Mittelklasse-Profi im Sparmodus. Die Nvidia Quadro P2000 ist eine professionelle Mittelklassegrafik für mobile Workstations. Das Top-Modell für den 15-Zoll-Formfaktor soll im Max-Q-Design hinsichtlich Leistungsaufnahme und Wärmeentwicklung zusätzliche Vorteile bieten.
Die Nvidia Quadro P2000 ist
Die Nvidia Quadro P2000 verfügt über 768 Shadereinheiten, einen 128 bit breiten Speicherbus und 4 GB GDDR5 Grafikspeicher. Während der Kerntakt im Vergleich zur Nvidia Quadro M2200 um knapp 200 MHz auf 1.215 MHz angehoben wurde, muss der Pascal-Nachfolger mit etwa 250 Shadereinheiten weniger zurechtkommen. Der Kerntakt erreicht im Test des Lenovo ThinkPad P1 wie beim Dell Precision 5530 in der Standardausführung bis zu 1.544 MHz. Die Speicherbandbreite steigt von 88 GB/s auf 96 GB/s etwas an und profitiert von einem ebenfalls angehobenen Speichertakt von 1.502 MHz.
Welche Leistungsaufnahme der Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design tatsächlich zugestanden wird ist unklar, dürfte aber unter den 50 Watt der regulären Variante liegen. Zielgruppe sind daher vornehmlich mobile Workstations im Slimline-Format.
Auszug der technischen Daten des Testsystems:
Der ausführliche Testbericht zum Lenovo ThinkPad P1 ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen.
Die Testergebnisse zeigen, dass die Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design kaum langsamer arbeitet, als die konventionelle Nvidia Quadro P2000. Die Unterschiede der reinen Grafikwertungen bei den 3DMark-Tests fallen marginal aus, und dürften in der Praxis keine Relevanz haben. Das gleiche Bild zeichnet sich bei den Unigine-Heaven-Tests ab, wo sich die wenigen fps Minderleistung kaum bemerbar machen dürften.
CB OpenGL | Cloud Gate (DX9) | Firestrike (DX11) | Time Spy (DX12) | Unigine Heaven Basic | Unigine Heaven Extreme |
182 fps | 42.807 Punkte | 6.866 Punkte | 2.087 Punkte | 135 fps | 43 fps |
123 fps | 43.891 Punkte | 6.775 Punkte | 2.066 Punkte | 124 fps | 40 fps |
Dell Precision 5530, Nvidia Quadro P2000/ Lenovo ThinkPad P1, Nvidia Quadro P2000 Max-Q |
Obwohl die Grafikleistung im DirectX-Bereich kaum Unterschiede erkennen lässt, trifft das auf die OpenGL-Schnittstelle so nicht zu. Beim Cinebench OpenGL-Shading erreicht das Max-Q-Design lediglich 123 fps im Vergleich zu den regulären 182 fps. Es ist nicht auszuschließen, dass hier optimierte Treiber noch eine Besserung bringen können.
Die Nvidia Quadro P2000 ist als Profilösung dank spezieller Treiber in der Lage entsprechend optimierte Profisoftware besonders effizient und schnell abzuarbeiten. Im Vergleich zu hardwareseitig ähnlich ausgestatteten Consumer-Grafikchips der Geforce- und Radeon-Serien können teils enorme Performance-Unterschiede zugunsten der professionell ausgelegten Ableger auftreten.
Beim SPECviewperf.12-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Von optimierten Treibern profitieren hier insbesondere Programme wie Creo, Siemens NX oder Solidworks. Das bei den Consumer-Benchmarks gewonnene Bild setzt sich im Profi-CAD-Bereich fort.
Bei 3dsMax übertrumpft die Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design die reguläre P2000 und bei Showcase arbeiten beide Modelle auf einem vergleichbaren Niveau. Beide Tests nutzen die DirectX-Schnittstelle und bestätigen damit die Grundaussage der 3DMark- und Unigine-Heaven-Tests. Bei den OpenGL-Durchläufen hinkt das Max-Q-Design wiederum hinterher und unterstreicht damit die Vermutung, dass auch hier durch Treiberoptimierungen nachgeholfen werden kann.
Neben den typischen Grafikaufgaben, sind Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch in der Lage viele andere rechenintensive Aufgaben abzuarbeiten. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten oder Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub. Getestet habe ich die Bereiche Finanzanalyse, Kryptographie, Bildbearbeitung, wissenschaftliche Berechnungen und aufwendige Licht-Schatten-Berechnungen per Raytracing.
Die Profi-Grafikchips Nvidia Quadro P5200, Nvidia Quadro P4200 und Nvidia Quadro P3200 tragen das Nvidia-VR-Ready-Logo. Das fehlt der Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design, weshalb die VR-Performance auch recht bescheiden ausfällt. Beim VRMark Orange Room erzielt die Grafikeinheit lediglich 3.369 Punkte und bleibt damit deutlich hinter der VR-Ready-Vorgabe des VRMarks von 5.000 Punkten zurück.
Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und/ oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können.
Im Test rennt die GPU-Taktrate auch im Dauerbetrieb nach wie vor mit 1.544 MHz und der GDDR5-Grafikspeicher erreicht 1.502 MHz. Kommen bei anderen Notebookmodellen andere Vorgaben, Kühlsysteme oder Gehäusegegebenheiten zum Einsatz, so kann sich die Leistungsfähigkeit vom Testgerät unterscheiden.
Die Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design ist ein
Ob das wie vermutet an einem Treiberproblem liegt, dürften zukünftige Treiberupdates zeigen. Ungünstig ist das allemal, da gerade der OpenGL-Bereich eine besondere Stärke der Profi-Chips widerspiegeln sollte.
Ansonsten stellen weitere Funktionen wie der Multimonitorbetrieb, OpenCL-GPGPU-Berechnungen, UHD-Videos oder Videokonvertierungen die Nvidia Quadro kaum vor Probleme.
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