Apple 15 Zoll MacBook Pro 2016 im Windows-Test. Das Apple MacBook Pro erhält einen Teil seiner Stärken aus Apples gelungenem macOS-Betriebssystem. Wie sich das professionelle Arbeitsgerät dagegen unter Windows 10 verhält, beleuchtet dieser Test.
Apple-Geräte
Dennoch kommen hin und wieder auch Mac-Anwender in die Bredouille auf Windows auszuweichen zu müssen, weil zum Beispiel die benötigte Software nicht als Mac-Version erhältlich ist, die Performance unter macOS zu gering ausfällt oder bestimmte Peripherie-Geräte nur unter Windows laufen.
Um hierfür nicht zwangsläufig einen zweiten Rechner (Windows) anschaffen zu müssen, drängen sich für Mac-User vornehmlich zwei Möglichkeiten auf, um Windows auch auf dem Mac nutzen zu können:
Dieser Artikel ergänzt den bereits veröffentlichten ausführlichen Testbericht zum Apple 15 Zoll MacBook Pro (Late 2016). Weitere Artikel, die sich mit dem 2016er Apple 15 Zoll MacBook Pro befassen:
Die Displayeigenschaften unter Windows variieren vor allem im Bereich der maximalen Helligkeit. Ansonsten hat man es hier mit fast identischen Testergebnissen zu tun. In der Werkseinstellung erreicht das Apple 15 Zoll MacBook Pro eine maximale Helligkeit von 456 cd/m² die sich nach einer Profilierung weiter auf etwa 439 cd/m² verringern. Der Kontrast erreicht 1.371:1.
Display | 15,4-Zoll-Display, Retina, spiegelnd |
Panel | Apple APPA030 |
Auflösung | 2.880 x 1.800 Bildpunkte, 220 ppi |
maximale Helligkeit | 456 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte Akku | 456 cd/m² |
Helligkeit Displaymitte (profiliert) | 456 cd/m² (439 cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte | 0,34 cd/m² (0,32 cd/m²) |
sRGB-Farbraumabdeckung | 99,98 % |
P3-Farbraumabdeckung | 87,25 % |
AdobeRGB-Farbraumabdeckung | 77,34 % |
Kontrast (profiliert) | 1.341:1 (1.371:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 2 (0,8) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 4,4 (1,8) |
Helligkeitssteuerung durch Pulsweitenmodulation (PWM) | nein |
Das Display wurde mit Spectracals Calman Software vermessen und ausgewertet. |
Mit dem ab Werk gelieferten Farbprofil (auf den P3-Farbraum hin optimiert) werden die DeltaE-2000-Grenzen für ein farbtreues Arbeiten auch bei der Boot-Camp-Installation unterboten. Das maximale DeltaE 2000 beträgt 4,4 und das mittlere DeltaE 2000 beträgt 2. Auch unter Windows können Perfektionisten noch mal mit einer Profilierung Hand anlegen und das Ergebnis weiter verbessern. Unter dem Strich sind beim Testgerät ein maximales DeltaE 2000 von 1,8 und ein durchschnittliches DeltaE 2000 von 0,8 möglich.
Die im Testgerät verbaute Intel Core i7-6820HQ liefert unter macOS und Windows 10 Pro nahezu identische Ergebnisse ab. In diesem Bereich dürfte man im Praxisbetrieb kaum Leistungsunterschiede feststellen. Siehe dazu auch die Ergebnistabelle weiter unten.
Wesentlich differenzierter zeigt sich das Bild bei der Grafikleistung. Hier müssen Mac-Anwender je nach eingesetzter Software auf so manche Framerate verzichten. Das wirkt sich insbesondere beim Spielen negativ aus, da hier die Unterschiede je nach Testeinstellung sogar an der 100-Prozent-Marke kratzen. Das liegt zum Teil an der Portierung der Windows-Spiele für den Mac, scheint aber zum Teil auch auf die etwas weniger performante OpenGL-Schnittstelle unter macOS und den AMD-Treiber zurückzuführen zu sein.
Wenn es um performante 3D-Aufgaben geht, kann also der Wechsel zur Windows-Installation durchaus Sinn machen. Das gilt auch für Spezialaufgaben aus dem CAD-Bereich. Hier hat das Apple 15 Zoll MacBook Pro 2016 bereits im Workstation-Test gezeigt, dass es durchaus mit kleineren mobilen Workstations konkurrieren kann.
Die Leistungsaufnahme unter Windows fällt alleine schon deswegen deutlich höher aus, weil die integrierte Intel-Grafik nicht verfügbar ist. Aber auch sonst scheinen nicht alle Stromsparmöglichkeiten nutzbar zu sein, da sich das Testgerät unter Windows selbst mit ausgeschaltetem Display im Test nicht unter die 24-Watt-Marke hat drücken lassen. In der Spitze erreicht das Apple 15 Zoll MacBook Pro im Stresstest 90,3 Watt, die sich aber nach kurzer Zeit auf schwankende 75 bis 89 Watt einpendeln.
Beim WLAN-TV-Streaming hält das Testgerät 3:11 Stunden lang durch und der PCMark 8 Home Battery Test erreicht 2:54 Stunden.
Apple 15 Zoll MacBook Pro (Ende 2016): Testergebnisse im Überblick | ||||
macOS | Windows 10 Pro | |||
Prozessor | Single-Core | Multi-Core | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit (Akku) | 147 cb (146 cb) | 699 cb (695 cb) | 154 cb | 675 cb |
Geekbench 3 64 bit | 3.942 Punkte | 14.262 Punkte | 3.693 Punkte | 13.677 Punkte |
Geekbench 4 | 4.193 Punkte | 12.854 Punkte | 4.074 Punkte | 12.182 Punkte |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben | Lesen | Schreiben |
AJA System Disk Test | 2.432 MB/s | 1.987 MB/s | — | — |
Crystal Disk Mark | — | — | 3.020 MB/s | 2.237 MB/s |
Systemleistung | ||||
PCMark 8 Home | 3.749 Punkte | |||
PCMark 8 Creative | 4.614 Punkte | |||
Work | 4.546 Punkte | |||
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 OpenGL | 56,1 fps | 16,1 fps | 61 fps | 18,9 fps |
Unigine Heaven 4.0 DX9/ DX11 | — | — | 67 fps | 21,9 fps |
Cinebench R15 OpenGL (Akku) | 81,6 fps (80,1 fps) | 100,47 fps | ||
GFX Bench Metal | 128 fps | — | ||
GFX Bench GL | 90 fps | 88 fps | ||
Geekbench 4 OpenCL (Intel) | 18.314 Punkte | — | ||
Geekbench 4 OpenCL (AMD) | 48.661 Punkte | 44.770 Punkte | ||
3DMark Cloud Gate (DX9) | — | 15.413 Punkte | ||
3DMark Firestrike (DX11) | — | 3.521 Punkte | ||
Time Spy (DX12) | — | 1.259 Punkte | ||
Spiele (niedrige Qualitätseinstellungen) | 1.440 x 900 | 2.880 x 1.800 | 1.440 x 1.050 | 2.880 x 1.800 |
Tomb Raider | 109 fps | 34 fps | 162 fps | 80 fps |
Company of heroes 2 | 29 fps | 17 fps | 44 fps | 43 fps |
Diablo 3 | 102 fps | 45 fps | 125 fps | 112 fps |
GRID: Autosport | 88 fps | 45 fps | 167 fps | 97 fps |
Tyranny | 61 fps | — | 84 fps | 78 fps |
Middle Earth: Shadow of Mordor | 47 fps | 23 fps | 84 fps | 47 fps |
World of Warcraft (OpenGL) | 350 fps | 96 fps | 330 fps | 56 fps |
alle hier aufgeführten Testergebnisse wurden unter macOS Sierra oder Windows 10 Pro (Boot Camp) ermittelt. |
Die Installation von Windows 10 Pro in der virtuellen Maschine dauert beim Testgerät etwa 15 Minuten. Danach kann man Windows 10 Pro wie eine App auf dem Mac nutzen. Der Wechsel von einem zum anderen System gelingt quasi durch ein Aktivieren des jeweiligen Fensters per Mausklick.
Hin und wieder nachdrücklich musste im Test ein externer Massenspeicher (Samsung Portable SSD T3) VMwares Fusion 8.5 zugewiesen werden. Beim Anschließen fragt das Programm ab, ob das neue Laufwerk dem Mac-System oder dem Windows-System zugeordnet werden soll. Das hat erst dann funktioniert, wenn man das Solid State Drive per Auswahlmenü explizit zugewiesen hat. Ansonsten wurden alle getesteten Geräte problemlos erkannt und konnten entsprechend genutzt werden.
Im Menü von Fusion 8.5 hat man die Möglichkeit die Anzahl der genutzten Prozessorkerne einzustellen. Beim Testgerät kann man bis zu 8 Kerne zuweisen, was schließlich auch die höchste Prozessorleistung ermöglicht. Im Ergebnis spürt man dann relativ wenig Leistungsverlust. Beim Cinebench R15 Single-Core-Test werden 125 Punkte und beim Multi-Core-Test 576 Punkte erzielt. Damit kann man in der virtuellen Maschine auf etwa 80 bis 85 % der Maximalleistung zurückgreifen.
In der Grafiksektion unterliegen die Virtualisierungsmöglichkeiten engen Grenzen. Hier werden durch den VMware Virtual SVGA 3D Graphics Adapter lediglich Basisfunktionen zur Verfügung gestellt. Die Fähigkeiten der dedizierten AMD Radeon Pro 455 sind nicht nutzbar. Als Grafikschnittstelle können maximal DirectX 10 und OpenGL 3.2 angesprochen werden. Die DirectX-Performance fällt dabei deutlich besser aus, als beim Gegenspieler OpenGL.
Beim Unigine Heaven 4.0 Basic (DX 9) werden immerhin 25 fps erreicht und der 3DMark Cloud Gate endet mit knapp 8.000 Punkten. Beim OpenGL Shading des Cinebench R15 kommt die Grafiklösung dagegen gerade mal auf 8,49 fps. Das entspricht noch nicht einmal der Hälfte, die das Apple 12 Zoll MacBook (Intel HD Graphics 515) auf den Bildschirm zaubert. Unter dem Strich kann die 3D-Leistung von Fusion 8.5 bei weitem nicht mit der Performance einer nativen Windows-Installation per Boot Camp mithalten.
Apple 15 Zoll MacBook Pro (Ende 2016): Testergebnisse im Überblick | ||||
VMware Fusion 8.5 (Windows 10 Pro) | Windows 10 Pro (Boot Camp) | |||
Prozessor | Single-Core | Multi-Core | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit (Akku) | 125 cb | 576 cb | 154 cb | 675 cb |
Geekbench 3 64 bit | 3.341 Punkte | 11.781 Punkte | 3.693 Punkte | 13.677 Punkte |
System | ||||
PCMark 8 Home | 2.693 Punkte | 3.739 Punkte | ||
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 OpenGL | — | — | 61 fps | 18,9 fps |
Unigine Heaven 4.0 DX9/ DX11 | 25,2 fps | — | 67 fps | 21,9 fps |
Cinebench R15 OpenGL | 8,48 fps | 100,47 fps | ||
3DMark Cloud Gate | 7.994 Punkte | 15.413 Punkte | ||
alle hier aufgeführten Testergebnisse wurden unter Windows 10 Pro ermittelt. |
Da die virtuelle Maschine mit Windows als Gastsystem unter macOS läuft, bestimmen sich die Akkulaufzeiten auch nach den Möglichkeiten von macOS. Deshalb sollten hier je nach Anwendung deutlich über 8 Stunden möglich sein.
Das Apple 15 Zoll MacBook Pro arbeitet in vielen Bereichen sehr gut
Da unter Windows die integrierte Intel HD Graphics nicht auswählbar ist, fallen die erzielbaren Akkulaufzeiten deutlich niedriger aus. Weitere Kleinigkeiten, wie das macspezifische Tastaturlayout, die lediglich mit Basis-Funktionen bedachte Touch Bar und das ebenfalls etwas eingeschränkte Trackpad können mal mehr und mal weniger störend wirken.
Der Einsatz einer virtuellen Maschine, wie zum Beispiel VMware Fusion 8.5, sorgt für eine sehr komfortable Handhabung. Das Windows-System läuft hier als App parallel zu macOS und ermöglicht so einen Systemwechsel per Mausklick von Fenster zu Fenster. Die eingeschränkte Handhabung der Eingabegeräte liegt zwar auch hier vor, dafür fallen die Akkulaufzeiten aufgrund des im Hintergrund laufenden macOS deutlich besser aus.
Während die Prozessorleistung durchaus vertretbare Leistungseinbußen zeigt, eignet sich diese Lösung für anspruchsvolle 3D-Aufgaben hingegen kaum. Je nach Anwendungsbereich kann der Leistungsverlust über 90 Prozent betragen. Wer darauf gut verzichten kann, erhält hier unter dem Strich eine sehr einfache Möglichkeit ohne Neustart mal eben in ein Windows-Programm springen zu können.
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