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HP Thunderbolt 3 Dockingstation im Test

Drehkreuz. Die HP Thunderbolt 3 Dockingstation ergänzt HP-Notebooks mit fehlenden oder zusätzlichen Schnittstellen und sorgt für eine unkomplizierte Anbindung an stationäre Arbeitsplatzumgebungen.

Dockingstations sind willkommene Anlaufpunkte wenn Notebooks im stationären Betrieb eingesetzt werden sollen. Im Idealfall muss man hier nur ein Kabel anschließen oder das Notebook auf eine Dockingstation aufsetzen. Mit einem Klick sind alle vorgesehenen Geräte und Schnittstellen auf einen Schlag verfügbar. Dazu gehören meist zusätzliche Anschlüsse, ergänzende Laufwerke und eine Ladefunktion für das Notebook.

HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Allgemeines

Mit der Einführung von Thunderbolt 3 hat sich bei der Entwicklung von Dockingstations einiges getan. Bislang hat in diesem Bereich jeder Hersteller sein eigenes Süppchen gekocht und auf ein geschlossenes proprietäres Schnittstellensystem gesetzt. Das hat nicht nur zur Abgrenzung gegenüber den Mitbewerbern geführt, sondern oft auch bestimmte Serien oder Vorgängermodellreihen des eigenen Unternehmens ausgegrenzt.

Dank Thunderbolt 3 könnte man nun den Eindruck gewinnen, dass sich im Docking-Bereich einiges ändern wird. Immer mehr Hersteller haben nun Thunderbolt 3-Dockingstations im Portfolio und ersetzen Zug um Zug die jeweiligen Vorgängermodelle. Zum einen spart das Entwicklungskosten und zum anderen bietet Thunderbolt 3 eine Fülle willkommener Eigenschaften. Hier ein Auszug:

  • USB Typ-C-Anschluss, kompatibel mit USB
  • Thunderbolt 3 bis zu 40 Gbit/s Transfergeschwindigkeit
  • USB 3.1 Gen. 2 bis zu 10 Gbit/s Transfergeschwindigkeit, abwärtskompatibel mit früheren USB-Versionen, die per Adapter oder entsprechenden Kabeln weiterverwendet werden können.
  • DisplayPort 1.2 (unterstützt 2 x 4.096 x 2.160 Bildpunkte mit 60 Hz), HDMI, DVI und VGA können per Adapter verbunden werden
  • Unterstützung von 10-Gbit-LAN
  • Stromversorgung mit bis zu 100 Watt (Netzteilersatz)
  • Kettenschaltung von bis zu 6 Thunderbolt-Geräten

Weitere Infos: https://thunderbolttechnology.net/blog/thunderbolt-3-usb-c-does-it-all

HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Schnittstellen Vorderseite.
HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Schnittstellen Rückseite.
Thunderbolt 3 Dockingstation: Varianten

HPs Thunderbolt 3 Dock ist eine dieser neuen Dockingstationen und ersetzt damit die eine oder andere Vorgängergeneration Der EliteBook- und ZBook-Dockingstations. Daher ist das Thunderbolt 3 Dock als HP ZBook Dockingstation oder HP Elite Dockingstation verfügbar. Diese unterscheiden sich augenscheinlich einzig und allein durch das jeweils mitgelieferte Netzteil:

  • Elite Thunderbolt 3 Dockingstation 65-Watt-Netzteil (P5Q54AA), ab ca. 200 Euro
  • HP ZBook Thunderbolt 3 Dockingstation 150-Watt-Netzteil (P5Q58AA), ab ca. 210 Euro
  • HP ZBook Thunderbolt 3 Dockingstation 200-Watt-Netzteil (P5Q61AA), ab ca. 220 Euro

Im Test habe ich passend zum kürzlich getesten HP EliteBook Folio G1 die HP Elite Dockingstation mit dem 65-Watt-Netzteil.

HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Lieferumfang.
HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Verschiedene Varianten unterscheiden sich anhand des Netzteils.

Hinsichtlich der Schnittstellen sind alle drei Varianten identisch ausgestattet:

  • Audio-Kombianschluss für Kopfhörer
  • Anschluss für Standard-USB-Geräte
  • Das energieeffiziente Smart-AC-Netzteil bietet einen integrierten Überspannungsschutz, um Stromschwankungen zu vermeiden
  • Anschluss für USB-Geräte
  • Der USB Typ C-Anschluss lädt externe Geräte mit bis zu 15 Watt
  • Zwei DisplayPort 1.2-Anschlüsse, ein VGA, ein Thunderbolt-/Netzkabel für Videoübertragungen
  • Ein Anschluss für ein Thunderbolt-/Netz-Kombikabel, ein 4,5-mm-Netzeingang
  • Unterstützt HP Kabelsperren. Unterstützt auch HP Dual Head Kabelsperre
  • Gigabit-Ethernet-Anschluss
  • 3 USB 3.0-Anschlüsse
  • 1 USB 3.0-Anschluss mit Stromversorgung

Wer nun hofft, dass sich die neuen Dockingstations herstellerübergreifend verwenden lassen, wird meiner Testerfahrung nach enttäuscht. Die Dockingstation wurde weder an einem Dell XPS 13, noch an einem Dell Precision 7510 oder einem MacBook (Early 2016) erkannt.

Hier hat noch nicht einmal die Status-LED des Netzschalters geleuchtet. Auch innerhalb der HP Elite- und ZBook-Serien deuten die jeweiligen Kompatibilitätslisten darauf hin, dass nur die tatsächlich aufgeführten Modelle mit der jeweiligen Dockingstation zusammenarbeiten.
Auf der HP Produktseite findet man weitere Informationen und eine Kompatibilitätsliste: http://store.hp.com/GermanyStore/Merch/Product.aspx?id=P5Q54AA&opt=ABB&sel=ACC

HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Gehäuse

Das Gehäuse der HP Thunderbolt 3 Dockingstation fällt mit 230 x 57 x 18 mm und knapp 230 g vergleichsweise kompakt und leicht aus. Die Verarbeitung ist tadellos und die metallische Optik passt sehr gut zu den Elite- und ZBook-Serien. An der Unterseite ist ein großflächiges Gummimaterial angebracht, das ein allzu leichtes Verrutschen gut verhindert. Angesichts der Bauform und der Schnittstellenanordnung hätte dem Dock eine Vorrichtung zur Wandbefestigung sicherlich gut gestanden und hier und da für einen aufgeräumteren Arbeitsplatz sorgen können.

Inbetriebnahme

Verfügt man über eine passende Gerätekombination, dann gelingt die erste Inbetriebnahme intuitiv und schnell. Kabel anstecken, Notebook anschließen, einschalten, fertig. Bei dem getesten HP EliteBook Folio G1 musste nichts installiert oder nachjustiert werden. Die Schnittstellen der Dockingstation sind sofort verwendbar und erweitern das mobile Subnotebook um eine Fülle zusätzlicher Möglichkeiten. Massenspeicher, externe hochauflösende Displays, Drucker, Gigabit-LAN – alles kein Problem.

Der eine oder andere Nutzer hätte sich hier vielleicht noch einen Kartenleser, einen HDMI-2.0-Anschluss oder einen Micro-USB für Smartphones gewünscht. Ansonsten ist die Schnittstellenausstattung für die Business-Zielgruppe aber standesgemäß ausgefallen und deckt die wesentlichen Bedürfnisse ab.

HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Performance

Die Schnittstellenperformance der Dockinglösung überzeugt. Die reine Transferleistung erreicht bei angeschlossenen USB 3.0-Massenspeichern bis zu 293 MB/s beim Lesen und 271 MB/s beim Schreiben. Der Datentransfer von einer Samsung Portable SSD T1 zu einer Samsung Portable SSD T3 gelingt über die Dockingstation mit 270 MB/s (Video-Ordner) und 230 MB/s (Foto-Ordner).

Nochmals schneller arbeitet Samsungs Portable SSD T3 wenn sie per Thunderbolt 3 verbunden ist. Dann erreicht sie eine sequentielle Transferleistung von bis zu 413 MB/s beim Lesen und 315 MB/s beim Schreiben.

Verbrauch und Wärmeentwicklung

In meinen Testszenarien hat die Dockingstation zwischen 13 Watt im Leerlauf und 25 Watt beim Datentransfer zwischen zwei Massenspeichern an Leistung aufgenommen. Nutzt man die Anschlussmöglichkeiten weiter aus, so kann sich der Stromverbrauch noch weiter erhöhen. Die Gehäuseoberfläche erwärmt sich nach wenigen Minuten Betrieb bereits merklich, hat im Test die von mir gemessenen 48,4 Watt nach einer längeren Transferphase aber nicht überschritten.

HP Thunderbolt 3 Dockingstation: Fazit

Eine Verbesserung der Kompatibilität oder gar eine herstellerübergreifende Verwendbarkeit, scheint sich durch den Einzug von Thunderbolt 3 bei den Dockingstations derzeit nicht abzuzeichnen.

Auch wenn sich dieses i-Tüpfelchen gut gemacht hätte, so liefert die HP Elite Thunderbolt 3 Dockingstation unter dem Strich dennoch eine solide Leistung ab. Mit geringem Gewicht, kompakten Ausmaßen, angemessener Schnittstellenausstattung und guten Transferraten dürfte sie viele Anwenderbedürfnisse gut befriedigen können.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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