Notebook

HP Envy X360 13 Convertible (Ryzen 7 4700U) im Test

Flexibler Begleiter. Das HP Envy X360 13 ist ein mobiles Convertible mit potentem AMD-Ryzen-Prozessor, gelungener Ausstattung und fairer Preisgestaltung.

Convertibles bieten ihren Nutzern besonders flexible Einsatzmöglichkeiten und verbuchen damit nicht unwichtige Vorteile gegenüber den klassischen Laptop-Konzepten. Dazu gehören zum Beispiel die Fingerbedienung, eine Digitizerfunktion oder die verschiedenen Aufstell- und Bedienmodi.

Die vorliegende Testkonfiguration des HP Envy X360 13 (ay0377ng) ist mit einem AMD Ryzen 7 4700U, 16 GB DDR4-RAM, einem 512-GB-Solid-State-Drive und einem FullHD-IPS-Touch-Bildschirm ausgestattet. Die Straßenpreise starten zum Testzeitpunkt bei knapp 1.000 Euro. Schwächer ausgestattete Modellvarianten sind ab etwa 800 Euro erhältlich.

Garantie

HP gewährt von Haus aus solide 2 Jahre Herstellergarantie. HP hat wie gewohnt verschiedene Carepacks zur Erweiterung im Angebot. Eine Verlängerung auf 3 Jahre (UM946E) ist zum Beispiel für 92,80 Euro erhältlich.

Gehäuse

Das gut 1,3 kg leichte Metallgehäuse des HP Envy X360 13 gefällt optisch mit seiner schlanken Bauform, ist tadellos verarbeitet und profitiert von einer sehr guten Stabilität. Basiseinheit und Display werden durch griffige 360-Grad-Scharniere verbunden, die gekonnt das Convertible-Konzept verwirklichen.

Relevante Schwächen lassen sich dem Gehäuse nicht entlocken. Penible Nutzer dürften aber feststellen, dass sich die Tastatureinheit im zentralen Bereich mit Kraft ein wenig eindrücken lässt. Wartungsklappen sind am Unterboden nicht zu finden.

Ausstattung

USB 3.1 Gen.2 (10 Gbit/s) Typ C inklusive DisplayPort, 2 USB 3.1 Gen.1 (5 Gbit/s) Typ A und ein kombinierter 3,5-mm-AudioPort decken wichtige Basiseigenschaften eines Mobilcomputers ab.

Die Stromversorgung erfolgt über einen separaten Netzanschluss und Wechselmedien können im MicroSD-Format gelesen und beschrieben werden. Das geht mit bis zu 85 MB/s auch recht flott.

Für das Transferieren großer Datenmengen bietet sich dagegen in erster Linie der USB C an. Zusammen mit Crucials X8 Portable SSD sind hier im Test bis zu 959 MB/s durch die Leitung geflossen.

Linke Seite
Rechte Seite
Eingabegeräte

Die Tastatur verfügt über mehrheitlich normal große Tasten im 19-mm-Raster. Mit gut definiertem Druckpunkt und leisem Anschlag dürften die meisten Anwender schnell zurechtkommen. Gewöhnungsbedürftig zeigen sich dagegen das im Tastenfeld integrierte Fingerabdruck-Lesegerät, die in eine Zeile gequetschten Pfeiltasten und der in der F-Tasten-Leiste eingebettete Ein-Aus-Schalter.

Das Multitouch-Touchpad verfügt über gute Gleiteigenschaften und eine zuverlässige Reaktion. Für manche Bedürfnisse könnte es etwas größer ausfallen.

Die im Display integrierte Touchoberfläche reagiert im Test sehr zuverlässig bis in die Ecken hinein. Insbesondere im Tablet- oder Präsentationsmodus dürfte diese Eingabemethode bevorzugt zum Einsatz kommen. Ein Stift hat dem Testgerät nicht beigelegen.

Display

Im Testgerät ist ein FullHD-IPS-Touch-Display von Chi Mei (CMN13A8) verbaut. Die vom Hersteller angegebene maximale Helligkeit von 300 cd/m² übertrifft es mit bis zu 350 cd/m² an allen Messpunkten teils deutlich.

Das ist auch gut so, denn die glatte Oberfläche spiegelt recht stark. Für Nutzer die oft in hell erleuchteten Räumen oder gar unter freiem Himmel arbeiten empfiehlt es sich daher zum ebenfalls angebotenen 1000-cd/m²-Panel zu greifen.

Displayhelligkeit
97 % sRGB-Farbraum
Glatte Displayoberfläche mit starken Spiegelungen.

Die Ausleuchtung erreicht gute 88 % und beim Schwarzbild sind nur minimale Lichthöfe erkennbar. Der Kontrast beträgt im Auslieferungszustand 1.100:1 und sorgt für eine gute Schwarzdarstellung.

Farbraum & Farbtreue

Die Farbwiedergabe zeigt sich bereits im Auslieferungszustand vergleichsweise gut, leidet aber unter einem leichten Grünstich und nicht optimal abgestimmten Graustufen. Beides kann mit einer Profilierung behoben werden.

Im Ergebnis bekommen Anwender eine sehr farbtreue Darstellung geboten, die professionellen Ansprüchen problemlos standhalten kann. Das maximale DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) beträgt gerade mal 1,2. Der sRGB-Farbraum wird zu 97 % abgedeckt.

Display im Auslieferungszustand
Display profiliert.

Alternativ bietet HP auch Modelle mit einem 1000 cd/m² hellen (16F66EA#ABD) oder mit einem 400 cd/m² hellen Display an. Grundsätzlich sollten alle Modelle auch stiftbedienbar und mit Windows Ink kompatibel sein.

Leistung

Das Convertible HP Envy X360 13 ist mit einem AMD Ryzen 7 4700U ausgestattet. Für die Grafikausgabe kommt die integrierte AMD Radeon Graphics (7 GPU-Kerne) zum Einsatz. Mit 16 GB DDR4-RAM im Dual-Channel-Modus und einem 512-GB-Solid-State-Drive ist auch die Speichersektion angemessen vertreten.

Alternative Konfigurationen sind unter anderem mit AMD Ryzen 5 4500U und abweichenden Speicherkapazitäten erhältlich.

Prozessor – AMD Ryzen 7 4700U

Der AMD Ryzen 7 4700U hat bereits in mehreren Tests sein Potenzial unter Beweis gestellt. Mit seinen 8 Rechenkernen kann er bis zu 8 Threads gleichzeitig bedienen und Taktraten von bis zu 4,1 GHz erreichen.

Im Test liefert der Prozessor sehr gute Ergebnisse ab. Beim Cinebench R15 64 bit sind das zum Beispiel 179 Punkte beim Single-Thread-Test und 851 Punkte beim Multi-Thread-Test. Das reicht, um sich im Spitzenfeld der Vergleichsgruppe einfinden zu können.

In Dauerlastszenarien agiert der AMD Ryzen 7 4700U gewohnt stabil. Beim Geekbench-CPU-Stresstest werden dauerhaft um die 18.500 Punkte abgeliefert.

Grafik – AMD Radeon Graphics (7 GPU-Kerne, Dual-Channel)

Ebenfalls sehr solide präsentiert sich die Grafikleistung. Mangels eigenem Grafikspeicher muss sich die AMD Radeon Graphics (7 GPU-Kerne) diesen beim Arbeitsspeicher ausleihen. Der im Envy aufgelötete DDR4-RAM arbeitet im flotten Dual-Channel-Modus und bremst die Grafikleistung somit nicht unnötig aus. Ansonsten gefällt der im USB C integrierte DisplayPort, der das Ansteuern externer 4k-Bildschirme bei 60 Hz ermöglicht.

Im Test erzielt das Convertible 53 fps beim Unigine Heaven Basic oder 11.482 Punkte beim 3DMark Night Raid. Einfache Spieletitel sind damit durchaus spielbar, für aktuelle 3D-Kracher reicht es, wie bei allen anderen integrierten Grafiklösungen, aber auch hier kaum aus.

Massenspeicher – WDC PC SN520 (512 GB)

Der im Testgerät eingesetzte Massenspeicher WDC PC SN520 verfügt über eine Brutto-Kapazität von 512 GB und erreicht passable Übertragungsraten. Mit bis zu 1.731 MB/s beim Lesen und 1.425 MB/s beim Schreiben bekommt man hier ein angemessen leistungsstarkes Laufwerk geboten.

Emissionen

Das Convertible ist ein leises und angenehm kühles Arbeitsgerät. Viele Aufgaben können im lautlosen Betrieb abgearbeitet werden. Erst bei mittlerer Last wird der Lüfter tätig und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von 29,8 dB(A). Dieser steigert sich unter Volllast zwar noch mal ein wenig, mit 33,4 dB(A) zeigt sich das HP Envy X360 13 aber auch in dieser Situation sehr zurückhaltend.

Trotz leisem Lüfterbetrieb muss man keine hohen Oberflächentemperaturen befürchten. Im Arbeitsbereich beträgt der Maximalwert nach über einer Stunde Stresstest 42,0 °C und auch am Unterboden sind 48,2 °C nicht bedenklich.

Stromverbrauch

Die Testkonfiguration benötigt zwischen 1,9 Watt (Leerlauf, Display aus) und 48,4 Watt (Geekbench-CPU-Stresstest). Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt ausreichend dimensioniert.

Das sind gute Grundlagen für praxisgerechte Akkulaufzeiten. Zusammen mit dem intern verbauten 51-Wh-Akku schafft das Testgerät zwischen 4:44 Stunden (PCMark 8 Battery Test, 204 cd/m² ) und 9:12 Stunden (Video-Wiedergabe, 204 cd/m² ). Das dürfte für viele Szenarien gut ausreichen.

PCMark 8 Battery Test
Video-Wiedergabe
WLAN-TV-Streaming

Für das Wiederaufladen (5 % bis 100 %) des 51-Wh-Akkus benötigt das 65-Watt-Netzteil 2:12 Stunden.

HP Envy X360 13 Convertible: Fazit

HP hat mit dem Envy X360 13 ein durchweg gelungenes Convertible im Programm. Echte Schwächen sind hier nicht zu finden. Das Gehäuse, die Leistungsfähigkeit, die Akkulaufzeiten, die Displayqualität und die Emissionen bewegen sich klar im Premiumbereich.

Dass sich die Schnittstellenausstattung ein wenig dem flachen Gehäusekonzept unterwerfen muss und auch die Wartungsoptionen sehr mager ausfallen, dürfte man gut verschmerzen können. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine faire Preisgestaltung, die zusammen mit der 2-jährigen Herstellergarantie überaus angemessen ausfällt.

Handbuch, Produktseite, Leihsteller HP Deutschland

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

Share
Published by
Tobias Winkler

Recent Posts

Comet Lake – Intel Core i7-10610U im Test

Comet Lake. Der Intel Core i7-10610U ist ein Vertreter Intels aktueller Comet-Lake-CPU-Familie für Laptops. Mit… Read More

3 Jahren ago

Nvidia Quadro RTX 3000 (Laptop) im Test

Gehobener Mittelklasse-Profi. Die Nvidia Quadro RTX 3000 ist eine leistungsstarke Mittelklasse-Grafik für mobile Workstations. Mit… Read More

3 Jahren ago

Fujitsu Lifebook U7410 (i7-10610U) im Test

Arbeitstier. Das Fujitsu Lifebook U7410 ist ein waschechtes Business-Notebook, das sich der langjährigen Tradition entsprechend… Read More

3 Jahren ago

Comet Lake – Intel Core i9-10885H im Test

Intel Core i9-10885H. Der leistungsstarke Achtkerner kommt in Oberklasse-Notebooks, mobilen Workstations und Gaming-Maschinen zum Einsatz.… Read More

3 Jahren ago

SK Hynix BC511(M.2, PCIe, NVMe) im Test

SK Hynix BC511. Das PCIe-Solid-State-Drive kommt im kompakten M.2-Format und wird als OEM-Produkt vor allem… Read More

3 Jahren ago

Nvidia Geforce GTX 1650 Ti (Laptop) im Test

Solide Mittelklasse. Die Nvidia Geforce GTX 1650 Ti ist ein Mittelklasse-Grafikchip für Spiele-Laptops. Haupteinsatzgebiet sind… Read More

3 Jahren ago

This website uses cookies.