Gemini Lake. Der Intel Pentium Gold 4415Y ist ein besonders sparsamer 2-Kern-Prozessor. Dank geringer Verlustleistung lässt sich diese Lösung passiv kühlen.
Der Intel Pentium Gold
Der Intel Pentium Gold 4415Y wird im 14-nm-Verfahren hergestellt, erzeugt eine maximale Verlustleistung (TDP) von regulär 6 Watt und lässt sich bereits standardmäßig gut passiv kühlen. Für ausreichend Leistung stehen sowohl zwei echte Prozessorkerne mit 2 MB Smart Cache als auch eine Taktrate von 1,6 GHz zur Verfügung. Je nach Gerätekonzept und Hersteller kann die TDP unter Inkaufnahme geringerer Performance als cTDP (Custom Thermal Design Power) generell auf 4,5 Watt abgesenkt werden.
Als Grafikeinheit kommt Intels HD Graphics 615 zum Einsatz, die sich bei der 3D-Leistung hinter der Intel UHD Graphics 620 aus den leistungsstärkeren Kaby-Lake-Prozessoren positioniert. So ist zum Beispiel die maximale Taktrate bei 850 MHz gedeckelt und die Kombination mit DDR4-Speicher ist nicht möglich. Intels Quick-Sync-Video-Technologie zum beschleunigten Konvertieren von Videos wird hier aber unterstützt und externe Bildschirme können mit 4096 x 2304 Bildpunkten bei 60 Hz angesteuert werden.
Insgesamt verwaltet die Intel HD Graphics 615 bis zu 3 Bildschirme gleichzeitig.
Prozessor
Prozessorgrafik
Erhältlich ist dieser Prozessor derzeit nur im Microsoft Surface Go. Den ausführlichen Testbericht findet man hier: Microsoft Surface Go im Test
Die derzeit gelisteten Microsoft Surface Go mit Intel Pentium Gold 4415Y starten bei 449 Euro. Für das besser ausgestattete Modell mit 8 GB RAM und 128 GB Massenspeicher muss man 599 Euro auf den Tisch legen.
Die Testergebnisse zeigen, dass man vom Pentium Gold 4415Y ganz sicher keine Bestleistung erwarten darf. Die Leistungsfähigkeit ist klar unterhalb aktueller Intel-Core-i-Prozessoren angesiedelt. Für einfache Office-Aufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen, Internetrecherche oder Präsentationen reicht die Rechenleistung aber locker aus. UHD-Videos (3.840 x 2.160 Bildpunkte, 30 fps, MP4, H264) hat das Testgerät mit einer Farbtiefe von 8 bit problemlos gestemmt bekommen.
Beim Cinebench R15 schafft der kleine Pentium Gold 64 Punkte im Single-Thread-Test und 161 Punkte im Multi-Thread-Test. Die beim Geekbench erzielten 1.874 Punkte (Single-Thread) und 3.845 Punkte (Multi-Thread) werden vom aktuellen 2018er iPad mit Leichtigkeit einkassiert. Selbst der Intel Pentium Silver N5000 aus dem Acer Swift 1 behält bei der Prozessorleistung in allen Bereichen klar die Nase vorn.
Das Microsoft Surface Go setzt beim 6-Watt-Prozessor (TDP) Intel Pentium Gold 4415Y auf eine passive Kühlung. Als Kühlkörper fungiert hier das Metallgehäuse, das die Abwärme an die Umgebung weiterleiten soll. Das funktioniert grundsätzlich recht gut, dürfte aber nicht die gleiche Kühlleistung erbringen wie ein aktiver Gehäuselüfter. In Laptops mit aktivem Kühlsystem könnte Intels Pentium Gold 4415Y daher bessere, als die hier ermittelten Leistungswerte erbringen. Solche Geräte sind derzeit aber nicht in Sicht.
Im Microsoft Surface Go startet der Geekbench-Stresstest mit einem Ergebnis von 3.237 Punkten. Der Unterschied zum Intel Pentium Silver N5000, der beim gleichen Test 4.793 Punkte erreicht, beträgt hier mehr als 1.500 Punkte. Selbst der beim Lenovo Miix 630 von der Emulation stark gebeutelte Qualcomm Snapdragon 835 kann sich vor dem Pentium Gold positionieren. Im Verlauf des Stresstests ändert sich daran nichts. Die weiteren Ergebnisse weisen lediglich marginale Unterschiede auf und liegen bei um die 3.240 Punkte.
Die im Intel Pentium Gold 4415Y integrierte Intel HD Graphics 615 erreicht beim 3DMark Cloud Gate 4.155 Punkte und beim Cinebench R15 OpenGL-Shading 30 fps. Je nach Benchmark ist das deutlich mehr, als die Intel UHD Graphics 605 mit Single-Channel-RAM im Acer Swift 1 schafft. Für 3D-Spiele ist die Intel HD Graphics 615 allerdings dennoch kaum geeignet. Hier laufen lediglich ältere Titel mit geringer Auflösung und reduzierten Details ausreichend flüssig.
Weitere Vergleichswerte findet man in der umfangreichen GPU-Benchmarkliste.
Als Einsteigerlösung für besonders günstige Notebook- und
Die im Vergleich zum Intel Pentium Silver N5000 an den Tag gelegte Minderleistung des CPU-Teils, gleicht die HD Graphics 615 etwas aus. Für forderndere 3D-Aufgaben reicht aber auch das letztlich nicht aus.
Insgesamt dürfte es der Intel Pentium Gold 4415Y schwer haben, sich gegen den Intel Pentium Silver N5000 behaupten zu können. Abgesehen vom Microsoft Surface Go ist derzeit kein Gerät in Sicht, bei dem diese Lösung zum Einsatz kommt.
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