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Nvidia Quadro M1200 im Test

Brot-und-Butter-Profi. Die Nvidia Quadro M1200 ist eine professionelle Mittelklassegrafik für mobile Workstations. Sie überzeugt vor allem durch eine gelungene Kombination aus Performance, Leistungsaufnahme und Preisgestaltung.

Nach langem Warten kommen so langsam die neuen professionellen Grafikchips der Nvidia-Quadro-Serie auf den Markt. Während die leistungsstärksten Vertreter bereits auf Nvidias Pascal-Generation basieren, nutzen die Einsteiger- und Mittelklasse-Abkömmlinge noch Maxwell-Chips.

Nvidia Quadro M1200: Allgemeines & technische Daten

Die Nvidia Quadro M1200 ist von der Produktpositionierung her der direkte Nachfolger der Nvidia Quadro M1000M. Letztere ist in vielen mobilen Workstations des auslaufenden Modelljahres zum Einsatz gekommen. Dazu gehören zum Beispiel das HP ZBook Studio G3 oder Dells Precision 7510.

Da viele Eckdaten des Nachfolgers identisch ausfallen, dürfte einer breiten Verwendung auch bei den diesjährigen Modellgenerationen nichts im Wege stehen. Dank moderater Leistungsaufnahme von maximal 45 Watt ist dieser Grafikchip nicht nur für den Einsatz in klassischen Workstation-Konzepten, sondern auch für eine Verwendung in schlankeren Slimline-Modellen, wie dem Dell Precision 5520, geeignet.

Auszug der technischen Daten

Die technischen Daten der Nvidia Quadro M1200 entsprechen in weiten Teilen jedoch nicht denen der Nvidia Quadro M1000M, sondern eher denen der Nvidia Quadro M2000M. 640 Recheneinheiten, ein Kerntakt von bis zu 1.137 MHz und 4-GB-GDDR5-Grafikspeicher der über einen 128 bit breiten Speicherbus angebunden ist, versprechen eine angemessene Leistungsfähigkeit.

Eine Optimierung hat Nvidia vor allem im Bereich der maximalen Leistungsaufnahme erreicht. Während Nvidias Quadro M2000M noch 55 Watt benötigt hat, kommt die Nvidia Quadro M1200 mit 45 Watt aus.

Auszug der technischen Daten des Testsystems:

Herstellerseite: Mobile Nvidia-Quadro-Grafikkarten

Der ausführliche Testbericht ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen: Dell Precision 5520 im Test

Dell Precision 5520 mit Nvidia Quadro M1200.
HP ZBook Studio G3 mit Nvidia Quadro M1000M.
Nvidia Quadro M1200: Benchmarks
DirectX

Die Testergebnisse zeigen, dass es sich bei der Test-GPU um eine recht performante Grafiklösung handelt. Gegenüber der Nvidia Quadro M1000M, wie auch der Nvidia Geforce GTX 950M, erreicht der Leistungsvorsprung im Consumer-Bereich etwa 15 bis 20 Prozent.

Beim 3DMark Firestrike stehen am Ende des Durchlaufs 3.897 Punkte im Ergebnisfeld und beim Unigine-Heaven-Extreme-Benchmark erzielt der Grafikchip 27,5 fps. Das zeugt von einer ansprechenden 3D-Performance. Diese ist auch für das eine oder andere Spielchen zwischendurch mehr als ausreichend.

3DMark DX9, DX10 & DX11
Unigine Heaven 4.0 & Cinebench OpenGL-Shading
Spiele

Die Leistungsgrenze der Nvidia Quadro M1200 im Spielebereich ist stark vom Spieletitel, der Auflösung und den Qualitätseinstellungen abhängig. Die hier getesteten Games sind mit FullHD-Auflösung und niedrigen Qualitätseinstellungen fast alle durch die Bank weg flüssig zu genießen. Lediglich der „Leistungsfresser“ Deus Ex: Mankind Divided fährt mit 33 fps recht nah an der Spielbarkeits-Grenze und könnte hier und da schon mal ruckeln. Hier hilft es dann nur weiter Auflösung und Qualitätsmerkmale zu reduzieren.

OpenGL (optimiert, Workstation-CAD)

Die Nvidia Quadro M1200 ist dank spezieller Treiber in der Lage entsprechend optimierte Profisoftware besonders effizient und schnell abzuarbeiten. Im Vergleich zu hardwareseitig ähnlich ausgestatteten Consumer-Grafikchips der Geforce- und Radeon-Serien können enorme Performance-Unterschiede zugunsten der Profi-Chips auftreten.

Beim SPECviewperf.12-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Von optimierten Treibern profitieren hier insbesondere Programme wie Creo, Siemens NX oder Solidworks. Hier kann sogar die wesentlich besser ausgestattete Pascal-GPU Nvidia Geforce GTX 1070 deutlich geschlagen werden.

OpenCL

Neben den typischen Grafikaufgaben, können Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch für viele andere rechenintensive Aufgaben verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten oder Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub.

Getestet habe ich die Bereiche Finanzanalyse, Kryptographie, Bildbearbeitung und Videokonvertierung. Hier kann die Nvidia Quadro M1200 insgesamt gute Ergebnisse einfahren, muss sich aber mit etwas Abstand immer der AMD Radeon Pro 455 aus dem Apple 15 Zoll MacBook Pro geschlagen geben.

Laststabilität

Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und/ oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können.

Beim hier getesteten Dell Precision 5520 mit Nvidia Quadro M1200 zeigt das Tool HWinfo im Stresstest keine relevante Reduzierung der Taktfrequenz an. Während der Intel-Prozessor im Test hin- und wieder sogar die 2 GHz-Grenze kurzzeitig unterschritten hat, zieht die Grafikeinheit konstant ihre Runden.

Im Akkubetrieb kommt es beim Testgerät zwar zu einer messbaren Leistungsreduzierung, mit unter 10 % fällt dieser Unterschied allerdings ziemlich gering aus und sollte in den meisten Anwendungsgebieten kein Problem darstellen.

Nvidia Quadro M1200: Fazit

Die Nvidia Quadro M1200 ist ein solider Profi-Grafik-Chip, der seine speziellen Fähigkeiten insbesondere bei optimierter OpenGL-Software ausspielen kann.

Im Vergleich zum Vorgänger Nvidia Quadro M1000M wurde die Grafikleistung mit bis zu 25 Prozent deutlich angehoben und ist daher leistungsmäßig mit der Nvidia Quadro M2000M vergleichbar. Dank gleichzeitig reduzierter Leistungsaufnahme ist diese Grafiklösung nun auch gut für schlanke Notebookkonzepte geeignet und findet sich zum Beispiel im Dell Precision 5520 wieder.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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