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HP ZBook 17 G6 (Quadro RTX 4000) im Test

Das Flaggschiff-ZBook. Das HP ZBook 17 G6 ist eine leistungsstark ausgerichtete mobile Workstation mit umfangreichen Ausstattungsmöglichkeiten. Zuverlässigkeit, Qualität und Leistungsfähigkeit bekommen hier besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Mobile 17-Zoll-Workstations stellen die Krone der performanten Arbeitsgeräte dar. Üppig dimensionierte Gehäuse, starke Komponenten, umfangreiche Ausstattung und ein anwenderfreundlicher Wartungskomfort grenzen diese Geräteklasse klar von den modischen Slimline-Varianten ab.

HP ZBook 17 G6: Preise & Garantie

Das im Test befindliche HP ZBook 17 G6 ist mit dem Sechskerner Intel Core i7-9850H, einer professionellen Nvidia Quadro RTX 4000, einem 512-GB-Solid-State-Drive und einem FullHD-IPS-Display ausgestattet. Mit einem Straßenpreis ab etwa 3.600 Euro (Testzeitpunkt) ordnet sich das Modell im gehobenen Premiumsegment ein.

Der Einstieg in die Serie beginnt bei etwa 1.900 Euro (6TU95EA#ABD), dann muss man aber mit einer deutlich geringeren Leistungsfähigkeit und einer abgespeckten Speicherausstattung rechnen.

Die Herstellergarantie beträgt von Haus aus bereits 3 Jahre und kann wie gewohnt den persönlichen Bedürfnissen nach weiter angepasst werden. Eine Erweiterung auf 5 Jahre Hardware-Support am nächsten Arbeitstag (UB0E2E) schlägt zum Beispiel mit weiteren 370 Euro zu Buche.

HP ZBook 17 G6: Auszug der technischen Daten
Model HP ZBook 17 G6
EAN/Herstellernummer EAN 193905905171
Preis ca. 4.100 Euro HP Online Shop
Farbe Grau
Prozessor Intel Core i7-9850H, 6 Kerne (12 Threads), 2,6 GHz – 4,6 GHz, 12 MB Cache, 45 Watt TDP
Grafik Nvidia Quadro RTX 4000 & Intel UHD Graphics 630
Arbeitsspeicher 32 GB DDR4-2666-RAM, Dual-Channel, gesteckt
Massenspeicher WDC PC SN720, M.2-PCIe-SSD mit 512 GB, gesteckt
Display 17,3-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, mattiert, 16:9, 127 ppi, LGD059E
Betriebssystem & Software Windows 10 Pro 64 bit
BIOS-Version R92 Ver.01.04.05 (24.02.20)
Anschlüsse & Erweiterung 2 x Thunderbolt 3 (Typ C, DisplayPort 1.4, 40 Gbit/s), 1 x HDMI 2.0b, 1 x Mini-DisplayPort 1.4, 3 x USB 3.1 Gen.1 Typ A (5 Gbit/s, 1 x mit Ladefunktion),  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, SDXC-Speicherkarten-Lesegerät (UHS-II)
Kommunikation Intel Dual Band Wi-Fi 6 AX200 (2×2),  Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam, Intel I219-LM Gigabit-Ethernet RJ-45, Intel vPro, NFC
Sensoren Umgebungslichtsensor
Audio Intel  Cannon Point PCH – cAVS Realtek ALC285 High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Touchpad
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät, Smartcard-Lesegerät, NFC
Batterie & Stromversorgung 92-Wh-Lithium-Polymer-Akku (Long Life, intern), 200-Watt-Netzteil
Zubehör
Abmessungen & Gewicht 416 (B) x 288 (T) x 33 (H) mm, Testgewicht 3,28 kg & Netzteil 640 g
Herstellergarantie 3 Jahre Herstellergarantie mit Einsende-Rücksende-Service
Leihsteller HP Deutschland
Informationen zum Testgerät Produktseite, Handbuch
HP ZBook 17 G6: Gehäuse, Ausstattung & Eingabegeräte
Gehäuse

Das Gehäuse des HP ZBook 17 G6 ist 3,28 kg schwer und bis zu 3,3 cm dick. Dennoch ist der Laptop noch gut tragbar und damit ausreichend transportabel. Im Gegenzug bekommt der Nutzer ein sehr stabiles und wertiges Gehäuse mit viel Platz geboten. Handballenablage und Tastatur liegen unnachgiebig auf, die Displayscharniere greifen fest zu und der Displaydeckel lässt sich mit angemessener Krafteinwirkung nur wenig verwinden. Die Metalloberfäche im Arbeitsbereich sorgt für eine angenehme Haptik und ist kaum anfällig für Fingerabdrücke und Staubablagerungen.

Am Unterboden hat HP dem ZBook 17 G6 eine große Wartungsklappe spendiert, um komfortabel an die intern verbauten Komponenten gelangen zu können. Nach dem Entfernen einer Arretierungsschraube, kann die Bodenplatte einfach heraus geschoben werden.

Im Maintenance and Service Guide zum HP ZBook 17 G6 bekommt der Anwender ausführliche Hinweise für den Austausch von Komponenten aufbereitet. Vorab: Nur die Massenspeicher- und Speicher-Steckplätze unter der Wartungsklappe sind für einen Austausch durch den Endkunden vorgesehen. Vor Arbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gehabt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.

Ausstattung

Das große Gehäuse des HP ZBook 17 G6 hat nicht nur Platz für viele Anschlüsse, sondern könnte auf Wunsch sogar noch ein optisches Laufwerk beherbergen. Ansonsten findet man hier alles, was das Herz begehrt. Thunderbolt 3, HDMI 2.0, DisplayPort 1.4, verschiedene USB-Anschlüsse, 3,5-mm-Klinke in/out und Gigabit-Ethernet. HP verbaut sogar noch ein mittlerweile rar gesätes Speicherkarten-Lesegerät für Medien im SD-Format.

Die Positionierung an den Seiten ist gelungen und die Performance der Schnittstellen zeigt sich statusgerecht. Schnelle UHS-II-Speicherkarten übertragen Daten mit bis zu 268 MB/s und per Thunderbolt 3 sind bis zu 2.856 MB/s möglich. Dockingstationen finden per Thunderbolt 3 Anbindung.

Für kabellose Verbindungen hat HP NFC und ein Intel Wi-Fi-6-Modul inklusive Bluetooth 5.0 verbaut. Ebenfalls erhältlich ist auf Wunsch ein mobiles LTE-Breitband-Modem. Die Antennen sind bereits vorhanden und müssen nur noch durch eine passende M.2-Karte ergänzt werden.

Schnittstellenperformance
HP ZBook 17 G6 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (SDXC 128 GB) 268 Lesen/ 214 Schreiben
Speicherkarten-Lesegerät, ADATA Premier One (MicroSD 64 GB) 258 Lesen/ 263 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.0 435 Lesen/ 423 Schreiben
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) @ Thunderbolt 3 439 Lesen/ 727 Schreiben
Thunderbolt 3, Samsung Portable SSD X5 (500 GB) @ Thunderbolt 3 2.856 Lesen/ 588 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter oder HDMI 2.0
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 75,9 dB(A), unverzerrt
Latenzen (Latency Mon) Laufzeit 30 Minuten 645 µs
Subjektive Audioqualität Etwas höhenbetont, gute Mitten & Bässe
Erreichbarkeit UEFI-BIOS-Setup Nach dem Start ESC, danach F10
Weiterführende Artikel: Sicherheit für Notebooks
Sicherheit

Die Sicherheitsausstattung fällt für ein Notebook der Workstation-Klasse angemessen umfangreich aus. Neben den üblichen Passwortsicherungen auf BIOS-und Systemebene verfügt das Testgerät über ein SmartCard-Lesegerät, ein Fingerabdruck-Lesegerät, ein Trusted-Platform-Modul TPM 2.0, Pre-Boot-Authentifizierung und eine Kabelschloss-Vorbereitung (Kensington). Auf Wunsch sind SED-Massenspeicher-Laufwerke mit SATA- oder PCIe-Schnittstelle integrierbar. Eine FullHD-Infrarot-Kamera zur Gesichtserkennung ist ebenfalls verfügbar.

Audio

Die oberhalb der Tastatur verbauten Lautsprecher liefern einen recht ausgewogenen Klang mit gut dimensioniertem Bass. Die maximale Lautstärke wird verzerrungsfrei wiedergegeben und fällt mit 75,9 dB(A) recht gut aus. Externe Boxen-Lösungen können zum Beispiel per Bluetooth, USB oder 3,5-mm-Klinke angebunden werden.

Für einen Einsatz im Zusammenspiel mit Echtzeit-Audioaufgaben ist das HP ZBook 17 G6 gut gewappnet. Das Tool LatencyMon findet hier während einer Testlaufzeit von 30 Minuten nichts zu meckern. Die maximal gemessene Latenz beträgt 645 µs und liegt damit deutlich unter der kritischen Grenze von 1.000 µs. Qualitätseinschränkungen wie zum Beispiel Knackgeräusche, Aussetzer oder Synchronisationsfehler sollten somit nicht auftreten.

HP ZBook 17 G6: Eingabegeräte
Tastatur

Das HP ZBook 17 G6 verfügt über eine angenehm große Tastatur samt separatem Ziffernblock, pfiffigen Funktionstasten und integrierter Tastaturbeleuchtung. Während das Haupttastenfeld im 19-mm-Raster ausgeführt ist, muss der Ziffernblock mit einem 18-mm-Raster auskommen. Das ist immer noch sehr komfortabel und ruft im Test keinerlei Einschränkungen hervor.

Leider ist HP der Versuchung erlegen die Pfeiltasten in eine Zeile zu quetschen. Das mag optisch vielleicht einen gewissen Vorteil bieten, zeigt sich bei der Bedienung aber suboptimal.

Ansonsten überzeugt die Eingabe mit einer sehr stabilen Auflage, einem gut definierten Druckpunkt und einem leisen Anschlagsgeräusch. Vielschreiber dürften hier kaum etwas zu mäkeln finden.

Touchpad & Pointing Stick

Das 114 x 58 mm große Touchpad ist unterhalb der Space-Taste und in einer Flucht zum Pointstick positioniert. Die Oberfläche verfügt über sehr gute Gleiteigenschaften, nimmt Eingaben zuverlässig an und lässt sich insgesamt problemlos bedienen.

Am oberen Ende befinden sich die Maustasten für eine Bedienung mit dem Pointing Stick, am unteren Ende die Tasten für das übliche Touchpad-Zusammenspiel. Beide 3-Tasten-Zeilen fallen identisch aus und funktionieren tadellos. Die Tasten lassen sich in den Windows-Einstellungen oder in den Alps-Alpine-Pointing-Stick-Einstellungen den persönlichen Bedürfnissen nach anpassen.

Multi-Touch-Display (optional)

Das HP ZBook 17 G6 ist optional mit einem UHD-Multi-Touch-Display erhältlich. Hier können dann auch Eingaben mit dem Finger direkt auf dem Bildschirm erfolgen. Eine Digitizer-/Stifteingabe-Funktion ist dagegen laut Datenblatt für diese Serie nicht verfügbar.

HP ZBook 17 G6: Display

HP bietet das ZBook 17 G6 mit drei verschiedenen Bildschirmoptionen an:

  • FullHD-IPS-Display, mattiert, Umgebungslichtsensor, 300 cd/m², 72 % sRGB
  • UHD-Multi-Touch-Display, Corning Gorilla Glass 5, Umgebungslichtsensor, 400 cd/m², 95 % sRGB
  • UHD-DreamColor-Display, mattiert, 400 cd/m², 100 % AdobeRGB

Das Testgerät ist mit dem oben aufgeführten FullHD-Display, hier mit einem Panel von LG Philips, ausgestattet. Stabile Blickwinkel, eine mattierte Oberfläche und eine noch ausreichende Pixeldichte von 129 ppi stellen gute Basiseigenschaften dar.

Entgegen der Datenblatt-Angaben fallen die gemessenen Werte deutlich besser aus. Die maximale Helligkeit erreicht in der Displaymitte bis zu 401 cd/m² und der sRGB-Farbraum wird immerhin mit 85 % anstatt 72 % abgedeckt.

Displayhelligkeit
Schwarzbild
PWM
Blickwinkelstabilität
85 % sRGB-Farbraum
Oberflächenspiegelung
Helligkeit & Kontrast

Da die maximale Helligkeit zu den Rändern hin auf bis zu 349 cd/m² abfällt, beträgt die Ausleuchtung eher durchschnittliche 87 %. Bis auf einen kleinen Lichthof am rechten Bildschirmrand zeigt sich das Schwarzbild aber recht homogen und offenbart nur schwach erkennbare Wolkenbildungen.

Die Helligkeit lässt sich wie gewohnt prozentgenau in den Windows-Displayeinstellungen oder über die vordefinierten Helligkeitsstufen regulieren. Letztere sind recht unausgewogen aufgeteilt und konzentrieren sich auf den Bereich unterhalb der 100-cd/m²-Grenze. Immerhin werden die wichtigen Zwischenschritte um 150 cd/m² und 200 cd/m² relativ treffsicher abgebildet.

HP schafft es beim Testgerät nahezu komplett auf PWM (Pulsweitenmodulation) zu verzichten. Lediglich bei den beiden niedrigsten Helligkeitsstufen ist eine Frequenz von 60 Hz messbar.

Der beim LG-Philips-Panel gemessene Schwarzwert beträgt bei maximaler Helligkeit 0,376 cd/m². Das ist kein Referenzwert, dürfte für die meisten Anwendungszwecke aber noch gut ausreichen. Der Kontrast erzielt folglich einen Wert von 1.066:1.

Farbraum & Farbgenauigkeit

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben fällt zwar deutlich höher, als im Datenblatt angegeben aus, dennoch reicht es nicht, um auch für eine ausreichend hohe Farbtreue sorgen zu können. Insbesondere bei den Orange-Rottönen fallen die Abweichungen vom Ideal deutlich zu hoch aus.

Mit profiliertem Display beträgt das durchschnittliche DeltaE 2000 (Abweichung zum Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 3) zwar gute 2,9, die Maximalwerte von bis zu 8,5 weichen jedoch viel zu weit von der Referenz ab. Professionellen Bildbearbeitern, Videofilmern, Animationsproduzenten oder Grafikern wird das nicht reichen. Hier müsste man entweder auf ein externes Display ausweichen oder vielleicht zu einem der UHD-Panels greifen (nicht getestet).

Display ab Werk
Display profiliert
Displaymessungen im Überblick
Display – HP ZBook 17 G6 17,3-Zoll-IPS-Display, mattiert, 16:9, LGD059E
Grad der Spiegelungen niedrig
Eingabemöglichkeiten
Auflösung 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 127 ppi
ca. 200 cd/m² Helligkeitsstufe 8 216 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku 401 cd/m²/ 401 cd/m²
Schwarzwert Displaymitte/ Kontrast 0,376 cd/m²/ 1.066:1
Ausleuchtung 87 %
sRGB-Farbraumabdeckung 85 %
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 4,2 (2,9)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 8,6 (8,5)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Einsatz von PWM mit 60 Hz ≤ Helligkeitsstufe 1
Schwarzbild Homogenes Schwarzbild mit schwach erkennbaren Wolkenbildungen und kleinen Lichthöfen
Displaybesonderheiten keine
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2.

HP ZBook 17 G6: Leistung

HP stattet das ZBook 17 G6 je nach Konfiguration mit Intel-Core-Prozessoren der 9. Generation und verschiedenen Nvidia-Quadro-Grafikchips aus. Im Maintenance and Service Guide ist zwar auch eine nicht weiter spezifizierte AMD-Radeon-Grafik genannt, ein solches Modell ist derzeit aber nirgends gelistet.

An Arbeitsspeicher verkraftet das Arbeitstier bis zu 128 GB DDR4-2667-RAM oder bis zu 64 GB DDR4-2667-ECC-RAM (nur mit Xeon-CPU). Für den Einbau von Massenspeicher stehen insgesamt 3 M.2-Slots, ein 2,5-Zoll-Laufwerksschacht und der Schacht für das optische Laufwerk zur Verfügung. HP nennt als Kapazitätsobergrenze ab Werk 2 TB je Massenspeicher.

Das Testgerät ist mit einem Intel Core i7-9850H, 32 GB DDR4-RAM, einer Nvidia Quadro RTX 4000 und einem 512-GB-Solid-State-Drive ausgestattet.

Prozessor – Intel Core i7-9850H

Der Intel Core i7-9850H liefert im Test mit seinen 6 Rechenkernen und einer Taktrate von bis zu 4,6 GHz eine angemessen hohe Leistung ab. Beim Cinebench R16 erreicht das ZBook 17 192 Punkte beim Single-Thread-Test und 1.228 Punkte beim Multi-Thread-Test. Das reicht, um sich im Mittelfeld der starken Vergleichsgruppe positionieren zu können. Unangefochten an der Spitze behauptet sich die Dell Precision 7540 mit Intel Xeon E-2286M. Mit diesem 8-Kerner ist optional auch das HP ZBook 17 G6 erhältlich.

Cinebench
Geekbench

Unter Dauerlast liefert das Testgerät eine für 45-Watt-CPUs gewohnt konstante Leistungsfähigkeit ab. Auffällige Schwankungen treten hier nicht auf. Mit Geekbench-CPU-Stresstest-Ergebnissen von um die 21.500 Punkte, muss es sich allerdings hinter dem Gaming-Laptop Acer Predator Helios 300 mit dem eigentlich schwächeren Intel Core i7-9750H einordnen.

Grafik – Nvidia Quadro RTX 4000 & Intel UHD Graphics 630

Die Grafiksektion ist im Nvidia-Optimus-Verbund mit Nvidia Quadro RTX 4000 und Intel UHD Graphics 630 bestückt. Je nachdem welches Lastszenario anliegt, kommt entweder die leistungsstarke Profigrafik oder die sparsame Prozessorgrafik zum Einsatz.

Die Nvidia Quadro RTX 4000 verfügt über 2.560 Shadereinheiten, 8 GB GDDR6-Grafikspeicher der über einen 256 bit breiten Speicherbus angebunden ist und arbeitet mit einem Grafiktakt von bis zu 1.545 MHz.

Im Test zeigt sich, dass diese Lösung nicht nur im professionellen Bereich, sondern eine generell hohe Leistungsfähigkeit an den Tag legt. Bei den 3DMark Tests erreicht das Testgerät zum Beispiel 7.400 Punkte beim Time Spy und 39.024 Punkte beim Night Raid. Beim Unigine Heaven Extreme erreicht sie sehr gute 119 fps. Damit kann sie problemlos auch leistungshungrige aktuelle 3D-Spiele bei nativer Auflösung mit hohen Details und Qualitätseinstellungen flüssig wiedergeben.

Unigine Heaven
OpenGL-Shading
3DMark
CAD-Leistung

Doch die eigentliche Domäne der professionellen Quadro-Grafik findet sich im anspruchsvollen CAD-Umfeld. Die Nvidia Quadro RTX 4000 ist dank spezieller Treiber und eigenem BIOS in der Lage entsprechend optimierte Profisoftware besonders effizient und schnell abzuarbeiten. Das führt zu teils enormen Performance-Unterschieden im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Geforce-Chips

Beim SPECviewperf.13-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Von optimierten OpenGL-Treibern profitieren hier insbesondere Programme wie Creo, Siemens NX oder Solidworks. 3dsMax oder Showcase setzen dagegen auf DirectX als Grafikschnittstelle. Hier können auch die bekannten Geforce-Modelle leistungsmäßig wieder ordentlich auftrumpfen.

In den verschiedenen Teiltests des SPECviewperf.13 gelingt es dem HP ZBook 17 mit seiner Nvidia Geforce RTX 4000 nahezu überall die Spitzenposition zu ergattern. Lediglich bei Maya muss sie sich der Nvidia Geforce RTX 2070 aus dem Omen by HP 17 und beim medizinischen MRT der Nvidia Quadro RTX 5000 aus dem Dell Precision 7540 geschlagen geben.

Massenspeicher – WDC PC SN720 512 GB

Das Testgerät ist mit einem flotten PCIe-Solid-State-Drive von Western Digital ausgestattet. Die Kapazität von 512 GB brutto stellt eine gute Ausgangsbasis dar. Für Erweiterungen stehen ein zweiter M.2-Steckplatz und ein 2,5-Zoll-Laufwerksschacht zur Verfügung.

Die WDC PC SN720 hat im Test beim Lesen bis zu 3.442 MB/s und beim Schreiben bis zu 2.535 MB/s übertragen (beides QD32). Damit ordnet sich das Laufwerk ziemlich genau auf dem Niveau der SK Hynix PC601A im Dell Precision 7540 ein.

Benchmarkergebnisse im Überblick
HP ZBook 17 G6 32 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor Single-Core Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 192 cb 1.228 cb
Cinebench R20 64 bit 461 Punkte 2.722 Punkte
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.618 Punkte 23.929 Punkte
Geekbench 5 64 bit 1.203 Punkte 6.195 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home 4.081 Punkte
PCMark 10 5.424Punkte
Digital Content Creation 7.129 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 3.447 MB/s 2.535 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.612 MB/s 1.733 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 255 fps 119 fps
Cinebench R15 OpenGL 182 fps
Night Raid – 3DMark 39.024 Punkte
Time Spy – 3DMark 7.400 Punkte
Unigine Superposition 14.970 Punkte
Casual Gaming 52 fps
VRMark Orange Room 8.555 Punkte
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
HP ZBook 17 G6: Emissionen
Betriebsgeräusch

Trotz potenter Leistungskomponenten handelt es sich beim HP ZBook 17 G6 um eine leise und kühle mobile Workstation. Selbst unter andauernder Volllast erzeugt das Arbeitsgerät lediglich einen maximalen Schalldruckpegel von 43,6 dB(A). Bei wenig fordernden Aufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen, Musikverwaltung oder Bildbearbeitung arbeitet das Testgerät sogar lautlos. Hochfrequente oder sonstige störende Geräusche sind beim Testgerät nicht aufgetreten.

Emissionen – HP ZBook 17 G6 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 216 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
WLAN-TV-Streaming (216 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Unigine Heaven 41,2 – 43,6 dB(A)
Geekbench Stresstest 37,8 – 43,6 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 43,6 dB(A)
Messgerät: PCE 322A
Hitzeentwicklung

Dank des üppig dimensionierten Gehäuse und des großzügig gestalteten Kühlsystems bleibt das ZBook auch im Dauerlastbetrieb angenehm kühl. Im Arbeitsbereich um die Tastatur herum wird nach 1:30 Stunden Stresstest ein Maximalwert von 42,8 °C gemessen und am Unterboden entstehen am Hotspot 44,8 °C.

Deutlich wärmer wird es dagegen direkt am unteren Displayrahmen. Hier wird die Abwärme aus den Kühlöffnungen heraus dagegen geblasen und erzeugt dann Oberflächentemperaturen von bis zu 49,2 °C. Einschränkungen sind hierdurch aber nicht aufgetreten. Das Netzteil erwärmt sich auf bis zu 59,1 °C.

HP ZBook 17 G6: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Die vorliegende Testkonfiguration arbeitet mit einem Energieverbrauch von 1,5 Watt (Leerlauf, Display aus) bis hin zu 187,9 Watt (Stresstest, maximale Leistung, maximale Displayhelligkeit). Bei geringer Last kommt das System mit einer Helligkeit von 216 cd/m² (Helligkeitsstufe 8) mit 6,0 bis 11,5 Watt aus. Angesichts der potenten Komponenten sind das sehr gute Werte, die auf eine gelungene Systemabstimmung schließen lassen.

Bei rechenintensiven CPU-Aufgaben schnellt der Verbrauch auf bis zu 100 Watt hoch und bei 3D-Grafikanwendungen verlangt der Rechner vom Netzteil bis zu 143 Watt. Unter Volllast (Unigine Heaven & Geekbench) kommt schließlich der gemessene Maximalverbrauch zustande.

Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 200 Watt ausgewiesen und verfügt somit noch über kleine Reserven.

Energieverbrauch – HP ZBook 17 G6 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,5 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,6 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, 216 cd/m²) 5,7 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 6,9 Watt
Video-Wiedergabe (216 cd/m², ausbalanciert) 6,0 – 9,5 Watt 10:10 Std.
WLAN-TV-Streaming ( 216 cd/m², ausbalanciert) 10,0 – 11,5 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 216 cd/m², ausbalanciert) 4:09 Std.
Büro (PCMark 10 Battery Test, 216 cd/m², ausbalanciert) 8:36 Std.
SPECviewperf.13 (216 cd/m², maximale Leistung) 76 – 151 Watt 1:38 Std.
Unigine Heaven 143,2 Watt
Geekbench CPU-Stresstest 88 – 101 Watt
Stresstest Unigine Heaven & Geekebnch 55,8 – 60,2 Watt
Leerlauf Akku-Ladezeit (216 cd/m²) 5 % – 90 % 1:30 Std.
Leerlauf Akku-Ladezeit (216 cd/m²) 5 % – 100 % 2:09 Std.
92-Wh-Lithium-Polymer-Akku, 200-Watt-Netzteil, Messgerät: Gossen Metrahit Energy
Akkulaufzeiten

HP setzt im Testgerät einen 6-Zellen-Long-Life-Akku ein, der laut Datenblatt eine Kapazität von 95,6 Wh haben soll. Ausgelesen werden hier tatsächlich 92 Wh, was dann auch als Grundlage für die Bewertungen herangezogen wird. Alternative Kapazitäten sind nicht erhältlich.

Im Test reicht das, zusammen mit den angesichts der leistungsfähigen Komponenten moderaten Verbrauchswerte, für praxisgerechte Akkulaufzeiten. Je nach Anwendungsszenario kann man im Normalfall von etwa 4 bis 10 Stunden ausgehen.

Fordert man die Workstation hingegen mit aufwendigen 3D- oder CPU-Berechnungen, so hält der Akku gerade mal 1:38 Stunden lang durch. Für das Aufladen von 5 % auf 100% benötigt das 200-Watt-Netzteil 2.09 Stunden.

PCMark 8
Video-Wiedergabe
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Trotz recht üppig dimensioniertem 92-Wh-Akku veranlasst die potente Komponentenausstattung HP die Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb teils deutlich einzuschränken. Hiervon ist in erster Linie die Quadro-Grafik betroffen. Bei Grafikanwendungen muss man daher mit einer Leistungsreduzierung von um die 70 Prozent rechnen.

HP ZBook 17 G6: Fazit

Das HP ZBook 17 G6 ist eine klassische mobile Workstation im besten Sinne. Leistung, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Ergonomie werden hier groß geschrieben. Der einzige Nachteil den man finden kann, liegt in der Natur der Sache und betrifft die üppigen Dimensionen in Kombination mit einem für heutige Verhältnisse vergleichsweise hohen Gewicht. Dennoch ist dieses 17-Zoll-Arbeitstier problemlos transportabel und überzeugt sogar mit praxisgerechten Akkulaufzeiten.

In jedem Fall belohnt wird man beim ZBook mit einem sauber verarbeiteten und stabilen Gehäuse, einer umfangreichen Anschluss- und Schnittstellenvielfalt, weitreichenden Konfigurationsmöglichkeiten und komfortablen Wartungsvoraussetzungen. Dass zudem wichtige Kerneigenschaften wie die Eingabegeräte, die Leistungsfähigkeit und die niedrigen Emissionen überaus gelungen ausfallen, darf bei einem solchen Profi-Notebook sicherlich als gegeben vorausgesetzt werden.

Das gute FullHD-Display der Testkonfiguration übertrifft zwar in mehreren Punkten die Herstellerangaben, fühlt sich aber aufgrund der verbesserungsfähigen Farbeigenschaften nicht in jedem Anwendungsgebiet zu Hause. Hier könnte vielleicht eine der alternativ verfügbaren Displayoptionen für Abhilfe schaffen.

Unter dem Strich bekommt der Anwender mit dem HP ZBook 17 G6 eine sehr gute mobile Workstation geboten, die nicht nur im professionellen Umfeld für Aufsehen sorgen sollte.

Die nicht ganz günstige Preisgestaltung erscheint im Hinblick auf das gebotene Gesamtpaket durchaus fair und wird mit einer 3-jährigen Herstellergarantie statusgerecht abgerundet.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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