Mobiles Arbeitsgerät. Das Lenovo ThinkPad T14s Gen.1 AMD ist ein solides Business-Notebook, das insbesondere anspruchsvolle Nutzer als gelungene Rundum-Lösung begeistern möchte.
Die ThinkPads der T-Serie
Das Lenovo ThinkPad T14s ist eine auf Mobilität getrimmte Slimline-Version der regulären T-Serie und dürfte insbesondere für Vielreisende interessant sein. Das Testgerät ist mit AMDs Ryzen 5 Pro 4650U, 16 GB RAM, einem 256-GB-Solid-State-Drive und einem 14-Zoll-IPS-FullHD-Display bestückt.
Für eine solche Konfiguration muss man in Lenovos Online-Store zum Testzeitpunkt etwa 1.430 Euro einplanen. Unter Verzicht auf das eine oder andere Ausstattungsdetail gelingt der Einstieg in die Serie bereits ab knapp 1.280 Euro.
Das Lenovo ThinkPad T14s ist standardmäßig mit 3 Jahren Herstellergarantie inklusive Einsende-Rücksende-Service versehen. Eine Verlängerung auf 5 Jahre ist zum Beispiel für ca. 120 Euro und eine Erweiterung auf 5 Jahre inklusive Vor-Ort-Service für 210 Euro zu haben.
Lenovo verpasst seinem ThinkPad T14s ein stabiles und gleichzeitig angenehm leichtes 14-Zoll-Slimline-Gehäuse. Der traditionsreiche Thinkpad-Look darf hier genauso wenig fehlen, wie das Absolvieren zahlreicher MIL-STD-810G-Tests. Für die nötige Verwindungssteifigkeit und Druckfestigkeit setzt Lenovo auf eine Kombination aus Magnesium und kohlefaserverstärktem Kunststoff.
Mit einem Testgewicht von 1,26 kg bleibt der 14-Zöller dabei angenehm mobil. Ideal für den Einsatz unterwegs.
Separate Wartungsklappen sind am Unterboden nicht vorhanden. Um an die im Inneren verbauten Komponenten zu gelangen, muss die Bodenplatte entfernt werden. Hinweise dazu findet man im Hardware Maintenance Manual zum Lenovo ThinkPad T14s.
Vor Aufrüst- und Wartungsarbeiten in Eigenregie, sollte man sich wie gehabt über die geltenden Garantiebedingungen informieren.
Das Lenovo ThinkPad T14s kommt ganz gemäß seiner Business-Ausrichtung mit einer breit gefächerten Anschluss-Ausstattung zum Kunden. Zwei USB 3.2 Gen.2 (10 Gbit/s) inklusive DisplayPort 1.4 und Power Delivery, zwei USB 3.2 Gen.1 Typ A (5 Gbit/s), HDMI 2.0 und ein MicroSD-Speicherkarten-Lesegerät decken standardmäßig die meisten Einsatzszenarien praxisgerecht ab.
Dazu gesellen sich ein 3,5-mm-Klinke-Audio-Port, Wi-Fi-6-WLAN, Bluetooth 5.1 und eine Infrarot-Kamera mit Think-Shutter. Optional sind LTE-Modul, Smartcard-Lesegerät (im Testgerät integriert) oder Fingerabdruck-Lesegerät (im Testgerät integriert) erhältlich. Das LTE-WWAN-Modul ist laut PSREF nicht bei allen Modellen (Non-WWAN-Model) nachträglich aufrüstbar.
Externe Massenspeicher müssen beim T14s auf einen Thunderbolt-3-Port verzichten. Einer der letzten noch übrig gebliebenen Nachteile von AMD-Laptops. Doch auch die USB-3.2-Gen.2-Schnittstelle liefert mit bis zu 957 MB/s (Crucial X8 Portable SSD) ordentliche Übertragungsraten und sollte den meisten Anwendern genügen.
Das Speicherkarten-Lesegerät für MicroSD-Karten arbeitet nach dem UHS-I-Standard und überträgt Daten mit bis zu 86 MB/s (ADATA Premier One).
Was sich Lenovo allerdings dabei gedacht hat, die Speicherkarten-Schublade am Heck und dann auch noch in Kombination mit der SIM-Karte zu integrieren, bleibt ein Rätsel. Unpraktischer hätte man das kaum lösen können. Einerseits ist die Stelle nur sehr umständlich zu erreichen und andererseits muss bei einem Medien-Wechsel jedesmal auch die SIM-Karte (LTE-Modelle) mit entfernt werden.
Dank zweier USB C mit DisplayPort 1.4 und einem HDMI 2.0 in Kombination mit AMDs Radeon Graphics, ist das Lenovo ThinkPad T14s Gen.1 AMD in der Lage zusätzlich zum internen Panel bis zu drei weitere Bildschirme anzusteuern.
Per DisplayPort können sogar 5k-Displays und per HDMI 2.0 4k-Displays mit 60 Hz betrieben werden. Im Multi-Monitorbetrieb reduzieren sich die nutzbaren Maximal-Auflösungen.
Das Lenovo ThinkPad T14s kommt mit einer überaus hochwertigen Tastatur daher. Mit knackigem Druckpunkt, mittlerem Hub, fester Auflage und leisem Anschlagsgeräusch dürften sich hier nicht nur Vielschreiber auf Anhieb wohl fühlen. Die Tasten sind im komfortablen 19-mm-Raster ausgeführt und selbst die Pfeiltasten hat man im Gegensatz zu vielen Konkurrenten nicht zwanghaft in eine Zeile gequetscht.
Das Layout entspricht der üblichen ThinkPad-Tradition, bringt also auch vertauschte FN- und Strg-Tasten und eine unten positionierte Drucktaste mit sich. Die Belegung der FN- und Strg-Taste kann bei Bedarf im BIOS oder über das Lenovo-Vantage-Tool getauscht werden.
Die Tastaturbeleuchtung verfügt über zwei verschiedene Helligkeitsstufen und unterstützt die Erkennbarkeit der Beschriftung bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
Immer mit dabei ist der rote Trackpoint, der als Markenzeichen vieler ThinkPads kaum noch wegzudenken ist. Neben der Optik kann natürlich auch der Nutzwert überzeugen. Nach etwas Eingewöhnung lässt sich der Mauszeiger hiermit schnell und präzise über den Desktop bewegen und stellt damit eine willkommene Alternative zum Touchpad dar.
Das 100 x 64 mm große Touchpad verfügt über sehr gute Gleiteigenschaften und eine tadellose Reaktion. Das Arbeiten gelingt hiermit genauso zuverlässig wie mit dem Trackpoint und dürfte für Umsteiger die erste Wahl darstellen.
Lenovo bietet das ThinkPad T14s ausschließlich mit FullHD-IPS-Displays an. Eine hochauflösendere Variante ist nicht erhältlich. Mit FullHD-Auflösung (1.920 x 1.080 Bildpunkte, 158 ppi) hat Lenovo dafür gleich vier Varianten im Angebot, die sich vor allem durch die maximale Helligkeit, Touchfunktion und den unterstützten Farbraum unterscheiden (PSREF).
Im Testgerät ist eine Variante verbaut, die laut Lenovo mit geringem Stromverbrauch, 400 cd/m² Helligkeit, einem Kontrast von 800:1 und einer 72-prozentigen NTSC-Farbraumabdeckung überzeugen soll.
Das im Testgerät eingesetzte Innolux-Panel (N140HCG-G02) erreicht eine maximale Helligkeit von 387 cd/m², bietet einen Kontrast von 1.397:1 und deckt den sRGB-Farbraum zu 97,7 Prozent ab. Von der versprochenen 72-prozentigen NTSC-Abdeckung ist das Testgerät weit entfernt.
Selbst der kleinere AdobeRGB-Farbraum kann lediglich zu 68 Prozent wiedergegeben werden. Dennoch bekommt man hier eine überaus breit gefächerte Farbdarstellung geboten, die vielen professionellen Ansprüchen genügen sollte.
Dank stabiler Blickwinkel und mattierter Oberfläche mit deutlich reduzierten Spiegeleigenschaften, passt das Display auch von den Grundeigenschaften her sehr gut zu diesem Business-Laptop.
Die Farbdarstellung zeigt zwar im Auslieferungszustand einen leichten Gelbstich, kann ansonsten aber von Anfang an mit einer sehr guten Farbtreue aufwarten.
Mit einem maximalen DeltaE 2000 von 4,7 (Abweichung vom Ideal, je niedriger desto besser) wird der Grenzwert von 5 klar unterboten. Mit einer Profilierung kann dieses Ergebnis noch weiter verbessert werden, sodass selbst anspruchsvollste Nutzer zufriedengestellt werden sollten.
Lenovo stattet die AMD-Variante des ThinkPad T14s mit AMDs Ryzen 5 Pro 4650U oder AMD Ryzen 7 Pro 4750U aus. Als Grafiklösung kommt immer die in der jeweiligen CPU integrierte Grafikeinheit zum Einsatz. Eine dedizierte GPU ist für dieses Modell nicht vorgesehen. Der Dual-Channel-Arbeitsspeicher ist immer fest verlötet und wird mit Kapazitäten von bis zu 32 GB ausgeliefert. Im Online-Konfigurator bietet Lenovo Opal-2.0-Massenspeicher mit einer Kapazität von bis zu 1 TB an.
Der AMD Ryzen 5 Pro 4650U entspricht von der Leistungssektion her dem konventionellen AMD Ryzen 5 4600U, grenzt sich aber insbesondere durch für den Business-Bereich wichtige Management- und Sicherheitsfunktionen von diesem ab.
Der Sechskerner kann 12 Threads gleichzeitig abarbeiten, Taktraten von bis zu 4,0 GHz erreichen und auf einen L3-Cache von 8 MB zurückgreifen. Die Standard-Leistungsaufnahme gibt AMD mit 15 Watt an und die Kerntemperatur darf bis zu 105 °C erreichen.
Im Test zeigt die CPU wieder einmal, dass AMDs Renoir-Familie in der 15-Watt-Klasse leistungsmäßig aktuell das Maß der Dinge darstellt. Beim Cinebench R15 64 bit Single-Thread-Test erzielt die Testkonfiguration 177 Punkte und beim Multi-Thread-Test 1.050 Punkte.
Damit kommt sie nicht nur sehr dicht an den AMD Ryzen 7 4700U im HP ProBook 455 G7 heran, sondern kann sich deutlich vom Intel Core i7-1065G7 im Dell XPS 13 9300 oder im HP Spectre X360 13 absetzen.
Unter Dauerlast gelingt es dem ThinkPad T14s trotz überaus zurückhaltender Lüftertätigkeit die hohe Leistungsfähigkeit beizubehalten. Mit durchschnittlich 19.300 Punkten beim Geekbench-CPU-Stresstest ordnet sich diese Lösung im Spitzenfeld ein.
Die im AMD Ryzen 5 4650U integrierte AMD Radeon Graphics greift auf 6 GPU-Kerne zurück, die mit einer Taktrate von bis zu 1.500 MHz arbeiten. Im Ergebnis handelt es sich hier um eine leistungsstarke Prozessorgrafik, die nicht nur bis zu 4 Bildschirme gleichzeitig ansteuern, sondern sogar 5k-Displays mit 60 Hz betreiben kann.
Nvidias dedizierte Geforce MX 350 aus dem Lenovo Yoga Slim 7 14IIL05 kann im Vergleich, wenn überhaupt, nur marginale Vorteile verbuchen. Dass Lenovo hier auf den Einsatz einer solchen Lösung verzichtet, ist also gut zu verschmerzen.
Beim 3DMark Night Raid erzielt die Testkonfiguration 10.865 Punkte und beim 3DMark Time Spy 969 Punkte.
Als Massenspeicher kommt im Testgerät Samsungs M.2-PCIe-Laufwerk PM981 mit einer Kapazität von 256 GB brutto zum Einsatz. Das reicht für das Betriebssystem, einige Programme und Dateien sicherlich gut aus, dürfte auf Dauer aber etwas knapp ausfallen. Im Konfigurator bietet Lenovo Alternativen mit 512 GB für 58 Euro und 1 TB für 155 Euro an.
Die Arbeitsgeschwindigkeit des Testlaufwerks zeigt sich mit bis zu 1.810 MB/s beim Lesen und 1.672 MB/s beim Schreiben (beides QD32) praxisgerecht aufgestellt.
Das Lenovo ThinkPad T14s ist ein sehr leises Arbeits-Laptop. Bei vielen weniger fordernden Aufgaben bleibt der Lüfter aus oder dreht mit besonders niedriger Drehzahl. Selbst unter anhaltender Volllast zeigt sich der Lüfter sehr zurückhaltend.
Im Test erzeugt das T14s Schalldruckpegel zwischen 26,2 dB(A) und 29,8 dB(A). Hochfrequente oder sonstige störende Nebengeräusche sind beim Testgerät nicht aufgetreten. Der Lüfter ändert seine Drehzahlen langsam und gleichmäßig.
Trotz sehr leisem Lüfter steigen die Gehäusetemperaturen selbst unter Volllast nicht über die 50-Grad-Marke hinaus. Mit 49,9 °C zwischen Tastatur und Bildschirm oder 47,4 °C am Unterboden muss man im Praxisbetrieb keine relevanten Einschränkungen befürchten.
Die Testkonfiguration zeigt sich in allen Bereichen sehr genügsam. Die gemessenen Leistungsaufnahme bewegt sich zwischen 2,6 Watt (Leerlauf, Display aus) und 31,7 Watt (kurze Lastspitze im Stresstest, Display maximale Helligkeit). Das im Testgerät eingesetzte Low-Power-Display zeigt sich mit einem Verbrauch von maximal 3,7 Watt sehr genügsam.
Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt spezifiziert und bietet damit großzügige Reserven.
Die Akkulaufzeiten profitieren einerseits von den genügsamen Verbrauchswerten und andererseits von einem etwas üppiger als sonst bemessenen Akku. Mit einer Kapazität von 57 Wh endet die Video-Wiedergabe nach 9:27 Stunden, das WLAN-TV-Streaming läuft 9:10 Stunden lang und der PCMark 8 Battery Test erreicht 5:47 Stunden.
Für das komplette Aufladen des Akkus muss man etwa 2:10 Stunden (5 % – 100 %) einplanen.
Lenovo hat mit dem ThinkPad T14s Gen.1 AMD ein sehr gutes
Dass die hohe Leistungsfähigkeit des Renoir-Sechskerners nicht zu Lasten der Emissionen geht, zeugt auch in der Leistungssektion von einem hervorragenden Gerätekonzept. Das Wenige, was man der Testkonfiguration vielleicht vorwerfen könnte, ist meist im Lenovo-Konfigurator einfach behebbar.
Lediglich ein 4k-Display und Thunderbolt 3 bleiben leider der Intel-Variante vorbehalten. Auch das sehr ungünstig platzierte Speicherkarten-Lesegerät schränkt ein. Trotz dieser kleinen Makel bekommen Anwender mit dem ThinkPad T14s Gen.1 AMD eine sehr attraktive Zusammenstellung geboten, die auch preislich überzeugt.
Die von Haus aus bereits statusgerecht gewährte Herstellergarantie kann zudem recht preiswert den eigenen Bedürfnissen nach erweitert werden.
Leihsteller des Testgeräts: Lenovo Deutschland
Dokumente: Handbuch, PSREF, Datenblatt, Hardware Maintenance Manual
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