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Nvidia Shield Tablet K1 im Test

Mobile Spielemaschine. Das Nvidia Shield Tablet K1 ist ein spieletaugliches Tablet das zudem bei Preis und Ausstattung punktet.

Nvidia hat mit dem Shield Tablet K1 ein ganz klar aufs Gaming ausgerichtetes Tablet im Programm. Kern des Systems stellt die hauseigene Kombination aus einer ARM-Cortex A15 CPU und der Kepler GPU Tegra K1 dar. Das ausgewiesene Ziel dieses SoC (System-on-a-chip) ist eine optimierte Gaming-Performance abzuliefern. Rund wird das durchdachte Konzept durch Nvidias Shield Hub (einer Spieleplattform) und passendem Zubehör, wie dem Shield-Controller (ca. 60 Euro) oder dem Shield DirectStylus 2 (ca. 20 Euro).

Bereits getestete Alternativen mit gleichem Formfaktor:

Auszug der technischen Daten
Model Nvidia Shield Tablet K1
Preis UVP ca. 200 Euro, Straßenpreise ab ca. 190 Euro
Prozessor nVidia Tegra K1 (T124) Logan, 4 ARM Cortex-A15 Kerne mit 51 – 2.218 MHz
Grafik nVidia Tegra K1 (GK20a), 192 CUDA Kerne, 72 – 852 MHz
Arbeitsspeicher 2 GB DDR3L-1866
Massenspeicher 16 GB/ 11,96 GB nutzbar + MicroSD-Karte
Display 1.200 x 1.920 Pixel, IPS, 283 ppi
Betiebssystem & Software Android 6.0.1 Marshmallow
Anschlüsse & Erweiterung MicroUSB 2.0
3,5-mm-Klinke
Mini-HDMI
MicroSD-Karte
Kommunikation Dualband-WLAN 802.11a/b/g/n, 2 x 2 MIMO, 2,4 GHz + 5 GHz, Bluetooth 4.0 LE, GPS, GLONASS
Kameras 5 MP (mit Autofokus) + 5 MP Front
Sensoren 3-Achsen-Beschleunigung
3-Achsen-Lage
3-Achsen-Kompass
Batterie & Stromversorgung 19,75 Wh (Herstellerangabe), 5.200 mAh, 4,1 V (Android), kein Netzteil im Lieferumfang
Akkulaufzeiten (lt. Hersteller) Bis zu 2 Tage
Abmessungen & Gewicht 221 (H) x 126 (B) x 9,2 mm (T), 360,8 g
Herstellergarantie 1 Jahr
Herstellerseite https://shield.nvidia.de/store/tablet/k1

Ansonsten gefällt die üppige Ausstattung die neben einem IPS-FullHD-Bildschirm vor allem mit einem Mini-HDMI-Ausgang aufwarten kann. Ebenfalls nicht alltäglich sind das integrierte GPS/ GLONASS-Modul für Ortungsaufgaben, ein MicroSD-Kartenleser und der mit etwa 20 Wh recht üppig bemessene Akku.

Richtig attraktiv wird dieses 8-Zoll-Tablet durch Nvidias Preisgestaltung. Mit knapp 200 Euro UVP bekommt man hier besonders viel Tablet fürs Geld geboten, das auch abseits des Gaming-Einsatzes eine gute Figur abgibt.

Nvidia Shield Tablet K1: Gehäuse

Das Kunststoffgehäuse ist stabil, liegt sehr gut in der Hand und macht auch optisch etwas her. Leider ist die griffige Oberfläche der Rückseite sehr anfällig für Fingerabdrücke und lässt sich auch nur schwer reinigen. Mit einem Gewicht von etwa 350 g muss man zwar etwas mehr als beim Dell Venue 8 7840 oder Apples iPad Mini 2 mitschleppen, echte negative Auswirkung auf die Handhabung hat das allerdings nicht.

 

Kamera

Die beiden Kameras genügen für Videochats oder weniger anspruchsvolle Produktfotos für Online-Auktionen. Mit aktuellen Mittelklasse-Smartphones kann die 5-MP-Hauptkamera auf der Rückseite schon nicht mehr mithalten. Auflösung, Lichtempfindlichkeit, Rauschverhalten und die Bildqualität insgesamt sind hier nicht konkurrenzfähig.

Nvidia Shield Tablet K1: Display

Nvidia verbaut im Testgerät ein grundsolides IPS-Panel, das mit einem guten Kontrast von 1774:1 und angemessener Helligkeit (405 cd/m²) überzeugt. Nicht so gut fällt dagegen die Summe der darstellbaren Farben aus, die etwa 80% des sRGB-Farbraums wiedergibt.

Nvidia Shield Tablet K1
Display IPS-LED-Display
Auflösung 1.920 x 1.200
minimale Helligkeit 4,6 cd/m²
ca. 150 cd/m² Helligkeitsstufe ca. 65% (150 cd/m²)
maximale Helligkeit 405 cd/m²
maximale Helligkeit Akku 405 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte 395 cd/m²
Schwarzwert Displaymitte 0,223 cd/m²
Ausleuchtung 95 %
sRGB-Farbraumabdeckung 79,6 %
Kontrast 1.774 : 1
mittleres DeltaE 2000 4,7
maximales DeltaE 2000 17,4
Das Display wurde mit Spectracals Calman Software vermessen und ausgewertet.

Darunter leidet in der Folge auch die Farbtreue, die mit einem maximalen DeltaE 2000 von 17,4 weit über die Grenze von 5 hinausschießt. Für den angedachten Zweck als Gaming-Tablet sind die beiden Nachteile aber durchaus verschmerzbar und stellen eine nur geringe Beeinträchtigung dar.

Die Blickwinkelstabilität ist dagegen dank der IPS-Technologie wieder sehr gut und sorgt für eine sich kaum verändernde Darstellung aus allen Blickwinkeln. Lediglich je nach Ausrichtung überlagernde Spiegelungen können die Erkennbarkeit beeinflussen.

Nvidia Shield Tablet K1: Leistung

Die Leistungsfähigkeit des Nvidia Tegra K1-SoC ist nicht nur in der anzutreffenden Preisklasse sehr beeindruckend. Mit über 31.000 Punkten beim 3DMark Unlimited fehlt nicht mehr viel um an Apples iPad Pro 9,7“ heranzukommen. Andere mögliche Konkurrenten, wie Microsofts Surface 3, Apples iPad Mini 2 oder Dells Venue 8 7840 werden bei der Grafikleistung eindrucksvoll abgehangen.

Spieletechnisch kann man beim Shield-Tablet somit aus dem Vollen schöpfen. Bei Asphalt 8 werden selbst die maximalen Einstellungen ruckelfrei wiedergegeben. Collin Mc Rae Rally, Star Wars Commander, Angry Birds und Modern Combat 5 sind im Test natürlich ebenfalls problemlos gelaufen. Vom subjektiven Eindruck her hat Nvidias Shield Tablet K1 noch die eine oder andere Leistungsreserve in der Hinterhand und sorgt damit für eine willkommene Portion Zukunftssicherheit.

Spiele können sowohl über Googles Play Store als auch über Nvidias Shield Hub gesucht werden. Nach der Auswahl verweist Nvidias Shop-Oberfläche zwar letztlich auch zum Playstore, überzeugt aber mit einer übersichtlicheren Darstellung.

Nvidia Shield Tablet K1: Nvidia Shield Hub.
Nvidia Shield Tablet K1: Sehr gutes 3DMark Ergebnis.
Nvidia Shield Tablet K1: Asphalt 8 läuft ruckelfrei.
Nvidia Shield Tablet K1: Asphalt 8 mit maximalen Einstellungen.
Nvidia Shield Tablet K1: Collin Mc Rae Rally.
Nvidia Shield Tablet K1: Modern Combat 5.

Ebenfalls hervorragend zeigt sich das Ergebnis des PCMark for Android. Obwohl Nvidias Shield Tablet K1 mit „nur“ 2 GB RAM ausgestattet ist und auch die reine Prozessorleistung eher mittelmäßig ausfällt, schafft es das System 5356 Punkte zu erzielen.

Nvidia Shield Tablet K1: Akkulaufzeiten

Die in der Praxis erzielbaren Akkulaufzeiten reichen von etwa 2 bis 8 Stunden. Dabei kommt es natürlich vor allem darauf an, was man gerade so mit dem Shield Tablet anstellt. Bei Ego-Shootern oder 3D-Rennspielen nähert man sich recht schnell der 2-Stunden-Grenze. Beim gemütlichen Couchsurfen oder Filmchen schauen in der Bahn kann der Akku auch schon mal für 7 bis 8 Stunden ausreichen. Nur wenn man den Bildschirm ausgeschaltet lässt und das Tablet als übergroßen Music-Player benutzt, kann man die Laufzeit mit knapp 16 Stunden deutlich verlängern.

Energieverbrauch Akkulaufzeit
Musik-Streaming per WLAN (Display aus) 15:31 h
Lesemodus (minimale Displayhelligkeit, WLAN aus) 14:21 h
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m²) 6:37 h
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 2:12 h
Laden (14 – 100%) mit 10-Watt-Netzteil (nicht im Lieferumfang) 2:35 h

Nicht im Lieferumfang enthalten ist ein passendes Netzteil. Daher können die Ladezeiten je nachdem was für ein Modell genutzt wird recht stark variieren. Ich habe für das Laden während des Tests das 10-Watt-Netzteil der UE Boom 2 Bluetooth-Box verwendet. Um 14% Restkapazität wieder auf 100% zu füllen, hat dieses Modell zum Beispiel 2:35 Stunden benötigt.

Nvidia Shield Tablet K1: Fazit

Das Nvidia Shield Tablet K1 präsentiert sich als sehr gutes Spieletablet, das auch preislich äußerst attraktiv aufgestellt ist. Die sehr gute Leistungsfähigkeit sorgt für eine überdurchschnittliche Spieleperformance, die selbst bei anspruchsvollen Spielen nicht an ihre Leistungsgrenze gelangt. Auch für die Zukunft scheint der Gamer noch die eine oder andere Reserve in der Hinterhand bereitzuhalten.

Ansonsten gefällt Nvidias Shield Tablet K1 mit einer gelungenen Schnittstellenausstattung die mit USB 2.0, HDMI, Ortungsmodul und Kartenleser aufwartet. Dazu gesellen sich die gute Gehäusestabilität, die passablen Akkulaufzeiten und das gute Display.

Etwas meckern könnte man über die eingeschränkte Farbgenauigkeit des Bildschirms, die mäßigen Kameramodule oder die nur schwer von Fingerabdrücken zu befreiende Gehäuserückseite. Angesichts der Produktpositionierung und unter Berücksichtigung der Preisgestaltung handelt es sich hierbei jedoch um wenig relevante Einschränkungen, die Interessenten letztlich kaum vom Kauf abhalten dürften.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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