Profi-Projektion. Der BenQ MU706 ist ein insgesamt gelungener Business-Projektor der bei so mancher Präsentation eine gute Figur abgibt.
Konferenzen,
Ausgabe-Mittel der Wahl ist dafür in vielen Besprechungsräumen ein Beamer. Je nach Modell und Leistungsfähigkeit kann hiermit eine recht große Personengruppe erreicht werden. Filme, Bilder, Grafiken oder Dokumente können groß und gut erkennbar auf eine Projektionsfläche oder auch die nackte Wand ausgeben werden.
Als Zuspieler dienen im Idealfall nicht nur Desktop-Computer, sondern auch Notebooks, Smartphones oder Tablets. Das sorgt nicht nur für eine individuell flexible und vor allem auch systemunabhängige Vorbereitungsmöglichkeit, sondern gibt dem Redner viele Freiheiten sich während der eigentlichen Vorführung auch ortsunabhängig im Raum bewegen zu können.
Für diesen Test ist zum Beispiel ein Apple MacBook Pro 15 Retina (Late 2013) zum Einsatz gekommen. Als Übertragungsweg hat die digitale HDMI-Schnittstelle gedient.
Der BenQ MU706 ist ein Projektor, der speziell für die Bedürfnisse im Business-Sektor ausgerichtet sein soll. Der Hersteller wirbt mit einer hohen Auflösung, einer umfangreichen Schnittstellenausstattung, einer hohe Leuchtstärke und einem geringen Betriebsgeräusch.
Auszug der technischen Daten (Herstellerangaben):
Das grau-weiße Gehäuse des Testgeräts besteht in weiten Teilen aus Kunststoff und macht einen insgesamt stabilen Eindruck. Das Gewicht fällt mit etwa 3,3 kg noch recht tragbar aus. Die Verarbeitungsqualität könnte gerade für ein 1.000-Euro-Gerät allerdings durchaus besser ausfallen. Die Entgratung der Bauteile wurde scheinbar nur halbherzig ausgeführt, da man bei genauem Hinsehen an etlichen Stellen noch überstehende Spritzguss-Reste finden kann.
Die Abdeckung der Projektor-Linse ist am Gehäuse befestigt und somit immer griffbereit. Für die Feinjustierung, das eventuelle Ausgleichen von Unebenheiten der Aufstellfläche, verfügt der BenQ MU706 über zwei gut erreichbare und drehbare Füße. Aufgestellt oder befestigt werden kann der Projektor in vielen üblichen Varianten inklusive einer Überkopf-Decken-Ausrichtung.
Der integrierten Schnittstellenausstattung merkt man ihre Ausrichtung auf den anspruchsvollen Unternehmensbereich zwar an, fällt aber dennoch nicht perfekt aus. Hier findet man zum Beispiel weder einen DisplayPort noch ein integriertes Bluetooth-Modul. Da aktuelle Business-Notebooks der gehobenen Geräteklasse und aufwärts meist mit einem DisplayPort anstatt HDMI ausgestattet sind, wird man nicht selten mit einer Adapterlösung hantieren müssen. Bluetooth wiederum kommt immer öfter bei externen Boxensystemen zum Einsatz und könnte schnell den mageren Sound des integrierten 2-Watt-Lautsprechers ersetzen. Dieser ist zudem mit maximal gemessenen 47,5 dB(A) (bei einer Entfernung von 16 cm) sehr leise und schafft es gerade so den Lüfter im Normal-Modus zu übertönen.
Dafür findet man beim BenQ M706 noch ältere Schnittstellen wie einen analogen VGA-Anschluss, S-Video und eine RS-232-Schnittstelle vor. Diese Anschlussmöglichkeiten dürften in den meisten Privathaushalten zwar mittlerweile verbannt worden sein, in Unternehmen kommen diese jedoch hin und wieder immer noch zum Einsatz.
Optional kann man den BenQ MU706 mit dem BenQ Wireless QCast Dongle, das sich auf NFC, Miracast, MHL und DLNA versteht, erweitern. Das eröffnet die Möglichkeit kabellos per Smartphone, Tablet und Co. Inhalte über den Projektor auszugeben (nicht getestet). Der BenQ Wireless QCast Dongle (HDMI) kostet derzeit etwa 70 Euro.
Der Bedienkomfort des Testgeräts zeigt sich insgesamt anwenderfreundlich, klar strukturiert und recht intuitiv aufgebaut. Die in den Menüs verwendeten Begriffe sind in der Regel recht eindeutig und dürften von vielen Nutzern ohne Blick ins Handbuch richtig interpretiert werden. Die am Beamer direkt verfügbaren Bedienelemente decken ein gutes Basis-Spektrum ab, enthalten aber nicht alle Funktionen der guten Fernbedienung.
Mit zwei Infrarotempfängern, einer an der Frontseite und einer an der Deckseite des Beamers, dürfte man bei allen Aufstellvarianten stets eine zuverlässige Verbindung zum Projektor erhalten. Im Test hat die Fernbedienung bei Sichtverbindung bis zu einer Entfernung von etwa 8 Metern problemlos funktioniert.
BenQs MU706 basiert auf der DLP-Technologie und nutzt ein 6-Segment-Farbrad um Bildinhalte auf der jeweiligen Projektionsfläche auszugeben. Dank integrierter Wandfarbkorrektur ist dies auch ohne spezielle Leinwand gut möglich.
Die recht hohe native Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten sorgt für eine feine Darstellung und bietet zudem im Vergleich zum 16:9-Format etwas mehr Darstellungsfläche in der Vertikalen. Das kommt vor allem Präsentationen zugute, bei denen oft Dokumente, Tabellen und Grafiken eingebaut werden, die mit dem 16:9-Breitbildformat nicht so gut harmonieren. Neben der maximalen nativen Auflösung können eine Vielzahl weiterer Auflösungen genutzt werden. Im Benutzerhandbuch findet man die komplette Liste der unterstützten Modi. Ich habe mich an dieser Stelle auf die gängigsten Varianten beschränkt:
Auszug der möglichen Auflösungen (per HDMI)
Die beste Bildqualität erhält man am Testgerät mit der nativen Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten per HDMI. Bei niedrigeren Auflösungen kann es zum Schärfeverlust kommen. Insbesondere beim analogen Übertragungsweg per VGA ist man stark von der Schnittstellenqualität des Zuspielers und von der Qualität des verwendeten Kabels abhängig. Hier kann es schon mal vorkommen, dass die Darstellung je nach Notebook und Kabel im Vergleich zu einem digitalen Übertragungsweg wie HDMI sichtbar abfällt. Das betrifft vor allem die Farbdarstellung und die Schärfe.
Wie üblich benötigt der Beamer nach dem Einschalten etwas Vorlaufzeit, um ein erkennbares Bild an die Wand werfen zu können. Die Helligkeit steigert sich dann langsam und erreicht nach etwa ein bis zwei Minuten im Normal-Modus die volle Leuchtkraft.
Die in idealer Testumgebung (komplett abgedunkelter Raum) ermittelten Messwerte zeugen von einer guten Leistungsfähigkeit. Mit einer im Normal-Modus gemessenen maximalen Helligkeit von 569 cd/m² und einem Kontrast von 1.228:1 bekommt man von diesem Beamer eine ordentliche Darstellung an die Wand geworfen. Der Schwarzwert liegt bei guten 0,46 cd/m² und sorgt für ein vergleichsweise sattes Schwarz. Die Ausleuchtung wirkt recht homogen und hat im Test keine auffälligen Ungleichmäßigkeiten hervorstechen lassen.
Bei „normalem“ Tageslicht ohne separate Verdunklungsmaßnahmen reicht die Leuchtkraft aus, um Bildinhalte noch gut erkennen zu können. Der Kontrast und die Farbintensität nehmen dann zwar merklich ab, dennoch dürfte die Darstellungsqualität für viele Einsatzbereiche mehr als ausreichen.
Im Spar-Modus trifft das mit gemessenen 231 cd/m² schon nicht mehr zu, da hier das Verfolgen der Bildinhalte auf Dauer erheblich anstrengt. Mit etwas Verdunklung kann dieser Nachteil aber wieder gut ausgeglichen werden und dürfte für die meisten Besprechungsräume kein Problem darstellen.
Geräteeinstellung | Ergebnis |
Maximale Helligkeit sRGB-Modus | 355 cd/m² |
Maximale Helligkeit heller Modus | 569 cd/m2 |
Maximale Helligkeit Spar-Modus (Eco) | 231 cd/m² |
Schwarzwert heller Modus (Normal) | 0,463 cd/m² |
Schwarzwert sRGB-Modus (Normal) | 0,42 cd/m² |
Kontrast heller Modus (Normal) | 1.228:1 |
Kontrast sRGB-Modus (Normal) | 845:1 |
Farbraumabdeckung sRGB-Modus | 46,1 % sRGB |
Farbraumabdeckung heller Modus | 35,4 % sRGB |
Der Beamer wurde mit Spectracals Calman-Software und X-Rites iProfiler vermessen und profiliert. Als Messinstrument wurde X-Rites i1 Basic Pro Spektralfotometer eingesetzt. Entfernung Beamer zu Leinwand: 2,4 Meter |
Die Farbraumabdeckung fällt mit etwa 46 Prozent des sRGB-Farbraums im Vergleich zu der Farbenpracht von LED-Beamern recht knapp aus. Auch die Farbtreue zeigt sich mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 10,5 sehr bescheiden. Je nach Bild-Modus kann die Farbraumabdeckung noch weiter auf etwa 35 % des sRGB-Farbraums absinken.
Da beide Eigenschaften bei Präsentationen im Business-Sektor eher als zweitrangig anzusehen sind, dürfte das die meisten Einsatzzwecke kaum beeinflussen. Kontrast, Sättigung und Helligkeit passen. Mit den verschiedenen Bildmodi kann man die Farbdarstellung den eigenen Vorlieben nach anpassen. Dabei hat man Einfluss auf die üblichen Bildeigenschaften wie Weißpunkt, Farbe, Kontrast usw..
Die Leistungsaufnahme des Testgeräts fällt aufgrund der eingesetzten DLP-Technologie relativ hoch aus. Zwar wurde im Testzeitraum zu keiner Zeit der vom Hersteller angegebene Maximalverbrauch von 370 Watt erreicht, dennoch zeigen sich die gemessenen 282 Watt im Normalmodus als nicht gerade sparsam. Im Spar-Modus verringert sich die Leistungsaufnahme mit gleichzeitig reduzierter Helligkeit auf 202 Watt.
Entfernung zum Beamer | 16 cm | 50 cm | 100 cm | Helligkeit | Stromverbrauch |
Erzeugter Schalldruckpegel Normal-Modus | 45,2 dB(A) | 39,8 dB(A) | 35,7 dB(A) | 569 cd/m² | 282 Watt |
Erzeugter Schalldruckpegel Spar-Modus (Eco) | 42,9 dB(A) | 38,1 dB(A) | 34,7 dB(A) | 231 cd/m² | 202 Watt |
Eng verbunden mit dem Lampenmodus zeigt sich die Geräuschentwicklung. Ich habe den erzeugten Schalldruckpegel in drei verschiedenen Abständen gemessen. Neben der in meinen Notebooktests verwendeten Messdistanz von 16 cm habe ich zusätzlich auch Messungen im Absatnd von 50 cm und 100 cm durchgeführt. mit minimal 34,7 dB(A) bis maximal 45,2 dB(A) werden die Herstellerangaben von 28 dB(A) bis 31 dB(A) deutlich überschritten. Im kleinen Familienkreis für den ausgiebigen Kinoabend dürfte das auf Dauer zu viel sein, im vollbesetzten Tagungsraum mit vielen Zuhörern dürfte die Geräuschentwicklung noch ausreichend zurückhaltend ausfallen.
Das Gehäuse bleibt im Betrieb größtenteils sehr kühl. Lediglich im Bereich der großzügigen Lüftungsgitter werden recht hohe Temperaturen von bis zu 66,3 °C erreicht. Hier wird die Abwärme der Lampe aus dem Gehäuse herausbefördert.
Der BenQ MU706 ist ein leuchtstarker und hochauflösender
Je nach Aufstellort einschränkend zeigt sich dagegen das Betriebsgeräusch. Ein Lüfterrauschen ist ständig hörbar und dürfte lediglich in gut besuchten Tagungsräumen untergehen. In stillen Arbeitsumgebungen mit hohem Konzentrationsbedarf könnte es hingegen dauerhaft störend wirken. Weitere Nachteile wie der hohe Stromverbrauch, der geringe Farbumfang oder die etwas unsaubere Verarbeitung wird man dagegen je nach Einsatzgebiet schon mal eher verzeihen können.
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