Kompakt und funktionsreich. Die Dockingstation HP Thunderbolt Dock G2 ergänzt Notebooks und Desktop-PCs mit vielen Anschlüssen. Im Test zeigt sie, dass nicht nur HP-Hardware mit ihr zusammenarbeitet.
Dank
Diese Vielzahl an zusätzlichen Anschlussmöglichkeiten wünschen sich nicht nur Nutzer aktueller Business-Notebooks, sondern auch Besitzer der modischen Slimline-Laptops im besonders flachen Format. Hier werden die Bauhöhen der Gehäuse immer weiter reduziert, so dass auch immer weniger Schnittstellen direkt an den Geräten zu finden sind. Speicherkarten-Lesegerät, USB-Typ-A-Anschlüsse, Lan-Ports oder reguläre Bildschirm-Ausgänge gehören bei vielen Neuerscheinungen mittlerweile zur Ausnahme. Stattdessen kommen schlanke USB-Typ-C-Buchsen zum Einsatz, die im günstigsten Fall als Thunderbolt 3 all diese Standards vereinen.
Neben den unterschiedlichsten Adaptern, die sich vor allem für den mobilen Einsatz unterwegs anbieten, wünschen sich Nutzer im stationären Betrieb eine unproblematische und schnelle Anbindung vorhandener Peripherie. Dockingstationen sind hier das Mittel der Wahl, um nach dem Außeneinsatz am Laptop nicht immer wieder alle vorhandenen Geräte neu einstöpseln zu müssen. Im Test bei Notebooks & Mobiles durften bereits mehrere Modelle ihr Können unter Beweis stellen:
Eine Übersicht weiterer Alternativen findet man hier: Universal-Dockingstationen mit Thunderbolt 3
Eine durchaus spannende Lösung hat auch HP im Programm. Das HP Thunderbolt Dock G2 wirbt mit einer recht umfangreichen Schnittstellen-Ausstattung, eigenem Gehäusekonzept und einem fairen Preis. Das Testgerät (2UK37AA#ABB) ist derzeit zu einem Straßenpreis ab etwa 170 Euro zu bekommen und unterbietet damit viele ähnlich ausgestatteten Konkurrenzmodelle deutlich. Dells TB16 (180 Watt) kostet zum Beispiel etwa 220 Euro, für CalDigits TS3 Plus sind 310 Euro fällig und OWCs Thunderbolt 3 Dock hat zum Testzeitpunkt 320 Euro verlangt.
Das aus Metall und Kunststoff bestehende Gehäuse des HP Thunderbolt Dock G2 bringt im Test 750 Gramm auf die Waage und gefällt mit seiner kompakten Bauform. Das relativ klobige 120-Watt-Netzteil wiegt allerdings nochmal 660 Gramm und dürfte sich eher seltener auf dem Schreibtisch wiederfinden. Stabilität und Verarbeitung der Dockingstation hinterlassen einen sehr guten Eindruck.
Während die meisten Konkurrenzmodelle im schlanken und flachen Quaderformat daherkommen, wählt HP eine sich in die Höhe streckende Turmvariante aus. Diese Bauform verringert die benötigte Stellfläche auf dem Schreibtisch und sorgt auch für eine etwas komfortablere Handhabung beim Ein- und Ausstöpseln von Kabeln. Zudem kann man das „Grundmodul“ einfach in die Höhe erweitern, was HP für eine Variante mit aufgesetztem Audiomodul inklusive integrierten Lautsprechern nutzt.
Das könnte je nach audiophilen Ansprüchen separate Boxenlösungen verzichtbar werden lassen, um so nochmals für etwas mehr Platz auf dem Schreibtisch zu sorgen. Das Docking-Türmchen sollte auf den meisten Untergründen dank der Gummileiste am Unterboden rutschsicher positioniert werden können.
Im Test musste sich die HP Thunderbolt 3 Dockingstation G2 nicht nur mit verschiedenen HP EliteBooks der 700er Serie verstehen, sondern auch an einem Lenovo ThinkPad P1 beweisen.
Die Schnittstellenausstattung liefert ein ordentliches Spektrum ab:
Max. Videoauflösung
Das was hier sicherlich schmerzlich fehlt, ist ein Speicherkartenlesegerät, das man gerade an neueren Notebookserien nicht mehr vorfindet. Hier hätte die Thunderbolt Dockingstation die Lücke schließen und damit einen willkommenen Mehrwert schaffen können. Von einem fehlenden Lesegerät betroffen sind zum Beispiel die getesteten HP EliteBook 735 G5, 745 G5 und 755 G5.
Ebenfalls nicht vorhanden ist ein digitaler Audioport, der auch der Variante mit aufgesetztem Audio-Modul fehlt. Je nach anvisiertem Einsatzgebiet könnte das ebenfalls die Kaufentscheidung beeinflussen.
Die Positionierung der Anschlüsse ist praxisgerecht gelöst. Der 3,5-mm-Audioport und zwei USB-Anschlüsse (1x Typ A & 1x Typ C) befinden sich auf die linke und die Frontseite verteilt. Nach vorne wird auch das Thunderbolt-3-Hostkabel herausgeführt mit dem der Anschluss an den jeweiligen PC erfolgt. Die Masse der Anschlüsse befindet sich am Heck und dürfte der Handhabung im stationären Desktopbetrieb sehr gut entgegenkommen.
Angeschlossene Notebooks können über USB-C mit bis zu 100 Watt geladen/ versorgt werden, mit einem proprietären Stromkabel sind bis zu 200 Watt (nur mit 230-Watt-Netzteil) möglich.
Mit entscheidend für den Erfolg einer Dockingstation sind die an den Schnittstellen erzielbaren Datenraten. Zusätzliche Massenspeicher, egal ob zum Ablegen von Daten, für die Videobearbeitung oder Audioprojekte, wollen nicht unnötig ausgebremst werden.
Insbesondere, wenn schnelle und teure Laufwerke, wie zum Beispiel Sandisks Extreme 900 Portable SSD, LaCies Bolt³ oder Samsungs Portable SSD X5 zum Einsatz kommen, soll die Leistungsfähigkeit möglichst optimal ausgeschöpft werden können. Für solche Zwecke hat HP neben der Thunderbolt-3-Upstream-Schnittstelle als Verbindung zum PC/ Notebook auch einen passenden Thunderbolt 3 (40 Gbit/s) an der Rückseite verbaut.
Für die Tests sind die oben genannten HP EliteBooks der 700er Serie sowie ein Lenovo ThinkPad P1 eingesetzt worden. Die passenden Laptop-Testberichte sind bereits auf Notebooks & Mobiles erschienen:
HPs Thunderbolt Dockingstation G2 war im Test nach kurzer Windows-Treiberaktualisierung sofort einsatzbereit. Kabel anschließen, etwas warten, fertig. Gegebenenfalls könnte bei anderen Notebooks ein Neustart nötig sein, um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können. Alle im Test verbundenen Laufwerke, USB-Sticks und sonstigen Peripheriegeräte wurden problemlos erkannt und waren entsprechend nutzbar. Eine kleine Einschränkung scheint es offensichtlich lediglich bei der Leistungsaufnahme im Zusammenspiel mit Nicht-HP-Geräten zu geben. Dazu mehr im Kapitel Stromverbrauch.
Die mit HPs Thunderbolt Dockingstation G2 erzielten Transferraten bewegen sich auf einem zur Konkurrenz vergleichbaren Niveau. Sandisks Extreme 900 Portable SSD (USB 3.1 Gen.2 mit 10 Gbit/s) erreicht am Thunderbolt-3-Port bis zu 645 MB/s beim Lesen und 736 MB/s beim Schreiben. Am USB 3.1 Gen.1 (5 Gbit/s) sind immerhin noch bis zu 418 MB/s beim Lesen und 352 MB/s beim Schreiben möglich.
Wird wie bei den HP EliteBooks der 700er Serie lediglich ein USB 3.1 Gen.2 im Typ-C-Format angeboten, so liefert der Thunderbolt-3-Ausgang nur noch USB-2.0-Geschwindigkeit. Über die USB-3.1-Gen.2-Anschlüsse sind dann aber immer noch sehr hohe Datenraten möglich. Im Test übertrifft die Lesegeschwindigkeit mit 763 MB/s sogar die Ergebnisse per Thunderbolt 3 am Lenovo ThinkPad P1.
Notebook | Lenovo ThinkPad P1 | HP EliteBook 735 G5 | ||
Transferrichtung | Lesen | Schreiben | Lesen | Schreiben |
Samsung Portable SSD T3 @ USB 3.0 | 404 MB/s | 348 MB/s | 418 MB/s | 352 MB/s |
Sandisk Extreme 900 Portable SSD @ TB3 | 645 MB/s | 736 MB/s | 41 MB/s | 31 MB/s |
Lexar JUMPDRIVE S37 @ USB 3.0 | 129 MB/s | 71 MB/s | 153 MB/s | 72 MB/s |
Sandisk Extreme 900 Portable SSD @ USB 3.1 Gen.2 | – | – | 763 MB/s | 709 MB/s |
Das Betreiben externer Displays gelingt direkt an der Dockingstation laut Hersteller mit bis zu 4 Bildschirmen. Dann ist die maximale Auflösung allerdings auf 1x 4.096 x 2.160 Bildpunkte beschränkt und die weiteren Bildschirme müssen mit 2x 2.560 x 1.440 Bildpunkte und 1x 1.980 x 1.080 niedriger auflösen. Zudem ist die tatsächliche Nutzbarkeit davon abhängig, welches Notebookmodell mit welcher DisplayPort-Generation zum Einsatz kommt. Eine Übersicht der verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten, findet man zum Beispiel im Technical White Paper.
Die maximale Auflösung von 5.120 x 2.880 Bildpunkten ist ebenfalls an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. So kann diese nur 1x über DisplayPort, Thunderbolt oder USB-C im Alt-Mode ausgegeben werden. Auch diese muss das angedockte Notebookmodell natürlich unterstützen. Als kompatibel werden zum Beispiel verschiedene HP ZBook-Modelle der 5. Generation gelistet.
Im Test haben sich über die Dockingsstation in Kombination mit einem Lenovo ThinkPad P1 (Nvidia Quadro P2000) ein Lenovo ThinkVision X1 (3.840 x 2.160 Bildpunkte) und ein Viewsonic VP2780-4k (3.840 x 2.160 Bildpunkte) problemlos zusätzlich zum internen Notebookdisplay (3.840 x 2.160 Bildpunkte) bei 59/60 Hz betreiben lassen.
Das im Lieferumfang befindliche 120-Watt-Netzteil ist recht großzügig dimensioniert und dürfte auch mit umfangreich angeschlossener Peripherieausstattung bei vielen Notebookmodellen nicht in die Knie gehen. Für die stromhungrigeren Workstation-Modelle hat HP alternativ noch eine Variante mit 230-Watt-Netzteil im Programm. Eine Kompatibilitätsliste findet man zum Beispiel über HPs Produktseite.
Der zusammen mit dem HP EliteBook 735 G5 gemessene Stromverbrauch der Dockingstation bewegt sich zwischen 2,8 Watt (Notebook ausgeschaltet) und 60,2 Watt beim CPU-Stresstest. Im Leerlauf mit eingeschaltetem Notebook fällt die Leistungsaufnahme im Vergleich zur CalDigit TS3 Plus etwa 1 Watt niedriger, im Vergleich zu OWCs Thunderbolt 3 Dock dagegen etwa 4 Watt höher aus. Der Strombedarf kann je nach Notebook-Modell und angeschlossenen Peripheriegeräten variieren.
HP Thunderbolt 3 Dock G2 | Leistungsaufnahme |
Ausgeschaltet ohne Notebook | 0,03 Watt |
Leerlauf am HP EliteBook 735 G5, Laptop ausgeschaltet, ohne Laden (Akku 100 %) | 2,8 – 3,1 Watt |
Leerlauf am HP EliteBook 735 G5, Laptop eingeschaltet 220 cd/m², ohne Laden (Akku 100 %) | 13,6 Watt |
Leerlauf am HP EliteBook 735 G5, Laptop eingeschaltet max. Displayhelligkeit, im Akkuladebetrieb | 54 – 65 Watt |
Leerlauf am HP EliteBook 735 G5, Laptop eingeschaltet 220 cd/m², mit externem Display | 16,7 Watt |
Geekbench CPU-Stresstest HP Elitebook 735 G5 | 60,2 Watt |
Leerlauf am Lenovo ThinkPad P1, Laptop eingeschaltet 191 cd/m², Intel-Grafik, ohne Laden (Akku 100 %) | 16,2 – 25,8 Watt |
Generell etwas höher zeigt sich der Verbrauch des HP Thunderbolt Dock G2 im Zusammenspiel mit Lenovos ThinkPad P1. Hier könnten die fehlenden Treiber-Optimierungen für den Verbrauchsunterschied von etwa 3 Watt im Leerlauf verantwortlich sein. Unter Last fällt dieser Mehrverbrauch zwar kaum noch auf, gerade dann, wenn auf dem Schreibtisch nichts zu tun ist, besteht jedoch noch Optimierungsbedarf.
HP hat mit der Thunderbolt Dockingstation G2 eine
Wenn diese Einschränkungen nicht stören, findet man ansonsten vor allem im Zusammenspiel mit kompatiblen HP-Notebooks eine gelungene Dockinglösung vor. Neben praxisgerechten Übertragungsraten und vielfältigen Anbindungsmöglichkeiten externer Displays, gefällt vor allem die kompakte Bauform, die vergleichsweise wenig Stellfläche auf dem Schreibtisch beansprucht.
Überaus interessant wird HPs Thunderbolt Dock G2 schließlich durch die vergleichsweise günstige Preisgestaltung. Für deutlich unter 200 Euro sind ähnlich ausgestattete Alternativen derzeit schwer zu finden.
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