Prozessor

Intel Core i7-8850H – Coffee Lake – im Test

Leistungsträger. Der leistungsstarke Prozessor Intel Core i7-8850H gehört zu Intels Coffee-Lake-Generation und verfügt über sechs Rechenkerne die in Notebooks für ordentlich Leistung sorgen sollen.

Auf den Namen Coffee Lake hört unter anderem Intels 8. Core-Prozessorgeneration der 45-Watt-Mobil-CPUs. Im Gegensatz zu den auf Sparsamkeit getrimmten Kaby-Lake-Refresh-Modellen mit einer nominalen Verlustleistung von 15 Watt, wird den leistungsstärkeren Prozessoren deutlich mehr Abwärme zugestanden. Das verlangt nach optimierten Kühlsystemen und verursacht in der Folge auch einen höheren Verbrauch.

Der Intel Core i7-8850H sollte sich daher vor allem in größeren Notebooks ab 15 Zoll Bildschirmdiagonale aufwärts am wohlsten fühlen. Hier findet man in der Regel ausreichend dimensionierte Lüfter und Gehäusekonstruktionen vor.

Intel Core i7-8850H: Auszug der technischen Daten
  • 14-nm-Fertigungsprozess
  • 6 Kerne, 12 Threads
  • 2,6 GHz – 4,3 GHz Prozessortakt
  • 9 MB SmartCache
  • Intel UHD Graphics 630
  • max. 64 GB DDR4-2666 oder LPDDR3-2133 RAM
  • 2 Speicherkanäle, keine Fehlerkorrektur
  • 45 Watt TDP, herstellerseitig auf bis zu 35 Watt absenkbar
  • Intel Homepage
Intel Core i7-8850H: Verfügbarkeit & Preise

Der Intel Core i7-8850H findet sich derzeit in einer recht großen Anzahl verschiedener Business-, Gaming- und Workstation-Notebooks wieder. Die günstigsten Möglichkeiten stellen laut Preissuchmaschine derzeit Dells Precision 5530 und HPs ProBook 650 G4 dar, um an diese CPU-Lösung heranzukommen. Mit unter 1.800 Euro sind diese beiden Modelle preislich noch recht moderat aufgestellt. Das HP ZBook 15v G5 verlangt dagegen schon knapp 2.000 Euro und MSIs GT63, hier allerdings auch mit Nvidias Geforce GTX 1070 ausgestattet, springt schon auf über 2.200 Euro.

Intel gibt für den Intel Core i7-8850H wie auch für den i7-8750H einen Stückpreis von 395 US-Dollar an.

Intel Core i7-8850H: Testgerät
Intel Core i7-8850H: Benchmarkergebnisse

Die Testergebnisse zeigen, dass man vom Intel Core i7-8850H eine insgesamt sehr gute Performance geboten bekommt. Wie so oft, ist auch bei diesem Prozessor die tatsächlich erzielbare Leistung vom Kühlkonzept und der konkreten Geräteausrichtung des Herstellers abhängig. Bei anderen Notebookkonzepten kann die Leistungsfähigkeit daher höher oder niedriger als beim getesteten Lenovo ThinkPad P1 ausfallen.

Im Lenovo ThinkPad P1 findet man ein ordentlich dimensioniertes Kühlsystem vor. Die Betriebslautstärke ist mit einem Schalldruckpegel von maximal 37,2 dB(A) selbst unter Volllast recht zurückhaltend und die Wärmeentwicklung erreicht in diesem Szenario am Unterboden noch moderate 55,2 °C.

Beim Cinebench R15 erreicht der Intel Core i7-8850H 173 Punkte beim Single-Thread-Test und 1.112 Punkte beim Multi-Thread-Test. Damit kann sich der Coffee-Lake-Prozessor deutlich vor dem Intel Core i7-7820HQ der Vorgängergeneration oder dem 4-Kerner Intel Core i5-8400H positionieren. Je nach Aufgabengebiet profitieren Anwendungen entweder von einem möglichst hohen Maximaltakt oder den bis zu 12 parallel ablaufenden Threads.

Das sehr gute Leistungsbild des Cinebench wird auch beim Geekbench bestätigt. An die Performance des um 100 MHz höher getakteten Intel Xeon E-2176M, der zudem über 12 MB anstatt 9 MB SmartCache verfügt, kommt die Test-CPU mehrheitlich aber nicht heran.

Cinebench
Geekbench
Dauerlaststabilität

Für den Intel Core i7-8850H gibt Intel eine TDP von 45 Watt an. Im Stresstest liefert diese Lösung eine konstante Performance ab und kann sich deutlich vom Intel Core i7-7820HK@4,2 GHz, dem Intel Core i5-8400H oder dem Kombi-Prozessor Intel Core i7-8705G absetzen. Der Abstand zum dauerlastoptimierten Intel Xeon E-2176M ist aber recht groß und zeigt dem Intel Core i7-8850H in diesem Szenario seine Grenzen auf.

Intel Core i7-8850H mit Intel UHD Graphics 630: Grafikleistung

Die im Intel Core i7-8850H verbaute Intel UHD Graphics 630 weist auf dem Datenblatt kaum Unterschiede zum Vorgänger Intel HD Graphics 630 auf. Lediglich die Speicherbandbreite fällt aufgrund des nun unterstützten DDR4-2666er Arbeitsspeichers etwas besser aus. Die Kern-Taktrate beträgt zwischen 350 und 1.150 MHz.

Im Ergebnis sollte sich die Leistungsfähigkeit in etwa auf dem Niveau der bereits getesteten Intel UHD Graphics 630 des Intel Core i5-8400H im Dell Precision 5591 bewegen. Weitere Testergebnisse sind beim ausführlichen Test der Intel UHD Graphics 630 oder beim Test des Dell Precision 5591 zu finden.

Intel Core i7-8850H: Fazit & Bewertung

Der „Leistungsträger“ ist tatsächlich mit einer breit aufgestellten Leistungsfähigkeit für viele Aufgaben überaus gut gewappnet. Sowohl Single-Thread- wie auch Multi-Thread-Programme finden hier ein schnelles Rechenwerk vor. Besonders gelungen ist die hohe Laststabilität in Volllastszenarien. Im getesteten Lenovo ThinkPad P1 mit Intel Core i7-8850H braucht man hier kaum Leistungseinbußen befürchten. Dafür müssen Nutzer im Vergleich zu Intels ULV-Prozessoren allerdings eine gesteigerte Wärmeentwicklung und einen höheren Verbrauch hinnehmen.

Die im Intel Core i7-8850H integrierte Intel UHD Graphics 630 kann im Vergleich zum Vorgänger kleine aber nicht wirklich relevante Leistungsvorteile verbuchen. Nach wie vor reicht die integrierte Grafiklösung aber für eine Vielzahl von Aufgaben völlig aus. Zusammen mit der passenden Schnittstelle, können hier externe Monitore mit einer Auflösung von bis zu 4.096 x 2.304 bei 60 Hz angesteuert werden.

Erst wenn leistungsfordernde 3D-Aufgaben anstehen, wird der Griff zu einem Modell mit einer dedizierten Grafiklösung notwendig. Das ist beim Intel Core i7-8850H eh meist der Fall, da diese Lösung vornehmlich in leistungsstark konfigurierten Serien mit dedizierter Grafikeinheit eingesetzt wird.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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