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Microsoft Surface Laptop 3 (i5-1035G7) im Test

Professionell mobil. Das Microsoft Surface Laptop 3 setzt die gelungene Serie mobiler Arbeitsgeräte des Softwareriesen fort und bekommt einige spannende Neuerungen spendiert.

Während das Microsoft Surface Laptop 2 auf den ersten Blick vor allem durch seine mit Alcantara verkleideten Handballenablage für Aufsehen gesorgt hat, rudert Microsoft beim Nachfolger genau in diesem Punkt nun wieder etwas zurück.

Derzeit bekommt man beim Microsoft Surface Laptop 3 nur noch zwei von fünf Auswahloptionen mit dem Wildlederimitat (Kobalt Blau, Platin) angeboten. Alle anderen Modelle (Sandstein, Schwarz, Platin) sind mit einer deutlich kühleren, aber vermutlich auch pflegeleichteren Metall-Oberfläche versehen.

Sandstein mit Metall-Oberfläche (Surface Laptop 3)
Platin Grau mit Alcantara (Surface Laptop 2)

Ansonsten hat Microsoft am Grundkonzept mit hochwertiger Gehäusekonstruktion, Display im 3:2-Format, ordentlicher Rechenleistung und ausdauernden Akkulaufzeiten nichts geändert. Ebenfalls geblieben ist die Positionierung im Premium-Bereich.

Die offiziellen Microsoft-Shop-Preise starten zum Testzeitpunkt bei 899 Euro für die platinfarbene Alcantara-Variante. Mit an Bord sind dann der Intel Core i5-1035G7, 8 GB RAM, ein 128-GB-Solid-State-Drive (brutto) und das bekannte 3:2-Display mit 2.256 x 1.504 Bildpunkten.

Für das Testgerät mit sandfarbenem Metallgehäuse und 256-GB-SSD sind schon 1.209 Euro fällig und für das aktuelle Topmodell mit Intel Core i7-1065G7, 16 GB RAM und 1-TB-SSD kommen 2.649 Euro zusammen.

Nicht jede Farbgebung ist wie gesagt mit jeder Oberfläche erhältlich und auch die verschiedenen technischen Ausbaustufen sind an bestimmte Gehäuse-Varianten gebunden.

Microsoft Surface Laptop 3: Auszug der technischen Daten
Model Microsoft Surface Laptop 3
EAN/Herstellernummer EAN 889842486483
Preis ca. 1.300 Straßenpreis
Farbe Sandstein (alternativ Platin, Kobalt Blau, Schwarz)
Prozessor Intel Core i5-1035G7, 4 Kerne (8 Threads), 1,2 GHz – 3,7 GHz, 6 MB Cache, 15 Watt TDP
Grafik Intel Iris Plus Graphics 940
Arbeitsspeicher 8 GB LPDDR4-3733-RAM, Dual-Channel, aufgelötet
Massenspeicher SK Hynix BC501, M.2-2230-PCIe-SSD mit 256 GB
Display 13,5-Zoll-IPS-Display, Digitizer (Surface-Pen-Unterstützung), 10-Punkt-Multitouch, Auflösung: 2.256 x 1.504 Bildpunkte, glänzend mit Entspiegelungsschicht, 3:2, 201 ppi, Sharp LQ135P1JX51
Betriebssystem & Software Windows 10 Home 64 bit
BIOS-Version 6.22.140
Anschlüsse & Erweiterung 1 x USB 3.0 (Typ A), 1 x USB 3.1 Gen.1 Typ C (DisplayPort, 5 Gbit/s),  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out
Kommunikation Intel WiFi 6 AX201, Bluetooth 5.0, 2 Fernfeld-Studio-Mikrofone, 720p-HD-f2.0-Frontkamera mit Windows Hello Gesichtserkennung
Sensoren Umgebungslichtsensor
Audio Intel Ice Lake U/Y PCHLP – cAVS , 2 360-Grad-Lautsprecher mit Dolby Audio
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (3-stufig), Touchpad, Digitizer (Stift optional), 10-Punkt-Multi-Touchdisplay
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Windows Hello Gesichtserkennung
Batterie & Stromversorgung 48-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 65-Watt-Netzteil mit USB-Ladebuchse für externe Geräte, magnetischer Surface-Connect (proprietär)
Zubehör
Abmessungen & Gewicht 308 (B) x 223 (T) x 15 (H) mm, Testgewicht 1,29 kg & Netzteil 280 g
Herstellergarantie 1 Jahr Herstellergarantie
Leihsteller Notebooksbilliger
Informationen zum Testgerät Produktseite, Handbuch

Das Testgerät Microsoft Surface Laptop 3 wurde mir für diesen Test freundlicherweise leihweise von notebooksbilliger.de (Werbung) zur Verfügung gestellt.

Microsoft Surface Laptop 3: Garantie

Egal für welche Konfiguration man sich auch entscheidet: Immer mit dabei ist Microsofts einjährige Herstellergarantie. Erweitern kann man diese durch Microsofts Complete Schutz für 119 Euro, der bei einer Laufzeit von 2 Jahren neben einem Software- und Hardwaresupport auch Unfallschäden abdeckt. Sonstige Garantie- oder Serviceerweiterungen werden zum Testzeitpunkt nicht angeboten.

Microsoft Surface Laptop 3: Gehäuse

Das aus Aluminium gefertigte Gehäuse ermöglicht eine überdurchschnittlich flache Bauweise bei gleichzeitig hoher Stabilität. Mit 1,29 kg Testgewicht ist das Surface Laptop 3 sehr gut tragbar und sorgt auch mit seiner zurückhaltenden Baugröße für tolle mobile Grundeigenschaften. Die Verarbeitung, Verwindungssteifigkeit und Druckfestigkeit geben keinen Anlass zur Kritik. Das Displayscharnier packt kräftig zu und hält den Bildschirm stabil in Position.

Das Testgerät mit der sandfarbenen Metalloberfläche zeigt sich kühl und hochwertig. Modelle die mit dem Wildlederimitat Alcantara verkleidet sind, sorgen im Arbeitsbereich um die Tastatur herum, für eine warme Haptik und versprühen ein ebenfalls gelungenes Maß an Exklusivität. Die vier verschiedenen Gehäusefarben Platin, Sandstein, Kobalt Blau und Schwarz sind wie gehabt nicht frei mit jeder Hardware-Ausstattung kombinierbar.

Das Testgerät in Sandstein schimmert je nach Lichteinfall und vorherrschender Lichttemperatur etwas rosafarben.

Sicherlich ein Zugeständnis an die flache Bauweise ist das fest verschlossene Gehäuse. Ein Öffnen durch den Endkunden ist nicht vorgesehen. Wie auch beim Microsoft Surface Laptop 2 dürften die Komponenten im Inneren größtenteils verklebt oder verlötet sein.

Microsoft Surface Laptop 3: Ausstattung

Die Anschlussausstattung des Microsoft Surface Laptop 3 liefert eine recht magere Auswahl: 1 x USB 3.0, 1 x 3,5-mm-Klinke und 1 x USB 3.1 Gen1 Typ C mit DisplayPort-Unterstützung. Damit übertragen externe Massenspeicher im Test Daten mit bis zu 449 MB/s und externe Bildschirme können bei UHD-Auflösung mit 60 Hz betrieben werden.

Wer im Desktop-Betrieb unkompliziert auf seinen Peripherie-Park zurückgreifen möchte, hat die Möglichkeit sich über den Surface-Connect-Anschluss mit Microsofts Surface Dock (229 Euro) zu erweitern. Abgesehen von einem Ethernet-Port findet man hier allerdings keine zusätzlichen Schnittstellenstandards.

Überhaupt könnten sich so manche Anwender beim Microsoft Surface Laptop 3 wieder über einen fehlenden Thunderbolt 3, einen schnelleren USB-C oder ein Speicherkarten-Lesegerät ärgern. Das schränkt die Einsatzmöglichkeiten unnötig ein und erfordert je nach Bedarf einen vermehrten Einsatz von Adaptern und externen Lösungen.

An kabellosen Schnittstellen bekommt das Microsoft Surface Laptop 3 WiFi-6-WLAN (802.11ax) und Bluetooth 5.0 mit auf den Weg gegeben. Die Verbindungsqualität hat im Testzeitraum einen guten Eindruck hinterlassen. Eine mit Bluetooth angebundene JBL Flip 4 überträgt im Test bis zu einer Reichweite von 18 Metern unterbrechungsfrei Musik. Ein mobiles Breitbandmodul ist nicht erhältlich.

Schnittstellenperformance
Microsoft Surface Laptop 3 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB)
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) 447 Lesen/ 449 Schreiben
Thunderbolt 3, Samsung Portable SSD X5 (500 GB)
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 Portable SSD (480 GB)
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz ja per USB-C mit DisplayPort-Kabel/-Adapter
Latenzen: Testlaufzeit 20 Min. 3.613 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 74,8 dB(A)
Subjektive Audioqualität Höhenbetont, ausgewogene Mitten & Bässe
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 18 m
Erreichbarkeit UEFI/BIOS Einschalten > Ein/Aus + Lauter Taste (F3)
Audio

Die im Microsoft Surface Laptop 3 eingesetzten Lautsprecher liefern ein für diese Geräteklasse ausgewogenes Klangbild ab. Die Höhen sind zwar leicht dominant, werden aber durch gut dimensionierte Mitten und Bässe angenehm ausgemalt. Die maximale Lautstärke erreicht bis zu 74,9 dB(A) und bleibt dabei verzerrungsfrei.

Beim Bearbeiten von Echtzeitaudioaufgaben müssen Anwender mit Soundproblemen wie Knackgeräuschen, Aussetzer oder Synchronisationsfehlern rechnen. Das Tool Latency Mon zeigt nach etwa 20 Minuten Laufzeit Latenzen von bis zu 3.613 µs an. Latency Mon nennt hier den Grafiktreiber als Verursacher.

Ein Update auf den zum Testzeitpunkt aktuellsten Intel-Treiber vom 18.12.2019 (26.20.100.7584) konnte wegen fehlender Validierung nicht durchgeführt werden. Hier müssten sich Interessenten auf eine eingehendere Fehlersuche begeben und auf Treiber- oder Bios-Updates von Microsoft hoffen.

Microsoft Surface Laptop 3: Eingabegeräte
Tastatur

Der Microsoft Surface Laptop 3 verfügt über eine sehr gute Tastatur mit normal großen Tasten im mehrheitlich ausgeführten 19-mm-Raster. Der mittelkurze Hub wird hier mit einem gut definierten Druckpunkt und einem zurückhaltenden Anschlagsgeräusch kombiniert. Die Tastaturmatte liegt fest auf. Die Vielschreibertauglichkeit fällt sehr gut aus und dürfte selbst anspruchsvolle Schreiberlinge wohl gesonnen stimmen. Im Vergleich zum Surface Laptop 2 zeigt sich das Layout unverändert.

Surface Laptop 3
Surface Laptop 2

Das gilt auch für die unpraktisch eng beieinanderliegenden vertikalen Pfeiltasten, die Microsoft in eine Zeile gequetscht hat. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig könnten sich je nach Geschmack die kleine Shift-Taste auf der linken Seite und der in der F-Tasten-Leiste integrierte Ein-/Ausschalter erweisen.

Die serienmäßig integrierte Tastaturbeleuchtung bietet drei Helligkeitsstufen und sorgt für eine willkommene Ergänzung in dunkleren Arbeitsumgebungen.

Touchpad, Touchscreen & Digitizer

Das Touchpad ist im Vergleich zum Vorgänger etwas gewachsen und bietet nun eine Eingabefläche von 115 x 76 mm. Es gefällt nach wie vor mit einer sehr guten Reaktions- und Gleitfähigkeit. Das als Clickpad ausgeführte Touchpad hat die Maustasten in der Oberfläche integriert und nimmt Eingaben zuverlässig an. Das Klickgeräusch zeigt sich nun etwas zurückhaltender als beim Surface Laptop 2. Alternativ kann man hier viele Funktionen auch per Fingertipps ohne mechanische Betätigung durchführen.

Der Bildschirm arbeitet sowohl mit Befehlen per Finger, als auch per Microsoft Surface Pen. Fingereingaben werden im Test bis in die Ecken und an den Rändern genau entgegengenommen. Abgesehen davon, dass man über diese Bedienmöglichkeit schnell störende Fingerspuren auf dem Display hinterlässt, zeigt sich diese Eingabemethode als eine angenehme Ergänzung.

Der Surface Pen konnte leider nicht getestet werden, dürfte aber ähnlich zuverlässig und bei kleinen Objekten deutlich genauer arbeiten.

Microsoft Surface Laptop 3: Display

Das Microsoft Surface Laptop 3 ist mit einem 3:2-Bildschirm ausgestattet. Mit seinen 2.256 x 1.504 Bildpunkten liefert diese Lösung nicht nur in der Breite, sondern vor allem in der Vertikalen deutlich mehr Bildpunkte ab, als man das von den sonst üblichen FullHD-Displays gewohnt ist. Das hat zwar größer dimensionierte schwarze Balken bei Kinofilmen zur Folge, ist bei einem Arbeitsgerät aber ideal, da man für Dokumente, Bilder, Grafiken und Werkzeugleisten in der Höhe deutlich mehr Platz auf dem Desktop vorfindet.

Das Pixelsense-Display kommt beim Testgerät von Sharp und liefert IPS-typisch angenehm stabile Blickwinkel ab. Störend zeigt sich allerdings die glatte Oberfläche ohne wirksame Entspiegelungsschicht. Je nach Lichtsituation und Bildinhalten kann die Erkennbarkeit dadurch nicht unerheblich beeinträchtigt werden. Da die hohe Helligkeit Spiegelbilder in Innenräumen meist gut überstrahlen kann, dürfte dieser Effekt in der Praxis vor allem im Außenbetrieb negativ auffallen.

Displayhelligkeit
Schwarzbild
PWM bis Helligkeitsstufe 5
Blickwinkelstabilität
Spiegelungen
Keine PWM ab Helligkeitsstufe 6
Helligkeit & Kontrast

Die maximale Helligkeit beträgt im rechten Zentrum 420 cd/m² und fällt am unteren Bildschirmrand auf bis zu 372 cd/m² ab. Die Ausleuchtung erreicht insgesamt gesehen noch gute 88 %. Beim Schwarzbild sind keine auffälligen Lichthöfe oder Wolkenbildungen erkennbar.

Die Helligkeit kann wie üblich in den Windows-Display-Einstellungen prozentgenau oder über 11 vordefinierte Stufen geregelt werden. Mit Stufe 6 leuchtet das Panel zum Beispiel 141 cd/m² und mit Stufe 7 190 cd/m² hell.

Der Schwarzwert beträgt im Auslieferungszustand 0,264 cd/m² und verbessert sich nach einer Profilierung minimal auf 0,25 cd/m². Der Kontrast liegt in beiden Fällen bei um die 1.600:1 und fällt damit überdurchschnittlich gut aus.

Farbraum & Farbgenauigkeit

Die Farbdarstellung profitiert von einer hohen Abdeckung des sRGB-Farbraums. Mit 95,92 % fehlt nicht viel zum Ideal. Feine Farbabstufungen werden differenziert wiedergegeben und tragen ihren Teil zur insgesamt sehr guten Farbdarstellung bei.

95,92 % sRGB-Farbraum.
59,55 % P3-Farbraum.

Bereits im Auslieferungszustand liefert das Sharp-Display ordentliche, aber nicht ganz perfekte Farbwerte ab. Der Weißpunkt wird im vorgesehenen Zielkorridor zwar sehr gut getroffen, dennoch weichen weichen einige Grüntöne von den sonst recht homogenen Ergebnissen etwas stärker ab. Hier ist auch der Grund für das maximale DeltaE2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) von 6,8 zu finden.

Mit einer Profilierung kann man das Panel bei Bedarf aber sehr gut optimieren und so für den Einsatz in bildverarbeitenden und grafischen Bereichen fit machen. Als Belohnung bekommt der Anwender eine sehr farbtreue Darstellung geboten. Das maximale DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) beträgt nach diesem Schritt nur noch 2,5 und das durchschnittliche DeltaE 2000 (Grenze bei 3) minimiert sich auf 1,3.

Displaywerte im Auslieferungszustand.
Displaywerte profiliert.
Displaymessungen im Überblick
Display – Microsoft Surface Laptop 3 13,5-Zoll-IPS-Display, glänzend, 3:2, Sharp LQ135P1JX51
Entspiegelung Entspiegelungsschicht mit geringer Wirkung
Grad der Spiegelungen Hoch
Eingabemöglichkeiten Finger, aktiver Stift/ Surface Pen
Auflösung 2.256 x 1.504 Bildpunkte, 201 ppi
minimale Helligkeit 4,1 cd/m²
ca. 150 cd/m² Helligkeitsstufe 6 141 cd/m²
ca. 200 cd/m² Helligkeitsstufe 7 190 cd/m²
maximale Helligkeit 420 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 419 cd/m²// 420 cd/m²// 400 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 4,1-10,4-22-40-63-94-141-190-255-328-419 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,264 cd/m² (0,25 cd/m²)
Ausleuchtung 88 %
sRGB-Farbraumabdeckung 95,92 %
AdobeRGB-Farbraum 59,55 %
P3-Farbraum
Kontrast Displaymitte (profiliert) 1.587:1 (1.600:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 2,4 (1,3)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 6,8 (2,5)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Einsatz von PWM mit 21 KHz ≤ Helligkeitsstufe 5
Displaybesonderheiten Homogenes Schwarzbild mit minimal erkennbaren kleinen Lichthöfen
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2.

Microsoft Surface Laptop 3: Leistung

Microsofts 13,5“ Surface Laptop 3 ist derzeit mit Intel Core i5-1035G7 oder Intel Core i7-1065G7 erhältlich. Hinweis: Die 15-Zoll-Modelle werden mit AMD-Ryzen-APUs befeuert.

Als Grafikeinheit kommt bei den 13,5-Zoll-Modellen immer die im Prozessor integrierte Intel Iris Plus Graphics 940 zum Einsatz. Diese wird je nach Konfiguration von 8 GB oder 16 GB LPDDR4-RAM unterstützt. Während man bei der Einstiegskonfiguration mit mageren 128 GB (brutto) Massenspeicher auskommen muss, kann man bei den höherpreisigen Modellen auf bis zu 1 TB (brutto) fassende M.2-2230-PCIe-SSDs zurückgreifen.

Prozessor – Intel Core i5-1035G7

Der im Testgerät eingesetzte Intel Core i5-1035G7 gehört zur Intel-Ice-Lake-Familie. Der Prozessor verfügt über 4 Rechenkerne, die bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten können, Taktraten von bis zu 3,7 GHz erreichen und 6 MB Cache zur Seite gestellt bekommen. Die TDP (Thermal Design Power, Verlustleistung) beträgt, wie für diese Klasse üblich, regulär 15 Watt.

Beim Cinebench R15 64 bit erzielt das Testgerät 172 Punkte beim Single-Thread-Test und 687 Punkte beim Multi-Thread-Test. Wenn möglichst viele Rechenkerne gleichzeitig benötigt werden, rennt das Microsoft Surface Laptop 3 nicht nur dem Acer Swift 3 mit Intel Core i7-1065G7, sondern auch dem Dell Inspiron 14 7490 mit Intel Core i7-10510U davon. Im Vergleich mit Apples 13“ MacBook Pro 2019 (Intel Core i5-8257U) fällt das Ergebnis nahezu identisch aus.

Cinebench
Geekbench

Bei Dauerlast-Szenarien kann die hohe Multicore-Rechenleistung für etwa 7 Minuten gehalten werden, bevor nach und nach eine Geschwindigkeitsreduzierung eintritt. Microsoft hat hier offensichtlich das Surface Laptop 3 auf möglichst geringe Emissionen getrimmt. Die Ergebnisse des Geekbench Stresstest fallen ab dem 7. Durchlauf von etwa 14.000 Punkte auf 11.629 Punkte im 13. und betragen beim 20. Durchlauf nur noch 10.268 Punkte.

Zum Vergleich: Das Apple 13“ MacBook Pro 2019 mit Intel Core i5-8257U hält konstant ein Niveau von um die 15.000 Punkte und das Lenovo ThinkPad T490 mit Intel Core i7-8565U zieht gleichbleibend seine Kreise um die 13.000-Punkte-Marke herum.

Grafik – Intel Iris Plus Graphics 940

Die Intel Iris Plus Graphics 940 zeigt sich etwas leistungsstärker als die Intel UHD Graphics der CPU-Standard-Modelle. Im Microsoft Surface Laptop 3 ist sie in der Lage die Lücke zur dedizierten Nvidia Geforce MX 150 etwas weiter zu schließen, als das zum Beispiel dem Acer Swift 3 gelingt.

Beim Unigine Heaven Basic werden 47 fps, beim 3DMark Night Raid 9.482 Punkte und beim Cinebench OpenGL Shading 66 fps erzielt.

Performance und Eigenschaften reichen für viele wichtige Aufgaben wie das Ansteuern von hochauflösenden Displays bei 60 Hz, die ruckelfreie Wiedergabe von 4k-Material, das Unterstützen von Videokonvertierungen durch Intel Quick Sync Video oder den Multimonitorbetrieb gut aus.

Auch beim Spielen dürfte man ein klein wenig mehr Spielraum erhalten, wenn es um Auflösungs- und Qualitätseinstellungen geht. Für anspruchsvollere 3D-Konstruktionen oder aktuelle 3D-Titel sind aber nach wie vor Notebooks mit leistungsstarken Grafikeinheiten zu bevorzugen.

3DMark
Cinebench OpenGL Shading
Unigine Heaven
Massenspeicher – SK Hynix BC501 256 GB PCIe-SSD

Der im Testgerät eingesetzte Massenspeicher von SK Hynix kommt im besonders kompakten M.2-2230-Format. 2 Datenleitungen, NVMe-Protokoll und eine Kapazität von 256 GB brutto ordnen das Laufwerk dabei aber eher im unteren Mittelfeld ein. Zu dieser Einschätzung passen auch die Testergebnisse, die mit einer maximalen Lesegeschwindigkeit von 2.025 MB/s (QD32) und einer maximalen Schreibgeschwindigkeit von 824 MB/s (QD32) lediglich Durchschnittskost bieten.

Im Alltagsbetrieb zeigt sich das Solid State Drive aber mehr als praxistauglich. Kurzes Ansprechverhalten und ausreichend hohe Übertragungsraten lassen rein subjektiv keine Engpässe erkennen.

Benchmarkergebnisse im Überblick
Microsoft Surface Laptop 3 8 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor Single-Core Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 172 cb 687 cb
Cinebench R20 64 bit 441 cb 1.614 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.636 Punkte 16.783 Punkte
Geekbench 5 64 bit 1.222 Punkte 4.438 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home 3.617 Punkte
PCMark 10 4.334 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 2.025 MB/s 824 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.113 MB/s 620 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 47 fps 13 fps
Cinebench R15 OpenGL 66 fps
Night Raid – 3DMark 9.482 Punkte
Time Spy – 3DMark 901 Punkte
VRMark
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
Microsoft Surface Laptop 3: Emissionen
Betriebsgeräusch

Das Microsoft Surface Laptop 3 ist ein insgesamt leises Notebook. Viele weniger fordernde Szenarien bewältigt das Testgerät nahezu lautlos. Lediglich in besonders stillen Umgebungen kann man ein ganz leises Elektronik-Surren aus der rechten Gehäusehälfte vernehmen, das sich allerdings unterhalb der Messgrenze bewegt. Ob dieser Effekt in der Praxis stört, dürfte individuell recht unterschiedlich bewertet werden. Sonstige hochfrequente oder eindeutig störende Nebengeräusche sind beim Testsample nicht aufgetreten.

Kommt der Lüfter schließlich zum Einsatz, dann geht dieses Surren schnell in der Gesamtlautstärke unter. Der Lüfter startet langsam mit 26,6 dB(A) und steigert im weiteren Verlauf seine Drehzahl stufenlos. Fällt die Rechenleistung weg, so passt sich die Drehzahl dieser Änderung schnell an.

Unter Grafik-Volllast zeigt sich das Maximum der Betriebslautstärke mit einem gemessenen Schalldruckpegel von 37,1 dB(A). Im Stresstest von CPU und GPU arbeitet der Lüfter dagegen etwas zurückhaltender und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von 35,3 dB(A).

Emissionen – Microsoft Surface Laptop 3 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8, 190 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 32,8 dB(A)
WLAN-TV-Streaming (190 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Video-Wiedergabe (FullHD, 190 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Unigine Heaven 37,1 dB(A)
Geekbench Stresstest Lautlos – 37,1 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 35,3 dB(A)
Hitzeentwicklung

Dank der offensichtlich ins Kühlkonzept eingebundenen Metalloberfläche und der bei Dauerlast einsetzenden Leistungsreduzierung bleibt das Gehäuse immer angenehm kühl. Nach einer Stunde Volllast erreicht der wärmste Messpunkt im Arbeitsbereich gerade mal 41,5 °C. Am Unterboden und am Netzteil wird es zwar mit 45,7 °C und 49,4 °C etwas wärmer, von einem möglicherweise kritischen Bereich bleibt man hier aber noch weit entfernt.

Microsoft Surface Laptop 3: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme hat Microsoft gut im Griff. Mit 2,4 Watt (Leerlauf, Display aus) bis 64,7 Watt (Stresstest, maximale Helligkeit) arbeitet das Surface Laptop 3 insgesamt willkommen sparsam. Hierzu trägt auch das Display einen Großteil zu bei, denn zwischen dem ausgeschalteten Zustand und dem Betrieb mit maximaler Helligkeit liegen gerade mal 3,9 Watt.

Bei wenig Last, wie dem WLAN-TV-Streaming oder der Video-Wiedergabe (beide ausgeglichenes Profil, 190 cd/m²), bewegt sich das Testgerät deutlich unter der 10-Watt-Grenze. Mit etwa 7 bis 9 Watt arbeitet das System in diesen Szenarien überaus energiesparend.

Der gemessene Spitzenwert von 64,7 Watt tritt zu Beginn des Stresstests mit Unigine Heaven und Geekbench unter Volllast auf. Nach wenigen Sekunden pendeln sich hier die Taktraten aber ein und der Energiebedarf sinkt auf etwa 41 Watt.

Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt spezifiziert. In Volllastsituationen mit angeschlossenen Peripheriegeräten könnte es durch die etwas knappe Auslegung bei der Energieversorgung zu Engpässen kommen.

Der im Microsoft Surface Laptop 3 eingesetzte Akku verfügt über eine Kapazität von 48 Wh. Alternativen sind nicht auswählbar.

Messungen im Überblick
Energieverbrauch – Microsoft Surface Laptop 3 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 2,4 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,9 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 6,3 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 190 cd/m², ausbalanciert) 3:06 h
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 190 cd/m², ausbalanciert) 10:13 h
WLAN-TV-Streaming (190 cd/m²) 7,3 – 9,1 Watt 6:41 h
Video-Wiedergabe (190 cd/m²) 5,6 – 7,3 Watt 12:11 h
Geekbench Stresstest 45,6 – 52,3 Watt
Unigine Heaven 32,3 – 37,1 Watt
Stresstest (Unigine Heaven & Geekbench) 64,7 – 41,6 Watt
Leerlauf Akku-Ladezeit (190 cd/m²) 5 % – 100 % 1:54 h
Leerlauf Akku-Ladezeit (190 cd/m²) 5 % – 80 % 1:00 h
48-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 65-Watt-Netzteil
Akkulaufzeiten

Die Kombination aus zurückhaltender Leistungsaufnahme und relativ kapazitätsstarkem Akku sorgen im Test für sehr gute Akkulaufzeiten. Von 3:06 Stunden beim PCMark 8 Battery Test bis hin zu 12:11 Stunden bei der Video-Wiedergabe, bekommt man hiermit sicherlich so manchen Arbeitstag problemlos bewältigt.

PCMark 8
Video-Wiedergabe
WLAN-TV-Streaming

Das Aufladen des Akkus verläuft im Nachgang recht zügig. Bereits nach einer Stunde sind schon wieder 80 % verfügbar. Für die vollständige Ladung benötigt das System dann allerdings mit weiteren 54 Minuten fast noch mal die gleiche Zeit.

Effizienz
Leistung

Abgesehen vom Cinebench R15 sind im Akkubetrieb keine Leistungsreduzierungen festzustellen. Teilweise fallen die Ergebnisse sogar etwas besser aus. Bei voller Beanspruchung der Fähigkeiten muss man im Gegenzug natürlich mit deutlich reduzierten Akkulaufzeiten rechnen.

Microsoft Surface Laptop 3: Fazit

Microsofts Surface Laptop 3 ist eine gelungene Weiterentwicklung des sehr guten Microsoft Surface Laptop 2. Das hervorragende Gehäuse, die sehr gute Rechenleistung, die niedrigen Emissionen, die tollen Akkulaufzeiten und die ansprechende Optik gefallen auf Anhieb.

Das insgesamt sehr gute Pixelsense-Display im 3:2-Format, sorgt mit Multi-Touch-Oberfläche (Fingerbedienung) und Digitizer (optionale Stift-Eingabe) für ein breites Einsatzspektrum und arbeitet nach einer Profilierung überaus farbtreu. Fotografen, Grafiker oder Videofilmer dürften hieran schnell Gefallen finden. Einschränkend wirkt sich allerdings die spiegelnde Bildschirmoberfläche aus, die den Einsatz unter ungünstigen Lichtbedingungen sichtlich erschwert.

Weiterhin eingeschränkt zeigt sich die Schnittstellenausstattung. Zwar bekommt der Anwender hier mit USB 3.0, USB 3.1 Gen.1 Typ C inklusive DisplayPort-Unterstützung und Surface-Connect eine ausreichende Basis geboten, zumindest Thunderbolt 3 oder ein Speicherkarten-Lesegerät hätten dem Microsoft Surface Laptop 3 dennoch gut zu Gesicht gestanden. Schnelle externe Massenspeicher werden hier folglich ausgebremst und in vielen anderen Fällen müssen Adapter aushelfen.

Ein generell ungutes Bauchgefühl könnte beim Kunden nach wie vor die einjährige Garantiedauer in Kombination mit den fest integrierten Bauteilen auslösen. Eine Wartung oder Reparatur in Eigenregie wird damit erschwert oder gar ausgeschlossen.

 

Das Testgerät Microsoft Surface Laptop 3 wurde mir für diesen Test freundlicherweise leihweise von notebooksbilliger.de (Werbung) zur Verfügung gestellt.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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