Notebook

HP 470 G7 (i7-10510U, Radeon 530) im Test

Großraum-Büro. Der HP 470 G7 ist ein besonders seltener Vertreter von Business-Notebooks im 17-Zoll-Format. Eine gelungene Kombination aus praxisgerechter Qualität, Ausstattung und Leistungsfähigkeit soll mit einer zurückhaltenden Preisgestaltung insbesondere preisbewußte Kundenstämme ansprechen.

HP stellt für den HP 470 G7 auf der Produktseite Produktivität, Leistungsfähigkeit und Mobilität in den Vordergrund. Egal ob im Büro oder unterwegs, Unternehmen sollen hier ein besonders geeignetes Arbeitsgerät vorfinden.

Diese Ausrichtung hätte auch ziemlich gut zu dem mittlerweile ausgelaufenen HP ProBook 470 gepasst, das vermutlich keinen direkten Nachfolger mehr erhalten wird. Diese Rolle kann das HP 470 G7 trotz ähnlicher Namensgebung jedenfalls nicht einnehmen. Zu groß sind die Unterschiede: Explizit kein ProBook, keine vPro-Platform, fehlende MIL-STD-Zertifizierung, spartanische Business-Ausstattung und magere Schnittstellenauswahl. Unter dem Strich handelt es sich beim HP 470 G7  einfach nur um ein leicht abgewandeltes HP 17.

Das vorliegende Testgerät (8VU24EA#ABD) verfügt über einen Intel Core-i7-10510U-Prozessor, eine AMD-Radeon-530-Grafik, 16 GB RAM, ein 512-GB-Solid-State-Drive und ein FullHD-IPS-Display. Ebenfalls mit an Bord: Ein Speicherkarten-Lesegerät im Standardformat. Im HP Online Store ruft der Hersteller für die Testkonfiguration etwa 1.110 Euro ab, bei den einschlägigen Online-Händlern beginnen die Straßenpreise etwas darunter.

Besonderheit: Ebenfalls erhältlich sind Modelle mit optischem Laufwerk zum Beispiel der HP 470 G7 (9TX57ES#ABD) mit DVD+/-RW-DL-Laufwerk.

Wenn man auf Windows 10 Professional verzichten und mit einem Jahr Garantie erst einmal auskommen kann, käme alternativ vielleicht das HP 17 (8EY33EA#ABD) mit sonst identischer Leistungsausstattung in Betracht. Zum Testzeitpunkt ist dieses Modell bei den einschlägigen Händlern etwa 200 Euro günstiger gelistet.

HP 470 G7: Auszug der technischen Daten
Model HP 470 G7
EAN/Herstellernummer EAN 194721687418
Preis ca. 1.110 Euro HP Online Shop
Farbe Silbergrau
Prozessor Intel Core i7-10510U, 4 Kerne (8 Threads), 1,8 GHz – 4,9 GHz, 8 MB Cache, 15 Watt TDP
Grafik AMD Radeon 530 & Intel UHD Graphics
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4-2666-RAM (3200er verbaut), Dual-Channel
Massenspeicher Intel SSD 660p, M.2-PCIe-SSD mit 512 GB, gesteckt
Display 17,3-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, matt aufgeraut, 16:9, 129 ppi, AUO B173HW01V0
Betriebssystem & Software Windows 10 Professional 64 bit
BIOS-Version F.53 (13.12.2019)
Anschlüsse & Erweiterung 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A (5 Gbit/s),  1 x USB 2.0 Typ A, 1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, SDXC-Speicherkarten-Lesegerät (Alcor USB 2.0), HDMI 1.4b
Kommunikation Intel AX201 Wi-Fi 6 (2×2) , Bluetooth 5, Digital-Mikrofon, HD-720p-Webcam, Gigabit-Ethernet (Realtek RTL8168/8111)
Sensoren
Audio Realtek – High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Touchpad
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung
Batterie & Stromversorgung 42-Wh-Lithium-Ionen-Akku (Long Life, intern), 65-Watt-Netzteil
Zubehör
Abmessungen & Gewicht 415 (B) x 272 (T) x 25 (H) mm, Testgewicht 2,28 kg & Netzteil 320 g
Herstellergarantie 3 Jahre Herstellergarantie mit Abhol- und Rückgabeservice
Leihsteller HP Deutschland
Informationen zum Testgerät Produktseite, Handbuch, Datenblatt
HP 470 G7: Garantie

HP gewährt für die Serie standardmäßig 1 Jahr Herstellergarantie. Wie beim Testgerät gibt es davon abweichend jedoch viele Konfigurationen die von Haus aus bereits mit 3 Jahren Abhol- und Rückgabeservice ausgestattet sind. Hier sollte man beim Kauf die Augen aufhalten, was genau für das Wunschmodell zutrifft. Wie üblich kann man den Service-Umfang den eigenen Bedürfnissen nach mit vielseitig ausgerichteten HP Care Packs anpassen. Eine Erweiterung auf 3 Jahre Vor-Ort-Service (UK703E) kostet zum Beispiel etwa 110 Euro extra.

HP 470 G7: Gehäuse

Das Gehäuse des HP 470 G7 ist zwar nicht nach dem MIL-STD-810G-Standard spezifiziert, dennoch bekommt der Anwender hier ein subjektiv stabil konstruiertes Notebook geboten. HP nutzt hier offensichtlich das gleiche Gehäuse wie beim HP 17. Die Handballenablage liegt fest auf, das große Displayscharnier packt kräftig zu und der Displaydeckel lässt sich mit angemessener Krafteinwirkung nur wenig verwinden.

Optisch gefällt der HP 470 G7 mit seinem einfarbigen Gehäuse in Ash Silver, das sich kaum anfällig für Fingerabdrücke oder Staubablagerungen präsentiert. Die farblich etwas dunkler abgesetzte Tastatur wird durch eine Handballenablage im gebürsteten Look ansprechend eingefasst.

Trotz der relativ üppigen Ausmaße wirkt der HP 470 G7 für einen 17-Zöller noch recht schlank und trägt mit einem Gewicht von 2,28 kg auch nicht zu dick auf. Damit kommt der Aspirant zwar nicht an die Mobilität eines 13-Zöller der 1-kg-Klasse heran, dennoch bleibt das Business-Notebook gut tragbar.

Am Unterboden befinden sich keine separaten Wartungsklappen. Um an die Komponenten zu gelangen, muss die gesamte Bodenplatte entfernt werden. Hinweise dazu findet man im Maintenance & Service Guide zum HP 470 G7, das zum Testzeitpunkt online allerdings nicht erreichbar war. Vor dem Durchführen von Arbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gehabt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.

HP 470 G7: Ausstattung

HP verfällt beim HP 470 G7 nicht der Versuchung dem aktuellen Trend möglichst viele ältere Schnittstellen wegzurationalisieren, sondern nutzt die Möglichkeiten des etwas größer ausgefallenen Gehäuses praxisgerecht aus. Ein DVD-Brenner, ein Speicherkarten-Lesegerät im SD-Format und ein Ethernet-Port sind heutzutage keine Selbstverständlichkeiten mehr. DVD-Brenner und Speicherkarten-Lesegerät sind allerdings nur in bestimmten Konfigurationen enthalten. Das Testgerät muss zum Beispiel ohne optischem Laufwerk auskommen.

Schmerzlich fehlen dürfte so manchem Anwender so oder so ein USB-Port im Typ-C-Format oder ein Monitoranschluss der in der Lage ist eine 4k-Auflösung bei 60 Hz auszugeben. Die Chance ältere Standards mit neueren zu kombinieren hat HP somit leider vertan. Selbst bei weniger anspruchsvollen Businesskunden dürften zwei USB 3.1 Gen.1 im Typ-A-Format, ein USB 2.0 im Typ-A-Format und eine kombinierte 3,5-mm-Klinke-Buchse kaum kaufentscheidend sein.

Für die Handhabung zeigt sich in der Praxis zudem die enge Positionierung der Anschlüsse auf der linken Gehäuseseite nachteilig. breitere HDMI-Kabel oder USB-Sticks können die jeweils daneben liegenden Schnittstellen blockieren.

An kabellosen Verbindungsmöglichkeiten bietet der HP 470 G7 Intels AX201 Wi-Fi 6 (2×2) mit Bluetooth 5.0. Im Test haben Reichweite, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit keine negativen Auffälligkeiten gezeigt.

Ein mobiles Breitbandmodul, NFC, eine Infrarot-Kamera, ein SmartCard-Lesegerät oder ein Fingerabdruck-Lesegerät bietet die Serie genauso wenig, wie HDMI 2.0, DisplayPort, Thunderbolt 3 oder USB 3.1 Gen.2.

Schnittstellenperformance
HP 470 G7 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB) 35 Lesen/ 31 Schreiben
Speicherkarten-Lesegerät, ADATA Premier One UHS-II (MicroSD 64 GB) 35 Lesen/ 32 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ A, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) 447 Lesen/ 430 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz nein
Latenzen: Testlaufzeit 19 Sek. 2.122 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 76,8 dB(A)
Subjektive Audioqualität Höhenlastig, blechern, kaum Mitten & Bässe
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 18 m
Erreichbarkeit BIOS ESC danach F10
Weiterführende Artikel: Sicherheit für Notebooks
Audio

Die Soundqualität der eingebauten Lautsprecher ist schlichtweg schlecht. Höhenlastig, blechern und ohne wirksame Mitten und Bässe reicht die Audioausgabe nur für besonders anspruchslose Aufgaben. Externe Lösungen lassen sich zum Beispiel per USB, Bluetooth oder 3,5-mm-Klinke anbinden.

HP 470 G7: Eingabegeräte
Tastatur

Dank der großzügigen Platzverhältnisse ist es für den HP 470 G7 kein Problem normal große Tasten im 19-mm-Raster unterzubringen. Vermutlich aus optischen Gründen verfällt HP trotz der guten Voraussetzungen jedoch der Versuchung die Pfeiltasten in eine Zeile zu quetschen. Unpraktisch.

Aufgrund des separaten Nummernblocks auf der rechten Seite wandert das Haupt-Tastenfeld nach links und sorgt zusammen mit dem Touchpad für eine asymmetrische Anordnung. Manche Anwender stören sich an einer solch linkslastigen Ausrichtung, da dies bei zentraler Sitzposition vor dem Bildschirm zu einer unnatürlich verdrehten Handhaltung führen kann. Eine Variante ohne Nummernblock, dafür aber mit zentralem Touchpad, ist nicht erhältlich.

Mit gutem Druckpunkt, recht leisem Anschlag und insgesamt fester Auflage bekommt man bei dieser Tastatur ein ordentliches Feedback geboten.

Die Tastaturbeschriftung ist kontraststark, teils aber sehr filigran ausgeführt. Bei schlechter Beleuchtung kann das die integrierte Tastaturbeleuchtung problemlos ausgleichen. Das Tasten-Layout entspricht dem bekannten Standard und gibt keine ernsten Rätsel auf. Per FN-Kombination stellt HP willkommene Schnellzugriffe bereit. Dazu gehört zum Beispiel die Steuerung der Displayhelligkeit, der Lautstärke oder der Tastaturbeleuchtung.

Touchpad

Das Touchpad verfügt über eine gute Größe von 114 x 50 mm und bietet gute Gleiteigenschaften. Ein-, Zwei-, Drei- und Vierfingergesten sind möglich. Eingaben werden zuverlässig angenommen. Die Konfiguration erfolgt über die Windows-Einstellungen. Hier können die verschiedenen Gesten und Funktionen den eigenen Wünschen nach ausgewählt oder deaktiviert werden.

Die separat ausgeführten Hardwaretasten lassen sich angenehm leicht bedienen und quittieren Eingaben mit einem leisen Klicken. Alternativ kann die Hardwarebedienung in weiten Teilen durch einen Zwei-Finger-Tipp ersetzt werden.

Eine alternative Eingabemöglichkeit per Pointing Stick bietet der HP 470 G7 nicht.

HP 470 G7: Display

HP hat für den 470 G7 zwei verschiedene Displayoptionen im Angebot. Kaum zu empfehlen ist das HD+-Panel (1.600 x 900 Bildpunkte), das noch auf der blickwinkelabhängigen TN-Technologie basiert und zudem mit einer maximalen Helligkeit von 220 cd/m², einem Kontrast von 300:1 und einer NTSC-Farbraumabdeckung von 45 % nur wenig anspruchsvolle Basisansprüche befriedigen dürfte.

Im Testgerät ist das im Vergleich dazu deutlich empfehlenswertere FullHD-IPS-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) eingesetzt. Neben einer feineren Auflösung (127 ppi) verspricht HP hier eine höhere Helligkeit, einen besseren Kontrast und eine weitreichendere Farbraumabdeckung. Zudem sorgt die verwendete IPS-Technologie für eine deutlich bessere Blickwinkelstabilität.

Die matte Displayoberfläche ist bei diesem Modell besonders stark aufgeraut. Dadurch verliert die Anzeige sichtlich an Schärfe und leidet unter einem auffälligen Grieseleffekt. Spiegelungen werden im Gegenzug dafür aber besonders effektiv verhindert.

Displayhelligkeit
PWM
Schwarzbild
Blickwinkelstabilität
Oberflächenspiegelungen
Schwarzbild
Helligkeit & Kontrast

Im Test erreicht das Panel des HP 470 G7 eine maximale Helligkeit von 310 cd/m² und liefert eine Ausleuchtung von 89 %. Beim Schwarzbild zeigt sich allerdings eine gut sichtbare Wolkenbildung mit störenden Lichthöfen.

Die Helligkeit lässt sich prozentgenau über die Windows-Display-Einstellungen oder 11 vordefinierte Helligkeitsstufen regulieren. Stufe 9 liefert zum Beispiel 221 cd/m² und Stufe 8 157 cd/m². HP setzt beim 470 G7 mit dem FullHD-AUO-Panel keine Pulsweitenmodulation zur Helligkeitsregulierung ein.

Der Schwarzwert beträgt im Auslieferungszustand mit maximaler Helligkeit 0,26 cd/m² und sorgt für einen Kontrast von 1.192:1.

Farbraum & Farbgenauigkeit

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben fällt beim getesteten AUO-Panel angenehm hoch aus. Mit über 91 % des sRGB- oder ITU-RBT709-Farbraums können relativ viele feine Farbabstufungen wiedergegeben werden.

ITU-R BT.709
P3
sRGB

Ebenfalls überraschend gut zeigt sich die Farbtreue nach einer Profilierung. Der ursprünglich deutlich zu kühle Weißpunkt wird dann gerade gerückt und sorgt in der Folge auch bei den sonstigen Farbwerten für eine sichtbar bessere Darstellung. Das durchschnittliche DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 3) beträgt 1,4 und das maximale DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) kommt mit niedrigen 3,7 aus.

Damit eignet sich das AUO-FullHD-Display von der Farbtreue her auch für professionelle Einsätze in den Bereichen Foto, Video, Grafik oder Animation.

Display im Auslieferungszustand
Display profiliert.
Displaymessungen im Überblick
Display – HP 470 G7 17,3-Zoll-IPS-Display, matt, 16:9, AUO B173HW01V0
Entspiegelung aufgeraute Oberfläche
Grad der Spiegelungen sehr niedrig
Eingabemöglichkeiten
Auflösung 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 129 ppi
minimale Helligkeit 18 cd/m²
ca. 150 cd/m² Helligkeitsstufe 8 157 cd/m²
ca. 200 cd/m² Helligkeitsstufe 9 221 cd/m²
maximale Helligkeit 310 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 310 cd/m²// 310 cd/m²// 271 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 18-31-44-57-69-88-111-135-157-221-310 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,26 cd/m² (0,244 cd/m²)
Ausleuchtung 89 %
sRGB-Farbraumabdeckung 91,87 %
ITU-R BT.709-Farbraum 91,88 %
P3-Farbraum 56,82 %
Kontrast Displaymitte (profiliert) 1.192:1 (1.110:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 4,4 (1,4)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 7,9 (3,7)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Keine PWM feststellbar
Displaybesonderheiten Schwarzbild mit Wolkenbildung und erkennbaren Lichthöfen
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2.

HP 470 G7: Leistung

Der HP 470 G7 ist derzeit mit den beiden Intel-Prozessoren Intel Core i5-10210U und Intel Core i7-10510U erhältlich. Darüber hinaus wird im Datenblatt auch noch der Intel Core i3-10110U gelistet, der in besonders günstigen Einstiegskonfigurationen zum Einsatz kommen dürfte. Als Grafikeinheit findet man in der Regel neben der im Prozessor integrierten Intel UHD Graphics zusätzlich eine dedizierte AMD Radeon 530 vor, die beide im Powerplay-Verbund zusammenarbeiten. Möglich sind jedoch laut Datenblatt auch Modelle ohne Radeon-Chip, wie zum Beispiel der HP 470 G7 (9TX57ES#ABD).

HP gibt als maximale RAM-Bestückung 16 GB DDR4 an. Da zwei Speicher-Steckplätze verfügbar sind und der Intel Core i7-10510U bis zu 64 GB verkraften kann, dürfte auch mehr als offiziell angegeben möglich sein. An Massenspeichern finden ein 2,5-Zoll-Laufwerk und ein M.2-Solid-State-Drive mit SATA- oder PCIe-Schnittstelle Platz im 17-Zoll-Gehäuse.

Prozessor – Intel Core i7-10510U

Der Intel Core i7-10510U kann bis zu 8 Threads abarbeiten und Taktraten von bis zu 4,9 GHz erreichen. HP betreibt den Prozessor streng spezifikationsgemäß und macht offensichtlich keinen Gebrauch von der Möglichkeit die reguläre Verlustleistung (Thermal Design Power, TDP) von 15 Watt anzuheben.

Die Testergebnisse fallen entsprechend mager aus. Beim Cinebench R15 erzielt das Testsystem 176 Punkte beim Single-Thread-Test und 542 Punkte beim Multi-Thread-Test. Das ist nicht nur im Vergleich zum Intel Core i7-10510U im Dell Inspiron 7490, sondern auch im Vergleich zum Vorgängermodell Intel Core i7-8565U im SCHENKER Slim 15 oder Asus ZenBook UX433FN merklich weniger.

Cinebench
Geekbench
Dauerlast

Unter anhaltender Last profitiert der HP 470 G7 einerseits vom recht großzügig dimensionierten Kühlsystem, leidet aber auch unter der reglementierten Leistungsaufnahme. Der Prozessor läuft sozusagen im Regelbetrieb mit 15 Watt und kann aus den zusätzlichen Möglichkeiten, die Intel den Herstellern gewährt, keinen Nutzen ziehen.

Die Ergebnisse pendeln sich im Verlauf des Geekbench-CPU-Stresstests bei etwa 10.700 Punkten ein. Das liegt etwas oberhalb der Ergebnisse des Intel Core i5-10210U aus dem Lenovo ThinkPad E14. Die abrufbare Rechenleistung bleibt dafür aber auch unter anhaltender Rechenlast konstant. Beim 23. Testdurchlauf erzielt das Testgerät weiterhin 10.764 Punkte.

Dank der dedizierten AMD-Grafik mit eigenem Verlustleistungs-Kontingent ist der Intel Core i7-10510 bei Volllast (Unigine Heaven & Geekbench Stresstest) in der Lage sein eigenes Verbrauchslimit komplett für den CPU-Teil einzusetzen. Bei gleichzeitiger Grafiklast (Unigine Heaven) erzielt das Testgerät so 7.894 Punkte. Wenn bei deaktivierter AMD-Grafik hingegen die im Prozessor integrierte Intel UHD Graphics die Grafikaufgaben bewältigen muss, dann sinkt das Ergebnis um gut 25 Prozent auf 5.744 Punkte.

Grafik – Intel UHD Graphics  & AMD Radeon 530

HPs 470 G7 ist in der Regel mit einem AMD-Powerplay-Verbund aus Intel UHD Graphics und dedizierter AMD Radeon 530 (R7 440M) ausgestattet. AMD regelt den Einsatz der beiden GPUs automatisch und lässt über die Adrenalin-Benutzeroberfläche keine manuelle Zuweisung zu. Wenn man zum Beispiel den Betrieb der Intel-Grafik erzwingen möchte, bleibt einem nur die Möglichkeit die AMD-Grafik im Geräte-Manager zu deaktivieren.

Dieses Vorgehen ist bei diesem Notebook gar nicht so abwegig, da die dedizierte Radeon-Grafik zwar in dem einen oder anderen Szenario leistungsmäßig kleine messbare Vorteile vorweisen kann, in der Praxis aber keine spürbaren Leistungssprünge gegenüber der Intel UHD Graphics macht. Hier und da hat sogar die Intel-Lösung die Nase vorn.

Unter dem Strich ordnet sich die Grafikleistung beider Grafikeinheiten auf dem Niveau der bisher getesteten Intel-UHD-Lösungen und damit noch hinter der AMD Radeon Vega 8 mit Dual-Channel-RAM im Asus ZenBook UM431DA ein. Ausnahme: OpenGL-Aufgaben. Hiermit kommt die Intel-Lösung deutlich besser zurecht und liefert entsprechend gute Ergebnisse ab.

Für viele Büro-Aufgaben reichen die Ergebnisse dennoch gut aus. Konvertierungen können per Intel Quick Sync Video beschleunigt, UHD-Videos flüssig abgespielt und theoretisch auch 4k-UHD-Displays mit 60 Hz betrieben werden. Leider gönnt HP dem 470 G7 keinen DisplayPort oder HDMI 2.0, sodass man auf diese Möglichkeit verzichten muss.

3DMark
Cinebench
Unigine Heaven
Massenspeicher – Intel SSD 512 GB

Das im Testgerät eingesetzte Solid State Drive Intel SSD 660p ist ein alter Bekannter und wird von Herstellern gerne in preiswert ausgerichteten Serien verwendet. Im HP 470 G7 liefert es zu erwartende Ergebnisse ab. Mit 1.768 MB/s beim Lesen und 982 MB/s beim Schreiben zeigt es sich beim Lesen sogar etwas flotter unterwegs als das Modell im HP Pavilion Gaming Laptop 15.

Zusätzlich zum Solid State Drive im M.2-Format bietet das Gehäuse noch Platz für ein 2,5-Zoll-SATA-Laufwerk.

Benchmarkergebnisse im Überblick
HP 470 G7 16 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor Single-Core Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 176 cb 542 cb
Cinebench R20 64 bit 424 Punkte 1.265 Punkte
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.428 Punkte 14.659 Punkte
Geekbench 5 64 bit 1.089 Punkte 3.421 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home 3.811 Punkte
PCMark 10 4.535 Punkte
Digital Content Creation 3.203 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
QD32 – Crystal Disk Mark 1.768 MB/s 982 MB/s
sequentiell – Crystal Disk Mark 1.599 MB/s 974 MB/s
4k – Crystal Disk Mark 66 MB/s 210 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 30 fps (AMD) 8 fps (AMD)
Cinebench R15 OpenGL 58 fps (Intel)
Night Raid – 3DMark 5.800 Punkte (Intel)
Time Spy – 3DMark 555 Punkte (AMD)
Casual Gaming – PCMark 8 51 fps (AMD)
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
HP 470 G7: Emissionen
Betriebsgeräusch

Im UEFI-BIOS ist, wie schon oft bei HP Notebooks entdeckt, die Funktion „Fan always on“ aktiviert. Der Lüfter läuft also ständig und kommt auch im Leerlauf nicht zur Ruhe. Diese Funktion wurde für diesen Test deaktiviert. Dann schaltet sich der Lüfter des HP 470 G7 auch mal ab und das Laptop arbeitet lautlos. Ansonsten reagiert das System recht schnell auf Lastphasen und erzeugt dann mit aktiviertem Lüfter zunächst einen Schalldruckpegel von 27,9 dB(A).

Das kommt auch in Szenarien wie Textverarbeitung, Internetrecherche oder Tabellenkalkulation vor. Werden bei der Bildbearbeitung anspruchsvollere Filter eingesetzt, dann klettert der Schalldruckpegel auf bis zu 30,4 dB(A).

Bei intensiven Rechen- oder Grafikaufgaben kommt das Kühlsystem weiter in Fahrt und macht dann mit einem Schalldruckpegel von 35,6 dB(A) auf sich aufmerksam. Dieser Wert steigt bei andauernder Last noch weiter und erreicht beim Stresstest von CPU und GPU (AMD) schließlich dauerhafte 42,9 dB(A). Bei mittlerer Last erzeugt das System langsam aber immer mal wieder wechselnde Lüfterdrehzahlen. Besonders empfindliche Nutzer könnte das stören.

Emissionen – HP 470 G7 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 221 cd/m², Powerplay-Automatik) Lautlos –  42,9 dB(A)
WLAN-TV-Streaming (221 cd/m², Powerplay-Automatik) Lautlos –  27,9 dB(A)
Video-Wiedergabe (221 cd/m², Powerplay-Automatik) Lautlos – 27,9 dB(A)
Unigine Valley 42,9 dB(A)
Geekbench Stresstest 35,6 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 42,9 dB(A)
Hitzeentwicklung

Der HP 470 G7 bleibt bei wenig anspruchsvollen Einsatzszenarien ausgesprochen kühl und reißt nur an wenigen Messpunkten überhaupt die 40-Grad-Marke. Das geschieht im Bereich des Luftauslasses am Heck, der die warme Ablauft aus dem Gehäuse Richtung unteren Displayrahmen pustet. Bei anhaltender Rechen- und/ oder Grafik-Last (aktive Radeon-Grafik) sorgt dieser Abluftstrom an der gleichen Stelle nach einer Stunde Stresstest (Unigine Valley & Geekbench) für eine Erwärmung von bis zu 55,5 °C.

Im Arbeitsbereich um die Tastatur herum und am Unterboden erwärmt sich das Gehäuse mit 50,3 °C und 47,5 °C etwas weniger. Einschränkungen sind hierdurch während des Tests nicht aufgetreten und sollten auch sonst in der Praxis nicht zu erwarten sein.

HP 470 G7: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme bewegt sich im Bereich zwischen 1,8 Watt ( Leerlauf, Display aus) und bis zu 78 Watt (Stresstest, Display maximale Displayhelligkeit, AMD-Grafik) in der Spitze. Die AMD-Powerplay-Automatik funktioniert recht gut und wählt statusgerecht bei wenig Last die Intel-Grafik aus. Bei der Video-Wiedergabe (221 cd/m²) kommt der 17-Zöller deshalb mit 7,7 Watt und beim WLAN-TV-Streaming mit 8,7 Watt aus.

Bei fordernder Grafiklast werden daraus aufgrund der zugeschalteten AMD Radeon 530 schnell 66 Watt bis 69 Watt. Im Stresstest sind immer mal wieder über 70 Watt und in der Spitze sogar bis zu 78 Watt aufgetreten. Das Netzteil ist mit der angegebenen Nennleistung von 65 Watt in diesen Fällen eindeutig zu schwach dimensioniert. Mit angeschlossenen Peripheriegeräten, die über das Laptop mit versorgt müssen, könnte dieses Manko weiter verstärkt werden.

Energieverbrauch – HP 470 G7 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,8 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,8 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 7,9 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 221 cd/m², Powerplay-Automatik) 2:45 Std.
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 221 cd/m², Powerplay-Automatik) 5:33 Std. (AMD)
Video-Wiedergabe (221 cd/m², Powerplay-Automatik) 7,7 Watt (Intel) 6:53 Std.
WLAN-TV-Streaming (221 cd/m², Powerplay-Automatik) 8,7 Watt (Intel) 3:51 Std.
Unigine Valley 48 – 69 Watt (AMD) 1:01 Std. (AMD)
Unigine Valley 2:25 Std. (Intel)
Stresstest Unigine Valley & Geekbench 48 – 78 Watt (AMD)
Leerlauf Akku-Ladezeit (221 cd/m²) 7 % – 100 % 7 – 44 Watt 1:49 Std.
Leerlauf Akku-Ladezeit (221 cd/m²) 7 % – 92 % 1:12 Std.
Leerlauf Akku-Ladezeit (221 cd/m²) 7 % – 62 % 0:45 Std.
42-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 65-Watt-Netzteil
Akkulaufzeiten

Der HP 470 G7 ist mit einem 42-Wh-Akku bestückt. Alternative Kapazitätsgrößen werden nicht angeboten. In der Praxis reicht das für Laufzeiten zwischen einer Stunde (Unigine Valley AMD-Radeon 530) und 6:53 Stunden (Videowiedergabe, Intel UHD Graphics). Bei Grafiklast sorgt ein Deaktivieren der AMD-Lösung für eine mehr als doppelt so lange Netzunabhängigkeit. Da die Intel UHD Graphics im Gegensatz zur AMD Radeon 530 im Akkubetrieb aber deutlich gedrosselt wird, halbiert sich das Testergebnis beim Unigine Valley von 22 fps auf 11 fps.

Für das Laden des Akkus benötigt das 65-Watt-Netzteil 1:49 Stunden. Nach 45 Minuten sind bereits wieder 62 % verfügbar. Nach Neustarts hat das Testgerät den noch nicht abgeschlossenen Ladevorgang des Akkus nicht automatisch fortgesetzt. Um die Ladung anzustoßen, musste das Netzteil erst aus- und wieder eingesteckt werden.

PCMark 10
Video-Wiedergabe
Leistung im Akkubetrieb
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Die Leistungsfähigkeit reduziert sich beim HP 470 G7 im Akkubetrieb teils erheblich. Betroffen ist hiervon vor allem die Intel UHD Graphics. Mit bis zu 50 % fällt hier der Unterschied besonders hoch aus. Die CPU-Leistung bleibt dagegen mit einer Minderleistung von bis zu 14 % recht konstant und die AMD Radeon 530 kann quasi mit voller Kraft weiter arbeiten.

HP 470 G7: Fazit

Der HP 470 G7 ist ein schlanker 17-Zöller, der im Business-Umfeld mit einer gelungenen Mischung aus Produktivität, Mobilität und Leistungsfähigkeit punkten soll. Diese Ziele kann das Testgerät nur teilweise erreichen.

Einer angemessenen Produktivität steht die überaus magere Anschlussausstattung entgegen, die nicht nur im anvisierten Business-Umfeld zu viele Einschränkungen abverlangt. Die Leistungsfähigkeit fällt für einen Großteil an Aufgaben angemessen aus, bleibt aber hinter den eigentlichen Möglichkeiten der eingesetzten Intel-CPU zurück.

Die zusätzlich verbaute dedizierte AMD-Radeon-Grafik bringt leistungsmäßig kaum Vorteile, sondern belastet das Gesamtsystem eher durch einen unnötigen Mehrverbrauch. Auf die Akkulaufzeiten hat das nur bei hoher Grafiklast Auswirkungen. In weniger anspruchsvollen Szenarien kommt dagegen automatisch die sparsamere Intel-Grafik zum Einsatz.

Eher ungünstig schlägt sich der Einsatz der AMD-Grafik auf die Emissionen nieder. Der Mehrverbrauch von bis zu 25 Watt muss gekühlt und aus dem Gehäuse geführt werden. Betriebsgeräusch und Gehäusetemperaturen fallen dadurch höher, als beim Betrieb mit Intel UHD Graphics aus.

Weitere Kleinigkeiten wie teils unterschiedliche Spaltmaße, das langsame Speicherkarten-Lesegerät, fehlende Wartungsklappen am Unterboden, das zickige Ladeverhalten oder die schlechte Lautsprecherqualität sind Einschränkungen, die das Gesamtbild weiter beeinträchtigen.

Nicht unterschlagen werden sollten beim HP 470 G7 das nach einer Profilierung farbtreue Display und die bei der Testkonfiguration beinhaltete 3-jährige Herstellergarantie. Unter dem Strich hinterlässt der HP 470 G7 jedoch stark gemischte Gefühle, die vor einer anstehenden Anschaffung eine besonders bedachte Abwägung der Vor- und Nachteile erfordern.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

Share
Published by
Tobias Winkler

Recent Posts

WMF Lono Raclette (für 8 Personen) im Test

WMF Lono Raclette. Flüssig warmer Käse, knusprig gebräunt, wohl duftend, am besten in geselliger Runde: Das… Read More

2 Jahren ago

Lenovo ThinkPad X1 Titanium Yoga Gen1

Lenovo ThinkPad X1 Titanium Yoga Gen1. Lenovo hat mit seinem ThinkPad X1 Titanium Yoga ein… Read More

3 Jahren ago

Tiger Lake – Intel Core i7-1165G7 im Test

Tiger Lake. Der Intel Core i7-1165G7 ist ein Vertreter Intels aktueller Tiger-Lake-CPU-Generation für Laptops. Mit… Read More

3 Jahren ago

Intel Iris Xe Graphics im Test

Tiger Lake. Der Prozessor-Grafikchip Intel Iris Xe Graphics kommt in einigen Notebook-Prozessoren der Tiger-Lake-Generation zum… Read More

3 Jahren ago

Nvidia Geforce RTX 2070 Super (Mobile) im Test

Leistungsträger. Die Nvidia Geforce RTX 2070 Super ist ein leistungsstarker Grafikchip für Spiele-Laptops. Haupteinsatzgebiet sind… Read More

3 Jahren ago

Asus ZenBook Flip 13 UX363EA im Test

Flexibles Leichtgewicht. Das Asus ZenBook Flip 13 ist ein mobiles und verwandlungsfähiges Convertible. Mit 360-Grad-Scharnier,… Read More

3 Jahren ago

This website uses cookies.