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HP ProBook X360 11 G4 (m3-8100Y) im Test

Mobiles Schulbuch. Das HP ProBook X360 11 G4 ist vor allem für den Schulbetrieb vorgesehen und will mit robustem Gehäuse, praxisgerechter Ausstattung und zielgruppengerechter Leistung überzeugen.

Die Zeiten in denen Schüler nur im Frontalunterricht und aus Büchern gelernt haben sind längst passé. Gruppenarbeiten, Vorträge, Eigenrecherche und individuelles Lernen sind die Zeichen der Zeit. Dass man dabei auch moderne Medien mit einbezieht versteht sich von selbst.

Mit dem HP ProBook X360 11 G4 hat HP ein auf die schulischen Bedürfnisse hin ausgelegtes Convertible im Programm. Finger- und Stifteingabe, 360-Grad-Scharnier, robustes Gehäuse und praxisgerechte Schnittstellen sollen den Anforderungen besonders gut gerecht werden.

Das HP ProBook X360 11 ist schon seit mehreren Generationen in HPs Produktpalette zu finden. Hier und da immer noch bei den Händlern verfügbar sind zum Beispiel das HP ProBook X360 11 G1 mit Intel Celeron N4200 oder das HP ProBook X360 11 G3 mit Intel Pentium Silver N5000. Die meisten hierzulande angebotenen Modelle kommen mit einem HD-IPS-Touch-Display, vereinzelt sind auch noch Varianten mit HD-TN-Display zu finden. Die Preise starten zum Testzeitpunkt bei gut 300 Euro.

Das gut ausgestattete Testgerät der 4. Generation verfügt über einen Intel Core m3-8100Y mit Intel UHD Graphics 615, 8 GB RAM, 256 GB SSD, HD-IPS-Multi-Touch-Display und Windows 10 Pro. Mit etwa 800 Euro handelt es sich hierbei allerdings um kein Schnäppchen.

Alternativ sollen auch Konfigurationen mit Intel Core i5-8200Y erhältlich sein. Diese werden hierzulande nicht angeboten.

Das überarbeitete Nachfolgermodell HP ProBook X360 11 G5 ist zum Testzeitpunkt noch nicht erhältlich.

HP ProBook X360 11 G4: Auszug der technischen Daten
Model HP ProBook X360 11 G4
Herstellernummer HP 6UM53EA#ABD
Preis ca. 800 Euro Straßenpreis
Farbe Grau-Schwarz oder Blau-Schwarz
Prozessor Intel Core m3-8100Y, 2 Kerne (4 Threads), 1,1 GHz – 3,4 GHz (Herstellerangabe bis zu 2,7 GHz), 4 MB Cache, 5 Watt TDP
Grafik Intel UHD Graphics 615
Arbeitsspeicher 8 GB LPDDR3-1866-RAM, Dual-Channel, aufgelötet
Massenspeicher WDC PC SN520, M.2-PCIe-SSD (2x) mit 256 GB, gesteckt
Display 11,6-Zoll-IPS-Multitouch-Display, Digitizer (Wacom AES), Auflösung: 1.366 x 768 Bildpunkte, glänzend, 16:9, 135 ppi, AU Optronics AUO405C, Corning Gorilla Glass 3
Betriebssystem & Software Windows 10 Pro 64 bit
BIOS-Version Q94 Ver.01.01.02
Anschlüsse & Erweiterung 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A (5 Gbit/s), 1 x USB 3.1 Gen.1 Typ C (Power Delivery, 5 Gbit/s),  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, MicroSDXC-Speicherkarten-Lesegerät (UHS-I), HDMI 1.4
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC 9260, Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam, 5 MP Kamera (Handballenablage), Gigabit-Ethernet (RJ-45) Realtek RTL 8168/8111
Sensoren Accelerometer. Magnetometer, Gyroscope
Audio Intel Kaby Lake-U/Y PCH – Realtek High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur spritzwassergeschützt, Touchpad, Digitizer (Stift optional), Touchdisplay
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung
Batterie & Stromversorgung 48-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern, Long Life), 45-Watt-Netzteil
Zubehör
Abmessungen & Gewicht 300 (B) x 201 (T) x 20 (H) mm, Testgewicht 1,40 kg & Netzteil 280 g
Herstellergarantie 1 Jahr Herstellergarantie mit Einsende-/ Rücksendeservice
Leihsteller Privat
Informationen zum Testgerät Datenblatt, Quick Specs
HP ProBook X360 11 G4: Garantie

HP gewährt von Haus aus für das Testgerät 1 Jahr Herstellergarantie. Je nach Konfiguration sind laut Datenblatt auch 3 Jahre Herstellergarantie möglich. Die verfügbaren Care-Packs fallen recht preiswert aus. So kosten zum Beispiel 3 Jahre Hardware Support am nächsten Arbeitstag mit Vor-Ort-Reparatur (UK703E) gerade mal 79 Euro.

HP ProBook X360 11 G4: Gehäuse

Das Kunststoffgehäuse des ProBook X360 11 ist dem ersten Eindruck nach auffällig robust und griffsicher gefertigt. Mit einem Gewicht von 1,4 kg fällt es nicht nur schwerer, sondern auch größer, als Dells XPS 13 (9300) aus. Fast schon klobig anmutende Gehäuseteile haben beim HP ProBook X360 11 G4 aber eine wichtige Daseinsberechtigung. Die Gehäusekonstruktion soll laut HP nicht nur einen Sturz aus Tischhöhe (76 cm) verkraften, sondern auch den Anforderungen der MIL-STD-810G-Tests genügen.

Damit das Convertible erst gar nicht unbeabsichtigt aus der Hand rutscht, ist das ProBook an den Außenseiten mit einer haptisch gut spürbaren Harzoberfläche (graue Melierung) eingekleidet. Die gleiche Optik wird zwar auch im Tastaturbereich beibehalten, hier ist die Oberfläche aber glatt. Vorteil der grauen Melierung: Verschmutzungen fallen nicht so schnell auf. So oder so: HP hat für den Schulbetrieb gut vorgesorgt.

In der Praxis gefallen die feste Handballenablage, das insgesamt verwindungssteife Gehäuse und die zuverlässigen Displayscharniere. Die Tastatur gibt beim Tippen zwar etwas nach, dieser Effekt hält sich aber in Grenzen und dürfte für keine Einschränkungen sorgen.

Separate Wartungsöffnungen findet man bei dieser Serie nicht. Um an die intern verbauten Komponenten zu gelangen, müsste die Basiseinheit zerlegt werden. Vor solchen Arbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gewohnt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.

HP ProBook X360 11 G4: Ausstattung

Über die tatsächliche Schnittstellenausstattung scheint sich HP selbst nicht so wirklich im Klaren zu sein. Sowohl in den Quick Specs, als auch im Datenblatt will HP dem ProBook X360 11 G4 einen HDMI 2.0a-Port spendiert haben. Das verwundert, denn die im Intel Core m3-8100Y integrierte Intel UHD Graphics 615 unterstützt gar kein HDMI 2.0.

Im Ergebnis ist es daher nicht verwunderlich, dass externe Bildschirme bei 4k-UHD-Auflösung per HDMI lediglich mit 29 Hz angesteuert werden können. Der USB-Typ-C-Port kann nur Daten übertragen und versteht sich nicht mit dem DisplayPort-Protokoll.

Externe Bildschirme können daher bei 60 Hz theoretisch mit maximal 2.560 x 1.440 Bildpunkten (WQHD) beliefert werden. Zusammen mit dem Viewsonic VP 2780-4k ist die höchstmögliche 60-Hz-Auflösung auf 2.048 x 1.152 Bildpunkte limitiert. WQHD wird vom Viewsonic-Display nicht unterstützt.

3.840 x 2.160 mit 29 Hz
2.048 x 1.152 mit 60 Hz

 

Besonderheit: Neben der im Displayrahmen integrierten 720p-Webcam können die Nutzer noch auf eine zweite in der Handballenablage verbaute 5-MP-Kamera zurückgreifen. Im Tablet- oder Zeltmodus sicherlich ein nettes Gimmick.

720p
5 MP

Ansonsten hat das Schüler-Laptop noch 3 USB-3.1-Gen.1-Schnittstellen (2x Typ A, 1x Typ C mit Ladefunktion), ein Speicherkarten-Lesegerät (MicroSD, UHS-I), Gigabit-Ethernet (RJ-45) und einen 3,5-mm-Klinke-Audio-Port zu bieten.

Für kabellose Anbindungen stehen AC-WLAN und Bluetooth 5.0 parat. Beide haben im Test zuverlässig, mit guter Reichweite und angemessener Performance gearbeitet.

Schnittstellenperformance
HP ProBook X360 11 G4 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB) 65 Lesen/ 52 Schreiben
Speicherkarten-Lesegerät, ADATA Premier One UHS-II (MicroSD 64 GB) 68 Lesen/ 65 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 Typ A 441 Lesen/ 397 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 Typ C 436 Lesen/ 421 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz nein
Latenzen: Testlaufzeit 30 Minuten 670 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 79,1 dB(A)
Subjektive Audioqualität Ausgewogen, passables Volumen, gute Mitten & Bässe, leichtes Scheppern bei Maximallautstärke
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 18 m
Erreichbarkeit BIOS Neustart, dann ESC, dann F10
Weiterführende Artikel: Sicherheit für Notebooks
Audio

Die Soundausgabe der beiden am vorderen Unterboden untergebrachten Lautsprecher fällt recht passabel aus. Ausgewogen mit guten Mitten und Bässen bekommt man hier eine für Laptop-Verhältnisse solide Klangqualität geboten. Die Maximallautstärke erreicht knapp 80 dB(A). Hier ist dann bei Testgerät allerdings ein leichtes Scheppern herauszuhören.

Externe Lautsprecher oder Headsets können zum Beispiel per Bluetooth, USB oder 3,5-mm-Klinke angebunden werden.

Überraschend gut zeigen sich auch die beim Testgerät gemessenen Latenzen. Nach 30 Minuten Testlaufzeit beträgt der höchste gemessene Wert gerade mal 670 µs. Das ist weit unter der kritischen Grenze von 1.000 µs. Im Zusammenspiel mit Echtzeitaudioaufgaben dürften somit keine Beeinträchtigungen wie Aussetzer, Synchronisationsfehler oder Knackgeräusche auftreten.

HP ProBook X360 11 G4: Eingabegeräte
Tastatur

Die Tastatur ist in weiten Teilen mit normal großen Tasten im 19-mm-Raster ausgestattet. Die vertikalen Pfeiltasten hat HP aber unpraktisch in eine Zeile gequetscht. Die Tasturmatte wippt beim Schreiben zwar minimal nach, negative Auswirkungen hat das im Test aber nicht. Das leise Anschlagsgeräusch und der ordentlich definierte Druckpunkt gefallen.

Die Tastaturbeschriftung fällt kontraststark aus, erinnert mit ihren transparenten Rändern aber an Klebebildchen aus dem Kaugummi-Automaten. Eine Tastaturbeleuchtung fehlt. Sie ist auch nicht optional erhältlich.

Touchpad, Multi-Touch-Display & Digitizer

Das 94 x 55 mm schmale Touchpad nimmt Eingaben zuverlässig an und überzeugt mit guten Gleiteigenschaften. Die Maustasten sind im Pad integriert und funktionieren gut.

Der Multi-Touch-Bildschirm nimmt Eingaben per Finger sehr gut an. Die sensitive Oberfläche arbeitet bis in die Ecken und an den Rändern genau. Der breite Rahmen hat hier gerade im Tablet-Modus den Vorteil, dass man das Convertible dann immer noch gut greifen kann, ohne Fehleingaben zu provozieren.

Optional kann das ProBook dank integriertem Digitizer auch mit einem aktiven Eingabestift bedient werden. Dafür käme zum Beispiel der HP Active Pen infrage.

HP ProBook X360 11 G4: Display

Das HD-IPS-Display löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf und bietet auf 11,6 Zoll Diagonale eine Punktdichte von 135 ppi. Mit Multi-Touch-Oberfläche und integriertem Digitizer (Stiftunterstützung) fällt der Funktionsumfang angenehm umfangreich aus. Leider leidet die Display-Oberfläche unter sehr starken Spiegelungen, die für hohe Einschränkungen sorgen.

Displayhelligkeit
Schwarzbild
Keine PWM
Blickwinkelstabilität
64 % sRGB-Farbraum
Spiegeleigenschaft
Helligkeit & Kontrast

Diese Einschränkungen kann die mit 225 cd/m² mager ausfallende maximale Helligkeit in vielen Alltagssituationen nicht entschärfen. Insbesondere im Außenbereich oder in hell erleuchteten Räumen fällt dieser Nachteil negativ auf. Dieser verstärkt sich nochmals, wenn das Display im Tablet-Modus verwendet wird, wodurch Lichtquellen von Deckenbeleuchtungen noch direkter einfallen und die Lesbarkeit von Inhalten zusätzlich erschweren.

Die Helligkeit kann wie gewohnt prozentgenau in den Windows-Display-Einstellungen oder über 11 vordefinierte Helligkeitsstufen reguliert werden. Die Ausleuchtung fällt mit über 94 Prozent sehr gut aus und auch das Schwarzbild ist frei von störenden Lichthöfen oder Wolkenbildungen.

Im Auslieferungszustand kommt das Testgerät mit einem niedrigen Schwarzwert von 0,102 cd/m². Zusammen mit der maximalen Helligkeit sorgt dieser für einen sehr guten Kontrast von 2.205:1. Nach einer Profilierung verschlechtert sich dieser auf 0,212 cd/m² und kann dann nur noch einen eher durchschnittlichen Kontrast von 971:1 erzeugen.

Farbraum & Farbgenauigkeit

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben schafft es knapp 65 Prozent des sRGB-Farbraums abzudecken. Im Auslieferungszustand bringt das Panel von AU Optronics einen leicht grünlichen Farbstich mit sich. Dieser kann durch eine Profilierung neutralisiert werden.

An der schlechten Farbgenauigkeit ändert dieser Schritt dagegen nichts. Das maximale DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) von 18,5 lässt sich nicht verbessern.

Display Auslieferungszustand
Display profiliert.
Displaymessungen im Überblick
Display – HP ProBook X360 11 G4 11,6-Zoll-IPS-Display, glänzend, 16:9, AU Optronics AUO405C
Entspiegelung Keine sichtbare Entspiegelung
Grad der Spiegelungen Sehr hoch
Eingabemöglichkeiten Finger, aktiver Stift (optional, HP Active Pen)
Auflösung 1.366 x 768 Bildpunkte, 136 ppi
minimale Helligkeit 15 cd/m²
ca. 150 cd/m² Helligkeitsstufe 8 140 cd/m²
ca. 200 cd/m² Helligkeitsstufe 10 225 cd/m²
maximale Helligkeit 225 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 225 cd/m²// 225 cd/m²// 206 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 15-20-28-37-50-67-86-110-140-178-226 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,102 cd/m² (0,212 cd/m²)
Ausleuchtung 94 %
Farbtiefe 6 bit
ITU-R BT.709-/ sRGB-Farbraum 64,9 %
AdobeRGB-Farbraum
P3-Farbraum
DisplayHDR 400 nicht erfüllt
DisplayHDR 600 nicht erfüllt
Kontrast Displaymitte (profiliert) 2.205:1 (971:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 4,6 (4,0)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 18,5 (18,9)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Keine PWM feststellbar
Displaybesonderheiten Homogenes Schwarzbild mit schwach erkennbaren kleinen Lichthöfen
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2. Übersicht DisplayHDR-Standards.

HP ProBook X360 11 G4: Leistung

Das ProBook X360 11 G4 ist mit zwei Amber-Lake-Y-CPUs erhältlich. Einem Intel Core m3-8100Y oder einem Intel Core i5-8200Y. Beide haben die Intel UHD Graphics 615 als Grafikeinheit integriert. Der Arbeitsspeicher ist aufgelötet und verfügt je nach Konfiguration über eine Kapazität von 4 GB oder 8 GB. Als Massenspeicher kommen ausschließlich M.2-Laufwerke zum Einsatz.

Prozessor – Intel Core m3-8100Y

Der im Testgerät eingesetzte Intel Core m3-8100Y verfügt über 2 Rechenkerne, arbeitet bis zu 4 Threads gleichzeitig ab und kann auf einen 4 MB großen SmartCache zurückgreifen.

Entgegen der Angaben im Datenblatt, arbeitet der Intel Core m3-8100Y, wenn auch nur kurzzeitig, mit einer Taktrate von bis zu 3,4 GHz anstatt maximal 2,7 GHz. Dementsprechend dürfte auch der Intel Core i5-8200Y mit den regulären 3,9 GHz anstatt der Herstellerangabe von 3,2 GHz antreten.

Bei den Benchmarks zeigt sich, dass der Intel Core m3-8100Y bei Single-Thread-Aufgaben Konkurrenten wie den Intel Core i3-7100U, Intel Pentium Silver N5000 oder Intel Pentium Gold 4415Y deutlich abhängen kann. Bei der Multi-Thread-Performance ziehen hingegen Intel Core i3-7100U und Intel Pentium Silver N5000 wieder vorbei und können einen Vorsprung von etwa 5 % bis 20 % herausarbeiten.

Für die Praxis bedeutet das: Einfache Aufgaben wie Textverarbeitung, Internetsurfen, Bildverwaltung, Musik hören, Videos anschauen oder Tabellenkalkulationen sind flüssig durchführbar. Sobald eine höhere Rechenleistung, wie zum Beispiel bei Konvertierungen oder fordernden Bildbearbeitungsfiltern, abverlangt wird, muss man dagegen deutlich mehr Zeit einplanen.

Cinebench R15
Geekbench 3
Geekbench 5
CPU – Dauerlast

Bei Dauerlastszenarien wird die eh schon magere Grundperformance des Intel Core m3-8100Y durch die Passivkühlung weiter ausgebremst. Die dann noch übrig gebliebene Rechenleistung entfaltet sich aber dauerhaft konstant. Beim Geekbench-CPU-Stresstest bedeutet das Ergebnisse von gut 3.900 Punkte. Eine weitere Leistungsabsenkung findet nicht statt. Nach dem 46. Durchlauf beträgt das Ergebnis immer noch 3.982 Punkte.

Grafik – Intel UHD Graphics 615

Die im Intel Core m3-8100Y integrierte Intel UHD Graphics 615 ist für fordernde 3D-Aufgaben nicht geeignet. Beim 3DMark Night Raid erreicht das Testgerät 2.879 Punkte und beim Unigine Heaven Basic 13 fps.

Die von ihr beherrschten Fähigkeiten reichen dagegen für viele Aufgabenfelder sehr gut aus. So ist sie zum Beispiel in der Lage Videokonvertierungen per Intel Quick Sync Video zu beschleunigen, 4k-Videos flüssig wiederzugeben, bis zu 3 Displays gleichzeitig anzusteuern oder 4k-UHD-Bildschirme bei nativer Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte) mit 60 Hz zu betreiben.

Das HP ProBook X360 11 G4 nutzt diese eigentlich guten Fähigkeiten nur zum Teil. So ist die maximale Anzahl nutzbarer Displays aufgrund fehlender Schnittstellen auf insgesamt zwei beschränkt. Zudem sind, wie bereits im Kapitel Ausstattung angesprochen, mangels DisplayPort oder HDMI 2.0 UHD-Monitore bei nativer Auflösung nur mit 30 Hz ansprechbar.

3DMark
OpenGL-Shading
Unigine Heaven
Massenspeicher – WDC PC SN520 256 GB PCIe-SSD

Der M.2-Steckplatz für den Massenspeicher ist laut HPs Quick Specs mit vier PCIe-Datenleitungen angebunden. Im Testgerät kommt jedoch die Western Digital WDC PC SN520 zum Einsatz, die lediglich 2 Datenleitungen nutzt und auch sonst von der Leistungsfähigkeit her eher in der Mittelklasse einzuordnen ist.

Laut Hersteller ist das Modell mit einer Bruttokapazität von 256 GB in der Lage Daten mit bis zu 1.700 MB/s zu lesen und mit bis zu 1.300 MB/s zu schreiben. Das kleinere 128-GB-Laufwerk ist dagegen per SATA-Schnittstelle angebunden und dürfte kaum über 600 MB/s hinauskommen.

Im Test zeigt sich, dass die WDC PC SN520 bei der Lesegeschwindigkeit ziemlich genau die Herstellerangaben erfüllt, bei der Schreibgeschwindigkeit dagegen massiv abfällt. Das Testgerät erzielt 1.727 MB/s beim Lesen (QD32) und 649 MB/s beim Schreiben (QD32).

Benchmarkergebnisse im Überblick
HP ProBook X360 11 G4 8 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor Single-Core Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 105 cb 213 cb
Cinebench R20 64 bit 251 Punkte 450 Punkte
Geekbench 3.3.0 64 bit 2.760 Punkte 5.580 Punkte
Geekbench 5 64 bit 729 Punkte 1.304 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home 2.540 Punkte
PCMark 10 2.536 Punkte
Digital Content Creation 1.559 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 1.727 MB/s 649 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.092 MB/s 586 MB/s
Crystal Disk Mark 4k 39 MB/s 95 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 13 fps 5 fps
Cinebench R15 OpenGL 33 fps
Night Raid – 3DMark 2.879 Punkte
Time Spy – 3DMark 266 Punkte
Casual Gaming – PCMark 8 22 fps
CPU-Vergleichswerte CPU-Benchmarkliste
GPU-Vergleichswerte GPU-Benchmarkliste
CAD-Vergleichswerte CAD-Benchmarkliste
HP ProBook X360 11 G4: Emissionen
Betriebsgeräusch

Die Emissionen zeigen sich beim HP ProBook sehr zurückhaltend. Dank passivem Kühlkonzept fehlt hier das sonst übliche Lüftergeräusch. Auffällige oder gar störende Nebengeräusche sind im Testzeitraum nicht aufgetreten.

Emissionen – HP ProBook X360 11 G4 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 225 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
WLAN-TV-Streaming (225 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Video-Wiedergabe (225 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Unigine Heaven Lautlos
Geekbench Stresstest Lautlos
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) Lautlos
Hochfrequente oder störende Nebengeräusche keine
Messgerät: PCE 322A
Hitzeentwicklung

Trotz fehlendem Lüfter bewegen sich die gemessenen Oberflächentemperaturen in einem insgesamt bedenkenlosen Rahmen. Nach mehr als einer Stunde Stresstest findet sich mit 45,9 °C ein Hotspot am Unterboden. Im Arbeitsbereich um die Tastatur herum wird die 40-Grad-Marke dagegen nicht gerissen. Einschränkungen im Praxisbetrieb sind nicht zu erwarten.

HP ProBook X360 11 G4: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Der Stromverbrauch bewegt sich beim HP ProBook X360 11 G4 zwischen 1,7 Watt (Leerlauf, Display aus) und 19,8 Watt (Geekbench-Stresstest, maximale Displayhelligkeit). Einen nicht unerheblichen Teil genehmigt sich hier das Display, das bei maximaler Helligkeit (225 cd/m² ) mit 3,2 Watt zu Buche schlägt.

Bei der Video-Wiedergabe (Helligkeitsstufe 10) muss man mit etwa 6,5 Watt rechnen und bei Grafiklast mit knapp 17 Watt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt ausgewiesen und hat damit genügend Reserven in der Hinterhand.

Energieverbrauch – HP ProBook X360 11 G4 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,7 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,1 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 4,9 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 225 cd/m², ausbalanciert)
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 225 cd/m², ausbalanciert) 10:10 Std.
Video-Wiedergabe (225 cd/m²) 6,5 Watt 10:21 Std.
WLAN-TV-Streaming (225 cd/m²)
Geekbench Stresstest 19,8 – 13,2 Watt
Unigine Heaven 16,7 Watt
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench
Leerlauf Akku-Ladezeit (225 cd/m²) 5 % -100 % 2:10 Std.
48-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 45-Watt-Netzteil, Messgerät: Gossen Metrahit Energy
Akkulaufzeiten

Der in der Serie verbaute 48-Wh-Akku hatte beim Testgerät nur noch eine Kapazität von 45,7 Wh. Diese haben bei der Video-Wiedergabe und beim PC Mark 10 Modern Office dennoch für über 10 Stunden Laufzeit ausgereicht (5 % Restkapazität). Damit dürfte man in vielen Fällen selbst lange Schultage ohne Netzteil gut überbrücken können. Für das Wiederaufladen benötigt das 45-Watt-Netzteil 2:10 Stunden.

PCMark 10 Modern Office
Video-Wiedergabe
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Die Leistungsfähigkeit nimmt im Akkubetrieb in vielen Fällen nicht weiter ab. Im Test hat das lediglich zwei Szenarien des Cinebench betroffen, was aber auch thermische Gründe gehabt haben könnte.

HP ProBook X360 11 G4: Fazit

Als Arbeitsgerät für Schüler kann das HP ProBook X360 11 G4 nur einen gemischten Eindruck hinterlassen. Das etwas klobige, dafür aber besonders robust ausgeführte Convertible-Gehäuse, verfügt über solide Nehmerqualitäten und bleibt dennoch gut transportabel.

Dank sparsamer Komponenten gelingt es dem 48-Wh-Akku in der Praxis problemlos einen 10-Stunden-Zeitraum abzudecken. Für einfache Aufgaben wie Textverarbeitung, Internetsurfen, Präsentationen oder Bildverwaltung reicht die Rechenleistung dabei gut aus. Rechenintensive Berechnungen oder 3D-Aufgaben liegen dem ProBook X360 11 dagegen nicht.

Entschädigt wird man im Gegenzug mit einem lautlosen Betrieb bei zurückhaltender Wärmeentwicklung.

Das 11,6-Zoll-Display löst mit 136 ppi noch ausreichend fein auf, missfällt dabei aber mit starken Oberflächenspiegelungen, geringer Helligkeit und magerer Farbdarstellung. Auf der Habenseite kann der Bildschirm nur noch die Finger- und Stifteingabe (optional) verbuchen, die die verfügbaren Eingabemöglichkeiten komfortabel ergänzen.

Bei der Schnittstellenausstattung wirbt HP mit einer Eigenschaft die HPs Schüler-Serie aus dem Umfeld vergleichbarer Konkurrenten deutlich hervorheben könnte. Tatsächlich entpuppt sich der versprochene HDMI 2.0 jedoch als HDMI 1.4 und schränkt damit die Auswahl externer Displays wieder auf das gewöhnliche Maß ein. Ansonsten dürften Nutzer noch eine Tastaturbeleuchtung, ein Fingerabdruck-Lesegerät oder eine Infrarotkamera vermissen.

Unter dem Strich empfiehlt sich dieses Modell für Nutzer, die das recht gut geschützte Gehäuse, die langen Akkulaufzeiten und die flexiblen Convertible-Eigenschaften für sich entdeckt haben. Das stark spiegelnde und relativ dunkle Display bleibt aber auch dann eine entscheidende Schwachstelle.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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