Altes Eisen. Die AMD FirePro W4190M wurde bereits 2015 veröffentlicht kommt aber immer noch in aktuellen mobilen Workstations wie dem HP ZBook 15u G4 zum Einsatz.
Während Nvidia für das laufende Modelljahr alle mobilen Profichips aktualisiert hat, ist es in diesem Bereich bei AMD ausserordentlich still. Lediglich die exklusiv im Apple 15 Zoll MacBook Pro verbauten Radeon Pro geben derzeit einen kleinen Ausblick auf mögliche Nachfolger.
Die
Auszug der technischen Daten:
Die Leistungsfähigkeit der als Einsteigerchip konzipierten AMD FirePro W4190M war bereits bei der Produkt-Vorstellung als nicht sonderlich hoch einzustufen. Nachdem nun eine für neue Notebookmodelle dringend notwendige Aktualisierung ausgeblieben ist, vergrößert sich der Abstand zu den überarbeiteten Alternativen von Nvidia weiter. Vielleicht ist auch das ein Grund dafür, weshalb die AMD FirePro W4190M nur in HPs ZBook 15u G4 zum Einsatz kommt. Die etwas leistungsstärker aufgestellte AMD FirePro W5130M, die noch im Dell Precision M3510 gearbeitet hat und ebenfalls keine Aktualisierung erfahren hat, wurde im Nachfolger Dell Precision 3520 bereits durch Nvidias Quadro M620 ersetzt.
Auszug der technischen Daten des Testsystems:
Die Benchmarkergebnisse der AMD FirePro W4190M fallen sowohl im Profi- als auch im Konsumenten-Bereich sehr ernüchternd aus. Insbesondere im Vergleich mit der ähnlich positionierten Nvidia Quadro M520 aus dem Lenovo ThinkPad P51s gibt es kaum Argumente, die bei einer Neuanschaffung noch für AMDs Alternative sprechen. In anderen Dimensionen arbeitet dagegen schon die Nvidia Quadro M1200, die zum Beispiel im Dell Precision 5520 zum Einsatz kommt.
Die Testergebnisse zeigen, dass es sich bei der AMD FirePro W4190M um eine wenig leistungsfähige Grafiklösung der Einsteigerklasse handelt. Lediglich beim DX9-Test 3DMark Cloud Gate kann Nvidias Geforce 940MX und die Nvidia Quadro M520 geschlagen werden. Unter DX11 und DX12 drehen sich die Verhältnisse um. Noch deutlicher zeigen sich die Ergebnissunterschiede bei den reinen Grafikbenchmarks Cinebench R15 und Unigine Heaven 4.0. Mit einer Differenz von teilweise über 50 % ist die AMD FirePro W4190M nicht mehr konkurrenzfähig.
Die Leistungsfähigkeit der AMD FirePro W4190M spielt sich im Spielebereich hauptsächlich bei einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten ab. Hier sind die genügsameren Titel mit Frameraten von um die 40 fps bei hohen Qualitätseinstellungen noch flüssig spielbar. Auch das recht fordernde Middle Earth: Shadow of Mordor ist mit niedrigen Einstellungen flüssig darstellbar. An „Leistungsfresser“ wie Deus Ex: Mankind Divided oder The Witcher 3 braucht man allerdings nicht zu denken. Mit unter 30 fps machen diese selbst bei niedrigen Details keinen Spaß.
Die AMD FirePro W4190M ist dank spezieller Treiber in der Lage entsprechend optimierte Profisoftware möglichst effizient und schnell abzuarbeiten. Im Vergleich zu hardwareseitig ähnlich ausgestatteten Consumer-Grafikchips der Geforce- und Radeon-Serien können bei diesen OpenGL-Aufgaben enorme Performance-Vorteile zugunsten der Profi-Chips auftreten.
Beim SPECviewperf.12-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Von optimierten Treibern profitieren hier insbesondere Programme wie Creo, Siemens NX oder Solidworks. Echte Vorteile kann die getestete FirePro aber nur in diesen Teilbereichen gegenüber Consumerchips wie der Nvidia Geforce GTX 950M und, bei Creo und SiemensNX, sogar gegenüber einer Nvidia Geforce GTX 1050 verbuchen.
Im Vergleich mit der ähnlich positionierten Nvidia Quadro M520 hat der AMD-Chip jedoch keine Chance und gerät mit Unterschieden von bis zu 80 % klar ins Hintertreffen.
Neben den typischen Grafikaufgaben, können Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch für viele andere rechenintensive Aufgaben verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten oder Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub. Getestet habe ich die Bereiche Raytracing, Finanzanalyse, Kryptographie, Bildbearbeitung und Videokonvertierung.
Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem konkret im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können. Beim getesteten HP ZBook 15u G4 zeigt das Tool HWinfo dauerhaft schwankende Taktraten zwischen 675 MHz und 825 MHz an. Den maximalen Boost auf 900 MHz hat das Testgerät nicht erreicht.
Hierbei ist es offensichtlich unerheblich, ob reine Grafikperformance oder gleichzeitig auch Prozessorleistung wie beim Stresstest abgefordert wird. Mit einen Einfluß wird sicherlich auch das Kühlkonzept haben. Das muss einerseits mit der schlanken Gehäuseform und andererseits mit dem moderat arbeitenden Lüfter auskommen. In größeren Gehäusen und leistungsfähigerem Lüfter könnte die Leistungsfähigkeit noch etwas verbessert werden. Erhältlich ist die AMD FirePro W4190M jedoch nur im HP ZBook 15u.
Die AMD FirePro W4190M ist eine Profi-Grafik-Lösung, die lediglich
Da dieser Grafikchip weiterhin nur im HP ZBook 15u eingesetzt wird, dürften sich interessierte Anwender meist wohl nur dann darauf einlassen, wenn aus anderen Gründen kein Weg am schlanken HP ZBook 15u G4 vorbeiführt.
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