Notebook

dynabook Portégé X30L-G-10H (i5-10210U) im Test

Leichtgewicht. Der dynabook Portégé X30L-G-10H ist ein extrem mobiles 13,3-Zoll-Laptop. Mit praxisgerechter Ausstattung und langen Akkulaufzeiten könnten Interessenten hier den idealen Begleiter finden.

Besonders leichte Notebooks sind oft mit vielen Kompromissen behaftet: Ausstattung, Leistungsfähigkeit, Ausdauer oder Gehäuseeigenschaften könnten durch besonders schlanke Gehäusekonstruktionen und Platzmangel ins Hintertreffen geraten.

Die Portégés der X30-Serie weichen bereits seit vielen Generationen von dieser Norm ab und reizen die technischen Möglichkeiten bis in den Grenzbereich aus.

Der dynabook Portégé X30L-G-10H gehört zum aktuellen Modelljahr und setzt diese eindrucksvolle Tradition mit aktuellen Komponenten weiter fort.

Die vorliegende Testkonfiguration bietet einen Intel Core i5-10210U mit Intel UHD Graphics, 8 GB RAM, ein 256-GB-Solid-State-Drive, ein FullHD-IGZO-Display und Windows 10 Pro. Die Straßenpreise beginnen zum Testzeitpunkt bei knapp 1.400 Euro.

Für den mit Intel Core i7-10510U, 16 GB RAM und 512 GB SSD leistungsmäßig besser ausgestattete Portégé X30L-G-115 muss man dagegen etwa 1.800 Euro einplanen.

Garantie

dynabook gewährt für den Portégé standardmäßig 1 Jahr Herstellergarantie mit Vor-Ort-Abholservice. Hierin enthalten ist auch dynabooks Reliability-Garantie, die im Garantiefall eine Reparatur mit Kaufpreiserstattung vorsieht.

Überaus preiswert zeigen sich die verfügbaren Garantieerweiterungen. Eine Verlängerung auf 3 Jahre Vor-Ort-Service ist zum Beispiel für schlanke 106 Euro erhältlich.

Weitere Informationen: dynabook Produktseite, technische Daten

Gehäuse

Das extrem niedrige Testgewicht von gerade mal 820 g (+ 370 g Netzteil inkl. Kabel) sorgt für besonders gute Mobilitätseigenschaften. Auch subjektiv begeistert das Magnesium-Notebook bei jedem Anheben oder Bewegen mit seinem rekordverdächtigen Fliegengewicht. Dass man hier dennoch vergleichsweise viele Komponenten und Ausstattungsmerkmale vorfindet, ist schon erstaunlich.

Trotz der beworbenen MIL-STD-810G-Tests dürfen Nutzer hier jedoch keine besonders hohe Verwindungssteifigkeit oder Druckfestigkeit erwarten. Der Gehäusedeckel lässt sich bereits mit wenig Kraft verformen und die Oberflächen lassen sich vergleichsweise leicht eindrücken. Unter dem Strich ist der Kompromiss aber gelungen und dürfte bei den meisten Außendiensteinsätzen keine Einschränkungen hervorrufen.

Am Unterboden finden sich keine separaten Wartungsöffnungen. Hinweise zum Öffnen des Gehäuses und zum Austausch der Komponenten findet man im Handbuch nicht. Vor Arbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gehabt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.

Ausstattung

An Schnittstellen bietet dynabook unter anderem HDMI 1.4b, USB 3.1 Gen.1 inklusive DisplayPort und Stromversorgung, zwei USB 3.0 im Typ-A-Format, Gigabit-Ethernet (RJ-45) und ein MicroSD-Speicherkarten-Lesegerät.

Linke Seite
Rechte Seite

Für kabellose Verbindungen stehen Wi-Fi 6 WLAN (Intel) und Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Video-Chats und Gesichtserkennung verarbeitet eine mit Windows Hello kompatible Infrarot-Kamera.

Die USB-Anschlüsse übertragen Daten mit bis zu 445 MB/s (Crucial X8 1 TB). Das Speicherkarten-Lesegerät arbeitet nach dem UHS-I-Standard und liefert im Test eine Transfergeschwindigkeit von bis zu 83 MB/s. USB 3.x Gen.2, Thunderbolt 3 oder ein WWAN-Modul hat die Serie nicht zu bieten.

Unverständlich: Dynabook lässt den separaten Netzanschluss bei den hierzulande ausgeliferten Modellen ungenutzt. Stattdessen liegt dem Portégé ein USB-C-Netzteil bei. Im stationären Netzbetrieb blockiert es den einzig vorhandenen USB C, und damit auch die DisplayPort-Verbindung.

Unter dem Strich hat dynabooks Portégé X30L-G zwar nicht die leistungsstärkste, dafür aber eine recht breit gefächerte Ausstattung im schlanken Gehäuse vorzuweisen.

Eingabegeräte

Die Tastatur verfügt über mehrheitlich normal große Tasten im 19-mm-Raster und gefällt gutem Druckpunkt und leisem Anschlagsgeräusch. Die vertikalen Pfeiltasten sind hier allerdings unkomfortabel in eine Zeile gequetscht. Die kontrastschwache Tastaturbeschriftung wird durch die einstufig ausgelegte Tastaturbeleuchtung sinnvoll ergänzt.

Das 98 x 55 mm große Clickpad verfügt über gute Gleiteigenschaften und eine zuverlässige Reaktion. In der Eingabefläche ist das Fingerabdruck-Lesegerät integriert. Einen Pointstick hat der Portégé nicht zu bieten.

 

Display

Das Testgerät ist mit einem matten FullHD-IGZO-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) ausgestattet. Es bietet mit einer Punktdichte von 157 ppi eine recht feine Auflösung. Modelle mit Touchfunktion, 4k-Auflösung oder besonders umfangreichen Farbräumen sind nicht erhältlich.

Das im Testgerät eingesetzte Sharp-Panel bietet bei einer maximalen Helligkeit von 450 cd/m² einen Schwarzwert von 0,279 cd/m² . Der Kontrast beträgt 1.612:1. Bei angepasster Displayhelligkeit von um die 200 cd/m² fällt das Schwarz angenehm satt aus.

Displayhelligkeit
98,1 % sRGB-Farbraum

Die Ausleuchtung erreicht durchschnittliche 84 %. Die vordefinierten Helligkeitsstufen sind recht praxisgerecht gewählt. Helligkeitsstufe 5 liefert 227 cd/m² und Helligkeitsstufe 3 136 cd/m².

Die große Stärke dieses Displays zeigt sich bei der Farbdarstellung. Obwohl das Display im Auslieferungszustand mit einem gelben Farbstich daher kommt, verbirgt sich hinter dem ersten Anschein eine hervorragende Farbdarstellung. Mit einer Profilierung wird nicht nur der Farbstich beseitigt, sondern auch die Graustufenauflösung und die Farbgenauigkeit erheblich verbessert.

Der sRGB-Farbraum wird mit 98,1 % fast vollständig und vor allem auch nahezu deckungsgleich wiedergegeben. Nach der Profilierung liegt das durchschnittliche DeltaE 2000 schließlich bei extrem niedrigen 0,6 und das maximale DeltaE 2000 bei gerade mal 1,7.

Display Auslieferungszustand
Display profiliert

Damit verfügt der Portégé X30L-G-10H über eines der farbtreusten bisher bei Notebooks & Mobiles vermessenen Displays. Hervorragend!

Leistung

Leistungsmäßig bietet dynabook derzeit zwei verschiedene Intel-Comet-Lösungen für den Portégé X30L-G: Intel Core i5-10210U und Intel Core i7-10510U. Für die Grafikausgabe zeichnet jeweils die im Prozessor integrierte Intel UHD Graphics verantwortlich. 8 GB oder 16 GB Arbeitsspeicher und SSDs mit 256 GB oder 512 GB Bruttokapazität komplettieren die Leistungssektion.

Prozessor

Der im Testgerät eingesetzte Intel Core i5-10210U stellt beim Portégé X30L-G-10H die preisgünstigere Basis-Lösung dar. Der Vierkerner kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und Taktraten von bis zu 4,2 GHz erreichen. Die Standard-Verlustleistung (TDP) beträgt 15 Watt.

Im Ergebnis reiht sich die Prozessorabstimmung des Portégé im unteren Mittelfeld der aktuellen Laptop-Leistungsskala ein. Beim Cinebench R15 erzielt die Konfiguration 167 Punkte beim Single-Thread-Test und 482 Punkte beim Multi-Thread-Test.

Das reicht für viele Aufgaben gut aus, zeigt aber auch, dass dynabook hier insbesondere Ergonomie und Stromverbrauch in den Vordergrund stellt. Im Asus ZenBook ZenBook 15 UX533FAC erreicht dieser Prozessor mit 170 Punkten und 785 Punkten zum Beispiel deutlich bessere Ergebnisse.

Den CPU-Stresstest absolviert das ultramobile Laptop folglich ebenfalls recht gemächlich. Beim Geekbench-CPU-Stresstest werden ab dem 2. Durchlauf etwa 9.500 Punkte abgeliefert.

Arbeitsspeicher

Der Arbeitsspeicher kann je nach Konfiguration laut dynabook bis zu 24 GB betragen. Grundsätzlich ist diese Comet-Lake-CPU sogar in der Lage bis zu 64 GB zu verwalten. 8 GB des Arbeitsspeichers sind beim Portégé X30L-G immer aufgelötet und der Rest kann über einen RAM-Slot ergänzt werden. Mit einem 32-GB-RAM-Modul wären entgegen den offiziellen Angaben also bis zu 40 GB denkbar.

Das Testgerät muss hingegen erst mal mit der Minimalbestückung von 8 GB DDR4-2666 im Single-Channel-Betrieb auskommen. Der RAM-Slot ist noch frei.

Grafikchip

Als Grafikeinheit kommt die im Intel Core i5-10210U integrierte Intel UHD Graphics (Comet Lake) zum Einsatz. Diese Lösung gehört zu den leistungsschwächsten derzeit erhältlichen Grafiklösungen. Zudem arbeitet beim Testgerät der Arbeitsspeicher im Single-Channel-Modus.

Beim 3DMark Night Raid liefert die UHD Graphics gerade mal 4.075 Punkte und beim Unigine Heaven Basic 21 fps ab. Das dürfte für die meisten Casual Games gerade so ausreichen. Hochauflösende externe Displays, die von der Intel UHD Graphics mit einer Auflösung von bis zu 4.096 x 2.304 bei 60 Hz betrieben werden können, finden per DisplayPort Anbindung.

Massenspeicher

Die relativ geringe Massenspeicherkapazität des Testgeräts ist natürlich der günstigeren Preisgestaltung geschuldet. 256 GB brutto reichen zwar gut für das System, einige Programme und Dateien, dürften aber auf Dauer dann doch schnell etwas knapp werden.

Im Testgerät befindet sich eine recht flotte Toshiba (jetzt KIOXIA) BG4. Diese M.2-2242-PCIe-Lösung liefert Übertragungsraten von bis zu 2.342 MB/s beim Lesen und 1.254 MB/s beim Schreiben (beides QD32).

Emissionen

Der Portégé X30L-G-10H arbeitet im Leerlauf oder bei wenig Last lautlos oder mit einem leise laufenden Lüfter. Dieser agiert dann angenehm zurückhaltend und erzeugt einen Schalldruckpegel von geringen 27,6 dB(A).

Unter Rechen-und Grafiklast macht das Testgerät deutlich wahrnehmbarer auf sich aufmerksam und erzeugt einen Schalldruckpegel von 35,8 dB(A). Unter Volllast können es bis zu 38,8 dB(A) werden. Hochfrequente oder sonstige störende Nebengeräusche sind beim Testgerät nicht aufgetreten.

Die Oberflächentemperaturen überschreiten mit maximal 49,2 °C auch nach 1 Stunde Volllast nicht die 50-°C-Marke. Einschränkungen sind im Praxisbetrieb nicht zu erwarten.

 

Stromverbrauch & Akkulaufzeiten

Das Testgerät ist mit einem 52-Wh-Akku bestückt. Der gemessene Stromverbrauch bewegt sich im Bereich zwischen 2,1 Watt (Leerlauf, Display aus) und 48,4 Watt (Stresstest, maximale Displayhelligkeit). Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt etwas knapp dimensioniert.

Die vom Testgerät erzielten Akkulaufzeiten fallen erfreulich ausdauernd aus. Beim WLAN-TV-Streaming hält das Testgerät 7:25 Stunden lang durch und die Video-Wiedergabe endet erst nach 10:28 Stunden. Für das Wiederaufladen des Akkus muss man gut 2 Stunden einplanen.

PCMark 8 Battery Test
Video-Wiedergabe
WLAN-TV-Streaming
Besonderheiten

Das Testgerät kann einige Ausstattungsdetails vorweisen, mit denen es sich wohltuend von so manchem Konkurrenzmodell absetzt: Mattierte Displayoberfläche, Speicherkarten-Lesegerät, extrem niedriges Gewicht, Infrarot-Kamera, Fingerabdruck-Lesegerät, geringe Emissionen, praxisgerechte Akkulaufzeiten und ein sehr farbtreues IGZO-Display.

Nicht nachvollziehbar ist dagegen der Verzicht auf den am Gehäuse vorhandenen proprietären Netzanschluss. Der einzige USB-C-Anschluss wird vom Netzteil blockiert und ist dann inklusive DisplayPort für andere Aufgaben nicht nutzbar.

dynabook Portégé X30L-G-10H: Fazit

Dynabook hat mit dem Portégé X30L-G-10H ein beeindruckend leichtes Arbeitsgerät im Programm. Zusammen mit den ausdauernden Akkulaufzeiten, bekommen Nutzer hier ein sehr mobiles 13-Zoll-Laptop geboten.

Trotz der eher beengten Platzverhältnisse im kompakten Gehäuse, zeigt sich die Schnittstellenausstattung insgesamt gesehen erfreulich umfangreich aufgestellt. Anspruchsvollere Anwender müssen allerdings auf USB 3.x Gen.2, Thunderbolt 3 oder WWAN verzichten.

Die Leistungsfähigkeit reicht für viele Aufgabenfelder angemessen aus, muss sich jedoch insbesondere bei der Grafik- und Rechenleistung dem auf Mobilität getrimmten Gesamtkonzept unterordnen. Im Gegenzug bleibt der Portégé in vielen Szenarien angenehm leise und Arbeitszeiten von über 10 Stunden sind im Akkubetrieb keineswegs utopisch.

Als echtes Highlight kristallisiert sich schließlich das Sharp-IGZO-Display heraus. Mit Rekordwerten bei der Farbgenauigkeit bekommen Anwender hier eine für professionelle Bild- oder Grafik-Aufgaben besonders gut geeignete Lösung geboten.

Preislich zeigt sich das Gesamtpaket angesichts der besonderen Eigenschaften überaus fair aufgestellt. Die magere Herstellergarantie kann zudem bei Bedarf durch preiswerte Erweiterungen aufgepeppt werden und sollte folglich keinen echten Makel darstellen.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

Share
Published by
Tobias Winkler

Recent Posts

Comet Lake – Intel Core i7-10610U im Test

Comet Lake. Der Intel Core i7-10610U ist ein Vertreter Intels aktueller Comet-Lake-CPU-Familie für Laptops. Mit… Read More

3 Jahren ago

Nvidia Quadro RTX 3000 (Laptop) im Test

Gehobener Mittelklasse-Profi. Die Nvidia Quadro RTX 3000 ist eine leistungsstarke Mittelklasse-Grafik für mobile Workstations. Mit… Read More

3 Jahren ago

Fujitsu Lifebook U7410 (i7-10610U) im Test

Arbeitstier. Das Fujitsu Lifebook U7410 ist ein waschechtes Business-Notebook, das sich der langjährigen Tradition entsprechend… Read More

3 Jahren ago

Comet Lake – Intel Core i9-10885H im Test

Intel Core i9-10885H. Der leistungsstarke Achtkerner kommt in Oberklasse-Notebooks, mobilen Workstations und Gaming-Maschinen zum Einsatz.… Read More

3 Jahren ago

SK Hynix BC511(M.2, PCIe, NVMe) im Test

SK Hynix BC511. Das PCIe-Solid-State-Drive kommt im kompakten M.2-Format und wird als OEM-Produkt vor allem… Read More

3 Jahren ago

Nvidia Geforce GTX 1650 Ti (Laptop) im Test

Solide Mittelklasse. Die Nvidia Geforce GTX 1650 Ti ist ein Mittelklasse-Grafikchip für Spiele-Laptops. Haupteinsatzgebiet sind… Read More

3 Jahren ago

This website uses cookies.