Konkurrenzfähige Prozessorgrafik. Die AMD Radeon Vega 8 ist eine integrierte Prozessorgrafik die in AMDs Ryzen 5 2500U Mobil-Prozessoren zum Einsatz kommt. In der richtigen Konfiguration ist diese sparsame Lösung in der Lage so manchem Konkurrenten Paroli bieten zu können.
Auf einen
AMDs Vega 8 kommt in Notebooks mit AMD Ryzen 5 2500U zum Einsatz und wird bisher nicht mit dedizierten Grafiklösungen kombiniert. Laut Datenblatt ist dies weder als Dual-Grafiklösung noch als umschaltbare Grafik vorgesehen. Insgesamt kann sie sich gut mit der Leistungsfähigkeit vergleichbarer Intel-Lösungen messen lassen und stellt damit eine ernstzunehmende Alternative dar.
Derzeit in Notebooks verbaute AMD-CPUs der Raven-Ridge-Familie
Entscheidend für die tatsächlich erzielbare Grafikperformance der AMD Radeon Vega 8 ist, wie bei allen anderen integrierten Grafiklösungen auch, der im jeweiligen Notebook eingesetzte Arbeitsspeicher. Da die in den AMD-Ryzen-Prozessoren integrierte Grafik-Einheit keinen eigenen Videospeicher besitzt, bedient sie sich im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher.
Dieser arbeitet in aktuellen AMD-Notebooks erstaunlicherweise meist im Single-Channel-Modus, da die Hersteller hier lediglich einen RAM-Riegel einsetzen. Um den deutlich schnelleren Dual-Channel-Modus aktivieren zu können, benötigt man einen zweiten RAM-Riegel. Der dafür notwendige Slot ist in den meisten Laptops vorhanden.
Beispiele bereits getesteter Notebooks mit AMD-Vega-8-Grafik:
Die Leistungsfähigkeit der AMD Vega 8 ordnet sich in den Tests in etwa auf dem Niveau der bekannten Intel-Konkurrenz ein. Wie der Test der AMD Radeon Vega 10 gezeigt hat, kann die Grafik-Performance mit einem zweiten RAM-Riegel um etwa 30 Prozent gesteigert werden.
Beim 3DMark Cloud Gate (DX 9) werden mit Single-Channel-RAM passable 6.670 Punkte erzielt. Beim 3DMark Firestrike reicht es für 925 Punkte und beim 3DMark Time Spy für 393 Punkte. Die Ergebnisse positionieren sich damit recht nah an der Intel UHD Graphics 620 im Lenovo ThinkPad E580 mit Single-Channel-Konfiguration.
Einen kleinen Vorsprung von mehreren fps kann sich AMDs Vega 8 dagegen bei den Unigine-Heaven-Durchläufen erarbeiten. Das ist gut für die Statistik, dürfte in den meisten Praxisszenarien jedoch nur selten für eine entsprechend spürbare Mehrleistung sorgen.
Beim Cinebench-R15-64-bit-OpenGL-Shading liefert AMDs Vega 8 eine eher bescheidene Vorstellung ab. Hier scheinen Abstimmung und Treiberunterstützung noch etwas Arbeit zu erfordern. Mit 34 fps muss sich die Grafiklösung nicht nur hinter Intels UHD Graphics 620, sondern auch noch hinter der Vorgängergeneration HD Graphics 620 einordnen. Dennoch dürfte die Leistung auch hier für die meisten Office- und Business-Aufgaben durchaus ausreichend ausfallen.
Neben den typischen Grafikaufgaben, können Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch für viele andere rechenintensive Aufgaben verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten, Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse oder aufwendige Licht-Schattenberechnungen. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub.
In diesem Aufgabenfeld schwimmt die AMD Radeon Vega 8 im Konkurrenzfeld gut mit und kann sich hier und da gegenüber den Intel-Alternativen gut behaupten.
Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem konkret im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen (TDP) einhalten zu können. Grundsätzlich hat sich in den bisherigen Tests bei Notebooks & Mobiles gezeigt, dass je größer das Gehäuse ausfällt und je effektiver das Kühlsystem arbeitet, desto stabiler und leistungsfähiger zeigt sich auch der Prozessor mitsamt Grafikeinheit.
Im Lenovo ThinkPad E585 hat man für die integrierte Prozessorgrafik recht gute, aber nicht perfekte Voraussetzungen vorliegen. So konfiguriert Lenovo in den ThinkPads CPUs recht konservativ zugunsten zurückhaltender Emissionen. Das Kühlsystem hält sich beim Testgerät unter Volllast ziemlich zurück und scheint dadurch etwas Potential zu verspielen.
Die durch GPU-Z und HWinfo dargestellten Taktraten schwanken in den Tests zwischen 400 und 1.016 MHz. Intels UHD Graphics 620 arbeitet hier im Vergleich deutlich konstanter und hält in der Regel Taktraten von deutlich über 900 MHz. Zudem ist der Arbeitsspeicher beim Testgerät im Single-Channel-Modus konfiguriert, was der Erfahrung nach zu einer Leistungseinbuße von etwa 30 % führt.
AMDs Vega 8 im Ryzen 5 2500U ist eine praxisgerecht
Dank vergleichsweise geringer Leistungsaufnahme eignet sich diese Lösung gut für den Einsatz in Notebooks. Die abgelieferte 3D-Leistung bewegt sich insgesamt auf dem Niveau vergleichbarer integrierter Intel-GPUs und eignet sich damit wie die Konkurrenz nur eingeschränkt für fordernde 3D-Spiele oder professionelle 3D-CAD-Konstruktionen. Unter dem Strich fehlt es auch hier einfach an der nötigen Rechenleistung.
Ein echtes Problem stellt das im anvisierten Einsatzgebiet als Home-Office- und Business-Lösung allerdings nicht dar. Zum ambitionierten Spielen greift man eh von vorne herein zu einem Gaming-Notebook und CAD-Konstruktionen bleiben nach wie vor die Domäne der mobilen Workstations.
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