Kompromisslos mobil. Das LG gram 17 kombiniert in einem einzigen Gerät bislang eigentlich für unvereinbar gehaltene Eigenschaften: Leichtgewichtiges Gehäuse, 17-Zoll-Display, umfangreiche Schnittstellen und ausdauernde Akkulaufzeiten.
Während 17-Zoll-Notebooks
Das kommt auch den ehemals eher wuchtigen und schweren 17-Zöllern zugute. Diese haben sich in der Vergangenheit zwar gut als Desktop-Replacement geeignet, für unterwegs sind diese Geräte den meisten Anwendern dann aber doch zu klobig und zu schwer ausgefallen. Inzwischen ist es möglich 17-Zoll-Bildschirme in das Gehäuse eines 15-Zoll-Laptops zu verbauen und auch beim Gewicht wird in Regionen vorgedrungen, die selbst für 15-Zoll-Laptops keine Selbstverständlichkeit darstellen.
Einen besonders kompromisslosen Weg hat in dieser Hinsicht das LG gram 17 eingeschlagen. Mit einem Gehäuse aus Magnesiumlegierung schafft es LG das Gewicht auf hervorragend leichte 1,35 kg zu drücken. Damit stößt das Testgerät fast schon in die Riege der leichten Subnotebooks vor und erfüllt damit ein besonders wichtiges Mobilitätskriterium.
Die Preise für LGs gram 17 starten mit Intel Core i5-1035G7, 8 GB RAM und 512-GB-SSD bei 1.399 Euro. Für 250 Euro mehr, erhalten Interessenten einen Intel Core i7-1065G7, 16 GB RAM und ein 1-TB-Solid-State-Drive.
Immer mit im Paket sind ein kapazitätsstarker 80-Wh-Akku, ein WQXGA-Display im 16:10-Format (2.560 x 1.600 Bildpunkte) und eine umfangreiche Schnittstellenausstattung inklusive Thunderbolt 3 und Speicherkarten-Lesegerät.
Model | LG gram 17 (17Z90N-V.AA55G) |
EAN/Herstellernummer | EAN 8806091004895 |
Preis | ca. 1.400 Euro Straßenpreis |
Farbe | Grau (Dark Silver) |
Prozessor | Intel Core i5-1035G7, 4 Kerne (8 Threads), 1,2 GHz – 3,7 GHz, 6 MB Cache, 15 Watt TDP (TDP-Absenkung auf 12 Watt) |
Grafik | Intel Iris Plus Graphics 940 (64 EUs) |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR4-3200-RAM, Single-Channel, aufgelötet, 1 Steckplatz frei |
Massenspeicher | Samsung PM981, M.2-PCIe-SSD mit 512 GB, gesteckt, 1 Steckplatz frei |
Display | 17,0-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 2.560 x 1.600 Bildpunkte, glänzend, 16:10, 177 ppi, LG Philips LGD05F8, LP170WQ1-SPA1 |
Betriebssystem & Software | Windows 10 Home 64 bit |
BIOS-Version | C2ZE0160x64 |
Anschlüsse & Erweiterung | 1 x Thunderbolt 3 (Typ C, DisplayPort, 40 Gbit/s), 3 x USB 3.1 Gen.2 Typ A (10 Gbit/s), 1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, MicroSDXC-Speicherkarten-Lesegerät (UHS-I), HDMI 2.0 |
Kommunikation | Intel Wi-Fi 6 AX201 (2×2), Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, LG Camera HD-Webcam |
Sensoren | — |
Audio | Conexant CX8200 @ Intel Ice Point-LP – High Definition Audio Controller, 2 x 1,5-Watt-Stereo-Lautsprecher |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig) |
Sicherheit | Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät (im Startbutton) |
Batterie & Stromversorgung | 80-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 48-Watt-Netzteil |
Zubehör | USB-C-auf-Ethernet-Adapter (RJ45) |
Abmessungen & Gewicht | 381 (B) x 263 (T) x 18 (H) mm, Testgewicht 1,32 kg & Netzteil 240 g, MIL-STD-810G |
Herstellergarantie | 2 Jahre Herstellergarantie |
Leihsteller | LG Deutschland |
Informationen zum Testgerät | Produktseite, Handbuch |
LG gibt seinen gram-Laptops 2 Jahre Herstellergarantie mit auf den Weg. Das ist immerhin doppelt so lange wie Apple für seine MacBook Pro oder Dell für seine XPS-Laptops gewährt. Garantieerweiterungen sind derzeit allerdings nicht erhältlich.
Die überaus beeindruckende Kernkomponente des LG gram 17 ist das gerade mal 1,32 kg (Testgewicht) schwere Gehäuse. Als Material kommt hier eine Kombination aus Kunststoff und Magnesium-Legierung zum Einsatz, die neben einer passablen Verwindungssteifigkeit, insbesondere mit einer rekordverdächtigen Leichtigkeit besticht.
Das geringe Gewicht wird dabei allerdings auch durch relativ dünne Materialstärken erreicht. Beim Druck auf den Displaydeckel oder den Unterboden wird das deutlich. Dennoch hat der 17-Zöller laut LG 7 verschiedene Testverfahren des MIL-STD-810G bestanden und sollte damit für den mobilen Einsatz gut gerüstet sein.
Ansonsten vermittelt die angeraute und in einem dunkleren Grau gehaltene Oberfläche eine sehr angenehme Haptik und ist zudem in der Lage Fingerabdrücke und Staubablagerungen gut zu verbergen.
Das große zentral positionierte Displayscharnier packt ordentlich zu und ermöglicht eine fein dosierte Einstellung der Displayneigung. Bei Bewegung kann es ein Nachwippen allerdings nicht verhindern. Der maximale Öffnungswinkel des Bildschirms beträgt 145 Grad. Das dürfte für die meisten Anwendungsfälle gut ausreichen.
Raum für Verbesserungen liefert dagegen die Stabilität der Tastatureinheit. Hier kommt ein Nachteil der Leichtbauweise zum Vorschein, die wieder etwas Kompromissbereitschaft bei der Druckfestigkeit abverlangt. Mit wenig Kraft lässt sich die Tastatureinheit sichtbar eindrücken. In der Praxis hat dieser Effekt allerdings geringere Auswirkungen, als man vermuten könnte. Beim Schreiben sorgen offensichtlich die auf der Handballenablage abgelegten Hände für ein gewisses Gegengewicht, eine Art Oberflächenspannung, und verringern damit das Tastaturwippen merklich.
Separate Wartungsklappen findet man am Unterboden des LG gram 17 nicht. Um an die im Inneren verbauten Komponenten zu gelangen muss man die gesamte Abdeckung entfernen. Alle Schrauben liegen verborgen unter Gummiabdeckungen. Hinweise zum Öffnen gibt LG im Handbuch nicht. Vor Arbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gehabt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.
Das LG gram 17 lässt bei der Ausstattung kaum Wünsche offen. Thunderbolt 3, USB 3.1 Gen.2, HDMI 2.0 und ein Speicherkarten-Lesegerät decken ein breites Einsatzspektrum ab. Ebenfalls mit an Bord sind Wi-Fi 6, Bluetooth 5.0 und ein USB-Typ-C-zu-Ethernet-Adapter (RJ45). Position und Zwischenräume der Schnittstellen sind gelungen und sollten im Praxisbetrieb keine Einschränkungen hervorrufen. Für die Stromversorgung steht ein separater Netzanschluss zur Verfügung.
Im Test hat sich am HDMI 2.0 problemlos der Monitor Viewsonic VP2780-4k (3.840 x 2.160 Bildpunkte) mit 60 Hz betreiben lassen. Per Thunderbolt 3 überträgt das Testgerät Daten mit bis zu 2.816 MB/s, an den USB 3.1 Gen. 2 mit bis zu 950 MB/s und über das Speicherkarten-Lesegerät mit knapp 90 MB/s.
Insbesondere, was die Fähigkeiten des HDMI und der USB-Ports im Typ-A-Format angeht, hat LG im Datenblatt somit gehörig tiefgestapelt.
LG gram 17 | Transferraten in MB/s |
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB) | — |
Speicherkarten-Lesegerät, ADATA Premier One UHS-II (MicroSD 64 GB) | 89 Lesen/ 82 Schreiben |
Samsung Portable SSD T3 (250 GB) | — |
Sandisk Extreme 900 Portable SSD @ USB 3.1 Gen.2 Typ A | 463 Lesen/ 818 Schreiben |
Crucial X8 Portable SSD 1 TB @ USB 3.1 Gen.2 Typ A | 950 Lesen/ 948 Schreiben |
Samsung Portable SSD X5 (500 GB) @ Thunderbolt 3 | 2.816 Lesen/ 595 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz | ja per HDMI 2.0 oder DisplayPort |
Latenzen: Testlaufzeit 30 Minuten | 944 µs |
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) | 74,6 dB(A) |
Subjektive Audioqualität | Recht ausgewogen, präsente Mitten & Bässe, Höhen etwas blechern |
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 | 18 m |
Erreichbarkeit BIOS | F2 |
Weiterführende Artikel: Sicherheit für Notebooks |
Die beiden 1,5-Watt-Lautsprecher sind seitlich am Unterboden platziert und liefern einen relativ ausgewogenen Klang ab. Mitten und Bässe sind gut vertreten. Die Höhen wirken insbesondere bei hohen Lautstärken jedoch etwas blechern und treten so hier und da etwas in den Vordergrund. Die Maximallautstärke erzeugt einen Schalldruckpegel von 74,6 dB(A) und dürfte damit auch für kleinere Präsentationen ausreichen.
Externe Lösungen können wie gewohnt per Bluetooth, USB oder 3,5-mm-Klinke angebunden werden.
Für den Einsatz im Zusammenspiel mit Echtzeitaudioaufgaben ist das Testgerät offensichtlich ausreichend gut gerüstet. Nach 30 Minuten Testlaufzeit zeigt das Tool Latency Mon maximale Latenzen von 944 µs an. Damit wird die kritische Grenze von 1.000 µs knapp unterboten. Qualitätseinbußen wie Synchronisationsfehler, Aussetzer oder Soundknacken sollten somit nicht auftreten.
LG nutzt die zur Verfügung stehende Gehäuseoberfläche für die Tastatur sehr gut aus. Neben dem üblichen Haupttastenfeld integriert LG zusätzlich einen ausgewachsenen Nummernblock. Die Tasten sind mehrheitlich im 19-mm-Raster ausgeführt, verfügen über einen ordentlichen Druckpunkt und ein leises Anschlagsgeräusch. Im Bereich des Nummernblocks und der F-Tasten-Leiste fallen die Tasten zwar etwas kleiner aus, im Vergleich zu vielen Konkurrenzmodellen profitieren Nutzer hier aber immer noch von einer vergleichsweise komfortablen Größe. Die Tastaturmatte gibt bei etwas Druck nach, mit abgelegten Händen, tritt dieser Effekt aber kaum noch in Erscheinung.
Die Tastaturbeschriftung hat LG ausreichend kontraststark und die Alternativfunktionen in der F-Tasten-Leiste gut erkennbar orangefarben ausgeführt. Die serienmäßig integrierte Tastaturbeleuchtung verfügt über 2 Helligkeitsstufen. Im Startbutton ist nicht nur das Goodix-Fingerabdruck-Lesegerät, sondern auch eine Aufweckfunktion der Tastaturbeleuchtung integriert. Hilfreich, wenn im Dunkeln die Tastaturbeschriftungen nicht mehr erkennbar sind, denn die exponierte Lage des Einschaltknopfs findet man immer.
Trotz der großen Tastatur mit separatem Nummernblock positioniert LG das Touchpad mittig vor dem Bildschirm. In der Vergangenheit war es bei solchen Modellen eher üblich die Position an der Space-Taste auszurichten und somit das Touchpad in den linken Teil des Gehäuses zu verschieben. Diese Lösung haben Nutzer nicht selten als unkomfortabel und einschränkend eingestuft. Hier: Kein Problem!
Ansonsten gefällt das 119 x 78 mm große Clickpad mit sehr guten Gleiteigenschaften und leichtgängigen Maustasten. Im Test sind keine Einschränkungen aufgetreten.
LG bietet sein gram 17 lediglich mit einer WQXGA-Displayoption (2.560 x 1.600 Bildpunkte) an. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn das hier verbaute LG-Philips-Panel macht vieles richtig.
Dazu gehört sicherlich das von so manchem Nutzer schon lange herbeigesehnte 16:10-Format. Das Plus an Pixeln in der Vertikalen, kommt zum Beispiel Bildbearbeitern, Schreiberlingen, Grafikern oder Webdesignern entgegen. Passend also zur anvisierten Zielgruppe. Zudem sorgt die feine Punktdichte von 177 ppi im Zusammenspiel mit der glatten Bildschirm-Oberfläche für eine überaus angenehm scharfe Darstellung.
Die glatte Bildschirmoberfläche stellt allerdings im Gegenzug gleichzeitig auch die Achillesverse des insgesamt sehr guten Bildschirms dar. Mangels effektiver Entspiegelung, muss man in besonders hell erleuchteten Innenräumen, aber vor allem beim Einsatz unter freiem Himmel, mit Einschränkungen durch überlagernde Spiegelbilder rechnen. Je heller die Umgebungslichtsituation und je dunkler die Bildinhalte ausfallen, desto störender zeigen sich die Auswirkungen.
Dieser Spiegeleffekt kann nicht immer durch die gute Displayhelligkeit überstrahlt werden. Das WQXGA-Display liefert im Test sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb eine maximale Helligkeit von 415 cd/m² in der Bildschirmmitte. Zu den Rändern hin fällt die Luminanz allerdings auf bis zu 349 cd/m² in der rechten oberen Bildschirmecke ab. Die Ausleuchtung erreicht dadurch nur durchschnittliche 84 %. Im Praxisbetrieb ist dieser Helligkeitsabfall lediglich bei einfarbigen Bildinhalten ansatzweise erkennbar.
Beim Schwarzbild treten in den Eckbereichen Aufhellungen zu Tage. Ansonsten sind keine Lichthöfe oder Wolkenbildungen auszumachen.
Die Helligkeitsregulierung kann wie gewohnt über 11 vordefinierte Helligkeitsstufen oder prozentgenau über die Windows-Display-Einstellungen erfolgen. Helligkeitsstufe 6 hat beim Testgerät 202 cd/m² und Helligkeitsstufe 5 142 cd/m² abgeliefert.
LG setzt zur Helligkeitsregulierung bis Helligkeitsstufe 6 PWM (Pulsweitenmodulation) mit einer Frequenz von 50 Hz ein. Empfindliche Nutzer könnte das stören.
Der Schwarzwert beträgt 0,219 cd/m² und sorgt für einen sehr guten Kontrast von 1.894:1. Nach der Profilierung sinkt dieser auf 1.657:1.
Die Gesamtheit der darstellbaren Farben deckt 94,4 % des sRGB-Farbraums ab. Lediglich kleine Bereiche in den Randgebieten fehlen. Das reicht nicht nur für die Darstellung feiner Farbabstufungen, sondern liefert gleichzeitig eine sehr gute Ausgangsbasis für eine korrekte Farbwiedergabe.
Hier spielt LG sicherlich seine langjährige Erfahrung als Displayhersteller aus und liefert bereits im Auslieferungszustand ein Panel mit korrektem Weißpunkt und sehr genauer Farbwiedergabe aus. Mit einem maximalen DeltaE 2000 von 4,3 (Abweichung vom Ideal, je geringer desto besser, Grenze bei 5) bekommt der Anwender ohne Hand anlegen zu müssen, aus dem Karton heraus, eine farbechte Darstellung geboten.
LGs gram 17 bewegt sich damit in einer elitären Gruppe von Notebookmodellen und dürfte sich insbesondere bei Designern, Fotografen oder Grafikern schnell einen Namen machen.
Perfektionisten können aus dem Display mit einer Profilierung noch die eine oder andere Optimierung herausquetschen. Mit dem Spektralfotometer X-Rite i1 Basic Pro 2 hat sich das maximale DeltaE 2000 noch auf 2,7 und das durchschnittliche DeltaE 2000 auf 1,1 drücken lassen.
Damit verfügt das LG gram 17 über eines der besten bei Notebooks & Mobiles getesteten Displays und das einzige 17-Zoll-Modell, das es bisher in die Bestenliste geschafft hat. PWM und die spiegelnde Oberfläche könnten jedoch für manche Anwender ein K.O.-Kriterium darstellen.
Display – LG gram 17 | 17,0-Zoll-IPS-Display, glänzend, 16:10, LGD05F8 LP170WQ1-SPA1 |
Entspiegelung | minimal erkennbare und kaum wirksame Entspiegelungsschicht |
Grad der Spiegelungen | sehr hoch |
Eingabemöglichkeiten | — |
Auflösung | 2.560 x 1.600 Bildpunkte, 177 ppi |
minimale Helligkeit | 29 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 5 142 cd/m² |
ca. 200 cd/m² | Helligkeitsstufe 6 202 cd/m² |
maximale Helligkeit | 415 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert | 415 cd/m²// 415 cd/m²// 416 cd/m² |
Helligkeitsstufen Displaymitte | 29-33-55-86-117-142-202-255-308-366-415 (in cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,219 cd/m² (0,251 cd/m²) |
Ausleuchtung | 84 % |
Farbtiefe | 8 bit |
ITU-R BT.709-/ sRGB-Farbraum | 94,4 % |
AdobeRGB-Farbraum | — |
P3-Farbraum | 58,3 % |
DisplayHDR 600 | nicht erfüllt |
Kontrast Displaymitte (profiliert) | 1.894:1 (1.657:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 1,9 (1,1) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 4,3 (2,7) |
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) | Einsatz von PWM mit 50 Hz ≤ Helligkeitsstufe 6 |
Schwarzbild | Schwarzbild mit aufgehellten Ecken |
Displaybesonderheiten | Aufgehelltes Schwarzbild bei horizontalen Blickwinkeln |
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer X-Rite i1 Basic Pro 2. Übersicht DisplayHDR-Standards. |
LG bietet sein gram 17 derzeit in zwei unterschiedlichen Konfigurationen an. Als CPU kommt entweder der Intel Core i7-1065G7 oder der Intel Core i5-1035G7 zum Einsatz. Für die Grafikausgabe steht somit in beiden Fällen die Intel Iris Plus Graphics 940 mit 64 Ausführungseinheiten zur Verfügung. Beim i5 muss man im Auslieferungszustand allerdings mit 8 GB RAM im Single-Channel-Modus auskommen. Der i7 ist dagegen mit 16 GB im Dual-Channel-Betrieb bestückt.
Das vorliegende Testgerät ist mit dem recht häufig anzutreffenden Intel Core i5-1035G7 ausgestattet. Dieser gehört zur Intel Ice-Lake-Familie, verfügt über 4 Rechenkerne, kann 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und eine maximale Turbo-Taktrate von bis zu 3,7 GHz erzielen.
Während viele Hersteller, insbesondere bei den aktuellen Intel-CPUs, immer öfter die maximale Performance durch ein Anheben der Verlustleistung bestmöglich auszuschöpfen versuchen, geht LG einen deutlich zurückhaltenderen Weg. Das LG gram 17 gesteht dem Prozessor nur sehr kurze Phasen zu, in denen bis zu 29,4 Watt verbraucht werden dürfen (CPU Package HWinfo). Danach sinkt die Leistungsaufnahme stufenweise relativ schnell (innerhalb von 1-2 Minuten) auf 15 Watt. Nach ungefähr 5 Minuten Rechenlast pendelt sich der Verbrauch bei etwa 12 Watt ein.
Im Hinblick auf das Notebook-Konzept mit möglichst optimaler Mobilität und langatmigen Akkulaufzeiten ist diese CPU-Abstimmung nur konsequent. Andererseits könnte das so manchem Nutzer zu viel des Guten sein, denn unter dem Strich fällt die Prozessorleistung grenzwertig niedrig aus.
Beim Cinebench R15 kommen beim regulären Testverfahren gerade mal 145 Punkte beim Single-Thread-Test und 474 Punkte beim Multi-Thread-Test zustande. Damit erreicht die Testkonfiguration knapp die Leistungsfähigkeit des Toshiba Tecra A50-E-110 mit Intel Core i5-8250U.
Unter optimalen Voraussetzungen im kalten Zustand und mit genügend Pause zwischen den Einzeltests, kommt das LG gram 17 auch auf 162 Punkte beim Single-Thread-Test und 536 Punkte beim Multi-Thread-Test.
Selbst diese Ergebnisse sind immer noch weit von dem entfernt, was ein Intel Core i5-1035G7 im Microsoft Surface Laptop 3 oder gar ein AMD Ryzen 5 4500U im Acer Swift 3 SF314-42-R54P leisten kann.
In LGs Control Center findet sich die Möglichkeit einen geräuscharmen Modus zu aktivieren. Nutzt man diese Auswahl, so reduziert sich die eh schon geringe Betriebslautstärke mit einem Schalldruckpegel von 28,6 dB(A) auf 26,8 dB(A). Leistungsmäßig muss man dann mit einem noch drastischeren Performance-Verlust rechnen. Beim Cinebench R15 Single-Thread-Test bleiben gerade mal 130 Punkte und beim Multi-Thread-Test 314 Punkte übrig.
Für lange Belastungsphasen ist das LG gram 17 nicht ausgelegt. Beim Geekbench-CPU-Stresstest reduziert der Prozessor relativ schnell seine Taktraten und arbeitet nach dem 3. Durchlauf nur noch mit 1,7 GHz bis 2,0 GHz (≈12 Watt). Die Ergebnisse sinken von anfänglich 10.925 Punkte auf unter 9.000 Punkte und pendeln sich im weiteren Verlauf bei etwa 8.900 Punkten ein.
Zum Vergleich: AMDs Ryzen 5 4500U liefert im Acer Swift 3 SF314-42 bei vergleichbarer Betriebslautstärke, ähnlichen Gehäusetemperaturen und im kleineren 14-Zoll-Gehäuse im gleichen Szenario satte 16.300 Punkte ab.
Für die Grafikausgabe ist beim LG gram 17 immer Intels Iris Plus Graphics 940 zuständig. Mit 64 Ausführungseinheiten kommt hier die potentiell leistungsstärkste Variante zum Einsatz. Wie bei integrierten Grafiklösungen üblich muss auch die Intel Iris Plus Graphics 940 ohne eigenen Grafikspeicher auskommen. Dieser wird stattdessen beim Arbeitsspeicher ausgeliehen. Die im Testgerät verlöteten 8 GB DDR4-3200 arbeiten allerdings im Single-Channel-Modus und bremsen daher die eigentlich gute Leistungsfähigkeit spürbar aus.
Beim 3D Mark Night Raid kommen deshalb nur 6.287 Punkte und beim Unigine Heaven Basic gerade mal 29 fps zustande. Dank freiem RAM-Steckplatz könnte dieses „Problem“ mit einem passenden RAM-Riegel behoben werden. Im Microsoft Surface Laptop 3 erreicht die Intel Iris Plus Graphics 940 mit Dual-Channel-RAM zum Beispiel 9.482 Punkte (Night Raid) und 47 fps (Heaven Basic).
Ansonsten findet man hier natürlich alle Fähigkeiten vor, die man von dieser Grafikchip-Serie gewohnt ist: Externe Bildschirme können mit bis zu 5.120 x 3.200 Bildpunkten bei 60 Hz betrieben werden, Intel Quick Sync Video beschleunigt Videokonvertierungen, UHD-Videos laufen ruckelfrei ab und sie kommt mit bis zu 3 Displays gleichzeitig klar.
Für genügend Speicherplatz sorgt in der Testkonfiguration Samsungs M.2-PCIe-SSD PM981 mit einer Bruttokapazität von 512 GB. Das reicht für viele Einsatzzwecke erst mal gut aus und stellt eine praxisgerechte Lösung dar. Dank zweitem M.2-Steckplatz besteht im LG gram 17 die Möglichkeit ein zusätzliches Laufwerk einzusetzen.
Leistungsmäßig gehört Samsungs Lösung sicherlich zu den aktuellen Spitzenmodellen. Mit bis zu 3.468 MB/s beim Lesen und 1.966 MB/s beim Schreiben dürften im Einsatz keine Engpässe auftreten.
LG gram 17 | 8 GB RAM & PCIe-SSD | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 162 cb | 536 cb |
Cinebench R20 64 bit | 385 Punkte | 1.069 Punkte |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 3.925 Punkte | 13.558 Punkte |
Geekbench 5 64 bit | 1.095 Punkte | 2.689 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home | 3.088 Punkte | |
PCMark 10 | 3.989 Punkte | |
Digital Content Creation | 3.202 Punkte | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark QD32 | 3.468 MB/s | 1.966 MB/s |
Crystal Disk Mark sequ. | 1.899 MB/s | 1.901 MB/s |
Crystal Disk Mark 4k | 49 MB/s | 160 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 29 fps | 7 fps |
Cinebench R15 OpenGL | 49 fps | |
Night Raid – 3DMark | 6.287 Punkte | |
Time Spy – 3DMark | 644 Punkte | |
Casual Gaming – PCMark 8 | 29 fps | |
CPU-Vergleichswerte | CPU-Benchmarkliste | |
GPU-Vergleichswerte | GPU-Benchmarkliste | |
CAD-Vergleichswerte | CAD-Benchmarkliste |
Ein nicht unwichtiger Effekt der recht leistungsschwach konfigurierten CPU zeigt sich bei den Emissionen. Das Betriebsgeräusch erzeugt selbst unter anhaltender Volllast zu keiner Zeit einen höheren Schalldruckpegel als 28,6 dB(A). Im geräuscharmen Modus sinkt dieser sogar noch weiter auf gerade mal 26,8 dB(A). Hochfrequente oder sonstige störende Nebengeräusche sind im Testzeitraum nicht aufgetreten.
Emissionen – LG gram 17 | Schalldruckpegel |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | Lautlos |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 202 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 28,6 dB(A)* |
WLAN-TV-Streaming (202 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 28,6 dB(A)* |
Video-Wiedergabe (202 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 28,6 dB(A)* |
Cinebench | 28,6 dB(A)* |
Geekbench Stresstest | 28,6 dB(A)* |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 28,6 dB(A)* |
Hochfrequente oder störende Nebengeräusche | nein |
Umgebungsmessung | 24,8 dB(A) |
*Der „geräuscharme Modus“ limitiert den Schalldruckpegel bei 26,8 dB(A) | |
Messgerät: PCE 322A |
Der Tastaturbereich erwärmt sich trotz zurückhaltender Lüftertätigkeit nach über einer Stunde Rechenlast auf maximal 45,7 °C. Am Unterboden fällt die Temperatur mit 46,9 °C nur unwesentlich höher aus. Einschränkungen sind dadurch in beiden Fällen nicht zu erwarten.
Der Stromverbrauch des LG gram 17 reicht von 3,0 Watt (Leerlauf, Display aus, ausbalanciertes Profil) bis hin zu 47,0 Watt (Lastspitze Geekbench-CPU-Stresstest, maximale Helligkeit). Beim Akkuladen im laufenden Betrieb treten bis zu 47,7 Watt auf. Mit angepassten Einstellungen kommt man im Praxisbetrieb bei weniger fordernden Aufgaben mit 9 bis 13 Watt gut hin.
Trotz großer Displayfläche und relativ hoher Auflösung zeigt sich das Display mit einem Verbrauch zwischen 1,2 Watt (minimale Displayhelligkeit) und 6,4 Watt (maximale Displayhelligkeit) recht genügsam.
Energieverbrauch – LG gram 17 | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 3,0 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 4,2 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) | 9,4 Watt | — |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 202 cd/m², ausbalanciert) | — | 5:27 Std. |
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 202 cd/m², ausbalanciert) | — | 11:52 Std. |
Video-Wiedergabe (202 cd/m²) | 9,4 Watt | 11:44 Std. |
WLAN-TV-Streaming (202 cd/m²) | 12,2 – 13,2 Watt | 6:39 Std. |
Geekbench Stresstest | 47 – 31 Watt | — |
Unigine Heaven | 42 – 28 Watt | — |
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench | 23 – 27 Watt | — |
Leerlauf Akku-Ladezeit (202 cd/m²) 5 % – 100 % | — | 2:51 Std. |
Leerlauf Akku-Ladezeit (202 cd/m²) 5 % – 95 % | — | 2:38 Std. |
Leerlauf Akku-Ladezeit (202 cd/m²) 5 % – 100 % | — | 1:45 Std. |
80-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 48-Watt-Netzteil, Messgerät: Gossen Metrahit Energy |
Neben den zurückhaltenden Verbrauchswerten liefert der relativ üppig bemessene 80-Wh-Akku einen weiteren wichtigen Beitrag zu möglichst langen Akkulaufzeiten. Im Test hält das LG gram 17 mit praxisnahen Einstellungen je nach Lastszenario in etwa zwischen 5 Stunden und 12 Stunden lang durch. Das dürfte für viele Arbeitssituationen gut ausreichen.
Recht stromgierig zeigt sich allerdings das WLAN-Modul. Sobald dieses dauerhaft benötigt wird, reduziert sich die Laufzeit um etwa 40 %.
Die Leistungsfähigkeit nimmt im Akkubetrieb kaum ab. Mit 5 % – 10 % Minderleistung kann man hier fast genauso schnell arbeiten wie im Netzbetrieb.
Ist der 80-Wh-Akku erst einmal leer gesaugt, so muss man eine Ladezeit von 2:51 Stunden einplanen. Nach 1:45 Stunden sind wieder knapp 70 % verfügbar. Eine aktivierbare Schnellladefunktion besitzt das LG gram 17 nicht.
LG weicht mit seinem gram 17 von den ausgetretenen
Die Schnittstellenausstattung zeigt sich praxisgerecht und ordentlich bestückt. Hier überrascht LG dank HDMI 2.0 und USB 3.1 Gen.2 sogar mit leistungsstärkeren Schnittstellenversionen, als das Datenblatt eigentlich verspricht. Thunderbolt 3, ein Speicherkarten-Lesegerät und das Fingerabdruck-Lesegerät heben das Ausstattungsniveau schließlich in den Premium-Bereich.
Ansonsten punktet der 17-Zöller mit seinem extrem leichten Gehäuse, einem tollen WQXGA-Display und einem kaum hörbaren Betriebsgeräusch.
In Kauf nehmen muss man bei all diesen Positiveigenschaften allerdings eine sehr zurückhaltende Rechen- und Grafikleistung. Im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Konkurrenten hinkt die Testkonfiguration je nach Szenario etwa 20 % bis 30 % hinterher.
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