Alleskönner. Der Notebookprozessor Intel Core i7-8706G der Kaby-Lake-G-Generation kommt mit leistungsstarkem AMD-Grafikchip und sieht sich als echtes Allroundtalent.
Bei modernen Notebooks, die vom Design her immer flacher und leichter werden, kommt einer kompakten Konstruktion der Komponenten eine immer höhere Bedeutung zu. Während die bislang in den Prozessoren integrierten Grafikeinheiten diese Vorgabe schon sehr gut erfüllen, fehlt es hier insbesondere an einer adäquaten 3D-Leistung, um etwa auch beim Spielen oder fordernden 3D-Konstruktionen mit dedizierten Grafikchips mithalten zu können.
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Die Verlustleistung (TDP), also die zu kühlende Abwärme, gibt Intel mit 65 Watt an. Ein Erhöhen oder Absenken der TDP ist im Gegensatz zu den 15-Watt-U-Prozessoren nicht vorgesehen. Angesichts der integrierten Komponenten gehen die 65 Watt aber durchaus in Ordnung und stehen einem Einsatz in schlanken 15-Zoll-Notebooks, Convertibles oder Mini-PCs nicht im Wege.
Der getestete Intel Core i7-8706G entspricht von den technischen Daten her dem Intel Core i7-8705G verfügt aber zusätzlich über spezielle Features der vPro-Plattform. Ideal also für den Einsatz in Business- oder Workstation-Notebooks.
Zusätzlich können die Kaby-Lake-G-CPUs mit AMDs Profivariante AMD Radeon Pro WX Vega M GL bestückt werden. Diese sind in manchen mobilen Workstations wie dem Dell Precision 5530 2-in-1 verfügbar.
Bereits getestete Notebooks/ PCs mit Kaby-Lake-G-Prozessor:
Der ausführliche Testbericht zum Dell Precision 5530 2-in-1 ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen.
Die Testergebnisse zeigen, dass man mit dem Intel Core i7-8706G eine insgesamt gute Leistungsfähigkeit geboten bekommt. Wie so oft ist auch bei diesem Prozessor die tatsächlich erzielbare Leistung vom Kühlkonzept und der konkreten Geräteausrichtung beziehungsweise der Hersteller-Konfiguration des Laptops oder Mini-PCs abhängig. Dells Precision 5530 2-in-1 ist ein besonders schlank konstruiertes Convertible, das konzeptbedingt nicht unbedingt die besten Kühlvoraussetzungen mitbringt.
Aktiver gekühlte Geräte, mit alternativer Lüftersteuerung und üppiger dimensioniertem Kühlsystem, können daher durchaus bessere Ergebnisse erzielen. Konservativer und vielleicht noch kompakter konstruierte Modelle dürften auf der anderen Seite entsprechend schlechter die Abwärme abtransportieren können und eventuell langsamer arbeiten. Das wird vor allem kleinere Formfaktoren betreffen.
Der Intel Core i7-8706G erreicht beim Cinebench R15 173 Punkte beim Single-Thread-Test und 791 Punkte beim Multi-Thread-Test. Beide Ergebnisse liegen deutlich vor dem Intel Core i5-8400H oder dem Intel Core i5-8305G. Im direkten Vergleich zum Intel Core i7-8705G im Mini-PC Intel NUC Hades Canyon sind nur marginale Unterschiede feststellbar. Die Leistungsfähigkeit entspricht ansonsten den 45-Watt-Notebook-CPUs der 8. Core-Prozessorgeneration.
Für das Gesamtpaket des Kombiprozessors gibt Intel eine Thermal Design Power (TDP, maximale Verlustleistung) von vergleichsweise üppigen 65 Watt an. Im Stresstest zeigt sich daher eine wichtige Stärke des Intel Core i7-8706G. Während hochgetaktete ULV-CPUs wie der Intel Core i7-8650U, vor allem bei kurzen Single-Thread-Aufgaben hin und wieder die Nase vorn haben, spielt der Intel Core i7-8705G seine konstante Leistungsfähigkeit in Dauerlastszenarien aus. Bei längerer Belastung ist hier keine relevante Leistungsreduzierung festzustellen. Beim Geekbench-Stresstest liegen die Ergebnisse dauerhaft im Bereich von um die 14.300 Punkte und damit etwa 1.000 Punkte vor dem Intel Core i5-8305G im Dell XPS 15 2-in-1 (9575).
Da die TDP von 65 Watt konzeptbedingt zwischen CPU und GPU aufgeteilt werden muss, ist die maximale CPU-Leistung nur verfügbar, wenn AMDs Vega Grafik nicht zum Einsatz kommt. Diese beansprucht für sich einen nicht unerheblichen Anteil. Der CPU-Teil muss dann mit teils unter 20 Watt zurecht kommen. In der Folge reduziert sich die Rechenleistung (Geekbench-Stresstest) bei gleichzeitiger Grafiklast (Unigine Heaven).
Dies geschieht hier aber deutlich stärker, als beim Intel Core i5-8305G im Dell XPS 15 2-in-1 (9575) der auf bis zu 7.856 Punkte abfällt. Im nahezu baugleichen Dell Precision 5530 2-in-1 sinken die Ergebnisse bis hin zu 6.920 Punkte. Der Intel Core i7-8705G im Intel NUC Hades Canyon liefert im gleichen Szenario dank der guten Kühlvoraussetzungen immer noch durchschnittlich 12.865 Punkte. Die Grafikeinheit arbeitet beim Testgerät mit Taktraten zwischen 900 und 1.011 MHz.
Die im Intel Core i7-8706G verbauten Grafikeinheiten arbeiten nach dem Hybrid-System und kommen immer dann zum Einsatz, wenn die jeweiligen Aufgaben dies erfordern: Die Intel HD Graphics 630 bei einfachen Standardaufgaben, um Energie zu sparen und die AMD-Radeon-RX-Vega-870-GPU/ AMD-Radeon-Pro-WX-Vega-M-GL-GPU bei fordernden 3D-Projekten, um die bestmögliche 3D-Performance abzuliefern.
Beide GPU-Varianten zeigt sich im Test als überaus leistungsfähig. Bis auf wenige Ausnahmen sind hier nur geringe Leistungsunterschiede festzustellen. Die dedizierte Nvidia Geforce GTX 1050 aus dem Acer Aspire VX15 wie auch die AMD Radeon RX 560 des Lenovo Legion Y520 werden hier klar geschlagen. Bei den 3DMark-Tests erzielt die AMD Radeon Pro WX Vega M GL im Dell Precision 5530 2-in-1 20.927 Punkte (Cloud Gate, DX9), 6.303 Punkte (Firestrike DX11) und 2.230 Punkte (Time Spy DX12). Weitere Vergleichswerte findet man in der umfangreichen Benchmarkliste oder im ausführlichen Test zur AMD Radeon RX Vega M GL mit 4 GB HBM2-Speicher.
Komplettpaket. Der Kombiprozessor Intel Core i7-8706G
Als wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den ULV-Prozessoren zeigt sich hier die gute Dauerlaststabilität. Gegenüber der weitgehend baugleichen Intel-Core-i7-8705G-CPU unterscheidet sich das Testmodell durch zusätzliche vPro-Eigenschaften für den Einsatz im Business-Bereich.
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