Grafikchip

Nvidia Quadro T2000 (Laptop) im Test

Mittelklasse-Profi. Die Nvidia Quadro T2000 ist eine professionelle Mittelklassegrafik für mobile Workstations. Mit einer Leistungsaufnahme von 40 bis 60 Watt eignet sich dieses Modell vor allem für den Einsatz in 15-Zoll-Notebooks und darüber.

Die Nvidia Quadro T2000 ist von der Produktpositionierung her der direkte Nachfolger der Nvidia Quadro P2000. Entgegen dem Vorgänger der noch auf Nvidias Pascal-Chip basiert, kann die Nvidia Quadro T2000 auf die Turing-Generation zurückgreifen. Hier darf man eine verbesserte Leistungsfähigkeit bei optimierter Leistungsaufnahme erwarten.

Die Nvidia Quadro T2000 ist offiziell für den Einsatz in 15-Zoll-Notebooks oder größer gedacht. Laut Nvidia-Datenblatt verfügt sie über 1.024 Shadereinheiten, die auch im Testgerät Dell Precision 5540 ausgelesen werden. Ansonsten ist sie mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher (Micron) ausgestattet und arbeitet im Dell Precision 5540 mit einer Kern-Taktrate von bis zu 1.605 MHz. 

Im Vergleich zum Vorgänger Nvidia Quadro P2000 hat das Turing-Modell in erster Linie deutlich mehr Shadereinheiten und eine höhere Speicherbandbreite zu bieten. Der GDDR5-Grafikspeicher arbeitet mit 1.751 MHz. Mit einher geht hier offensichtlich ein höherer Maximalverbrauch. Nvidia gibt für das Modell eine Verbrauchsspanne von 40 bis 60 Watt an. Im Vergleich zur Nvidia Quadro P2000 bedeutet das in der Spitze eine Steigerung um 10 Watt. 

Nvidia Quadro T2000: Auszug der technischen Daten
  • TU117 Grafikchip (Turing-Generation, 12 nm)
  • 1.024 Shadereinheiten
  • 1.605 MHz Max. Kerntakt (Dell Precision 5540)
  • 4 GB GDDR5 Grafikspeicher (Micron)
  • 1.751 MHz Speichertakt
  • 128 bit Speicherbus
  • 112 GB/s Speicherbandbreite
  • DX 12.1
  • OpenGL 4.6
  • Shader Model 5.1
  • OpenCL
  • Nvidia Optimus
  • Nvidia nView
  • Vulkan
  • Nvidia 3D Vision Pro
  • Nvidia Mosaic
  • DisplayPort 1.4
  • PCIe 3.0
  • 40 bis 60 Watt maximale Leistungsaufnahme (laut Nvidia-Datenblatt)
  • Homepage
Auszug der technischen Daten des Testsystems:
  • Dell Precision 5540
  • Intel Core i9-9980HK
  • 32 GB DDR4-RAM (Dual-Channel)
  • Nvidia Quadro T2000 mit 4-GB-GDDR5-Grafikspeicher
  • 512-GB-PCIe-M.2-SSD
  • Windows 10 Pro 64 bit

Der ausführliche Testbericht zum Dell Precision 5540 ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen: Dell Precision 5540 im Test.

Nvidia Quadro T2000: Benchmarks
DirectX

Die Testergebnisse zeigen, dass die Nvidia Quadro T2000 leistungsmäßig im Vergleich zur Nvidia Quadro P2000 ordentlich zulegen kann. Ein Wechsel dürfte sich hier für viele Anwendungsbereiche lohnen. Der Abstand zur Nvidia Quadro T1000 im Lenovo ThinkPad P1 Gen.2 fällt im DirectX-Bereich dagegen relativ gering aus. Beim 3DMark Time Spy werden zum Beispiel 3.196 Punkte und beim Unigine Heaven Extreme 50 fps erreicht.

3DMark
Unigine Heaven
OpenGL

Im OpenGL-Bereich übernimmt die Nvidia Quadro T2000 mit 207 fps beim Cinebench R15 OpenGL-Shading eindrucksvoll die Spitzenposition der bisher getesteten Notebook-GPUs. Selbst Nvidias RTX 2080 im Alienware m17 wird gedemütigt.

OpenGL (optimiert, Workstation-CAD)

Die Nvidia Quadro T2000 ist als Profilösung dank spezieller Treiber in der Lage entsprechend optimierte Profisoftware besonders effizient und schnell abzuarbeiten. Im Vergleich zu hardwareseitig ähnlich ausgestatteten Consumer-Grafikchips der Geforce- und Radeon-Serien können teils enorme Performance-Unterschiede zugunsten der professionell ausgelegten Ableger auftreten.

Beim SPECviewperf.13-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Von optimierten Treibern profitieren hier insbesondere Programme wie Creo, Siemens NX oder Solidworks. Software-Produkte wie 3dsMax oder Showcase setzen dagegen auf DirectX als Grafikschnittstelle. Hier kommen keine speziellen Treiberoptimierungen zum Tragen, weshalb sich in diesem Bereich letztlich die höchste Rohleistung durchsetzt.

Die Nvidia Quadro T2000 ist in allen Testsequenzen stark genug, um sich vor der Nvida Quadro P2000 und T1000 positionieren zu können.

Virtual Reality

Die Profi-Grafikchips Nvidia Quadro RTX 5000, Nvidia Quadro RTX 4000 und Nvidia Quadro RTX 3000 tragen das Nvidia-VR-Ready-Logo. Das fehlt der Nvidia Quadro T2000, weshalb die VR-Performance auch recht bescheiden ausfällt. Beim VRMark Orange Room erzielt die Grafikeinheit zwar immerhin 4.202 Punkte, die VR-Ready-Vorgabe des VRMarks von 5.000 Punkten kann sie aber nicht erfüllen.

Nvidia Quadro T2000: Dauerlaststabilität

Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und/ oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können.

Im Test rennt die GPU-Taktrate auch im Dauerbetrieb mit über 1.500 MHz und der GDDR5-Grafikspeicher erreicht 1.751 MHz. Performance-Einbußen sind beim Dell Precision 5540 im Bereich der Grafikeinheit nicht festzustellen. Kommen bei anderen Notebookmodellen andere Vorgaben, Kühlsysteme oder Gehäusegegebenheiten zum Einsatz, so kann sich die Leistungsfähigkeit von Gerät zu Gerät unterscheiden.

Nvidia Quadro T2000: Fazit

Die Nvidia Quadro T2000 ist ein Profi-Grafik-Chip der sich in 15-Zoll-Notebooks und größer am wohlsten fühlt. Im Dell Precision 5540 überzeugt die Workstation-Lösung mit einer hohen Performance, die auch in Dauerlastszenarien keine relevanten Abstriche erkennen lässt.

Die Leistungsfähigkeit hat Nvidia im Vergleich zum Vorgänger insgesamt weiter verbessert und kann in allen Testsequenzen die Nvidia Quadro P2000 überflügeln. Der Abstand zur Nvidia Quadro T1000 fällt hier und da allerdings recht gering aus und das Leistungsplus wird zum Teil mit einer erhöhten Leistungsaufnahme erkauft.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

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Tobias Winkler

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