Das Auslaufmodell. X-Rites i1 Display Pro Colorimeter ist nicht nur im Original mit der bekannten iDisplay-Software erhältlich, sondern wird auch als OEM-Produkt bei Farbmanagementlösungen anderer Anbieter eingesetzt. Das inzwischen nicht mehr aktive Unternehmen Quato hatte mit seinem Silver Haze 3 ein solches Produkt im Programm und die baugleiche Hardware mit der eigenen iColor Display-Software kombiniert.
Obwohl
Die Software in Version 3.8.5.3 ist sowohl am Mac als auch am Windows-PC (3.8.5.1) einsetzbar, wird allerdings nicht mehr weiterentwickelt oder supported. In meinem Test läuft das Bundle aber sowohl unter Windows 10 als auch unter Mac OS X derzeit noch problemlos. Falls dies mal nicht mehr der Fall sein sollte, kann man durchaus auch auf eine Alternativlösung zurückgreifen, doch dazu später mehr.
Im Lieferumfang befindet sich das Messgerät, eine Software-CD sowie eine kleine Schnellstartanleitung. Nach dem Installieren der Software wird das Colorimeter direkt erkannt. Vor der ersten Messung muss die Software allerdings mit der beiliegenden Lizenzdatei freigeschaltet werden.
Die optisch aufgeteilten Buttons decken auf der linken Seite alles Nötige zum Profilieren und auf der rechten Seite verschiedene Werkzeuge für die Analyse ab. Das Design ist insgesamt sehr übersichtlich gestaltet. Zu jedem Button findet man im unteren zentralen Bereich zudem ein Infofenster, das die gerade ausgewählte Funktion erklärt.
Die Benutzeroberfläche der Mac-Version unterscheidet sich so gut wie gar nicht von der der Windows-Version. Lediglich der Speicherort für die jeweils erstellten Profile ändert sich systembedingt, was aber im erwähnten Infofenster wiederum ergänzend kurz erklärt und dargestellt wird.
Vom Funktionsumfang her bekommt man mit Quatos iColor Display ein gut ausgestattetes Tool geboten. Einen Vergleich mit der Elite-Software von Datacolor, X-Rites iProfiler oder BasICColors Display 5 muss Quatos Lösung jedenfalls nicht scheuen. Was einem eher zusagt ist daher meist eine Frage des persönlichen Workflows oder der Art der optischen Aufbereitung. Die Software iColor Display ist wie die Lösung von BasICColor oder Spectracals Calman-Software nicht zwingend an die eigenen OEM-Colorimeter gebunden. Dennoch gibt es hier Einschränkungen. X-Rite OEM-Varianten anderer Hersteller wie das Colormunki Smile und das SQUID 3 wurden in meinen Tests zum Beispiel nicht erkannt.
Eine Liste der unterstützten Messgeräte findet man in der Schnellstartanleitung:
Ebenfalls mit guten Ergebnissen funktioniert aus eigener Erfahrung heraus Datacolors Spyder 5, was wahrscheinlich auch noch weitere Colorimeter betrifft die nicht gelistet sind. Umgekehrt lässt sich das Silver Haze 3 Colorimeter allerdings weder mit Spectracals Colormatch-Software noch mit X-Rites iDisplay oder BasiCColors Display-Software nutzen. Es wird schlicht und einfach nicht erkannt. Alternativ funktioniert aber die freie Software DisplayCal 3, die mit jedem mir bekannten Colorimeter zusammenarbeitet und das Silver Haze 3 als X-Rite i1 Display Pro erkennt.
Wie auch bei den bereits durchgeführten Colorimeter-Tests kommt als Testobjekt ein 2013er 15“ MacBook Pro mit Retina Display zum Einsatz. Als Profilierungsziel habe ich wieder die sRGB-Tonwertkurve, maximale Displayhelligkeit, Gamma 2.2 und den Weißpunkt bei 6500K gewählt. Somit sind die Testergebnisse vergleichbar und geben einen Ausblick auf die zu erwartende Profilqualität. Das erstellte Profil wird im Nachgang als aktives Profil am Mac mit Calmans Colormatch-Software und dem Spekralfotometer X-Rite i1 Pro 2 nachgemessen. Hier erhält man Informationen über die Farbgenauigkeit, aber auch über die maximale Helligkeit, den Schwarzwert und somit dem Kontrast. Die Farbraumabdeckung im Vergleich zum sRGB1966- und AdobeRGB98-Farbraum wird mit dem Tool Argyll überprüft. Hier werden die 3D-Modelle der jeweiligen Profile übereinandergelegt und dadurch eine prozentuale räumliche Schnittmenge errechnet.
Colorimeter | durchschnittliches DeltaE 2000 | maximales DeltaE 2000 |
Quato Silver Haze Pro (X-Rite DTP94) | 2,3 | 4,3 |
Datacolor Spyder 5 | 1,5 | 2,8 |
X-Rite Colormunki Smile | 1,3 | 2,6 |
basICColor SQUID 3 | 1,5 | 3,6 |
Quato Silver Haze 3 | 1,2 | 2,9 |
Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser) von 1,2 und einem maximalen DeltaE 2000 von 2,9 bewegen sich beide Ergebnisse deutlich unter den vorgegebenen Grenzen für ein farbtreues Arbeiten. Farbabweichungen sollten daher auch bei diesem Profil mit bloßem Auge kaum zu erkennen sein. Im Vergleich mit BasICColors Squid 3 wird trotz baugleicher Hardware ein etwas besseres Ergebnis erzielt. Vom subjektiven Eindruck her zeigt sich das Profil etwas wärmer als beim Quato Silver Haze Pro und beim Colormunki Smile, fällt aber kühler als das Spyder 5-Ergebnis aus.
Colorimeter | sRGB | AdobeRGB |
Quato Silver Haze Pro (X-Rite DTP94) | 92 % | 60 % |
Datacolor Spyder 5 | 95 % | 71 % |
X-Rite Colormunki Smile | 93 % | 60 % |
basICColor SQUID 3 | 94 % | 60 % |
Quato Silver Haze 3 | 94 % | 60 % |
Beim Vergleich mit den Testfarbräumen sRGB1966 und AdobeRGB98 bewegt sich das Quato Silver Haze 3-Colorimeter exakt auf dem Niveau des baugleichen Squid 3. Nach wie vor kommt bisher keine Lösung bei der Wiedergabe des AdobeRGB-Farbraums an Datacolors Spyder 5 heran.
Das Quato Silver Haze 3 Bundle mit iColor Display-Software liefert
Das Quato Silver Haze 3 Colorimeter ist zum Beispiel bei Cyberport erhältlich: Quato Silver Haze 3 Colorimeter
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