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Intel Xeon E3-1225v5 im Test

Intel Xeon E3-1225v5 – Skylake. Der reinrassige Desktop-Prozessor bietet Workstation-Power zum moderaten Preis, erfordert je nach Einsatzgebiet allerdings den einen oder anderen Kompromiss.

Xeon-Prozessoren von Intel sind für den professionellen Einsatz konzipiert und eignen sich besonders gut für Dauereinsätze in Servern und Workstations. Ein weiteres Merkmal ist die Fähigkeit Arbeitsspeicher mit ECC-Fehlerkorrektur ansprechen zu können. Bei speicherlastigen Aufgaben reduziert das die Fehlerhäufigkeit und optimiert die Zuverlässigkeit.

Der getestete Intel Xeon E3-1225v5 kommt vornehmlich in Einsteiger-Workstations zum Einsatz und ist daher in vergleichsweise günstigen Konfigurationen zu finden. So auch je nach Konfiguration in der Mini-Workstation HP Z2 Mini G3. Obwohl man sich in diesem kompakten Arbeitsgerät durchaus auch einen Mobilprozessor hätte vorstellen können, hat sich HP für den Einsatz von Desktop-Prozessoren entschieden.

Ein Blick in die Preisliste dürfte einen Teil der Erklärung für diesen Schritt liefern. Intel veranschlagt für den Xeon E3-1225v5 als Endkundenpreis etwa 224 US-Dollar. Für den mobilen Skylake-Einsteiger Intel Xeon E3-1505Mv5 verlangt der Hersteller dagegen schon 434 US-Dollar. Dafür bekommt man allerdings auch eine deutlich geringere Thermal Design Power (TDP) von 45 Watt und die Fähigkeit 8 Threads gleichzeitig abarbeiten zu können geboten.

Dem Desktop-Vierkerner Intel Xeon E3-1225v5 fehlt dagegen Intels Hyperthreading-Technologie und die TDP fällt mit 80 Watt deutlich höher aus. Die höhere Verlustleistung stellt im HP Z2 Mini G3 zumindest aus thermischer Sicht allerdings kein Problem dar. Das ausreichend große Gehäuse bietet genug Platz für ein leistungsstarkes Kühlsystem, das auch unter Volllast noch recht zurückhaltend agiert.

Auszug der technischen Daten:
  • Intel Xeon E3-1225v5 (Skylake)
  • 14 nm Fertigungsprozess
  • 4 Kerne, 4 Threads (kein Intel Hyperthreading)
  • 3,3 – 3,8 GHz Prozessortakt
  • 8 MB CPU Cache
  • 80 Watt TDP

Technische Daten Intel-Homepage: Intel Xeon E3-1225 Produktseite

Intel Xeon E3-1225v5: Testkonfiguration
  • HP Z2 Mini G3 Workstation
  • Intel Xeon E31225v5
  • 16 GB DDR4-ECC-RAM (Dual-Channel)
  • Samsung-M.2-NVMe-SSD (HP Z Turbo Drive, 256 GB)
  • Windows 10 Pro 64 bit

Der ausführliche Testbericht zum HP Z2 Mini G3 ist bereits erschienen: HP Z2 Mini G3 im Test.

HP Z2 Mini G3 Workstation mit Intel Xeon E3-1225v5.
Ein gutes Kühlsystem sorgt hier für beständige Leistung.
Intel Xeon E3-1225v5: Rechenleistung (Single-Core/ Multi-Core)

Die Rechenleistung des Intel Xeon E3-1225v5 zeigt sich für viele Aufgaben gut aufgestellt. Von der Rechenleistung her bewegt sich der Prozessor in etwa auf dem Niveau des mobilen Intel Core i5-7300HQ, der zum Beispiel auch in der mobilen Workstation Dell Precision 5520 zum Einsatz kommt. Beide CPUs haben im Vergleich zu den leistungsstärkeren Vierkern-Prozessoren bei Multicore-Aufgaben allerdings den Nachteil, dass Intels Hyperthreading-Technologie nicht unterstützt wird. Die vier Rechenkerne können also maximal 4 Threads gleichzeitig abarbeiten, während mit Hyperthreading bis zu 8 Threads möglich wären.

Bei den Cinebench-Tests werden daher zwar sehr gute 156 Punkte beim Single-Thread-Test, aber nur durchschnittliche 575 Punkte beim Multi-Thread-Test erzielt. Im Vergleich mit der Konkurrenz verfügt die Xeon-CPU somit über eine hohe Single-Thread-Leistungsfähigkeit, die bei fordernden Multi-Thread-Aufgaben allerdings teils deutlich zurückfällt. Das dürfte vor allem im professionellen Bereich nicht unerheblich sein, da gerade hier verhältnismäßig oft Softwarelösungen zum Einsatz kommen, die möglichst viele Rechenkerne gleichzeitig beauftragen können.

 

Im Dauerlastbetrieb (Stresstest mit Unigine Heaven & Geekbench) arbeitet die Test-CPU im HP Z2 Mini G3 konstant mit 3,3 GHz. Leistungseinbrüche sind hier nicht zu verzeichnen. Der maximal gemessene Schalldruckpegel beträgt in der Testkonfiguration bei einer Entfernung von 16 cm 43,2 dB(A). In größeren Gehäusen und mit üppiger dimensionierten Lüftern lässt sich das Geräuschaufkommen sicherlich noch deutlich reduzieren.

Start Stresstest
Ende Stresstest
Intel Xeon E3-1225v5: Fazit

Intels Xeon E3-1225v5 ist eine vergleichsweise günstige Workstation-CPU. Dennoch bekommt man hier bereits wichtige professionelle Eigenschaften wie eine hohe Dauerlaststabilität oder die Unterstützung von DDR4-ECC-RAM geboten. Die Leistungsfähigkeit ist insgesamt gut, erfordert vom Nutzer aber etwas Nachsicht bei Multicore-Aufgaben.

In diesen Fällen macht sich die fehlende Intel-Hyperthreading-Technologie bemerkbar, die sonst für zusätzliche virtuelle Rechenkerne und damit für eine gesteigerte Multicore-Performance sorgt. Durch diesen Schritt wahrt Intel einerseits einen angemessenen Abstand zu den höher positionierten Modellen der Serie, bietet andererseits aber auch eine erschwingliche Einsteigerlösung an.

Neben dem getesteten HP Z2 Mini G3 wird dieser Prozessor zum Beispiel auch in der All-in-one-Workstation HP Z1 G3, in Lenovos ThinkStation P310 oder in Dells PowerEdge T30 eingesetzt.

CPUs oder Workstations mit Intel Xeon E3-1225v5 findet man zum Beispiel günstig bei Cyberport: Intel Xeon E3-1225v5 (Werbung)

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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