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Lenovo Yoga Slim 7 14IIL05 (i7-1065G7) im Test

Slimline-Laptop. Das Lenovo Yoga Slim 7 14IIL05 ist ein schlankes und leichtes 14-Zoll-Notebook. Dank langen Akkulaufzeiten und praxisgerechter Schnittstellenausstattung könnte es sich als gelungene Alternative für den mobilen Einsatz empfehlen.

Neben einer ansprechenden Optik will Lenovos schlankes Yoga Slim 7 nicht nur mit seinen mobilen Eigenschaften, sondern auch mit einer hohen Leistungsfähigkeit punkten. Das Testgerät verfügt über Intels Ice-Lake-CPU Intel Core i7-1065G7, Nvidias Geforce MX 350, 16 GB LPDDR4X-3200-RAM, ein 1-TB-Solid-State-Drive und ein FullHD-IPS-Display. Die Testkonfiguration (82A10047GE) wird bei den einschlägigen Online-Händlern derzeit mit knapp 1.300 Euro gelistet.

Garantie

Lenovo gewährt von Haus aus 2 Jahre Basis-Garantie inklusive Einsende-Rücksende-Service. Erweiterungen sind zu günstigen Preisen erhältlich. Eine Verlängerung auf 3 Jahre Basis-Support ist für knapp 37 Euro und eine Erweiterung auf 3 Jahre Vor-Ort-Service ist für etwa 64 Euro zu haben.

Gehäuse

Lenovo spendiert dem Yoga Slim 7 ein stabiles und mit 1,43 kg Testgewicht gleichzeitig leichtes Aluminium-Gehäuse. Grundsätzlich ist es in den Farben Orchid, Dark Moss oder Slate Grey erhältlich. Die graue Farbgebung bewirbt Lenovo alternativ zum eloxierten Aluminiumdeckel auch mit einem feuerfesten Textilgewebe, das eine optisch nette Abwechslung darstellt. Ansonsten gefallen der schmale Bildschirmrahmen, die flache Bauweise und das solide 180-Grad-Display-Scharnier.

Wartungsklappen bietet das Slim 7 am Unterboden nicht. Hinweise zum Öffnen des Gehäuses findet man, wie von Lenovo gewohnt, im dazugehörigen Hardware Maintenance Manual. Vor Aufrüst- oder Wartungs-Arbeiten in Eigenregie, sollte man sich über die gültigen Garantiebedingungen informieren.

Ausstattung

Trotz schlankem Gehäuse bietet das Yoga Slim 7 eine gute Schnittstellenauswahl. Thunderbolt 3, HDMI 2.0, USB 3.0 und ein Speicherkarten-Lesegerät für MicroSD-Karten dürften die meisten Einsatzzwecke praxisgerecht abdecken. Für das Laden des Laptops steht ein separater USB C zur Verfügung, der bis zu 95 Watt verträgt. Ein 3,5-mm-Klinke-Audio-Port, Wi-Fi-6-WLAN, Bluetooth 5.0 und eine Infrarotkamera ergänzen das Gesamtpaket.

Der Thunderbolt-3-Anschluss überträgt bis zu 2.838 MB/s (Samsung Portable SSD X5) und per USB 3.0 Typ A (Crucial X8 Portable SSD) sind bis zu 424 MB/s drin. Das Speicherkarten-Lesegerät ist lediglich per USB 2.0 angebunden und liest oder beschreibt Medien (ADATA Premier One) mit etwa 25 MB/s.

Anschlüsse Rechts.
Anschlüsse Links.
Eingabegeräte

Die Tastatur verfügt über mehrheitlich normal große Tasten im 19-mm-Raster. Mit gut definiertem Druckpunkt, leisem Anschlag und integrierter Tastaturbeleuchtung bietet sie viele wichtige Eigenschaften. Störend könnten sich die in eine Zeile gequetschten Pfeiltasten oder die kontrastschwache Beschriftung auswirken.

Das 105 x 62 mm große Clickpad verfügt über sehr gute Gleiteigenschaften und nimmt Eingaben zuverlässig an.

Display

Das Testgerät ist mit einem glänzenden FullHD-IPS-Display ausgestattet. Alternativ bietet Lenovo das FullHD-Panel auch mit Touchoberfläche oder eine hochauflösenden 4k-UHD-Bildschirm mit HDR-400-Unterstützung an.

Displayhelligkeit
96,6 % sRGB-Farbraum

Für das FullHD-Display verspricht Lenovo eine maximale Helligkeit von 300 cd/m². Diesen Wert kann das CMN-Panel mit 299 cd/m² nur am oberen Bildschirmrand näherungsweise erreichen. In der linken unteren Ecke fällt die Helligkeit dagegen sogar auf 276 cd/m² ab. Die Ausleuchtung liegt dennoch bei sehr guten 92 % und auch der Kontrast kann sich mit seinen 1.526:1 sehen lassen.

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben ist in der Lage den sRGB-Farbraum zu 96,6 % abzudecken. Trotz sichtbarem Blaustich gefällt bereits im Auslieferungszustand die gebotene Farbtreue. Mit einem maximalen DeltaE 2000 von 3,6 ist Lenovo Yoga Slim 7 von Anfang an in der Lage Bildinhalte für professionelle Aufgaben ausreichend farbtreu wiederzugeben. Mit einer Profilierung können der Weißpunkt korrigiert und die sonstigen Farbwerte im Detail noch weiter optimiert werden.

Unter dem Strich hat Lenovo hier ein sehr gutes Display im Programm, das sich aufgrund der spiegelnden Oberfläche und der nur durchschnittlichen Helligkeit jedoch kaum für einen Außeneinsatz bei hellem Tageslicht eignet.

Leistung

Das Lenovo Yoga Slim 7 ist sowohl mit AMD- als auch mit Intel-Prozessoren erhältlich. Nvidias Geforce MX 350 oder MX 330 findet man allerdings nur in Intel-Konfigurationen vor. Bei den AMD-Modellen muss man sich mit der jeweils im Prozessor integrierten AMD Radeon Graphics zufrieden geben. Der komplett aufgelötete Arbeitsspeicher ist mit Kapazitäten von 8 GB, 12 GB oder 16 GB verfügbar. Als Massenspeicher kommen schnelle PCIe-SSDs mit bis zu 1 TB Speicherplatz (brutto) zum Einsatz.

Prozessor – Intel Core i7-1065G7

Im Testgerät ist ein Intel Core i7-1065G7 integriert. Diese 10-nm-Lösung der Ice-Lake-Generation erreicht Taktraten von bis zu 3,9 GHz, kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und ist mit einem 8 MB fassenden Smartcache bestückt.

Lenovo gestattet der CPU im Slim 7 die reguläre Verlustleistung von 15 Watt auf bis zu 25 Watt anzuheben. In längeren Lastphasen pendelt sich die Abwärme schließlich bei um die 20 Watt ein. Trotz dieser Leistungsoptimierung gelingt es der CPU nicht, sich aus dem Mittelfeld der Vergleichsgruppe abzusetzen. Im Ergebnis agiert der Intel Core i7-1065G7 nicht nur deutlich hinter AMDs Renoir-Familie, sondern auch hinter dem Intel Core i7-1065G7 aus dem Dell XPS 13 9300 oder dem HP Spectre X360 13.

Beim Cinebench R15 kommen 171 Punkte im Single-Thread-Test und 631 Punkte im Multi-Thread-Test zusammen.

In Dauerlastszenarien positioniert sich die Rechen-Performance im Mittelfeld der Vergleichsgruppe. Insbesondere AMDs Renoir-Generation rennt hier regelrecht davon. Beim Geekbench-CPU-Stresstest erzielt das Testgerät im Verlauf um die 12.400 Punkte.

Grafik Nvidia Geforce MX 350 & Intel Iris Plus Graphics 940 (64 EUs)

Lenovo setzt in dem Slimline-Notebook auf einen Nvidia-Optimus-Verbund aus Intel Iris Plus Graphics 940 und dedizierter Nvidia Geforce MX 350 (GP 107). Letztere verfügt über 640 Shader-Einheiten, 2 GB GDDR5-Grafikspeicher und arbeitet mit einem Kerntakt von bis zu 1.468 MHz.

Ein relevanter Leistungsvorteil gegenüber der in der Ice-Lake-CPU integrierten Intel Iris Plus Graphics kann im Test nicht festgestellt werden. Mit 920 Punkten beim 3DMark Time Spy und 11.976 Punkten beim 3DMark Night Raid arbeitet sie in etwa auf dem Niveau der Intel Iris Plus Graphics 940 im Dell XPS 13 9300. Den dedizierten Grafikchip hätte man hier also getrost weglassen können.

Arbeitsspeicher

Lenovo setzt im Yoga Slim 7 ausschließlich aufgelöteten Arbeitsspeicher ein. Varianten mit 8 GB, 12 GB oder 16 GB LPDDR4X-3200 werden gelistet. Einen RAM-Slot findet man hier nicht. Ein Aufrüsten ist also nicht möglich. Laut Lenovo (PSREF) arbeiten die Speicherbausteine unabhängig der Kapazitätsgröße im Dual-Channel-Modus.

Massenspeicher

Im Testgerät kommt ein 1-TB-Modell von SK Hynix zum Einsatz. Das sorgt für viel Speicherplatz und dürfte vielen Anwender für lange Zeit genügen. Die Arbeitsgeschwindigkeit des SK Hynix PC601-Laufwerks (HFS001TD9TNG-L3A0B) fällt mit bis zu 3.434 MB/s beim Lesen und 2.461 MB/s beim Schreiben (beides QD32) sehr gut aus.

Emissionen

Das Lenovo Yoga Slim 7 ist ein leises Laptop. Mit einem maximalen Schalldruckpegel von 36,3 dB(A) dürfte es selbst unter Volllast kaum störend wirken. Bei Aufgaben mit geringer Last bleibt der Lüfter oft aus oder erzeugt einen Schalldruckpegel von 25,7 dB(A).. Hochfrequente oder sonstige störende Nebengeräusche sind beim Testgerät nicht aufgetreten.

Etwas auffälliger zeigen sich dagegen die Oberflächen-Temperaturen des Gehäuses. Mit bis zu 56,4 °C im Arbeitsbereich und 65,8 °C am Unterboden, sind zwar keine Einschränkungen im regulären Desktop-Betrieb zu erwarten, auf dem Schoß könnte es aber durchaus unangenehm werden.

Stromverbrauch & Akkulaufzeiten

Der Stromverbrauch kann beim Slim 7 14IIL05 von 1,4 Watt (Display aus, Leerlauf) bis hin zu 75,1 Watt (Volllast, maximale Displayhelligkeit) reichen. Der Akku verfügt über eine Kapazität von 60 Wh und das Netzteil über eine Nennleistung von 95 Watt.

Dank recht üppig bemessenem Akku und zurückhaltendem Stromverbrauch fallen die erzielten Akkulaufzeiten sehr gut aus. Der PCMark 8 Battery Test (201 cd/m², ausgeglichenes Profil) läuft zum Beispiel 4:18 Stunden lang durch und die Videowiedergabe (201 cd/m², ausgeglichenes Profil) endet erst nach 11:35 Stunden.

PCMark 8 Battery Test
Video-Wiedergabe
WLAN-TV-Streaming
Lenovo Yoga Slim 7 14IIL05: Fazit

Lenovo hat mit dem Yoga Slim 7 14IIL05 ein spannendes Slimline-Notebook im Programm. Mit tollem Metall-Gehäuse, guten Eingabegeräten, praxisgerechter Ausstattung, zurückhaltender Betriebslautstärke und langen Akkulaufzeiten deckt es wichtige Teilbereiche gut bis sehr gut ab. Hier gefallen der Thunderbolt 3, HDMI 2.0, die Tastaturbeleuchtung und das Vorhandensein eines Speicherkarten-Lesegeräts.

Für eine sehr gute Endbewertung reicht es unter dem Strich jedoch nicht, da das spiegelnde Display mit durchaus gewichtigen Einschränkungen behaftet ist und die Rechenleistung teils deutlich der Konkurrenz hinterherhinkt. Zudem könnte die Wärmeentwicklung bei längeren Lastphasen manchen Anwendern zu hitzig ausfallen.

Weitere Kleinigkeiten wie die langsame Arbeitsgeschwindigkeit des Speicherkarten-Lesegeräts, die vergleichsweise ambitionierte Preisgestaltung oder die wenig nutzbringende Nvidia Geforce MX 350 können das Blatt nicht mehr wenden.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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