Festplatten-Beschleuniger. Intel Optane Speicher sollen in Desktop-PCs und Notebooks für eine verbesserte Massenspeicherleistung sorgen. Ob diese kleinen Flash-Module konventionellen Festplatten Beine machen und ob sich deren Einsatz tatsächlich lohnt, klärt dieser Test.
Intels Optane Speicher ist
Im Idealfall wird also ein Intel-Optane-Modul mit einer konventionellen Festplatte kombiniert, um die Vorteile beider Speicherlösungen miteinander verbinden zu können. Der Flash-Speicher sorgt für schnelle Zugriffszeiten und Übertragungsgeschwindigkeiten häufig verwendeter Dateien und die Festplatte bietet viel Speicherplatz für wenig Geld. Eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 2 TB Speicherplatz ist derzeit zum Beispiel für deutlich unter 80 Euro und Intel-Optane-Speichermodule sind für 30 Euro (16 GB) respektive 50 Euro (32 GB) zu haben.
Die günstigsten 2,5-Zoll-SATA-SSDs mit einer Kapazität von 2 TB kosten dagegen mindestens 270 Euro und PCIe-SSDs im M.2 Format beginnen mit Intels SSD 600p bei etwa 350 Euro. Der Preisvorteil ist in diesem Fall also beachtlich, schmilzt aber teils deutlich, sobald geringere Kapazitätsgrößen ins Spiel kommen oder man den Optane-Speicher durch ein SSD-Systemlaufwerk ersetzt. So sind 240-/ 256-GB-SSDs mit PCIe-Schnittstelle im M.2-Format bereits für unter 60 Euro erhältlich.
Bei den vorkonfigurierten Notebookmodellen zeigen sich die derzeit erhältlichen Varianten je nach Serie recht unterschiedlich. Das Acer Aspire 5 A515-52G-52S7 (16 GB Optane & 1 TB HDD) ist zum Beispiel ab etwa 580 Euro zu haben und damit etwas günstiger als vergleichbare Varianten mit 256-GB-SSD. Beim HP 14 zeigt sich das Bild genau umgekehrt. Hier kostet das HP 14-cf0920ng (16 GB Optane & 1 TB HDD) mit um die 680 Euro etwas mehr als die Schwestermodelle mit vollwertigem Solid State Drive und ohne Optane.
Alternativ ist auch ein Modell mit 32 GB erhältlich
Zuverlässigkeit
Package-Spezifikationen
Ausführlicher Testbericht zum HP 14-ma0132ng
Die zuletzt bei Notebooks & Mobiles getesteten 2,5-Zoll-Festplatten haben eine maximale sequentielle Transferrate von bis zu 127 MB/s beim Lesen und bis zu 120 MB/s beim Schreiben erreicht. Dazu gehören zum Beispiel die Seagate Laptop Thin (ST500LM021) mit einer Kapazität von 500 GB und einer maximalen Umdrehungsgeschwindigkeit von 7.200 U/min und die Seagate Laptop HDD (ST1000LM035) mit einer Kapazität von 1 TB und einer maximalen Umdrehungsgeschwindigkeit von 5.400 U/min.
Im Vergleich dazu liefert der Verbund aus Intel Optane mit 16 GB und der HGST Travelstar Z5K1 mit 1 TB eine vor allem beim Lesen deutlich höhere Geschwindigkeit ab. Bis zu 932 MB/s sind hier möglich. Sichtlich langsamer zeigt sich dagegen die Schreibleistung. Mit maximal 160 MB/s wird hier die reine Festplattenleistung zwar etwas verbessert, liegt aber immer noch weit hinter dem zurück, was aktuelle Solid State Drives leisten.
Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt beim Testgerät mit maximal 5,6 ms nur etwa ein Drittel der normal üblichen 16 bis 18 ms konventioneller 2,5-Zoll-Festplatten. Das wirkt sich in der Praxis konkret durch eine kurze Bootzeit, schnelle Programmstarts und vergleichsweise zügige Softwareinstallationen aus.
Dadurch dass der Speicherplatz der Intel Optane natürlich stark beschränkt ist, erhält man die maximale Leistung erst nach einigen Programmstarts. Das System muss hier lernen, welche Bestandteile oft genutzt werden, um dann ein entsprechendes Plätzchen auf dem Flash-Speicher zu reservieren.
Im subjektiven Alltagsbetrieb merkt man oftmals nicht, dass der Hauptteil des Massenspeicherplatzes durch eine normale Festplatte gestellt wird. Der Intel-Optane-Speicher sorgt hier für ein zügiges Ansprechverhalten, was sich vor allem beim Systemstart und beim Öffnen von Programmen und Dateien bemerkbar macht.
So gut dieses System im Test auch funktioniert und gefallen hat. Die Zeit der konventionellen Festplatten neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Durch den Preisverfall der Solid State Drives rücken diese preislich immer weiter auf und stellen realistischer Weise auch die leistungsstärkere Alternative dar. Die eigentlich pfiffige Lösung des Optane-Speichers kommt damit angesichts der Entwicklung im Grunde zu spät. Ein Ausdruck dafür dürfte auch sein, dass derzeit nur sehr wenige Notebookkonfigurationen mit eingesetztem Intel-Optane-Speicher angeboten werden.
Die Intel-Optane-Speicherlösung macht genau das,
Das Ziel als Teil einer günstigen Gesamtlösung hohe Speicherkapazitäten zu verwirklichen, dürfte bei diesem Lösungsansatz dagegen mittlerweile als verfehlt angesehen werden können. Hier hat die Preisentwicklung der letzten Monate Intel einen Strich durch die Rechnung gemacht und damit einen wichtigen Anschaffungsgrund nahezu eliminiert.
Vollwertig als Systemspeicher einsetzbare Solid State Drives kosten aktuell nur wenig mehr, lassen sich ebenfalls gut mit konventionellen Festplatten kombinieren und können auch leistungsmäßig noch mal eine Schippe drauf legen.
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