Grafikchip

AMD Radeon Vega 8 (Picasso) für Laptops im Test

AMD Radeon Vega 8 2019. Die AMD Radeon Vega 8 ist eine integrierte Prozessorgrafik die im Rahmen der AMD-Picasso-Familie in AMDs Ryzen 5 3500U Mobil-Prozessoren zum Einsatz kommt.  In der richtigen Konfiguration ist diese sparsame Lösung in der Lage so manchem Konkurrenten Paroli bieten zu können.

Auf einen dedizierten Grafikchip aus den Häusern AMD und Nvidia kann man in vielen Anwendungsgebieten gut verzichten. So lange keine hohe 3D-Leistung wie zum Beispiel in aktuellen Spielen oder bei 3D-CAD-Konstruktionen abverlangt wird, eignen sich aktuelle Prozessor-Grafikchips für die meisten der alltäglichen Standardaufgaben. Internet, Videobeschleunigung, Konvertierungsaufgaben, Multimonitorbetrieb und 4k-Auflösung bei 60 Hz stellen heutzutage keine Hürden mehr dar.

 

AMDs Vega 8 kommt in Notebooks mit AMD Ryzen 5 3500U zum Einsatz und wird bisher nicht mit dedizierten Grafiklösungen kombiniert. Laut Datenblatt ist dies weder als Dual-Grafiklösung noch als umschaltbare Grafik vorgesehen. Insgesamt kann sie sich gut mit der Leistungsfähigkeit vergleichbarer Intel-Lösungen messen lassen und stellt damit eine ernstzunehmende Alternative dar.

Derzeit in Notebooks verbaute AMD-CPUs der Picasso-Familie

Insbesondere für den Businessbereich sind die Pro-Varianten der Serie gedacht. Sicherheits-, Fernwartungs-, Diagnose- und Verwaltungsfunktionen sind hier auf den professionellen Bedarf zugeschnitten. Von den Leistungsdaten her unterschieden sich diese Varianten grundsätzlich nicht, können laut AMD aber in sogenannten Premium-Notebook-Gehäusen (besonders leistungsfähiges Kühlsystem) eine höhere Leistungsfähigkeit abrufen.

AMD Radeon Vega 8 Graphics (Asus ZenBook 14 UM431DA)
  • Picasso 12 nm
  • 200 MHz Grundtaktfrequenz
  • 1,2 GHz max. dynamische Grafikfrequenz
  • bis zu DDR4-2400
  • 2 Speicherkanäle
  • Videoausgang eDP/DP/HDMI
  • Max. Auflösung (HDMI 1.4) 4.096 x 2.304@30Hz
  • Max. Auflösung (HDMI 2.0) 4.096 x 2.304@60Hz
  • Radeon Freesync Technologie
  • Max. Auflösung (DP) 4.096 x 2.304@60Hz
  • Max. Auflösung (eDP – integrierter Flachbildschirm) 4.096 x 2.304@60Hz
  • Unterstützung für DirectX 12
  • Anzahl der unterstützten Bildschirme 3
  • Produktseite

Entscheidend für die tatsächlich erzielbare Grafikperformance der AMD Radeon Vega 8 ist der im jeweiligen Notebook eingesetzte Arbeitsspeicher. Da in den Prozessoren integrierte Grafik-Einheiten keinen eigenen Videospeicher besitzen, bedient sich auch die AMD Radeon Vega 8 im Asus ZenBook UM431DA im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher. Dieser ist zwar aufgelötet, arbeitet aber im schnellen Dual-Channel-Modus.

Beispiele bereits getesteter Notebooks mit AMD-Vega-8-Grafik:
AMD Radeon Vega 8 (Picasso): Auszug der technischen Daten
AMD Radeon Vega 8: Benchmarks

Die Leistungsfähigkeit der aktuellen AMD Radeon Vega 8 der Picasso-Familie, hat sich im Vergleich zur Raven-Ridge-Generation augenscheinlich nicht verändert. Die festgestellten Unterschiede bewegen sich im Rahmen der Messungenauigkeit und können keine relevante Leistungssteigerung erkennen lassen.

DirectX

Beim 3DMark Night Raid werden 6.722 Punkte und beim 3DMark Time Spy 756 Punkte erzielt. Die Ergebnisse positionieren sich damit deutlich vor der Intel UHD Graphics 620 im Dell Latitude 7400 2-in-1 aber hinter der Intel Iris Plus Graphics 940 im Acer Swift 3 SF314-57-77MU

Eine vergleichbare Einordnung erfolgt bei den Unigine-Heaven-Tests Basic und Extreme. Auch hier arbeitet das Testgerät schneller als die Intel UHD Graphics 620, kommt aber nicht ganz an die Intel Iris Plus Graphics 940 heran.

Unigine Heaven
3DMark
OpenGL

Beim Cinebench-R15-64-bit-OpenGL-Shading gelingt es AMDs Radeon Vega 8 nicht den mäßigen Eindruck der Vorgängergeneration im OpenGL-Bereich auszubügeln. Mit gerade mal 39 fps muss sich das Testgerät nach wie vor klar der Intel-Konkurrenz unterordnen. Die Intel UHD Graphics 620 erreicht im Dell Latitude 7400 2-in-1 ordentliche 53 fps und im Schenker Slim 15 sogar 58 fps. Unter dem Strich dürfte die Performance für die meisten Office- und Business-Aufgaben aber weiterhin ausreichend ausfallen.

AMD Radeon Vega 8 (2019, Picasso): Fazit

AMDs Vega 8 im Ryzen 5 3500U ist eine ausreichend leistungsfähige und zugleich sparsame Grafiklösung für eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Wichtige Videofunktionen, GPGPU-Berechnungen oder der Multimonitorbetrieb mit bis zu 3 Displays unterstützen viele typische Anwendungsgebiete und Business-Aufgaben. Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort oder HDMI 2.0) können UHD-Bildschirme mit 60 Hz angesteuert werden.

Dank vergleichsweise geringer Leistungsaufnahme eignet sich diese Lösung gut für den Einsatz in schlanken Notebooks. Die abgelieferte 3D-Leistung bewegt sich insgesamt auf dem Niveau vergleichbarer integrierter Intel-GPUs und eignet sich damit kaum für fordernde 3D-Spiele oder professionelle 3D-CAD-Konstruktionen. Unter dem Strich fehlt es auch hier einfach an der nötigen Rechenleistung.

Ein echtes Problem stellt das im anvisierten Einsatzgebiet als Home-Office- und Business-Lösung allerdings nicht dar. Zum ambitionierten Spielen greift man in der Regel zu einem Gaming-Notebook und CAD-Konstruktionen bleiben nach wie vor die Domäne der mobilen Workstations.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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