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Lenovo IdeaPad Creator 5 15 (i7-10750H) im Test

Kreativ-Abteilung. Das Lenovo IdeaPad Creator 5 15 will vor allem im Design-, Foto- und Video-Bereich punkten. Mit HDR400-Display, guter Leistungsfähigkeit und zielgruppengerechter Ausstattung könnte Lenovo hier der passende Mix gelungen sein.

Für Arbeiten im kreativen Bereich stellt im Notebookbereich nicht selten das Display den limitierenden Faktor dar. Spiegelnde Oberfläche, grobe Auflösung, geringe Blickwinkelstabilität oder eine wenig vertrauenserweckende Farbdarstellung disqualifizieren so manche Modelle trotz sonst vielleicht sehr guten Merkmalen.

Lenovo stößt mit dem IdeaPad Creator 5 in die Lücke zwischen den hochpreisigen Workstations und den oftmals kaum für Kreativ-Aufgaben geeigneten Business-Notebooks. Als herausragende Kerneigenschaft ist hier sicherlich das Display anzusehen, das laut Lenovo eine besonders genaue Farbdarstellung bieten soll.

Doch auch die Leistungsfähigkeit dürfte mit einer leistungsstarken Kombination aus Intel Core i7 der Comet-Lake-Generation und Nvidia-Geforce-Grafik nicht zu kurz kommen. Das etwas dickere Gehäuse bietet dafür jedenfalls gute Voraussetzungen. Bildbearbeitung, Webdesign, Grafikdesign oder auch Videobearbeitung sind hier sicherlich in der Liste der angedachten Kernaufgaben vorzufinden.

Das Testgerät Lenovo IdeaPad Creator 5 15IMH05 verfügt über einen Intel Core i7-10750H (Comet Lake), eine dedizierte Nvidia Geforce GTX 1650 Ti, 16 GB RAM und ein 512-GB-Solid-State-Drive. Der Preis beträgt zum Testzeitpunkt im Lenovo Online Store gut 1.400 Euro, im Online-Handel ist das Notebook ab etwa 1.350 Euro erhältlich.

Alternativ kann man sich sein Creator-Notebook auch im Online-Konfigurator den eigenen Wünschen nach zusammenstellen. Hier liegt der Grundpreis bei 1.154 Euro.

 

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Garantie

Lenovo gewährt für seine IdeaPads von Haus aus 2 Jahre Herstellergarantie mit Einsende-Rücksende-Service. Eine Verlängerung auf 3 Jahre Basis-Support kostet knapp 39 Euro und ein Upgrade auf 3 Jahre Vor-Ort-Service ist für ebenfalls günstige 67 Euro zu haben.

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Gehäuse

Das Gehäuse liegt mit einer Bauhöhe von etwa 2,5 cm näher am klassischen, als am aktuell modischen Slimline-Design. Gefertigt ist es aus dem für Lenovo typischen PC/ABS-Kunststoff der einen guten Kompromiss aus Gewicht und Stabilität aufweist. Das Testgewicht beträgt 1,99 kg. Handballenablage und Displaydeckel sind in einem metallisch grünen (dark moss) Look gestaltet, was sich von den sonst üblichen grauen oder schwarzen Gehäusen wohltuend absetzt.

Die Basiseinheit verfügt über eine gute Verwindungssteifigkeit und Druckfestigkeit. Displayscharnier, Handballenablage oder Unterboden offenbaren keine relevanten Schwächen. MIL-STD-810G-Tests hat das Creator-Laptop zwar nicht durchlaufen, dennoch überzeugt das Gehäusekonzept mit einem insgesamt guten Qualitätseindruck.

Um an die inneren Komponenten gelangen zu können, muss der Unterboden geöffnet werden. Separate Wartungsklappen bietet die Serie nicht. Vor solchen Arbeiten in Eigenregie sollte man sich über die gültigen Garantiebedingungen informieren. Ein Handbuch oder ein Hardware Maintenance Manual sind zum Testzeitpunkt für das Ideapad Creator 5 15 augenscheinlich nicht veröffentlicht worden.

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Ausstattung

Lenovo bestückt das IdeaPad Creator wohlwollend betrachtet gerade so mit dem Nötigsten. Ein Speicherkarten- oder Fingerabdruck-Lesegerät findet man hier genauso wenig wie Thunderbolt 3, USB 3.x Gen.2 oder eine Infrarot-Kamera. Interessenten müssen sich mit 3 USB-3.1-Gen.1-Anschlüssen, einem Gigabit-Ethernet-Port und HDMI 2.0 begnügen. Über den USB Typ C können keine DisplayPort-Signale ausgegeben werden.

Für kabellose Verbindungen steht Intels Wi-Fi 6 AX201 (2×2) mit Bluetooth 5.0 zur Verfügung und Videochats müssen mit einer Standard-HD-Webcam (720p) zurechtkommen.

Die im Testgerät integrierten USB-Anschlüsse liefern, egal ob Typ A oder Typ C, mit 437 MB/s beim Lesen und 444 MB/s beim Schreiben (Crucial X8 Portable SSD) gerade mal USB-3.0-Geschwindigkeit. Das mag für viele Standard-Aufgaben gut ausreichen, wer hier allerdings damit liebäugelt das IdeaPad Creator in Kombination mit schnellen externen Massenspeichern auch für Videoaufgaben einsetzen zu wollen, dürfte enttäuscht werden.

Rechte Seite
Linke Seite
Audio

Die integrierten Lautsprecher erzeugen einen höhenbetonten und mit wenig Volumen versehenen Klang. Die maximale Lautstärke erreicht 72,6 dB(A) (Pink Noise Datei). Für die Abarbeitung von Echtzeit-Audio-Aufgaben eignet sich das Ideapad Creator in der Testkonfiguration nicht. Die gemessenen Latenzen betragen bis zu 1.764 µs und überschreiten den Grenzwert von 1.000 µs deutlich. Dadurch können Qualitätseinbußen wie Soundknacken, Aussetzer oder Synchronisierungsfehler auftreten.

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Eingabegeräte

Lenovos IdeaPad Creator 5 15 ist mit einer großen Tastatur inklusive separatem Ziffernblock ausgestattet. Abgesehen vom Ziffernblock sind die Tasten in der Regel im 19-mm-Raster und damit angenehm groß ausgeführt. Die Pfeiltasten hat Lenovo schön auseinander gezogen, sodass man hier keine Einschränkungen bei der Bedienung befürchten muss.

Mit ordentlich definiertem Druckpunkt und leisem Anschlagsgeräusch dürften auch Vielschreiber gut mit dieser Lösung parat kommen. Die serienmäßige Tastaturbeleuchtung bietet zwei Helligkeitsstufen und unterstützt vor allem in dunklen Arbeitsumgebungen die eh schon kontraststark ausgeführte Beschriftung.

Während die Tastatur einen durchweg gelungenen Eindruck hinterlässt, kann das TouchPad nicht so ganz überzeugen. Die 100 x 70 mm große Eingabefläche könnte bessere Gleiteigenschaften aufweisen und Eingaben präziser annehmen. Insbesondere beim Ziehen von Markierungen oder Objekten kommt es schon mal zu Fehleingaben.

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Display

Das Lenovo IdeaPad Creator 5 15 ist immer mit einem FullHD-IPS-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) ausgestattet, das je nach Quelle den HDR400-Standard erfüllen soll. Lenovo verspricht für das Creator-Display eine Helligkeit von 500 cd/m², eine 100-prozentige Abdeckung des AdobeRGB-Farbraums und weite Blickwinkel.

Displayhelligkeit
Schwarzbild
Oberflächenspiegelung
Helligkeit & Kontrast

Im Test zeigt sich, dass Lenovo nicht zu viel verspricht. Die Helligkeit erreicht im Test bis zu 512 cd/m² in der Bildschirmmitte. Die Helligkeit fällt zwar an den Rändern auf bis zu 466 cd/m² ab, dennoch kann das Panel mit einer sehr guten Ausleuchtung von 91 % aufwarten.

Der Schwarzwert beträgt im Auslieferungszustand (sRGB) 0,516 cd/m² und liefert einen Kontrast von 992:1. Nach einer Profilierung verbessert sich der Schwarzwert auf 0,415 cd/m² und der Kontrast steigt auf 1.214:1. Beim Schwarzbild sind an den Rändern gut sichtbare Lichthöfe erkennbar, die bei dunklen Bildinhalten und in dunklen Arbeitsumgebungen stören könnten.

Die Helligkeit lässt sich wie gewohnt über vordefinierte Helligkeitsstufen oder prozentgenau über die Windows-Display-Einstellungen regulieren. Helligkeitsstufe 8 leuchtet mit 212 cd/m² und Helligkeitsstufe 7 mit 146 cd/m². Nutzt man die vorgegebenen Farbeinstellungen des X-Rite Color Assistant (vorinstalliert), so reduziert sich die Displayhelligkeit auf die dazugehörigen Vorgaben. Beim sRGB-Farbraum sind das zum Beispiel 119 cd/m² und beim AdobeRGB-Farbraum 175 cd/m².

Farbraum & Farbgenauigkeit

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben fällt wie von Lenovo angegeben bei diesem 10-bit-BOE-Panel (NV156FHM-NY3) sehr hoch aus. Der sRGB-Farbraum wird zu 100 Prozent, der AdobeRGB-Farbraum zu 99 Prozent und der P3-Farbraum zu 87 % wiedergegeben. Das sorgt für feine Farbabstufungen und eine sehr gute Basis für eine genaue Farbwiedergabe.

So wie Lenovo sich das vorstellt, sorgt der X-Rite Color Assistant beim Testgerät allerdings nicht dafür, dass man komfortabel zwischen verschiedenen Farbräumen umschalten kann. Bei der Auswahl einer der vordefinierten Optionen nimmt man zwar eine Veränderung der Farbdarstellung wahr, ausreichend farbtreu ist das Ganze dann allerdings nicht.

99 % AdobeRGB-Farbraum
87 % P3-Farbraum
100 % sRGB-Farbraum

Dass hier etwas nicht stimmt, kann man bereits am abweichenden Weißpunkt mit erkennbarem Blaustich erahnen. Die hier hinterlegten Farbprofile passen nicht richtig zum Panel. Die Messungen zeigen schließlich, dass das maximale DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) von 8,5 (AdobeRGB) oder 11,5 (sRGB) zu weit von der kritischen Grenze entfernt liegt. Schade.

AdobeRGB 175 cd/m² Helligkeit
AdobeRGB max. Helligkeit
sRGB 120 cd/m² Helligkeit
sRGB max. Helligkeit

Eine tatsächlich referenzwürdige Farbdarstellung erhält man erst durch eine individuelle Profilierung des Displays. Im AdobeRGB-Farbraum fühlt sich dieses Panel am wohlsten und begeistert schließlich mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 0,9 und einem maximalen DeltaE 2000 von 2,4. Damit eignet sich diese Lösung vor allem für professionelle, bildverarbeitende Bereiche die im AdobeRGB-Farbraum ihr Zuhause haben.

sRGB profiliert
AdobeRGB profiliert

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Leistung

Das Lenovo IdeaPad Creator 5i 15 ist mit einem der beiden Comet-Lake-CPUs Intel Core i5-10300H oder Intel Core i7-10750H bestückt. Neben der in den CPUs enthaltenen Intel UHD Graphics kommt hier entweder eine Nvidia Geforce GTX 1650 oder eine Nvidia Geforce GTX 1650 Ti zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher kann laut Lenovo bis auf maximal 32 GB DDR4 ausgebaut werden und verteilt sich dann auf zwei Speicherbänke. Als Systemlaufwerk setzt Lenovo ein M.2-PCIe-Solid-State-Drive ein, das mit einem 2,5-Zoll-Laufwerk kombiniert werden kann.

Prozessor – Intel Core i7-10750H

Die Testkonfiguration ist mit dem leistungsstarken 45-Watt-Prozessor Intel Core i7-10750H bestückt. Dieser Sechskerner kann bis zu 12 Threads gleichzeitig abarbeiten, einen Taktrate von bis zu 5 GHz erreichen und auf einen 12 MB großen SmartCache zurückgreifen.

Die Testergebnisse zeigen, dass sich diese CPU-Lösung leistungsmäßig klar im Spitzenfeld positioniert. Beim Cinebench R15 64 bit erreicht der Intel Core i7-10750H 208 Punkte beim Single-Thread-Test und 1.251 Punkte beim Multi-Thread-Test. Ähnlich gute Ergebnisse liefern der Geekbench 3 und der Geekbench 5 ab.

Erkauft wird sich diese sehr gute Performance allerdings durch einen vergleichsweise hohen Stromverbrauch. Bei reiner CPU-Last zeigt HWinfo einen CPU-Package-Verbrauch von bis zu 70 Watt an.

Im Dauerlast-Szenario kommt diese unlimitierte Stromversorgung dem Geekbench-CPU-Stresstest sehr entgegen. Mit durchschnittlich 22.300 Punkten ordnet sich auch hier der Intel Core i7-10750H in der Spitzengruppe ein. An die hohe Performance des AMD Ryzen 7 4800H aus dem Asus ROG Zephyrus G14 kommt die Test-CPU aber bei weitem nicht nicht heran.

Grafik – Nvidia Geforce GTX 1650 Ti & Intel UHD Graphics

Lenovo setzt im IdeaPad Creator 5i 15 auf einen Nvidia-Optimus-Verbund aus Intel UHD Graphics und Nvidia Geforce GTX 1650 Ti. Für viele wenig fordernde Standardaufgaben reicht die Prozessorgrafik problemlos aus und sorgt so für einen optimierten Stromverbrauch. Wird hingegen eine möglichst hohe 3D-Leistung abverlangt, springt die deutlich leistungsstärkere Geforce-Grafik ein. Die Nvidia Geforce GTX 1650 Ti verfügt über 4 GB GDDR6-Grafikspeicher der über einen 128 bit breiten Speicherbus angebunden ist und arbeitet mit einem GPU-Takt von bis zu 1.710 GHz.

Beim 3DMark Night Raid erreicht die Test-GPU 30.383 Punkte und beim 3DMark Time Spy 3.907 Punkte. Damit liefert diese Lösung genügend 3D-Leistung, um bei nativer Displayauflösung aktuelle Spiele flüssig wiedergeben zu können. Bei besonders fordernden 3D-Krachern muss man vielleicht hier und da die Qualitätseinstellungen ein wenig reduzieren.

Unigine Heaven
3DMark
Virtual Reality

Die im Testgerät eingesetzte Nvidia Geforce GTX 1650 Ti ist offiziell nicht VR-Ready. Mit einem Ergebnis von 5.457 Punkten beim VRMark Orange Room überspringt sie aber die VR-Mark-Hürde von 5.000 Punkten und dürfte somit für Basisaufgaben dennoch geeignet sein.

Digital Content Creation

Die Leistungsfähigkeit im Bereich der Bildbearbeitung, Visualisierung oder Videobearbeitung fällt dank der leistungsstarken Komponenten recht gut aus. Mit 5.764 Punkten bei der PCMark 10 DCC-Wertung ordnet sich die Testkonfiguration im oberen Drittel der Vergleichsgruppe ein.

CAD DirectX & OpenGL

CAD-Aufgaben sind in der Regel leistungsstarken Workstations vorbehalten. Hier sorgen professionelle Grafikchips à la Quadro und Radeon Pro für die nötige Zuverlässigkeit und Performance. Optimierte OpenGL-Treiber, ein spezielles BIOS und angepasste Hardware sind in diesem Umfeld Garanten für maximale Leistungsfähigkeit.

Doch nicht jede Software nutzt die im CAD-Bereich etablierte OpenGL-Schnittstelle. 3dsMax baut zum Beispiel auf DirectX auf und kann dadurch die Hardwareleistung der konventionellen und vor allem preiswerteren Consumer-Chips ausnutzen.

Beim 3dsMax-Test des SPECviewperf.13 erreicht das Testgerät folglich gute 104 fps und ordnet sich damit nicht weit hinter der professionellen Nvidia Quadro RTX 3000 des Asus ProArt StudioBook 17 ein. Bei OpenGL-Software, wie zum Beispiel Siemens NX, hat die Consumer-Lösung dann allerdings keine Schnitte mehr und kann selbst im Vergleich zur hardwaremäßig klar unterlegenen Nvidia Quadro P600 mit 11 fps nur einen Bruchteil der sonst üblichen Performance abliefern.

Massenspeicher

Als Massenspeicher kommt im Testgerät ein M.2-PCIe-Laufwerk vom chinesischen Hersteller Ramaxel/ Union Memory (RPJTJ512MEE10WX) zum Einsatz. Es bietet eine Bruttokapazität von 512 GB und sollte somit für viele Anwendungsfälle genügend Speicherplatz mitbringen. Mehr Speicherplatz ist von Lenovo selbst im M.2 Format nicht zu bekommen.

Im Online-Konfigurator bietet Lenovo lediglich M.2-SSDs mit 256 GB oder 512 GB Kapazität an. Erst mit einer zusätzlichen 1-TB-Festplatte (49 Euro Aufpreis) kann man den Speicherplatz deutlich steigern. Ob ein solches Laufwerk jedoch noch zeitgemäß ist? Weder leistungsmäßig noch preislich erscheint diese Lösung attraktiv. 1-TB-Solid-State-Drives sind bereits ab unter 90 Euro zu haben.

Leistungsmäßig positioniert sich das Ramaxel-Laufwerk im Mittelfeld der Vergleichsgruppe. Mit bis zu 2.053 MB/s beim Lesen und 1.253 MB/s beim Schreiben (beides QD32) dürften keine Leistungsengpässe auftreten.

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Emissionen

Das Lenovo IdeaPad Creator 5 15 ist recht leistungsstark ausgestattet und ist folglich mit einem ordentlich dimensionierten Kühlsystem bedacht worden. Bei wenig Last arbeitet das System lautlos oder mit leise drehendem Lüfter. Der hier gemessene Schalldruckpegel von 24,9 dB(A) entspricht der Umgebungsmessung und bleibt damit kaum hörbar.

Bei einsetzender Rechen- oder Grafiklast erhöht der Lüfter langsam aber stetig seine Drehzahl. Das Maximum erreicht das Testsystem im Leistungsmodus unter Volllast. Der gemessene Schalldruckpegel beträgt dann 45,2 dB(A). Die Drehzahlwechsel erfolgen gleichmäßig und ohne störende Schwankungen.

Je nach Drehzahlbereich ist beim Testgerät ein leises, hochfrequentes und ein rauhes, kratziges Nebengeräusch zu vernehmen. Empfindliche Nutzer könnten sich hieran stören.

Das auf die jeweilige Leistungssituation recht zügig reagierende Lüftersystem sorgt für eine sehr gute Belüftung der Komponenten. Die Abwärme wird ausreichend schnell aus dem Gehäuse befördert. Nach über einer Stunde Volllast erwärmt sich der Arbeitsbereich auf maximal 43,1 °C und der Unterboden auf 47,9 °C. Lediglich direkt am Luftauslass wird mit 50,2 °C die 50-Grad-Marke geknackt. Einschränkungen sind hierdurch nicht zu erwarten.

Stromverbrauch

Der gemessene Stromverbrauch bewegt sich bei der Testkonfiguration zwischen 2,1 Watt (Leerlauf, Display aus) und 139 Watt (Volllast, Display maximale Helligkeit). Als ein nicht unwichtiger Verbraucher stellt sich im Leerlauf das Display heraus. Es genehmigt sich je nach Helligkeitsstufe bis zu 8,2 Watt. Bei der Video-Wiedergabe liegt der Stromverbrauch im Bereich von 9 Watt und beim WLAN-TV-Streaming bei knapp 15 Watt.

Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 135 Watt spezifiziert und damit für Volllast-Szenarien zu knapp ausgelegt. Bei gleichzeitiger Auslastung von CPU und GPU sinkt die anfänglich gemessene Leistungsaufnahme von 139 Watt nach einigen Sekunden und nach einer Taktreduzierung der CPU auf etwa 120 Watt. Das Netzteil dürfte hier limitierend wirken. Angeschlossene externe Geräte, die über das Notebook mit Strom versorgt werden, können die Situation weiter verschärfen.

PCMark 8
Video-Wiedergabe
Leistung im Akkubetrieb

Die mit dem Lenovo IdeaPad Creator 5 15 erzielten Akkulaufzeiten fallen schließlich bestenfalls durchschnittlich aus. Der mit 45 Wh recht knapp bemessene Akku begrenzt die Testkonfiguration auf 3:04 Stunden beim PCMark 8 Battery Test und 5:36 Stunden bei der Video-Wiedergabe. Das ist selbst für ein Laptop dieser Leistungsklasse etwas mager.

Im Akkubetrieb muss man eine Reduzierung der Leistungsfähigkeit von bis zu 65 % einplanen. Insbesondere die Grafikleistung nimmt hier spürbar ab.

Für das Aufladen des Akkus benötigt das 135-Watt-Netzteil 2:17 Stunden. Nach 66 Minuten Ladezeit sind wieder 60 % Kapazität verfügbar.

Lenovo IdeaPad Creator 5 15: Fazit

Der Grundgedanke ein leistungsstarkes Laptop für den Kreativ-Bereich anzubieten, ist sicherlich eine spannende Idee. Leider patzt Lenovo an der einen oder anderen Stelle und verschenkt damit wichtiges Potenzial.

Das farbstarke FullHD-IPS-Display bietet im AdobeRGB-Farbraum eine sehr hohe Farbtreue und kann auch mit den sonstigen Eigenschaften überdurchschnittlich hoch punkten. Der hier verfolgte Ansatz mittels X-Rites Color Assistant komfortabel zwischen verschiedenen Farbräumen wechseln zu können, wird allerdings durch ungenaue Farbprofile sabotiert und damit für den anspruchsvollen Anwender nutzlos.

Ein weiterer Teilbereich in dem Lenovo leichtfertig Punkte verschenkt, zeigt sich bei der Anschluss-Ausstattung. Kein Thunderbolt 3, kein USB 3.x Gen.2 und kein Speicherkarten-Lesegerät. Das ist für ein Arbeits-Laptop das Kreative ansprechen soll nicht mehr zeitgemäß.

Weitere Einschränkungen wie die lediglich durchschnittlichen Akkulaufzeiten, fehlende Sicherheitsfeatures oder das teils zickige Touchpad eignen sich nicht, um den durchwachsenen Gesamteindruck doch noch herumzureißen.

Das könnte lediglich bei den Nutzern gelingen, die ein besonderes Augenmerk auf eine möglichst hohe Rechenleistung legen. Der im Testgerät eingesetzte Intel Core i7-10750H kann sich leistungsmäßig im Spitzenfeld der bisher getesteten CPUs positionieren und trumpft vor allem mit einer referenzwürdigen Single-Thread-Leistung auf.

Angesichts der zahlreichen Einschränkungen und der ambitionierten Preisgestaltung muss sich dieser Vorteil allerdings teuer erkauft werden. Dies wird zwar durch die zweijährige Herstellergarantie und günstige Support-Optionen etwas relativiert, kann an der befriedigenden Gesamtwertung des Lenovo IdeaPad Creator 5 15 letztlich aber nichts mehr ändern.

 

Herstellerseite, Produktseite 1, Produktseite 2, PSREF

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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