Prozessor

Comet Lake – Intel Core i7-10510U im Test

Comet Lake. Der Intel Core i-10510U ist ein Vertreter Intels aktueller Comet-Lake-CPU-Familie für Laptops. Mit 4 Rechenkernen und Taktraten von bis zu 4,9 GHz verspricht dieses Modell eine performante Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig zurückhaltendem Stromverbrauch.

Der Intel Core i7-10510U ist laut Intels Produktseite einer der leistungsstärkeren Prozessoren der Comet-Lake-Serie für Laptops. Veröffentlicht wurde der Prozessor im 3. Quartal 2019 und ist bereits in verschiedenen Notebooks erhältlich. Die Fertigung erfolgt im Gegensatz zur Ice-Lake-Familie noch im 14-nm-Prozess und die reguläre Verlustleistung beträgt, wie für diese Produktklasse üblich, 15 Watt.

Ansonsten stehen 4 Rechenkerne zur Verfügung, die bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten können. Die maximale Taktfrequenz wird mit 4,9 GHz beziffert, der Grundtakt beträgt 1,8 GHz.

Laut Datenblatt besteht die Möglichkeit die Standard-Verlustleistung (TDP) von 15 Watt auf 10 Watt abzusenken oder auf 25 Watt anzuheben. Für die Umsetzung sind nach wie vor die jeweiligen Notebookhersteller zuständig, die über diesen Weg den Prozessor an das jeweilige Kühlsystem und Notebookkonzept anpassen können.

Prozessoren der Intel-Comet-Lake-Familie
Intel Core i7-10510U: Auszug der technischen Daten
  • Comet Lake
  • Intel Core i7-10510U
  • 14-nm-Fertigungsprozess
  • 4 Kerne, 8 Threads
  • 1,8 GHz – 4,9 GHz Prozessortakt
  • 8 MB SmartCache
  • Intel UHD Graphics
  • 15 Watt TDP regulär
  • TDP auf bis zu 10 Watt absenkbar
  • TDP auf bis zu 25 Watt anhebbar
  • max. 64 GB DDR4-2666 oder LPDDR3-2133
  • Intel UHD Graphics
  • 300 – 1.150 MHz
  • shared Memory
  • maximale Auflösung 4.096 x 2.304 Bildpunkte per DisplayPort
  • Einführung Q3/ 2019
  • Intel Produktseite
Intel core i7-10510U: Testsystem

Der ausführliche Testbericht zum Dell Inspiron 14 7000 (7490) kann hier nachgelesen werden: Dell Inspiron 14 7000 (7490) im Test.

Intel Core i7-10510U: Benchmarkergebnisse

Die Testergebnisse zeigen, dass sich der Intel Core i7-10510U im Dell Inspiron 14 gegenüber vielen Konkurrenten der Vorgängergeneration mit kleinem Vorsprung behaupten, aber kaum relevant absetzen kann.

Beim Cinebench R15 schafft das Testgerät 192 Punkte im Single-Thread-Test und 675 Punkte beim Multi-Thread-Test. Das reicht zwar, um den Intel Core i7-8565U im Schenker Slim 15 oder im Asus ZenBook UX433FN schlagen zu können, im Vergleich zum Lenovo ThinkPad T490 mit Intel Core i7-8565U erzielt der Prozessor lediglich einen Gleichstand.

Beim Geekbench fallen die Unterschiede beim Single-Thread-Test nur marginal aus. Wenige Punkte Differenz dürften in der Praxis kaum eine spürbare Auswirkung erwarten lassen.

Geekbench
Cinebench

Beim Multi-Thread-Test fallen die Ergebnisse zwar etwas differenzierter aus, dennoch löst die bestenfalls etwa 7,5 % höhere Rechenleistung in diesem Testszenario keine Begeisterungsstürme aus. Zumal beim Geekbench-Test auch immer die für das Gesamtergebnis relevante Speicherausstattung mit berücksichtigt werden muss.

Spätestens durch den Intel Core i5-8257U im Apple 13“ MacBook Pro 2019 oder den Intel Core i5-1035G7  im Microsoft Surface Laptop 3 werden im erweiterten Vergleich die 16.090 Ergebnispunkte des Dell Inspiron 14 7000 (7490) wieder einkassiert.

Intel Core i7-10510U: Dauerlaststabilität

Einen entscheidenden Einfluß auf die Dauerlast-Performance hat das im jeweiligen Notebook eingesetzte Kühlsystem. Auch die tolerierte Leistungsaufnahme und die damit verbundene Abwärme (Verlustleistung, TDP) haben hier einen nicht unerheblichen Einfluß.

Nach kurzzeitig hohen 49 Watt senkt sich die Leistungsaufnahme im Dell Inspiron 14 auf dauerhaft 20 Watt. Dell setzt hier ansonsten keinen auffälligen Schwerpunkt zugunsten möglichst geringer Emissionen, sondern lässt den Lüfter, sofern nötig, mit angemessen hohen Drehzahlen arbeiten.

Der Lüfter erzeugt im Test während eines anhaltenden Dauerlastszenarios immerhin einen Schalldruckpegel von bis zu 40,2 dB(A). Microsofts Surface Laptop 3 zeigt sich im gleichen Szenario mit maximal 37,1 dB(A) zum Beispiel deutlich zurückhaltender.

Unter dem Strich stellt sich die Dauerlast-Performance des Intel Core i7-10510U im Dell Inspiron 14 7000 (7490) etwas enttäuschend dar. Der Intel Core i7-8565U im Lenovo ThinkPad T490 aber auch der AMD Ryzen 7 3700U im Lenovo Ideapad S540 schlagen die Test-CPU sichtbar.

In einer ganz anderen Liga spielt nach wie vor der Intel Core i5-8257U im Apple 13“ MacBook Pro 2019. Mit über 3.000 Punkten mehr, arbeitet dieses Modell im gleichen Szenario besonders konstant. In anderen Notebooks könnten die Ergebnisse des Intel Core i7-10510U aufgrund unterschiedlicher Kühlsysteme und konzeptioneller Ausrichtung besser aber auch schlechter ausfallen.

Intel Core i7-10510U: Fazit & Bewertung

Comet Lake. Das Testsystem mit Intel Core i7-10510U kann sich gegenüber vergleichbaren Modellen mit Intel Core i7-8565U in vielen Fällen gerade so behaupten.

Ein tatsächlich relevanter Leistungszuwachs oder sonstige technische Verbesserungen sind dagegen so gut wie gar nicht festzustellen. Hier und da gerät die Testkonfiguration sogar ins Hintertreffen.

Wie gehabt könnten leistungsfähigere Kühlsysteme oder eine längere Anhebung der maximal möglichen Verlustleistung die technischen Möglichkeiten besser ausreizen und letztlich für ein leistungsfähigeres Gesamtbild sorgen. Das gilt aber genauso für Systeme mit Intel Core i7-8565U.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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