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Nvidia Geforce 930MX (Laptop) im Test

Einstiegslösung. Die Nvidia Geforce 930MX ist eine mobile Grafiklösung für Laptops der Einsteigerklasse. Wie leistungsfähig der Notebookchip ist, zeigt dieser Test.

Die Nvidia Geforce 930MX basiert auf Nvidias Maxwell-Architektur und wird im 28-nm-Verfahren hergestellt. Etwas vollmundig, aber auch schon überholt, bezeichnet Nvidia auf der Produktseite der Geforce 930MX die Maxwell-Generation immer noch als fortschrittlichste Nvidia-Technologie aller Zeiten. Dass der Nachfolger Nvidia Geforce MX150 der Pascal-Generation schon seit Monaten verfügbar ist, hat man hier scheinbar noch nicht realisiert.

Die inzwischen ebenfalls vermarktete Nvidia Geforce MX130 basiert noch auf der Maxwell-Architektur und entspricht auch sonst von den technischen Daten her der Nvidia Geforce 930MX. Als Nachfolger ist diese somit nicht wirklich zu sehen.

Obwohl bei diesem Grafikchip die Wachablösung schon lange stattgefunden hat, finden sich immer noch aktuelle Notebookmodelle, die hiermit ausgestattet werden. Im HP ProBook 470 G5 wird die Nvidia Geforce 930MX zum Beispiel mit Intels Kaby-Lake-Refresh-CPU-Generation kombiniert.

Nvidia Geforce 930MX: Auszug der technischen Daten
  • GM108 Revision A2
  • 28-nm-Fertigungsprozess
  • 384 Shadereinheiten
  • 952 MHz Kerntakt bis zu 1.020 MHz Turbo Boost
  • 2 GB DDR3 Grafikspeicher (auch GDDR5 möglich)
  • 1.001 MHz Speichertakt
  • 64 bit Speicherbus
  • DX 12 API
  • OpenGL 4.5
  • Nvidia Optimus
  • CUDA
  • Nvidia Experience
  • Nvidia GPU Boost 2.0

Produktseite zur Nvidia Geforce 930MX

Auszug der technischen Daten des Testsystems:
  • HP ProBook 470 G5
  • FullHD-IPS-Display
  • Intel Core i7-8550U
  • 16 GB DDR4 RAM (Dual-Channel)
  • Nvidia Geforce 930MX mit 2-GB-DDR3-Grafikspeicher (Micron)
  • 512 GB SSD + 1 TB HDD
  • Windows 10 Home 64 bit
  • Forceware 382.66

Der ausführliche Testbericht zum HP ProBook 470 G5 ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen: HP ProBook 470 G5 im Test.

Nvidia Geforce 930MX: Benchmarks
DirectX

Die Testergebnisse zeigen, dass es sich bei der Nvidia Geforce 930MX um keine wirklich leistungsfähige Grafiklösung handelt. Beim 3DMark Cloud Gate erreicht sie gerade mal 8578 Punkte. Das sind immerhin über 4.000 Punkte weniger, als die Nvidia Geforce MX150 im Acer Aspire 5 schafft. Selbst die integrierte Prozessorgrafik Intel UHD Graphics 620 ist hier für über 9.000 Punkte gut.

Etwas besser sieht es dagegen bei den DX11- und DX12-Tests aus. 1.517 Punkte beim 3DMark Firestrike und 565 Punkte beim Time-Spy-Test zeigen der Intel UHD Graphics 620 zwar ergebnistechnisch die Rücklichter, eine hohe Leistungsfähigkeit bei 3D-Spielen darf man deshalb in der Praxis aber nicht erwarten.

3DMark
Unigine Heaven
OpenGL

Beim OpenGL-Benchmark Cinebench R15 beträgt der Leistungsunterschied zur Intel UHD Graphics 620 mit Dual-Channel-DDR4-RAM gerade mal 3 fps (frames per second).

OpenCL

Neben den typischen Grafikaufgaben, können Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch für viele andere rechenintensive Aufgaben verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten oder Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits aber auch für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub.

Getestet habe ich die Bereiche Finanzanalyse, Kryptographie, Bildbearbeitung, Wissenschaftliche Berechnungen und Raytracing. Hier kann sich die Nvidia Geforce 930MX lediglich bei den Bildverarbeitungs- und Kryptographie-Tests gegenüber der Intel UHD Graphics 620 behaupten. Beim Raytracing, der Finanzanalyse und den wissenschaftlichen Berechnungen zieht die Intel-Lösung dagegen davon.

GPGPU
Raytracing
Taktreduzierungen

Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem konkret im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können. Beim getesteten HP ProBook 470 G5 profitiert die Nvidia Geforce 930MX von einem gut dimensionierten Kühlsystem. Zudem hat sich HP dazu entschieden die Leistungsfähigkeit der CPU einzuschränken, um die thermischen Vorgaben einhalten zu können.

Im Test läuft die Nvidia-Grafikeinheit daher mit einer nahezu dauerhaft stabilen Taktrate von 1.020 MHz. Bei anderen Notebookkonzepten kann es wie gesagt zu Unterschieden kommen.

Im direkten Vergleich zur Intel UHD Graphics 620 kann die Nvidia Geforce 930MX trotz der mäßigen Performance dennoch einen nicht unwesentlichen Vorteil für sich verbuchen. Bei Dauerlastszenaren bricht die CPU-Leistungsfähigkeit unter Verwendung der Nvidia Geforce 930MX deutlich weniger ein, als bei der Verwendung der im Prozessor integrierten Intel UHD Graphics 620.

Die dedizierte Grafikeinheit kann eigene TDP-Grenzen ausschöpfen, während die Intel-Grafik sich diese mit den Prozessorkernen teilen muss. Auch dieser Aspekt kann sich in anderen Notebookmodellen differenziert darstellen, da die Hersteller die Möglichkeit haben TDP-Grenzen individuell anzuheben oder abzusenken.

Nvidia Geforce 930MX: Fazit

Die Nvidia Geforce 930MX ist eine leistungsschwache Einsteigerlösung, die sich nur in wenigen Bereichen von dem Hauptkonkurrenten Intel UHD Graphics 620 absetzen kann. Ausgerechnet im 3D-Bereich, den man ja besonders oft mit einer dedizierten Grafiklösung in Verbindung bringt, ist zwar eine messbare aber keine spürbare Mehrleistung feststellbar. Aktuelle 3D-Spiele-Titel oder anspruchsvollere 3D-Konstruktionen erfordern deutlich mehr Performance, um angemessen flink bewältigt werden zu können.

Im Anwendungsbereich ist ein ähnliches Bild feststellbar. GPGPU-Aufgaben, die per Grafikchip zum Beispiel Bildbearbeitungsfilter, Konvertierungen oder Verschlüsselungen beschleunigen, liegen der Nvidia Geforce 930MX nicht sonderlich. In 2 von 5 Testgebieten unterliegt sie jedenfalls klar der Intel UHD Graphics 620.

Wer, wie im HP ProBook 470 G5, beide Grafiklösungen zur Verfügung hat, wird immerhin in Volllastszenarien vorzugsweise zur Nvidia Geforce 930MX greifen. Dank eigener thermischer Limits kann sie dem Prozessor mehr Spielraum bei der maximalen Verlustleistung verschaffen und so zumindest für eine verbesserte Rechenleistung sorgen.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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