Amber Lake Y. Der Intel Core m3-8100Y ist ein besonders sparsamer 2-Kern-Prozessor der Intel Amber-Lake-Familie. Dank geringer Verlustleistung bietet sich diese Lösung vor allem für passiv gekühlte und auf Mobilität getrimmte Laptop-Konzepte an.
Der Intel Core m3-8100Y
Als Ablösung/ Nachfolger könnten die Y-CPUs der Comet-Lake-Familie fungieren. Mit einer regulären Verlustleistung von 7 Watt dürfte die Wärmeentwicklung nur geringfügig höher ausfallen und immer noch gut für passiv gekühlte Laptop-Modelle infrage kommen. Obwohl schon im 3. Quartal 2019 veröffentlicht, sind derzeit noch keine damit bestückten Notebooks hierzulande im Umlauf.
Der Intel Core m3-8100Y wird im 14-nm-Verfahren hergestellt und erzeugt eine reguläre Verlustleistung von 5 Watt. Für ausreichend Leistung stehen zwei Prozessorkerne, die bis zu 4 Threads gleichzeitig abarbeiten können, 4 MB SmartCache und Taktraten von bis zu 3,4 GHz zur Verfügung. Die Verlustleistung kann auf 8 Watt angehoben oder 4,5 Watt abgesenkt werden. Hier dürften die jeweiligen Kühl- und Notebook-Konzepte der Hersteller den Ausschlag geben.
Als Grafikeinheit kommt Intels UHD Graphics 615 zum Einsatz, die sich bei der 3D-Leistung merklich hinter der Intel UHD Graphics 620 aus den Kaby-Lake-Prozessoren positioniert.
Trotz der auf einen möglichst geringen Verbrauch hin ausgerichteten Grundkonzeption, kann die Intel UHD Graphics 615 auf viele wichtige Eigenschaften zurückgreifen. Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort) ist sie in der Lage hochauflösende 4k-Bildschirme mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten bei 60 Hz anzusteuern. Zudem kommt sie mit bis zu drei Displays gleichzeitig zurecht.
Da die Intel UHD Graphics 615 über keinen eigenen Grafikspeicher verfügt, ist sie auf den Arbeitsspeicher des Laptops angewiesen. Der Intel Core m3-8100Y kann mit bis zu 16 GB LPDDR3-1866 oder DDR3L-1600 bestückt werden.
An Grafikschnittstellen werden DirectX 12 und OpenGL 4.5 und an wichtigen Funktionen Intel Quick Sync Video, Intel Clear Video HD und Intel Clear Video unterstützt.
Die Modelle der Amber-Lake-Familie findet nur in wenigen Notebook-Modellen vor. Im Acer Swift 7 kommen zum Beispiel der Intel Core i5-8200Y und der Intel Core i7-8500Y zum Einsatz. Im Apple MacBook Air aus 2019 findet man noch den Intel Core i5-8210Y. Vermutlich mangels Alternativen greifen Hersteller jedoch auch noch bei aktualisierten Modellkonfigurationen auf diese CPU-Generation zurück. Das erst kürzlich vorgestellte Lenovo ThinkPad Yoga 11e G6 wird mit Intel Core m3-8100Y und Intel Core i5-8200Y zu haben sein.
Der auf einen geringen Stromverbrauch getrimmte Prozessor ordnet sich wie alle anderen passiv gekühlten Laptop-Prozessoren am unteren Ende der Leistungsskala ein. Der limitierende Faktor ist hier in der Regel die Temperaturentwicklung. Taktbeschränkungen treten hier deutlich früher ein, als bei den luftgekühlten Standard-Prozessoren. 5 Watt Verlustleistung ist ein Drittel dessen, was reguläre ULV-CPUs abgeben dürfen.
Im Ergebnis ordnet sich der Intel Core m3-8100Y in etwa zwischen Intel Pentium Silver N5000 aus dem Acer Swift 1 und dem Intel Core m5-6Y54 aus dem HP Elitebook Folio G1 ein. Im Vergleich zum Intel Pentium Silver N5000 oder zum Intel Pentium Gold 4415Y sticht vor allem die deutlich bessere Single-Thread-Performance hervor.
Beim Cinebench R15 reicht es zum Beispiel für 105 Punkte beim Single-Thread-Test und 213 Punkte beim Multi-Thread-Test.
Beim Geekbench 3 kommen 2.760 Punkte (Single-Thread-Test) und 5.580 Punkte (Multi-Thread-Test) zusammen.
Die Testergebnisse zeigen, dass man vom Intel Core m3-8100Y keine Bestleistung erwarten darf. Die Leistungsfähigkeit ist weit unterhalb sonstiger aktueller Intel-Core-i-Prozessoren angesiedelt. Für einfache Office-Aufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen, Bildbearbeitung, Internetrecherche oder Präsentationen reicht die Rechenleistung aber aus. Der große Vorteil dieser CPU-Gattung zeigt sich beim Kühlsystem. Es kann ohne Lüfter auskommen und bietet somit gute Voraussetzungen für einen lautlosen Betrieb.
Im Dauerlastbetrieb pendeln sich die Geekbench-CPU-Stresstest-Ergebnisse auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau von etwa 3.900 Punkten ein. Hier zieht der Intel Pentium Silver N5000 im Acer Swift 1 mit gut 400 Punkten davon.
Die Intel UHD Graphics 615 liefert im 3D-Bereich lediglich magere Ergebnisse ab. Beim 3DMark Night Raid kommen 2.879 Punkte zustande und beim Unigine Heaven Basic 13 fps. Weitere Vergleichswerte findet man in der Benchmarkliste mobiler Grafikchips oder beim Test des HP ProBook X360 11 G4.
Als Einsteigerlösung für besonders sparsame Notebookserien
In Schüler-Convertibles wie dem HP ProBook X360 11 G4 oder dem Lenovo ThinkPad Yoga 11e G6 hinterlässt diese Lösung einen brauchbaren Eindruck. Immerhin bekommt man im Gesamtpaket ein lüfterloses Arbeitsgerät mit langen Akkulaufzeiten und solidem Funktionsumfang geboten.
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