Farbtreue. Datacolor hat schon vor längerem mit dem Datacolor Spyder 5 seine Colorimeter-Serie komplett überarbeitet und löst damit die Vorgänger-Serie Spyder 4 ab. Durch die gehäusetechnische Neukonstruktion wurden beim Spyder 5 gleich mehrere neue praktische Details umgesetzt.
Das
Durch die eher rundliche Gesamtform wird nun auch das Vermessen von gewölbten Bildschirmen unterstützt, wo vormals die „Spinnenbeine“ etwas im Weg waren. Die 7 Detektoren des optischen Sensors sind weiter verbessert worden und sollen vor allem bei den Graustufen-/ Schattendetails eine deutliche Qualitätssteigerung hervorrufen.
Nach wie vor teilt Datacolor seine Spyder-Colorimeter in verschiedene Zielgruppen auf:
Im Lieferumfang befindet sich ausser dem Colorimeter in einer kleinen ansprechenden Verpackung nichts. Die notwendige Software muss man sich von der Datacolor-Homepage herunterladen. Ich habe die Mac-Version auf einem Apple 15″ MacBook Pro mit Retina-Display (Late 2013) installiert.
Den notwendigen Aktivierungscode findet man im kleinen Karton. Einen nach der Aktivierung generierten Lizenzcode sollte man sicher aufbewahren, da dieser benötigt wird, wenn die Software neu installiert werden soll. Wer sich mit dem Kalibrieren/ Profilieren von Bildschirmen etwas auskennt, wird sich mit der intuitiv aufgebauten Software im Expertenmodus schnell zurechtfinden.
Wer in diese Materie hingegen neu einsteigt kann sich alternativ von der Software leiten lassen und so recht einfach zu ersten Ergebnissen gelangen.
Im ersten Durchgang muss sich Datacolors Spyder 5 gegen die „graue Eminenz“ Quato Silver Haze Pro behaupten. Dieses Colorimeter hat sich im Laufe der Jahre einen guten Ruf erarbeitet und ist auch heute noch in vielen Agenturen und Fotostudios zu finden.
Leider hat Quato inzwischen den Betrieb eingestellt und die Colorimeter sind quasi nur noch an Macs nutzbar. In einem weiteren Vergleichstest wird das Testfeld mit aktuellen Colorimetern die als Alternative in Frage kommen erweitert. Um die Messgenauigkeit zu vergleichen, habe ich ein Apple 15“ MacBook Pro Retina (Late 2013) profiliert. Zum Einsatz sind letztlich folgende Messgeräte gekommen:
Zieleinstellungen: Weißpunkt bei D65 (6500k), sRGB, Gamma 2.2.
Die Farbgenauigkeit der Colorimeter-Ergebnisse habe ich im Nachgang mit dem Spektralfotometer X-Rite i1 Basic Pro 2 in Verbindung mit Calmans „Colorchecker“ und die jeweilige Farbraumabdeckung mit dem Tool „argyll“ überprüft. Zwar bietet auch die Elite-Software eine Bewertung der Displayeigenschaften an, jedoch lassen sich hier nur mit Spyder-Colorimetern erstellte Profile begutachten.
In dem Zusammenhang ist noch erwähnenswert, dass der Farbraumvergleich bei Calman (Studio), Quato (iColor Display) und Datacolor (Spyder 5 Elite) nur als Anhalt dienen kann, da hier keine volumenbasierte Farbprofile verglichen werden, sondern eine Berechnung aus Helligkeits-/Kontrastwerten erfolgt.
Daher ist derzeit „argyll“ meine persönlich erste Wahl zur Bestimmung der Farbraumabdeckung. Wer keine genauen prozentualen Ergebnisse benötigt, kann auch einfach bei www.iccview.de seine Profile hochladen und zumindest einen optischen 3D-Vergleich durchführen.
Die Ergebnisse des Colorchecker gebe ich mit dem durchschnittlichen DeltaE 2000 (Abweichung zum Sollwert) und dem maximalen DeltaE 2000 (höchste Abweichung einer Einzelmessung) aller Messungen an. Das durchschnittliche DeltaE 2000 sollte dabei nicht über 3 und das maximale DeltaE 2000 nicht über 5 liegen, um noch ausreichend farbverbindlich arbeiten zu können. Je niedriger die Abweichungen ausfallen, desto näher bewegt sich die Darstellung an den Vorgaben und desto farbtreuer zeigt sich das Ergebnis.
Farbgenauigkeit. Rein subjektiv kann man den Farbeindruck der beiden Testprofile in zwei Lager teilen. Auf der einen Seite positioniert sich das X-Rite DTP94 mit einer etwas kühleren Farbwiedergabe und auf der anderen Seite das Spyder5-Ergebnis mit einer wärmeren Darstellung. Was die Farbgenauigkeit angeht, so bleiben beide Profilierungen deutlich unter der kritischen DeltaE-Grenze von 5. Damit erfüllen beide Profile die Grundvoraussetzung für ein farbtreues Arbeiten. Während man bei dem Ergebnis des Spyder 5 Colorimeter dank eines maximalen DeltaE 2000 von 2,8 mit bloßem Auge keine Unterschiede zum Ideal erkennen sollte, so ist das bei dem Ergebnis des Quato Silver Haze Pro (X-Rite DTP94) vor allem bei den Graustufen und den Rot-Orange-Tönen schon eher möglich.
Colorimeter | durchschnittliches DeltaE 2000 | maximales DeltaE 2000 |
Quato Silver Haze Pro (X-Rite DTP94) | 2,3 | 4,3 |
Datacolor Spyder 5 | 1,5 | 2,8 |
Durch das Tool argyll wird das erzeugte Profil als 3D-Modell quasi über das jeweilige Referenzprofil gelegt und überprüft wie groß die gemeinsame Schnittmenge ausfällt. Optimal wären 100 Prozent, damit der jeweilige Farbraum komplett wiedergegeben werden kann. I
ch habe als Maßstab den sRGB-Farbraum gewählt, da dieser in vielen Bereichen zur Anwendung kommt, oft bei Herstellerangaben erscheint und sonst von der Masse der Bildschirme am ehesten dargestellt werden kann. Weitere oft genutzte Farbräume wären AdobeRGB, eciRGB oder NTSC, die aber erst relevant werden, wenn man besonders farbstarke (meist aber auch teure) Displays mit RGB-LEDs oder phosphorbeschichtete Modelle nutzt.
In Zukunft könnte in diesem Zusammenhang die von Philips und MMD entwickelte Quantum-Dot-Technologie bei Displays preislich eine attraktive Alternative darstellen. Diese soll eine 99-prozentige Abdeckung des AdobeRGB-Farbraums zu relativ günstigen Preisen ermöglichen.
Bei argyll liegen die Ergebnisse von Spyder 5 und X-Rite DTP94 (Quato Silver Haze Pro) im Vergleich mit dem sRGB-Farbraum recht nah beieinander und weisen lediglich 3 % Unterschied auf. Beim Vergleich mit dem AdobeRGB-Farbraum erreicht die Differenz hingegen schon 11 %. Hier scheint die Optimierungsleistung der Datacolor-Lösung etwas besser zu funktionieren und führt dazu, dass aus Apples Retina Display ein etwas größeres Farbspektrum herausgekitzelt werden kann.
Colorimeter | sRGB | AdobeRGB |
Quato Silver Haze Pro (X-Rite DTP94) | 92 % | 60 % |
Datacolor Spyder 5 | 95 % | 71 % |
Weitere Colorimeter-Testergebnisse findet man bei folgenden Tests:
Datacolors Spyder 5 Elite ist ein gelungenes Colorimeter. Mobilität,
Gemessen an der Leistung stimmt daher auch der Preis der sich derzeit bei etwa 190 Euro bewegt. Wer auf die eine oder andere Ausstattungsoption gut verzichten kann, dürfte auch mit den günstigeren Versionen glücklich werden, da hier eine nahezu identische Hardware zum Einsatz kommt.
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