25. April 2024
Zubehör

Vodafone GigaCube LTE-WLAN-Hotspot im Test

WLAN nach Bedarf. Der Vodafone GigaCube ist ein flexibler Internetzugang, der dank mobiler LTE-Technik ortsunabhängig einsetzbar ist. Zum Betrieb ist lediglich eine Steckdose notwendig, für alles andere sorgt Vodafone.

Die Ferienwohnung, der Besprechungsraum, der Garten oder die Zweitwohnung. Alles Orte für die sich eine ständige Internetverbindung mit Vertrag nicht lohnt oder vielleicht sogar erst gar nicht realisieren lässt. Hier auf das Smartphone als Hotspot auszuweichen oder nur Geräte mit eigenem Breitbandmodul einzusetzen ist je nach Einsatzzweck nicht immer die optimale Lösung.

Mit "Vodafones GigaCube bekommt der Internet-Nomade einen flexibel einsetzbaren WLAN-Hotspot geliefert, der dank mobiler LTE-Technik ortsunabhängig nutzbar ist. Grenzen sind dieser Lösung lediglich bei der Stromversorgung und der Netzabdeckung gesetzt. Ein eigener Akku, der dem relativ kompakten Zylinder-Router eine deutlich bessere Mobilität verleihen könnte fehlt. Hier ist zwingend eine Steckdose von Nöten, um die Stromversorgung sicherstellen zu können. Nutzbar ist der GigaCube in ganz Deutschland.

Vodafone GigaCube

Vodafone GigaCube: Technik & Leistungsdaten

Die im Router verbaute Technik kommt von Huawei. Das Modell B528s-23a unterstützt LTE Cat. 6 mit max. 300 Mbit/s, Dual-Band-AC-WLAN und kann insgesamt bis zu 64 Nutzer bedienen. Die derzeit erhältlichen Vodafone-Tarife limitieren die maximale Downloadrate auf 150 Mbit/s, im Upload sind bis zu 50 Mbit/s möglich.

Auszug der technischen Daten:
  • HiSilicon Balong 722
  • 512 MB interner Speicher mit proprietärem Betriebssystem
  • 256 MB RAM
  • LTE Cat6 Highspeed Internet Verbindung
  • Superschnelles WLAN für bis zu 64 Nutzer
  • Gigabit-LAN-Port
  • Externe LTE-Antennen-Anschlüsse
  • WLAN: 802.11 b/g/n/ac 2.4GHz & 5GHz
  • GSM: Dual-Band 900/1800
  • UMTS: Dual-Band 900/2100
  • LTE: Hepta-Band 2100/1800/2600/900/800/1500/2600
  • Max. Download: 300,0 Mbit/s (im GigaCube Tarif auf 150Mbit/s gedrosselt)
  • Max. Upload: 50 Mbit/s
  • Sicherheit: WiFi Verschlüsselung, Firewall, User Authentifizierung, Pin Protection
  • Betriebssystem-Unterstützung: Win10, Win8, Win7, WinXP, Vista, Mac OS, Linux (RNDIS, ECM)
  • Leistungsaufnahme bis zu 20W (Herstellerangabe)
  • Micro-SIM (3FF)
  • Gewicht 366 g
  • Maße 105 x 90 x 181 mm
  • Farbe Weiss (matt)
  • Statusanzeige mit 4 LED’s
  • Lieferumfang: Vodafone GigaCube, Steckernetzteil, LAN-Kabel
Vodafone GigaCube: Inbetriebnahme

Die Einrichtung des GigaCube nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Die beigelegte Kurzanleitung ist übersichtlich und erklärt die Inbetriebnahme Schritt für Schritt. Mit dem Einlegen der mitgelieferten SIM und dem Einstecken des Netzsteckers in die Steckdose beginnt der Spaß.

Das WLAN-Netz ist standardmäßig verschlüsselt, das Passwort findet man für die erste Inbetriebnahme an der Untersteite des Routers. Wie gehabt sollte man hier zeitnah Netzwerkname und Kennwort abändern. Der Router läuft nun, doch was kostet der ganze Spaß?

Vodafone GigaCube: Tarifmodelle & Kosten

Der Vodafone GigaCube ist derzeit mit zwei verschiedenen Tarifmodellen verfügbar. Hauptunterschied ist hier die Art der Vertragsbindung. Während man bei der Standard-Variante entsprechend dem üblichen Verfahren monatlich einen festen Betrag entrichtet, muss man beim GigaCube Flex nur die monatliche Grundgebühr entrichten, wenn der Router genutzt wird. Immer inklusive ist ein 50 GB Highspeed-Datenvolumen mit bis zu 150 Mbit/s.

  • GigaCube: 1 Euro einmalig für die Hardware, mtl. 34,95 Euro, mit Vodafone Red Mobilfunkvertrag mtl. 24,95 Euro
  • GigaCube Flex: 49,95 Euro einmalig für die Hardware, mtl. 34,95 Euro, mit Vodafone Red Mobilfunkvertrag mtl. 24,95 Euro

Bevor das Highspeed-Volumen aufgebraucht ist wird man rechtzeitig vorgewarnt und bekommt Gelegenheit sein Kontingent aufzustocken:

  • 1 GB 2,99 Euro
  • 5 GB 9,99 Euro
  • 10 GB 14,99 Euro
  • 25 GB 24,99 Euro

Vodafone GigaCube

Nutzbar ist dieses neue Highspeed-Volumen jedoch nur im aktuell noch laufenden Nutzungszeitraum. Eine Übertragung auf den Folgemonat ist nicht möglich.

Ausführliche Informationen zum GigaCube und zu den Tarifmodellen findet man auf der Vodafone-Homepage: Technik & Kosten

Damit bei einer eigentlichen Nichtbenutzung nicht versehentlich Hintergrunddienste oder sonstige Gerätekommunikationen einen ungewollten Nutzungsmonat auslösen, empfiehlt Vodafone bei längeren Nutzungspausen den GigaCube kurzerhand vom Stromnetz zu trennen und damit auszuschalten. Zudem soll das Datenaufkommen generell durch eine Qualitätsbeschränkung auf 480p beim Videostreaming in Schach gehalten werden.

Vodafone GigaCube: Alternative

Eine mögliche Alternative könnte der Homespot von Congstar darstellen. Die monatlichen Kosten fallen hier mit 20 Euro deutlich geringer aus. Dafür ist das Paket aber auch spürbar enger geschnürt. Die Hardware kostet hier 119 Euro, die maximale Download-Geschwindigkeit ist auf 20 Mbit/s (Upload 5,7 Mbit/s) begrenzt und als Highspeed-Datenvolumen stehen lediglich 20 GB zur Verfügung. Weitere Informationen zum Homespot findet man bei Congstar: Informationen und Tarif Congstar Homespot.

Vodafone GigaCube: Im Praxisbetrieb

In der Praxis zeigt sich dann aber schnell, dass sich das Datenvolumen recht schnell reduziert. Ein paar Filmchen streamen, ein bisschen Musik herunterladen, das eine oder andere Update aufspielen, Mails checken und im Internet surfen verbraucht über mehrere Tage verteilt doch mehr als man denkt.

Leider hat es Vodafone bisher versäumt eine transparente Nutzungshistorie in der Bedienoberfläche des Vodafone Centers einzubauen. Damit könnten unbewusste Datentransfers aufgedeckt und das Nutzerverhalten datenökonomisch angepasst werden. Ohne diese Übersicht wird es für die meisten Anwender recht mühselig die versteckten Datenschlucker ausfindig zu machen.

Vodafone GigaCube

Wie sich im Test zeigt ist die versprochene Bandbreitenreduzierung beim Videostreaming nicht aktiv. Amazon-, Youtube- oder iTunes-Videos lassen sich aus dem Netz in voller Bandbreite abspielen. Eine 480p-Komrimierung findet nicht statt. Wenn man hier also nicht selbst Hand anlegt und da wo es möglich ist eine geringere Qualität einstellt, purzeln die Gigabytes während eines Kinoabends ausserordentlich schnell.

Auf Nachfrage gibt Vodafone an, die ursprünglich geplante 480p-Datenkomprimierung doch nicht einzuführen. Dieser Schritt sei nicht mit den Qualitätsansprüchen der Kunden vereinbar. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass man sich die Zusatzeinnahmen durch nachgebuchte Highspeed-Volumen nicht entgehen lassen möchte. Um auch hier ein Stück weit mehr Transparenz oder Kundenfreundlichkeit zu bieten, wäre sicherlich eine Auswahloption im Vodafone Center vorteilhaft. Datensparer wie auch qualitätshungrige könnten sich über einen solchen Weg für die gewünschte Datenrate beim Streaming entscheiden.

Beispiele für mögliche Datenverbräuche beim Streaming/ Download:
  • 400 MB/ Std. TV-Streaming Zattoo (Mobil-App Stufe niedrig)
  • 1,3 GB/ Std. TV-Streaming Zattoo SD Kanal
  • 2,2 GB/ Std. TV-Streaming Zattoo HD-Kanal
  • 600 MB/ Std. Amazon Prime niedrigste Qualitätsstufe „Gut“
  • 1,8 GB/ Std. Amazon Prime mittlere Qualitätsstufe „Besser“
  • 5,8 GB/ Std. Amazon Prime höchste Qualitätsstufe „Beste“
  • 2,3 GB/ Std. (HD, 720p) Apple iTunes (Beispiel Deadpool 1:48 Std.)
  • 1,15 GB/ Std. (SD) Apple iTunes (Beispiel Deadpool 1:48 Std.)
WLAN & LTE

Die WLAN-Reichweite des Vodafone GigaCube reicht für Wohnungen, mittlere Konferenzräume oder etwa 20 Meter bis in den Garten (bei günstiger Platzierung in der Nähe eines Fensters). Bei der Gartennutzung kann man die Reichweite nochmal merklich steigern indem man den GigaCube vor der Aussenwand platziert und damit die bauliche Trennung umgeht.

Bei mäßiger LTE-Netzabdeckung kann man versuchen die Empfangsqualität mit einer externen Antenne zu verbessern. Hierfür hält der GigaCube zwei Anschlüsse nach dem TS9-Standard an der Rückseite bereit. Passende Modelle finden sich im Zubehörhandel.

Vodafone GigaCube: Fazit

Vodafone bietet mit dem GigaCube ein insgesamt Vodafone GigaCubetolles Produkt. Der ortsunabhängige Internetzugang kann deutschlandweit eingesetzt werden und gibt seine schnelle LTE-Anbindung per WLAN an Laptops, Smartphones oder Tablets weiter. Der Router überzeugt trotz höherer einmaliger Kosten vor allem als GigaCube Flex. Hier müssen nur die Monate gezahlt werden in denen man den Internetzugang auch tatsächlich nutzt. Das kommt dem eigentlichen Einsatzzweck an verschiedenen Orten sehr entgegen und unterstreicht das flexible Geräte-Konzept.

Vodafone GigaCubeNachbessern sollte Vodafone jedoch an der intransparenten Darstellung des Datenverbrauchs und der erst versprochenen, dann aber doch nicht eingeführten Datenkomprimierung beim Videostreaming. Hier könnte sich eine entsprechende Ergänzung oder Auswahloption in der Weboberfläche des Vodafone Centers überaus kundenfreundlich auswirken.

Wenn Vodafone bei diesen Punkten noch Hand anlegt, könnte der GigaCube in der Endwertung ein „Sehr gut“ erhalten. Anhand des aktuell gebotenen Gesamtpakets bleibt es dagegen erst mal bei einem „Gut“.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.