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Apple 13,3″ MacBook Pro 2019 (i5-8257U) im Test

Gelungenes Upgrade. Das Apple 13,3“ MacBook Pro 2019 wurde in der Einsteigerversion deutlich aufgewertet und merzt damit gewichtige Nachteile des Vorgängers aus. An der Grundausrichtung als exklusives Premium-Notebook hat sich dabei jedoch nichts geändert.

Das Apple 13,3“ MacBook Pro ist nun immer mit der Touch Bar, einem True-Tone-Display, dem T2 Security Chip und Bluetooth 5.0 ausgestattet. Preisunterschiede zeigen sich daher nach wie vor insbesondere bei der gewählten Speicherausstattung. Obwohl das Basismodell mit Intel Core i5-8257U gerade mal 8 GB RAM und 128 GB Massenspeicher aufweist, verlangt Apple hierfür offiziell bereits satte 1.499 Euro.

Für das Testgerät mit 16 GB RAM und 512-GB-SSD sind im Apple Store dagegen 2.239 Euro fällig. Die Herstellergarantie fällt mit standardmäßig einem Jahr angesichts der Produktpositionierung äußerst mager aus.

Apple 13,3″ MacBook Pro (2019): Auszug der technischen Daten
Model Apple 13,3″ MacBook Pro 2019 MUHP2D/A
Preis 2.239 Euro Apple Store, Straßenpreis ab 2.000 Euro
Farbe Silber, Space Grau (Testgerät)
Prozessor Intel Core i5-8257U, 4 Kerne (8 Threads), 1,4 GHz – 3,9 GHz, 6 MB Cache, 15 Watt TDP
Grafik Intel Iris Plus Graphics 645 (128 MB eDRAM + shared memory)
Arbeitsspeicher 16 GB LPDDR3-RAM (2.133 MHz), Dual-Channel, nicht aufrüstbar
Massenspeicher Apple PCIe-SSD, 512 GB brutto
Display 13,3-Zoll-Retina-Display, Auflösung: 2.560 x 1.600 Bildpunkte, glänzend mit Entspiegelungsschicht, 16:10, 227 ppi, True Tone
Betriebssystem & Software macOS Mojave
Anschlüsse & Erweiterung 2 x Thunderbolt 3 (USB-Typ-C-Buchse), 1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC, Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Facetime-Webcam
Audio High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (16-stufig), Force Touch Trackpad
Sicherheit Passwort, Verschlüsselung, T2-Chip, Touch ID
Batterie & Stromversorgung 58,2-Wh-Lithium-Polymer-Akku (intern), 61-Watt-Netzteil
Zubehör
Abmessungen & Gewicht 304 (B) x 212 (T) x 15 (H) mm, Testgewicht 1,37 kg & Netzteil 270 g
Herstellergarantie 1 Jahr Herstellergarantie
Leihsteller privater Leihsteller
Informationen zum Testgerät Produktseite
Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Gehäuse & Ausstattung

Als Entschädigung für die ambitionierte Preispositionierung, überzeugt das knapp 1,4 kg leichte Aluminium-Gehäuse mit einer tollen Optik, einer referenzwürdigen Stabilität und einer hervorragenden Verarbeitung. Neben AC-WLAN und Bluetooth 5.0 bietet das MacBook zwei Thunderbolt-3-Ports und einen 3,5-mm-Klinke-Headset-Anschluss.

Webcam, Touch-ID und Touch Bar komplettieren die Auswahl. Samsungs Portable SSD X5 (500 GB) liefert am Thunderbolt 3 bis zu 2.587 MB/s beim Lesen und bis zu 1.986 MB/s beim Schreiben.

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Eingabegeräte

Die Tastatur zeigt sich mit ihrem extrem kurzen Tastenhub nach wie vor sehr gewöhnungsbedürftig. In der Eingewöhnungsphase werden einzelne Tasten schon mal verschluckt und erfordern beim Schreiben ein erhöhtes Maß an Konzentration. Ebenfalls nicht jedermanns Sache dürfte das vergleichsweise laute Anschlagsgeräusch sein. Empfindliche Nutzer sollten hier im Vorfeld nach Möglichkeit mal probeschreiben.

Eine echte Wohltat ist dagegen das mit 135 x 84 mm besonders große Touchpad. Mit viel Platz und einer Fülle von Funktionen unter macOS setzt Apple hier Maßstäbe. Eine gelungene Ergänzung stellt dazu die nun serienmäßige Touch Bar dar. Mit flexiblen und appspezifischen Funktionen wird der Bedienungskomfort willkommen aufgewertet.

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Display

Apple setzt im 13,3“ MacBook Pro wie gehabt ein Retina-Display mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten (227 ppi) ein. Die glatte Oberfläche ist empfänglich für Spiegelungen, was in der Praxis aber durch eine violettfarbene Schicht sichtbar gemindert wird. Die Blickwinkelstabilität fällt dank IPS-Technologie sehr gut aus.

Displayhelligkeit
85 % P3-Farbraum
99,6 % sRGB-Farbraum
Helligkeit & Kontrast

Für die Regulierung der Displayhelligkeit stehen 16 Stufen zur Verfügung. Bis Helligkeitsstufe 11 (109 cd/m²) führt Apple die Aufteilung recht feingliedrig aus. Danach werden die Sprünge größer. Helligkeitsstufe 13 liefert schon 208 cd/m² und Helligkeitsstufe 15 398 cd/m².

Im Maximum erreicht das Panel bis zu 557 cd/m². Die Ausleuchtung erzielt mit 84 % dabei einen nur durchschnittlichen Wert, da die Helligkeit in der rechten oberen Bildschirmecke auf 471 cd/m² abfällt. An allen anderen Messpunkten hält sich die Luminanz oberhalb der 500-cd/m²-Grenze.

Der Schwarzwert beträgt bei maximaler Helligkeit 0,328 cd/m² und sorgt für einen guten Kontrast von 1.698:1.

Farbraum & Farbtreue

Apple bewirbt das aktuelle Modell zwar mit dem großen P3-Farbraum, die prozentuale Abdeckung wird bei den technischen Daten allerdings nicht genannt. Im Test gelingt es dem Apple 13,3″ MacBook Pro 2019 schließlich knapp über 85 % des P3-Farbraums abzubilden. Der sRGB-Farbraum wird mit 99,6 % nahezu vollständig wiedergegeben.

Im Vergleich zu vielen Konkurrenzmodellen sind das sehr gute Ergebnisse, die darüber hinaus bereits im Auslieferungszustand von einer sehr hohen Farbtreue untermauert werden.

Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 1,4 (je weniger desto besser) und einem maximalen DeltaE 2000 von 3,2 fallen die Abweichungen zum Ideal äußerst niedrig aus. Die Grenzwerte für ein farbtreues Arbeiten von 3 und 5 werden somit deutlich unterboten.

Alle Tests wurden mit deaktiviertem True Tone und deaktivierter automatischer Helligkeitsregelung durchgeführt. Beim Schwarzbild sind keine auffälligen Lichthöfe oder Wolkenbildungen erkennbar. Das Testgerät ist frei von Pixelfehlern.

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Leistung

Einer der Hauptkritikpunkte am bisherigen Einsteiger-MacBook-Pro bezog sich auf die CPU-Ausstattung. Der dort eingesetzte Zweikerner Intel Core i5-7360U ist absolut gesehen sicherlich kein schlechter Prozessor, angesichts der Preis- und Produktpositionierung der Apple-MacBook-Pro-Serie aber kaum als adäquate Lösung einzuordnen.

Prozessor – Intel Core i5-8257U

Inzwischen hat Apple das Notebook nun auch im Prozessorbereich deutlich aufgewertet. Der im zweiten Quartal 2019 veröffentlichte Intel Core i5-8257U gehört zur Coffee-Lake-Familie, verfügt über 4 Rechenkerne, kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und erreicht eine maximale Taktrate von bis zu 3,9 GHz. Die integrierte Intel Iris Plus Graphics 645 ist mit 128 MB eigenem eDRAM bestückt, greift ansonsten aber wie die anderen integrierten Grafiklösungen im Shared-Memory-Verfahren auf den Arbeitsspeicher zurück.

Die Testergebnisse zeigen, dass Apple durch diesen CPU-Wechsel eine erhebliche Aufwertung herbeigeführt hat. Beim Cinebench R15 erreicht das Testgerät 157 Punkte (Single-Thread-Test) und 686 Punkte (Multi-Thread-Test). Damit wird beim Multi-Thread-Test immerhin der Intel Core i7-8565U im Lenovo ThinkPad T490 geschlagen.

Geekbench
Cinebench

Eine in der Praxis ebenfalls nicht zu vernachlässigende Eigenschaft zeigt sich im Bereich der Dauerlaststabilität. Beim Geekbench-CPU-Stresstest liefert das Sample konstant um die 15.000 Punkte ab. Damit werden sowohl die im Dell XPS 13 9380 und Lenovo ThinkPad T490 eingesetzten Intel Core i7-8565U, als auch der Intel Core i5-8400H im Dell Latitude 5591 hinter sich gelassen.

Grafik – Intel Iris Pro Graphics 645

Die im Intel Core i5-8257U integrierte Intel Iris Plus Graphics 645 positioniert sich von der Leistungsfähigkeit zwar in der Spitzengruppe der integrierten Grafiklösungen, ist aber wie die Konkurrenten nicht in der Lage aus dem 13,3-Zöller eine Gaming- oder Konstruktionsmaschine zu machen. Beim Unigine Heaven Basic (OpenGL) werden immerhin 40 fps und beim Cinebench R15 OpenGL-Shading 57 fps erzielt.

Für viele andere Aufgaben sind Nutzer mit dieser Lösung hingegen sehr gut ausgestattet. So können zum Beispiel externe 5k-Bildschirme mit 60 Hz betrieben und 4k-Videos ruckelfrei abgespielt werden.

Cinebench R15 OpenGL-Shading
Unigine Heaven (OpenGL)
Massenspeicher – Apple 512 GB Solid State Drive

Die Leistung des 512-GB-Solid-State-Drives fällt angemessen hoch aus. Mit 2.353 MB/s beim Lesen und 2.004 MB/s beim Schreiben dürften beim Massenspeicher keine Leistungsengpässe zu erwarten sein. Bei Modellen mit geringerer Speicher-Kapazität könnten insbesondere die Schreibraten schlechter ausfallen. Das 2017er Modell mit 128 GB Brutto-Kapazität hat zum Beispiel lediglich mit um die 800 MB/s Daten geschrieben.

 

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Emissionen

Das Testgerät zeigt sich im einfachen Bürobetrieb mit geringer Auslastung vollkommen unauffällig. Der Betrieb geht lautlos vonstatten und auch die Gehäusetemperaturen fallen mit maximal 35,6 °C am Unterboden sehr zurückhaltend aus. Zu solchen Szenarien gehören zum Beispiel Aufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Musikverwaltung, Videostreaming oder Bildbearbeitung.

Der Lüfter macht in der Regel erst auf sich aufmerksam, wenn Berechnungen über eine Minute lang andauern. Der Lüfter startet dann mit geringer Drehzahl und erhöht diese relativ linear je nach Belastungsdauer. Im Stresstest mit Unigine Heaven und Geekbench arbeitet auch der Lüfter mit voller Leistungsfähigkeit und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von 42,9 dB(A). In dieser Situation ist ein leises hochfrequenteres Nebengeräusch wahrnehmbar, das empfindliche Anwender auf Dauer stören könnte.

In anderen Lastsituation sind keine störenden Elektronik- oder Lüftergeräusche aufgetreten. Die Oberflächentemperaturen bleiben auch nach 1 Stunde Stresstest mit maximal 48,1 °C im zentralen Tastaturbereich, 46,1 °C am Unterboden und 47,9 °C am Netzteil im unkritischen Bereich.

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Stromverbrauch

Die gemessene Leistungsaufnahme bewegt sich zwischen 2,4 Watt (Leerlauf, Display aus) und 64 Watt (Stresstest, Display maximale Helligkeit). Beim gleichzeitigen Laden des Akkus sind ebenfalls bis zu 64 Watt möglich. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 61 Watt spezifiziert, was angesichts der Verbrauchsmessungen etwas schwach dimensioniert erscheint.

Auf die maximale Leistungsfähigkeit hat das aber offensichtlich keine Auswirkungen, da mit einer 85-Watt-Stromversorgung bei den Testergebnissen keine relevanten Unterschiede feststellbar sind.

Im Akkubetrieb erreicht das Testgerät bei der Video-Wiedergabe (Helligkeitsstufe 13, 208 cd/m²) eine Laufzeit von knapp 9 Stunden. Apple führt vergleichbare Tests mit Helligkeitsstufe 12 (151 cd/m²) durch und verspricht Laufzeiten von bis zu 10 Stunden bei der Wiedergabe von Apple-TV-App-Videos.

Video-Wiedergabe
WLAN-TV-Streaming

Beim WLAN-TV-Streaming (Helligkeitsstufe 13, 208 cd/m², Safari-Browser) fällt das Ergebnis mit 8:23 Stunden zwar etwas kürzer aus, stellt im Vergleich zum 2017er 13,3“ MacBook Pro ohne Touch Bar aber eine Verbesserung von etwa 1,5 Stunden dar.

Im Akkubetrieb konnte keine Veränderung der Leistungsfähigkeit festgestellt werden.

Apple 13,3″ MacBook Pro 2019: Fazit

Apple hat das Einstiegsmodell der 13,3“-MacBook-Pro-Serie erfolgreich aktualisiert. Im Gesamtpaket immer mit dabei, sind nun Apples Touch Bar, Touch ID, das True Tone Display, der T2-Sicherheitschip und ein etwas kapazitätsstärkerer Akku.

Die sicherlich mit am sehnlichsten erwartete Verbesserung, betrifft jedoch die Leistungsausstattung. Der nicht mehr zeitgemäße Zweikerner ist nun einem potenten Vierkerner der Coffee-Lake-Generation gewichen. Das sorgt je nach Szenario für einen beeindruckenden Geschwindigkeitsschub und dürfte auch die Zukunftssicherheit deutlich verbessern.

Dass unter dieser Änderung weder die Emissionen noch die Akkulaufzeiten leiden müssen, spricht für Apples gelungenes Gesamtkonzept.

Trotz der recht umfangreichen Änderungen hat Apple den eh schon ambitionierten Einstiegspreis nicht weiter erhöht. Geblieben sind dafür die fast schon unverschämten Aufpreise für die angebotenen Speicheroptionen und die mit einem Jahr überaus magere Herstellergarantie.

Somit bleibt auch das 2019er 13,3“-MacBook-Pro ein hochpreisiges Premium-Gerät, das je nach Konfiguration schnell die 2.000-Euro-Grenze überschreiten kann.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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