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Dell Precision 7510 im Upgrade-Test

Pimp it up! Das Dell Precision 7510 ist eine klassische mobile Workstation die über gute Aufrüstmöglichkeiten verfügt.

Mobile Workstation mit guten Aufrüstmöglichkeiten.
Die meisten Komponenten sind über den Unterboden erreichbar.

Mobile Workstations gehören zur Königsklasse der Business-Notebooks und bieten in der Regel überdurchschnittlich gute Aufrüst- und Wartungsoptionen. Ein zweites Massenspeicherlaufwerk, freie RAM-Slots oder Dockingports gehören sicherlich zum guten Ton dieser Notebookkategorie. Alternative Erweiterungsoptionen vergangener Tage findet man dagegen nur noch selten. Dazu gehören meist Wechselschächte, optische Laufwerke, Zweitakkus oder ExpressCard-Slots.

Das Dell Precision kann man zweifellos zu der neuen Gerätegeneration zählen, die viele alte Zöpfe nicht mehr unterstützt. Als einzige Verbindungsbrücke zur Vergangenheit und damit zu den Workstation-Vorgängergenerationen stellt der am Unterboden verbaute Dockingport dar. Hierüber lassen sich die älteren Dockingstationen als Übergangslösung noch weiternutzen, um irgendwann schließlich komplett durch die neuen Thunderbolt 3-Docks abgelöst zu werden.

Thunderbolt 3-Dockingstationen

Dells Thunderbolt Docks WD 15 und TB 15 sind solche Lösungen und erweitern verschiedene Modelle und Serien aus Dells Portfolio um eine Vielzahl an Schnittstellen. So auch das Precision 7510. Doch auch hier findet man so manches Feature, wie z.B. einen Laufwerksschacht, eSata oder serielle Schnittstellen nicht mehr.

Dell Thunderbolt Dock TB 15 (452-BCDP) Auszug der technischen Daten:

  • VGA, mDP, HDMI, DP, Thunderbolt
  • Max. 3 Displays
  • Max. Auflösung 5.120 x 2.880 Bildpunkte bei 60 Hz
  • 2 x USB 2.0, 3 x USB 3.0, Thunderbolt 3
  • Gigabit-LAN
  • 3,5 mm Headset, 3,5 mm Lautsprecherausgang
  • Gewicht 740 g
  • Preis ab ca. 370 Euro

Die Verfügbarkeit des Dell Thunderbolt Dock TB 15 ist derzeit noch relativ schlecht. Das wirkt sich auch entsprechend auf die Preisgestaltung bei den Händlern aus, die scheinbar schon liefern können. Auf der deutschen Hompage sind kaum Informationen zu finden. Zudem melden einige Anwender Probleme mit Abstürzen. Hier sollten aber zukünftige BIOS-Updates für Abhilfe schaffen.

Dell Thunderbolt Dock WD 15 (YJVF4) Auszug der technischen Daten:

  • VGA, mDP, HDMI
  • Max. 2 Displays
  • Max. Auflösung 3.840 x 2.160 Bildpunkte bei 30 Hz
  • 2 x USB 2.0, 3 x USB 3.0
  • Gigabit-LAN
  • 3,5 mm Headset, 3,5 mm Lautsprecherausgang
  • Gewicht 420 g
  • Preis ab ca. 240 Euro
Dell Precision 7510 Upgrade: Allgemeines

Im Inneren der komplett neu konstruierten Dell Precision 7510 Workstations findet man einen 2,5-Zoll-Schacht und einen M.2-Steckplatz der das NVMe-Protokoll unterstützt. Hier kann man Modelle mit einer Länge von 80 mm verbauen.

Beide Laufwerke sind einfach zu erreichen und nur mit wenigen Schrauben gesichert. Hier hat man bei der Verwendung geeigneter Laufwerke auch die Möglichkeit ein RAID 0-System (Striping, keine Redundanz, hohe Geschwindigkeit) oder ein RAID 1- System (Spiegelung der Daten) zu konfigurieren.

Einen zweiten 2,5-Zoll-Laufwerksschacht, ein optisches Laufwerk oder gar einen Wechselschacht hat das Dell Precision 7510 nicht zu bieten.

Dell Precision 7510 Upgrade: Mobiles Internet

Eine weitere Aufrüstoption findet man bei den Funkmodulen. Im Testgerät ist noch ein zweiter freier M.2-Steckplatz vorhanden, der Dells LTE-Modul aufnehmen kann. Hierfür liegen die notwendigen Antennen schon bereit und vereinfachen damit eine optionale Aufrüstung erheblich. Die Dell Wireless DW5811e Karte für mobiles Breitband, LTE/HSPA+, macht bei der Konfiguration einen Aufpreis von etwa 110 Euro aus.

Für das optionale WWAN-Modul liegen die Antennen schon bereit.
Die Erreichbarkeit des WWAN-Steckplatzes ist gut, die des daneben liegenden SIM-Slots dagegen wenig praxisgerecht.
Dell Precision 7510 Upgrade: Arbeitsspeicher

Ansonsten hat man beim Testgerät neben den zwei belegten RAM-Slots am Unterboden noch zwei weitere unter der Tastatur zur Verfügung. Warum man ab Werk nicht die schlechter erreichbaren Steckplätze bestückt und die am Unterboden frei lässt, ist nicht so ganz nachvollziehbar.

So muss man knapp eine halbe Stunde lang, teils sehr vorsichtig, den Unterboden öffnen, Kabel lösen und die Tastatur entfernen, um schließlich die versteckten Slots bestücken zu können.

Eine ausführliche Anleitung findet man wie gewohnt in Dells Qwners Manual. Besonders vorsichtig muss man hier beim Entfernen der mit Plastikclips befestigten Tastaturverblendung vorgehen, um an die Verschraubung zu gelangen.

Da das Dell Precision 7510 derzeit ausschließlich mit Quad-Core-CPUs ausgeliefert wird, kann man bei allen Konfigurationen die maximal möglichen 4 RAM-Module (insgesamt 64 GB) verbauen.

2 RAM-Steckplätze befinden sich unter der Tastatur.
Die Erreichbarkeit könnte besser ausfallen.
Die beiden RAM-Steckplätze am Unterboden sind beim Testgerät ab Werk bestückt.
Neben "normalem" DDR4 RAM kann man mit der Xeon-CPU auch ECC-Speicher verwenden.
Dell Precision 7510 Upgrade: M.2-SSD

Die bereits getestete Sandisk Z400s M.2-SSD (SATA III) mit 256 GB Kapazität liefert bei den Massenspeicher-Tests im Dell Precision 7510 minimal bessere Ergebnisse, als im Intel NUC 5i5RYH. Auf die Ergebnisse des PCMark 8 Home hat das zweite Laufwerk keine Auswirkungen (3956 Punkte anstatt 3931 Punkte).

Einen weiteren Geschwindigkeitsschub sollten M.2 SSDs mit PCIe/ NVMe liefern, die je nach Modell Transferraten von über 2.000 MB/s ( Zum Beispiel Toshibas OCZ RD400) erreichen können.

Im Testgerät kann ein 2,5-Zoll-Laufwerk verbaut werden.
Ein M.2-Steckplatz für Massenspeicher ist noch frei.
RAM und Massenspeicher können vom Anwender getauscht werden.
2,5"-Massenspeicher finden hier auch ihren Platz
Mit 2 Massenspeicher sind auch RAID-Konfigurationen möglich.
Die Sandisk Z400s-SSD liefert im Precision 7510 übliche Werte.

Generell hat man mit dem freien M.2-Steckplatz natürlich eine einfache Möglichkeit zur Verfügung seinen Speicherplatz zu erweitern. Sind erst einmal zwei SSDs integriert, so gelingt das interne Verschieben von Daten natürlich deutlich schneller, als wenn man hier im 2,5-Zoll-Bereich noch eine konventionelle Festplatte verbauen würde.

Dell Precision 7510 Upgrade: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten

Der Stromverbrauch bewegt sich im Leerlauf mit zusätzlicher Sandisk Z400s und ausgeschaltetem Display bei 5,2 Watt anstatt 5,0 Watt. Im Vergleich zum Datentransfer von und zu einer externen Samsung Portable SSD T3 (USB 3.0) liegt die Leistungsaufnahme auf vergleichbarem Niveau und erreicht kurzzeitig bis zu 44 Watt.

Im regulären Betrieb dürften sich daher die Akkulaufzeiten mit zweitem Massenspeicher nur marginal verringern. Entscheidend sind hier natürlich die Verbrauchswerte des eingesetzten Laufwerks und die durchschnittliche Beanspruchung.

Um die möglichen Akkulaufzeiten zu verlängern oder aufgrund zusätzlicher interner Verbraucher zumindest stabil zu halten, hat Dell alternativ noch einen 91-Wh-Akku im Angebot. Dieser kann direkt bei der Konfiguration anstelle des 72-Wh-Standard-Akku ausgewählt oder als Austauschakku dazu bestellt werden.

Mit einem Aufpreis von knapp 90 Euro für das Upgrade oder etwa 180 Euro als Zweitakku handelt es sich hier allerdings um eine recht kostspielige Ergänzungsmöglichkeit. Der 72-Wh-Akku ist ebenfalls separat erhältlich, mit knapp 170 Euro aber nicht viel günstiger.

Dell Precision 7510 Upgrade: Fazit

Die mobile Workstation Dell Precision 7510 bietet gute interne wie externe Aufrüstmöglichkeiten. Hier kann der Anwender meistens selbst Hand anlegen und Modifikationen oder Wartungsarbeiten frei nach seinen persönlichen Bedürfnissen umsetzen. Beachten sollte man natürlich wie gehabt die zugrunde liegenden Garantiebedingungen.

Immer öfter verabschieden muss man sich dagegen auch bei den mobilen Workstations von lieb gewonnenen Eigenschaften. Wechselschachtmodule, Zweitakkus, ExpressCard-Erweiterungen oder so manche Schnittstelle, findet man bei den aktualisierten Modellreihen kaum noch. Den Umstieg macht Dell beim Precision 7510 jedoch dank des weiterhin verbauten proprietären Dockingports noch recht erträglich und liefert so einen guten Kompromiss aus Tradition und Moderne.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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