zugeständnisse, um ausreichend flüssige Frameraten abliefern zu können.

Acer Aspire F15

Im Stresstest (Furmark + Prime95) schwankt der GPU-Takt laut HWinfo zwischen 783 und 927 MHz und im Akkubetrieb arbeitet die Nvidia Geforce GTX 950M mit konstanten 731 MHz. Beim Cinebench R15 OpenGL Shading bleiben dann von den 79 fps nur noch 30 übrig.

Testergebnisse im Überblick
 Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) 8 GB RAM & SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 148 cb 375 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 3.320 Punkte 6.045 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.836Punkte (3840)
PCMark 8 Home (Intel) 3.216 Punkte
PCMark 8 Creative 4.679 Punkte
PCMark 8 Work 4.809 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark 563 MB/s 262 MB/s
AS SSD 504 MB/s 246 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 64,8 fps  21,8 fps
Cinebench R15 OpenGL 78,93 fps
3DMark Cloud Gate 10.565 Punkte
3DMark Firestrike 3.217 Punkte
Spiele (1.366 x768) Niedrig Hoch
GRID: Autosport 128 fps 83 fps
Tomb Raider 180 fps 97 fps
Middle Earth: Shadow of Mordor 84 fps 51 fps
Dirt Rally 96 fps 56 fps
The Witcher 3 46 fps 26 fps
Deus Ex Mankind Divided 36 fps 25 fps
Landwirtschafts-Simulator 2017 139 fps 71 fps
Acer Aspire F15: Emissionen

Das Acer Aspire F15 erzeugt in der Testkonfiguration ein sehr zurückhaltendes Betriebsgeräusch. Im Leerlauf hört man lediglich das Motorengeräusch der Festplatte, das mit einem Schalldruckpegel von 29,9 dB(A) deutlich wahrnehmbar ist. Erst wenn sich dieses Laufwerk in den Ruhezustand begibt hat man die Chance auf ein nahezu lautlos arbeitendes Notebook. Der Lüfter arbeitet hier mit kaum wahrnehmbaren 28,1 dB(A).

Bei mittlerer und hoher Last dreht der Lüfter merklich auf. Mit einem gemessenen Schalldruckpegel von 31,8 dB(A) bis 34,7 dB(A) bleibt das Laptop aber selbst unter hoher Beanspruchung relativ leise. Deutlich nerviger zeigt sich dagegen das optische Laufwerk, wenn Daten übertragen werden. Mit einem Schalldruckpegel von bis zu 43,2 dB(A) äußert sich diese Kopiermethode als überaus lautstark.

Emissionen – Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) Schalldruckpegel Oberflächentemperatur
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 28,1 – 29,8 dB(A) max. 28,3 °C
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) 29,8 – 34,7 dB(A) max. 32,6 °C
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) 29,8 – 31,8 dB(A) max. 32,8 °C
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 31,8 – 34,7 dB(A) max. 52,0 °C (Unterboden)
Temperatur Luftauslass max. 67 °C
HDD 29,8 dB(A)
DVD-Laufwerk Datentransfer 32,4 – 43,2 dB(A)

Die Oberflächentemperaturen bewegen sich bei wenig Last im Bereich der 30 °C-Marke. Nach einer Stunde Stresstest haben sich die Werte deutlich erhöht und erreichen im mittleren Tastaturbereich bis zu 47,8 °C. Am zentralen Unterboden führt dieses Szenario zu 52 °C und am Luftauslass sind es sogar 67 °C. Ähnliche Werte kann man durchaus auch nach einer ausgedehnten Spielesession messen. Beide Hotspots sollte man zumindest mal im Hinterkopf behalten, da eine Berührung mit der nackten Haut schon unangenehm werden kann.

Acer Aspire F15

Acer Aspire F15: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten

Der Stromverbrauch des Testgeräts bewegt sich zwischen 5,1 Watt im Minimum und 79,6 Watt in der Spitze beim Stress-Test. Im einfachen Office-Betrieb kommt man meist mit 17 bis 20 Watt aus. Bei mittlerer Last können es schon mal bis zu 43 Watt werden und aktuelle Spiele bewegen sich in der Regel darüber. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 90 Watt spezifiziert und hat damit noch etwas Reserven in der Hinterhand.

Der unter der Bodenplatte integrierte Akku verfügt über eine Kapazität von 62 Wh und ist nicht zum regelmäßigen Austausch vorgesehen. Im Leerlauf hält er unter besten Bedingungen bis zu 16:34 Stunden durch. In der Praxis ist dieser Wert eher nicht zu erreichen. Mit minimaler Displayhelligkeit und ausgeschalteten Funkverbindungen werden wohl nur die wenigsten Anwender längere Zeit ihre Dokumente lesen.

Energieverbrauch – Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 2,8 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 5,1 Watt 16:34 h
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) 9,5 – 43,2 Watt 4:06 h
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert, Intel-Grafik) 4:49 h
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) 17,0 -18,1 Watt 6:32 h
Stresstest (maximale Displayhelligkeit, Nvidia) 79,6 Watt 2:21 h
90-Watt-Netzteil, 62-Wh-Akku
Ladedauer 5 % bis 100 % 67 – 70 Watt 1:58 h

Beim WLAN-TV-Streaming reduziert sich deshalb die Laufzeit auch schon auf 6:32 Stunden (ca. 200 cd/m² Displayhelligkeit, ausbalanciertes Profil, Intel-Grafik), was einen guten Anhalt für den Praxisbetrieb darstellt. Beim PCMark-8-Battery-Test reduziert sich die Netzunabhängigkeit weiter auf 4:06 Stunden, wobei man mit der Auswahl der Intel-Grafik bei verminderter Grafikperformance etwa 40 Minuten herausschinden kann.

Bei voller Systemlast schafft das Acer Aspire F15 wiederum sehr schmeichelnde 2:21 Stunden. Diese sehr gute Akkulaufzeit hat das Laptop der Leistungsdrosselung im Akkubetrieb zu verdanken, die für eine deutlich reduzierte Leistungsaufnahme sorgt.

Acer Aspire F15

Acer Aspire F15: Fazit

Das Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) zeigt sich im Test mit zwei Acer Aspire F15unterschiedlichen Gesichtern. Zum einen gefällt die gute Leistungsausstattung mit spieletauglicher Performance und praxisgerechter Laststabilität. Auch die Geräuschentwicklung, die Eingabegeräte und die Wartungsfreundlichkeit schlagen sich auf die gute Seite der Medaille. Während die gemessenen Hitze-Hotspots nur nach langer Beanspruchung auftreten und die im Akkubetrieb reduzierte Leistungsfähigkeit durchaus verständlich ist, gefällt das hier verbaute Display ganz und gar nicht. Helligkeit, Kontrast und Blickwinkelstabilität zeigen sich mit zu vielen Einschränkungen verbunden und dürften die wenigsten Anwender auf Dauer zufriedenstellen.

Acer Aspire F15Weitere Kleinigkeiten, wie die langsame Geschwindigkeit des USB-Typ-C-Ports, die teils ungünstige Schnittstellenpositionierung und das laute DVD-Laufwerk wirken zumindest hin und wieder einschränkend. Unter dem Strich entpuppt sich das 900-Euro-Notebook in der getesteten Konfiguration mit so manchem Nachteil behaftet. Ob die Positiveigenschaften letztlich in der Lage sind diese auszugleichen, ist vor allem von den persönlichen Ansprüchen und Bedürfnissen möglicher Interessenten abhängig.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

4 thoughts on “Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) im Test

  • Hallo Tobias,
    vielen Dank für Deinen sehr aussagefähigen Test. Er kommt genau zur rechten Zeit. Ich beabsichtigte genau diesen Typ 70YT zu kaufen. Gute Komponentenauswahl und eine tolle „Verpackung“ zum vernünftigen Preis.
    Die Acer-Homepage geht nicht direkt auf das verbaute Display ein – aber Tests bauähnlicher Geräte bescheinigten leider bereits regelmäßig eher dunkle Displays. Das K. O. ist aber nun die Tatsache, daß das Display spiegelt. Schade.
    Da wird mein nächstes Notebook wohl doch ein MSI oder Asus werden.
    Dein neues Projekt „Notebooks und Mobiles“ gefällt mir sehr gut -Bookmark bereits erstellt- mach‘ weiter so. Deine Tests sind sehr detailliert, so hat man eine gute Basis für seine Kaufentscheidung – immerhin kauft man nicht alle drei Monate ein neues Notebook oder Handy.
    Grüße
    Ulrich

    • Danke für dein positives Feedback. Ja da kann ich dir nur beipflichten. Im Grunde ist es ziemlich schade, dass so mancher Hersteller ausgerechnet beim Display spart. Dabei sind die Aufpreise, wie man zum Beispiel bei Lenovos ThinkPad E560 sieht, für ein ordentliches FullHD-IPS-Display durchaus überschaubar. Ansonsten hat das Testgerät ja einen insgesamt guten Eindruck hinterlassen.

      • Hallo Tobias,

        wow! Endlich mal ein detaillierter und aussagefähiger Test zu dieser Serie. Die Ergebnisse beim Display stimmen in der Tat bedenklich. Ich schwanke momentan noch zwischen dem Test-Modell und dem etwas günstigeren Acer Aspire E5-575G-70MN. Kannst du mir auf Anhieb sagen, ob dieses dasselbe minderwertige Display besitzt, wie das F5-573G-70YT ? Oder ist in der E-Serie eventuell ein höherwertiges Display verbaut worden?
        Vielen Dank,
        jul

        • Nee sorry, kann ich nichts Belastbares zu sagen. Scheint immerhin ein mattes Panel zu sein. Ansonsten sind die Infos recht spärlich, die ich finden konnte.

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