iPad-Evolution. Das Apple iPad 2017 ist ein leistungsstarkes Tablet das in der aktuellen Ausbaustufe in vielen Bereichen immer noch Maßstäbe setzt. Gehäusequalität, Leistungsvermögen und Mobilität bewegen sich dabei nach wie vor im Premium-Bereich.
Apple hat vor wenigen Wochen das iPad Air 2 durch das iPad (2017) abgelöst. Die so gestraffte Modellpalette unterscheidet im 9,7-Zoll-Bereich somit nur noch zwischen Apple iPad und Apple iPad Pro. Das Apple iPad Air 2 ist nur noch bei Händlern als Restbestand oder im Apple Store als generalüberholte Ware erhältlich.
Als
Zusammen mit dem nun deutlich attraktiveren Einstiegspreis von rund 400 Euro werden durch den Rückgriff auf das iPad-Air-Gehäuse allerdings auch einige bisher überwunden geglaubte Nachteile wiederbelebt. Während man im Vergleich zum Apple iPad Air 2 das geringfügig höhere Gewicht und das minimal dickere Gehäuse recht gut verschmerzen kann, dürfte das auf das nun wieder stärker spiegelnde Display eher weniger zutreffen.
Auf der Habenseite findet man dafür wiederum den stärkeren Apple-A9-Prozessor (SoC), mindestens 32 GB Flash-Speicher und Apples Touch ID (Fingerabdruck-Lesegerät). Apple Produktseite mit technischen Spezifikationen und Informationen zum Apple iPad.
Die am Gehäuse integrierten Bedienelemente sind nach wie vor praxisgerecht angeordnet, machen einen stabilen Eindruck und lassen sich auch blind gut ertasten. Die Nutzungsmöglichkeiten des Lightning-Connectors sind unverändert stark eingeschränkt. Verschiedene Adapter für Displays, Kartenleser oder USB sind aber erhältlich und bieten zumindest einige willkommene Basisfunktionen.
Als Verbindungsmöglichkeit erster Wahl sieht Apple seit jeher sowieso die kabellosen Schnittstellen. Mit Bluetooth 4.2 und Dual-Band-AC-WLAN verfügt jedes Apple iPad 2017 über eine solide Grundausstattung. Die Cellular-Varianten, die zu einem Aufpreis von etwa 160 Euro erhältlich sind, bieten darüber hinaus ein LTE-Modem und Ortungsfunktionen per Mobilfunk, A-GPS und GLONASS.
Die Kamerausstattung ist bei Tablets zwar nicht unbedingt eine Kerneigenschaft, fällt mit der verbauten 8-MP-iSight-Kamera und der Facetime-HD-Kamera aber recht passabel aus. Beide Modelle liefern bei guten Lichtbedingungen ansprechende Ergebnisse. Im Vergleich sind zwar Apples iPhone 7 und das 9,7“ iPad Pro noch besser bestückt, gegenüber der sonstigen Konkurrenz und im Hinblick auf die Preisgestaltung, gehen die hier verbauten Lösungen allerdings voll in Ordnung.
Deutlich kritischer dürfte dagegen so mancher Anwender die Entwicklung bei der Displayqualität sehen. Hier hat es Apple zwar geschafft die maximale Helligkeit weiter zu erhöhen, im Vergleich zum iPad Air 2 muss man dafür aber auf die recht wirkungsvolle Entspiegelungsschicht, einen Teil des darstellbaren Farbraums und etwas Sättigung verzichten. Auch der Abstand zwischen der Touchoberfläche und dem Bildschirm ist aufgrund der fehlenden Laminierung nun wieder etwas größer geworden. Das stört zwar nicht wirklich, fällt aber im direkten Vergleich durchaus auf.
Ob diese Nachteile durch die etwa 130 cd/m² höhere Displayhelligkeit und die weiter verbesserte Farbgenauigkeit aufgewogen werden können, wird wohl jeder Anwender individuell unterschiedlich beurteilen. Im Aussenbetrieb zeigt sich das nun wieder stark spiegelnde Display jedenfalls nachteilig, was auch nur teilweise durch die höhere Leuchtkraft ausgeglichen werden kann.
Die Leistungsausstattung hat sich im Vergleich zum Apple iPad Air natürlich deutlich verbessert. Selbst gegenüber dem iPad Air 2 braucht sich das aktuelle iPad nicht zu verstecken. Dass man leistungsmäßig ernstzunehmende Konkurrenten quasi nur in Apples eigenem Portfolio findet, zeugt von einem enormen Entwicklungs-Vorsprung gegenüber der sonstigen Konkurrenz. Selbst Samsungs brandneues Galaxy Tab S3 kann durch das fast zwei Jahre alte Smartphone-SoC deutlich in Schach gehalten werden. Das Apple 9,7“ iPad Pro wiederum zeigt sich noch leistungsfähiger und stellt schon eine Klasse für sich dar.
Im Grafikbereich lässt Apple beim iPad 2017 ebenfalls nichts anbrennen. Das Samsung Galaxy Tab S3 ist wieder weit abgeschlagen und im direkten Vergleich nicht konkurrenzfähig. Erst das auf Spieleleistung hin optimierte Nvidia Shield Tablet K1, und natürlich das Apple 9,7“ iPad Pro, ziehen dem 2017er iPad davon.
Dass Apples iPads generell keine Stromfresser sind, ist eine willkommene Tradition. Hiervon weicht auch die jüngste Modellvariante nicht ab und liefert während des Tests ordentliche Resultate. Beim WLAN-TV-Streaming positioniert sich das Testgerät im guten Mittelfeld, wird aber vom Samsung Galaxy Tab S3 und dem 9,7“ iPad Pro um 28 bzw. 55 Minuten geschlagen. Unter dem Strich sollte die Akkuladung dennoch eine für viele Einsatzszenarien praxisgerechte Netzunabhängigkeit ermöglichen.
Wenn es schließlich wieder ans Aufladen geht, ist allerdings etwas Geduld gefragt. Mit etwa drei Stunden benötigt das 10-Watt-Netzteil doch recht lange, um dem 32,4-Wh-Lithium-Polymer-Akku wieder eine volle Ladung spendieren zu können.
Akkulaufzeiten Apple iPad 2017 | Akkulaufzeit |
WLAN-TV-Streaming (~200 cd/m²) | 8:34 h |
GFX Metal (max. Displayhelligkeit) | 6:32 h |
Geekbench 3 Battery Test (max. Displayhelligkeit) | 7:41 h |
Ladezeit (bis zu 12,8 Watt) | ca. 3 h |
10-Watt-Netzteil, 32,4-Wh-Akku (Lithium-Polymer) | nicht wechselbar |
Apple nimmt seit einiger Zeit bei der Vorstellung neuer
Die mit einhergehenden deutlich reduzierten Gerätepreise beinhalten jedoch so manchen Kompromiss: Die Displayeigenschaften haben sich in Teilbereichen verschlechtert, die Akkulaufzeiten nehmen etwas ab und so manche Errungenschaften beim Gehäuse werden teilweise wieder zurückgedreht.
Entschädigt wird man dafür mit einer guten Performance, Apples Touch ID und einem mindestens 32 GB (brutto) großen Flash-Speicher. Wem die Displayqualität ausreicht und kleinere Rückschritte nichts ausmachen, erhält für knapp 400 Euro ein immer noch tolles Tablet, das ausserhalb des Apple-Portfolios kaum Konkurrenten fürchten muss.
Das Apple iPad 2017 ist zum Beispiel günstig bei Cyberport erhältlich: Apple iPad 9,7″ 2017 (Werbung).
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