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Apple MacBook Air M1 Late 2020 im Test

Bye bye Intel. Das Apple MacBook Air 2020 wechselt von den langjährig eingesetzten Intel-CPUs zu Apples hauseigenem M1-Chip und verspricht deutlich längere Akkulaufzeiten bei gleichzeitig verbesserter Leistungsfähigkeit.

Apple läutet den Wechsel zu seinen hauseigenen ARM-Chips ein und stattet das 13“ MacBook Pro, den Mac mini und das MacBook Air in der ersten Runde nun mit dem Apple M1-SoC aus. Weitere Modelle dürften folgen. Neben einem deutlich sparsameren Stromverbrauch sollen Nutzer insbesondere von einer spürbar verbesserten Performance profitieren.

Das Apple MacBook Air 2020 ist mit diesem Apple-M1-Chip nun ab etwa 1.100 Euro (Apple Store) erhältlich und immer auch mit zwei Thunderbolt-3-Ports, einem DCI-P3-Retina-Display, Touch-ID und Force Touch Trackpad ausgestattet. Das Gewicht des Unibody-13“-Laptops bleibt dabei mit knapp 1,3 kg wie gehabt angenehm mobil.

Die Basiskonfiguration kommt serienmäßig mit 8 GB RAM, einem 256-GB-SSD und dem M1-Chip mit 8 CPU- und 7 GPU-Kernen. Auf Wunsch kann der Arbeitsspeicher auf bis zu 16 GB, der Massenspeicher auf bis zu 2 TB aufgestockt und eine M1-Chip-Variante mit 8 GPU-Kernen ausgewählt werden. Voll ausgestattet klettert der Preis auf gut 2.260 Euro.

Garantie

Trotz Premium-Positionierung und Premium-Preisgestaltung, weicht Apple nicht von der langjährigen Tradition ab, bei der Garantiedauer arg zu knausern. 1 Jahr Herstellergarantie wird dem Produkt nicht wirklich gerecht. Zudem fällt der optionale AppleCare+ mit 249 Euro für eine Verlängerung auf 3 Jahre, insbesondere bei den günstigeren Modellen, nicht gerade attraktiv aus.

Wenig kundenfreundlich: Der AppleCare+ darf nach dem Kauf nur innerhalb der ersten 60 Tage nachträglich geordert werden und je nach Schaden können weitere Servicepauschalen anfallen. Das regeln andere Hersteller teils deutlich besser.

Gehäuse

Wie von Apple gewohnt, bekommt der Anwender natürlich auch beim aktuellen MacBook Air mit M1-Chip ein hervorragendes Aluminium-Unibody-Gehäuse geboten. Stabilität, Verarbeitung, Spaltmaße und Optik geben keinen Anlass zur Kritik.

Das Apple MacBook Air ist in den Farben Silber, Gold und Space Grau erhältlich. Die goldene Farbe des Testgeräts zeigt sich je nach Lichteinfall auch schon mal kupfer- oder roséfarben. Geschmackssache.

Das Testgerät wiegt 1,27 kg, was einen guten, wenn auch keinen rekordverdächtigen Wert darstellt. Leichter fällt zum Beispiel der 14-Zöller Acer Swift 3 SF314-42-R4XJ (1,20 kg) oder der 13-Zöller dynabook Portégé X30L-G-10H (0,83 kg) aus.

Die beim MacBook Air flache Bauweise fordert konzeptbedingt an mehreren Stellen ihren Tribut. Separate Wartungsöffnungen findet man hier genauso wenig, wie vom Kunden aufrüstbare Komponenten. Arbeits- und Massenspeicher sind fest integriert. Ein USB Typ A oder ein ausgewachsener HDMI finden an den schlanken Seitenlinien natürlichen keinen Platz.

Das ist auch gar nicht gewollt und würde dem auf das Wesentliche reduzierten Gesamtkonzept auch irgendwie widersprechen. Bei Bedarf muss man hier alternativ mit Adaptern, Portreplikatoren oder Dockingstationen arbeiten.

Ausstattung

Wie vom MacBook Air gewohnt, beschränkt sich die Anschlussausstattung auf zwei USB-C-Ports hinter denen sich Thunderbolt 3/ USB 4 verbirgt und eine 3,5-mm-Klinke-Buchse.

USB 4 kann man hier als ergänzende bzw. aktualisierte Bezeichnung einstufen. Tatsächlich bringt dieser beim MacBook Air letztlich keine relevanten Neuerungen mit sich. Hier handelt es sich um die Minimum-Eigenschaften des USB 4, die mit USB 3.x Gen.2 mit 10 Gbit/s vergleichbar sind. Im Test hat Crucials X8 Portable SSD 1 TB (USB 3.1 Gen.2) Daten mit 744 MB/s und Samsungs Portable SSD X5 500 GB (TB 3) mit 2.413 MB/s übertragen.

Ebenfalls kaum Neues bietet die restliche Ausstattung. Touch-ID-Sensor, 720p Webcam, Force-Touch-Trackpad, Umgebungslichtsensor, WiFi 6 und Bluetooth 5.0 komplettieren das Paket.
Verzichten muss man auf einen separaten Netzanschluss, ein Speicherkarten-Lesegerät oder eine Cellular-Version mit Mobilfunkmodem.

Linke Seite
Thunderbolt 3 sorgt für schnelle Datentransfers
Rechte Seite
Eingabegeräte

Apple hat sich beim MacBook Air von der berüchtigten Butterfly-Tastatur-Mechanik verabschiedet und wendet sich dem altbewährten Scherenmechanismus zu. Vom subjektiven Tippgefühl her hat sich beim Anschlagsverhalten allerdings nicht viel verändert. Der kurze Hub und der recht harte Anschlagswiderstand sind nach wie vor etwas gewöhnungsbedürftig.

Im direkten Vergleich zur Tastatur des Apple 13“ MacBook Pro Mid 2019 zeigt sich das Tippgeräusch etwas zurückhaltender. Das Schreibgefühl ist nach der Eingewöhnung insgesamt sehr gut und dürfte auch anspruchsvolleren Vielschreibern auf Dauer zusagen.

Die Tastenbelegung entspricht dem üblichen Apple-Layout und beinhaltet viele nützliche Direktwahltasten. Vermissen werden manche Anwender jedoch schnell die Helligkeitsregulierung der Tastaturbeleuchtung oder die Launchpad-Taste (Programme). Diese sind im Vergleich zum Vorgänger entfallen und wurden durch die Such-, Diktier- und Nicht-Stören-Funktionen ersetzt. Unpraktisch zeigen sich dagegen in jedem Fall die in eine Zeile gequetschten vertikalen Pfeiltasten.

Auf eine Direktverbindung zum Mission Control (Anzeige aller geöffneten Fenster) oder zu den Helligkeits- und Lautstärkereglern hat Apple hingegen nicht verzichtet. Die Tastaturbeleuchtung passt sich je nach Voreinstellung standardmäßig dem Umgebungslicht an.

Touch-ID im Startbutton
Geänderte F-Tasten-Belegung

Wie gehabt ohne Fehl und Tadel präsentiert sich das 120 x 81 mm große Force-Touch-Trackpad. Hervorragende Gleiteigenschaften und Reaktionsfähigkeiten heben es aus der Masse der sonst bekannten Modelle hervor. Die sehr umfangreichen Bedienmöglichkeiten erfordern für Neulinge etwas Einarbeitungszeit, sorgen dann aber für eine willkommene Optimierung vielfältigster Arbeitsabläufe.

Display

Eine der wichtigsten Kerneigenschaften stellt beim Apple MacBook Air das Display dar. Apples 13-Zoll-Retina-Display löst mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten auf, soll eine Helligkeit von 400 cd/m² erreichen, den P3-Farbraum unterstützen und weite Blickwinkel bieten. Oberflächenspiegelungen werden durch eine wirksame Entspiegelungsschicht entschärft und Apples True Tone passt auf Wunsch die Farbtemperatur den jeweiligen Umgebungslichtverhältnissen an.

Helligkeit & Kontrast

Im Test erreicht das Retina-Display eine maximale Helligkeit von bis zu 420 cd/m² in der Bildschirmmitte. Im oberen Bildschirmdrittel sinkt die Helligkeit auf unter 400 cd/m², an den restlichen Messpunkten wird die 400-cd/m² -Grenze erreicht oder überboten. Die Ausleuchtung beträgt gute 90 % und die Helligkeit lässt sich in 16 Helligkeitsstufen fein dosieren. Alternativ zur manuellen Einstellung kann man die Helligkeitsregulierung auch dem Lichtsensor überlassen.

Zusammen mit der maximalen Helligkeit, sorgt der gemessene Schwarzwert von 0,412 für einen Kontrast von 1.019:1. Damit bekommen Nutzer zwar kein rekordverdächtig sattes, dennoch ausreichend solides Schwarz geboten. Das Display ist frei von auffälligen Lichthöfen oder Wolkenbildungen.

Displayhelligkeit
Displayspiegelungen im Vergleich
Farbdarstellung

Die Farbdarstellung unterstützt laut Apple den P3-Farbraum und soll etwa 25 % mehr Farben, als der sRGB-Farbraum bieten. Die Farbdarstellung fällt wie gewohnt sehr natürlich aus und ist in der Lage feine Farbabstufungen differenziert wiederzugeben.

Ein Farbraumvergleich konnte aufgrund einer Inkompatibilität der Colorimeter-Software mit macOS Big Sur nicht wie gewohnt durchgeführt werden. Anhand der gemessenen Farbgenauigkeitswerte ist aber bereits zu erkennen, dass der sRGB-Farbraum sehr genau wiedergegeben wird und somit die sRGB-Farbraumabdeckung des Panels bei um die 100 % liegen sollte.

Hinsichtlich der Farbtreue bleibt Apple seiner Linie sowieso treu und liefert ein bereits aus dem Karton heraus sehr genau arbeitendes Display ab. Mit einem maximalen DeltaE 2000 von 2,7 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) und einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 1,3 (Grenze bei 3) werden die Vorgaben für ein farbtreues Arbeiten weit unterboten.

Somit eignet sich das MacBook-Air-Display sehr gut für ein professionelles Arbeiten im Foto-, Grafik-, Video- oder Animationsbereich.

Leistung

Apple hat mit der letzten Produktaktualisierung beim MacBook Pro, beim Mac mini und eben beim MacBook Air den Wechsel zur ARM-Technologie eingeläutet. Die erst im März beim MacBook Air noch aktualisierten Intel-Konfigurationen sind somit schon wieder Geschichte.

Apple baut nun auf den hauseigenen M1-ARM-Chip, der mit insgesamt 8 Rechenkernen und 7 bis 8 GPU-Kernen einen einschneidenden Plattformwechsel darstellt. Die Speicherausstattung ist auf 16 GB RAM und 2 TB Massenspeicher limitiert.

„Kleiner Chip. Gigantischer Sprung.“, so bewirbt Apple den neuen M1. Das SoC beinhaltet CPU, GPU, Neural Engine, Arbeitsspeicher und viele weitere Funktionen. Gefertigt wird der M1 im 5-nm-Verfahren, verfügt über 4 Performance- und 4 Effizienz-Kerne, 7 oder 8 GPU-Kerne und 16 Neural Engines. Ungewöhnlich hoch fallen die im M1 integrierten Caches aus: 192 KB L1-Cache pro Kern plus 12 MB gesamt sind schon beachtlich.

Speicherleistung

Ebenfalls beeindruckend, zeigt sich die Art und Weise der Arbeitsspeicherintegration. Apple wirbt beim gemeinsam genutzten Arbeitsspeicher mit hoher Bandbreite und niedriger Latenz. Zum Einsatz kommt hier LPDDR4-Speicher, der bereits im SoC-Gehäuse integriert und somit direkt angebunden ist. CPU, GPU und Neural Engines können hier, ohne unnötige Umwege über ein externes Speicherbussystem, gemeinsam zugreifen.

Im Ergebnis sorgt das für eine enorme Speichergeschwindigkeit. Im Vergleich zum Apple 13“ MacBook Pro 2019 mit 16 GB LPDDR3 rennt der im Testgerät verbaute 8-GB-LPDDR4 zum Beispiel etwa 50 % schneller. Kaum schneller sind Systeme mit 64 GB (Dell Precision 5750) oder gar 192 GB (Apple iMac Pro). Alte Speicherweisheiten stellt Apple somit eindrucksvoll auf den Kopf.

Rechenleistung

Laut Apple soll sich die Rechenleistung des MacBook Air im Vergleich zum Vorgänger (1,2 GHz Intel Core i7, Intel Iris Plus Graphics, 16 GB RAM 2 TB SSD) um das bis zu 3,9-fache und die Grafikleistung um das bis zu 5,3-fache verbessert haben.

Im Test zeigt sich, dass der M1 tatsächlich beeindruckende Resultate vorweisen kann. Selbst potente Workstation- oder Gaming-CPUs der 45- oder 65-Watt-Klasse können je nach Testsequenz geschlagen werden.

Beim Cinebench R15 erzielt das Apple MacBook Air Late 2020 206 Punkte beim Single-Thread-Test und 1.018 Punkte beim Multi-Thread-Test. Damit positioniert sich der M1-Chip bei der Single-Thread-Performance dicht hinter Intels „65-Watt-Monster“ Intel Core i9-10900 aus dem Alienware Area-51m R2. Bei der Multi-Thread-Leistung kann das System nicht mehr ganz so eindrucksvoll mithalten, weist aber immerhin noch AMDs Ryzen 7 4700U aus dem Acer Swift 3 SF314-42-R4XJ in die Schranken.

Bei den Geekbench-Tests kommt in den Gesamtergebnissen auch die Speicherleistung zum Tragen. Hier setzt sich der M1 bei den Single-Thread-Tests an die Spitze des Vergleichsfelds und positioniert sich bei den Multi-Thread-Tests ebenfalls solide im Spitzenfeld. Geschlagen wird der Apple M1 zum Beispiel vom 10-Kerner Intel Core i9-10900 (20 Threads) im Alienware Area-51m oder dem AMD Ryzen 7 4800HS im Asus ROG Zephyrus G14.

Geekbench 3
Geekbench 5
Cinebench R15
Dauerlastperformance

Die hohe Performance kann das Apple MacBook Air aufgrund des passiven Kühlkonzeptes in Dauerlastszenarien nicht durchgehend bereitstellen. Beim Geekbench-CPU-Stresstest fällt das Anfangsergebnis von 20.934 Punkten nach 30 Durchläufen auf 16.832 Punkte. Das Ergebnis-Niveau von knapp 17.000 Punkten wird in etwa ab dem 5. Durchlauf gehalten. (Die Messergebnisse konnten aufgrund einer Darstellungs-Inkompatibilität des Geekbench 3 nicht vollständig ermittelt werden).

Das reicht für eine Platzierung knapp vor dem AMD Ryzen 5 4500U aus dem Acer Swift 3 SF314-42-R54P. Zum Vergleich: Sonstige bisher getestete Passiv-Systeme dümpeln bestenfalls bei um die 5.700 Punkte herum.

Ein ähnlich positives Bild zeichnet der Cinebench R23. Selbst nach 30 Minuten Stability-Test liefert der passiv gekühlte Apple M1 immer noch ein um etwa 50 % höheres Ergebnis, als der vergleichsweise sehr laststabile Intel Core i5-8257U aus dem 2019er Apple 13″ MacBook Pro ab.

Geekbench-CPU-Stresstest
Geekbench-CPU-Stresstest
Cinebench R23 Stability Test
Grafikleistung

Bereits die Modellvariante mit 7 GPU-Kernen zeigt im OpenGL-Bereich eine gute Grafikleistung. Mit 80 fps beim Unigine Heaven Basic und 90 fps beim Cinebench R15 OpenGL-Shading, stellt das neue MacBook Air nicht nur die Vorgängermodelle, sondern sogar das Apple 13“ MacBook Pro aus 2019 klar in den Schatten.

Im Vergleich mit Windows-Testgeräten (DirectX) sind selbst dedizierte Lösungen wie Nvidias Geforce MX250 oder MX350 in Schlagdistanz. Die gesammelte Mannschaft der integrierten Grafikchips, egal ob AMD oder Intel, wird dagegen regelrecht deklassiert.

Unigine Heaven
Cinebench OpenGL-Shading

Im Spielebereich kann man fast schon eine Leistungsfähigkeit auf Mittelklasse-Niveau attestieren. Beim recht anspruchsvollen Strategietitel Total War: Warhammer 2 liefert das Testgerät bei einer Auflösung von 1.280 x 800 Bildpunkten und hohen Qualitätseinstellungen ordentliche 39 fps ab.

Total War: Warhammer 2
Emissionen

Das passiv gekühlte Testgerät gibt im Betrieb keinen Mucks von sich. Neben dem fehlenden Lüfter sind hier auch keine Elektronikgeräusche wahrnehmbar. Nutzer können hier also auf ein lautlos arbeitendes Arbeitsgerät zurückgreifen, was bereits für sich gesehen ein nicht selbstverständliches Alleinstellungsmerkmal darstellt.

Die gemessenen Gehäusetemperaturen sind kaum der Rede wert. Selbst nach gut einer Stunde Volllast (Cinebench R23 & Unigine Heaven) erwärmt sich das Unibody-Gehäuse auf gerade mal 44,6 °C. Am Unterboden treten 45,1 °C auf und das 30-Watt-Netzteil erreicht 39,4 °C. Im Praxisbetrieb sind durch die gemessene Gehäuseerwärmung keine Nachteile zu erwarten.

Stromverbrauch & Akkulaufzeiten
Leistungsaufnahme

Apples M1-10-Watt-SoC wird im 5-nm-Verfahren gefertigt und lässt somit auf besonders effiziente Verbrauchswerte hoffen. Im Test zeigt sich, dass sich die Leistungsaufnahme im Leerlauf gegenüber dem MacBook Air 2018 mit Intel Core i5-8210Y und Intel UHD Graphics 617 allerdings kaum in Szene setzen kann.

Mit Unterschieden im Zehntel-Watt-Bereich sind verbrauchstechnisch keine relevanten Abweichungen festzustellen. Das liegt vor allem daran, dass in diesem Szenario ein Großteil des Strombedarfs auf das Display entfällt und auch der Intel Core i5-8210Y von Haus aus schon kein Stromvernichter war.

Die entscheidende Verbesserung kristallisiert sich heraus, sobald Apples M1 ans Arbeiten kommt. Mit 5 Watt beim WLAN-TV-Streaming und 4,8 Watt bei der Videowiedergabe (beide 211 cd/m²), arbeitet das aktuelle Modell mit M1-Chip etwa 2 – 3 Watt sparsamer.

Unter Volllast liegen die Spitzenverbräuche mit knapp 30 Watt zwar wieder auf einem vergleichbaren Niveau zum Intel Core i5-8210Y, die Leistungsfähigkeit des M1 spielt dann mit fast 5 mal so hoher Grafik- und Rechenleistung allerdings auch in einer ganz anderen Leistungs-Liga.

Schade, dass Apple dem MacBook Air nach wie vor ein mit 30-Watt-Nennleistung arg knapp bemessenes Netzteil beilegt.

Akkulaufzeiten

Wie gehabt kommt das Apple MacBook Air mit einem 50-Wh-Akku, der zusammen mit den niedrigen Verbrauchswerten im Test Laufzeiten von bis zu 16:12 Stunden ( Apple TV+, Stufe 8, 138 cd/m²) ermöglicht hat.

Mit angepasster Helligkeit von 211 cd/m² (Stufe 11) bleiben davon beim WLAN-TV-Streaming (Zattoo) noch 12:16 Stunden übrig. Ein Absenken der Helligkeit auf Stufe 8 (138 cd/m²) sorgt hier für eine Laufzeitverlängerung von knapp 2 Stunden (14:09 Std.).

Unter Grafiklast, wie sie etwa beim Spielen aktueller 3D-Titel abgefordert wird, schmilzt die Akkulaufzeit auf 3:14 Stunden zusammen.

Video-Wiedergabe
WLAN-TV-Streaming
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Die Leistungsfähigkeit reduziert sich im Akkubetrieb, wenn überhaupt, nur in geringem Maße. Hier beruhen die Einschnitte hauptsächlich auf thermischen Erfordernissen des passiven Kühlsystems, die in ähnlicher Weise deshalb auch im Netzbetrieb zu beobachten sind.

Akkuladezeit

Für das Wiederaufladen des Akkus (3 % – 100 %) benötigt das serienmäßige 30-Watt-Netzteil 2:45 Stunden (Leerlauf, Display-Stufe 11). Mit einem 61-Watt-Netzteil des Apple 13“ MacBook Pro 2019 lässt sich dieser Zeitraum um etwa eine halbe Stunde verkürzen.

Apple MacBook Air M1 Late 2020: Fazit

Apple hat mit dem neuen Apple MacBook Air (M1, Late 2020) ein hervorragendes mobiles Arbeitsgerät auf die Beine gestellt und Maßstäbe gesetzt.

Trotz niedrigem Stromverbrauch und passivem Kühlkonzept, liefert das 13-Zoll-Laptop im Vergleich zu den Vorgängermodellen ein Vielfaches an Rechen- und Grafikleistung ab. Dass Apple mit dem M1-Chip dank revolutionärer Speicherleistung und üppiger Cache-Bestückung sogar in Regionen leistungsstarker Gaming- und Workstation-Notebooks vorstößt, ist überaus beeindruckend.

Ansonsten dürfen Käufer eines MacBook Air nach wie vor auf ein stabiles Unibody-Metall-Gehäuse, sehr gute Eingabegeräte, ein tolles Display, flotte Schnittstellen und lange Akkulaufzeiten vertrauen. Dass das MacBook Air bei dieser Fülle an Positiveigenschaften auch noch lautlos arbeitet, dürfte für so manchen Anwender ein überaus gewichtiges Sondermerkmal darstellen.

Unnötigerweise getrübt wird der referenzwürdige Gesamteindruck lediglich durch Apples knauserige Garantiepolitik und das arg knapp bemessene 30-Watt-Netzteil. Wie stark diese Punkte ins Gewicht fallen, wird vermutlich individuell unterschiedlich bewertet werden. Angesichts des Gesamtpakets mit überaus fairer Preisgestaltung, dürfte man diese Nachteile in der Regel jedoch leicht verschmerzen können.

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Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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