Lenovo ThinkPad T460p im Test
Der Profi. Das Lenovo ThinkPad T460p ist ein professionell ausgerichtetes Arbeitsnotebook das ohne echte Schwächen kaum Wünsche offen lässt.
Business-Notebooks gibt es in verschieden Größen, Preisklassen und Leistungsstufen. Einen besonders guten Ruf geniessen nach wie vor Lenovos ThinkPads. Diese galangen sicherlich in die engere Wahl vieler Kaufinteressenten, wenn es um die Neuanschaffung eines Arbeitsgeräts geht. Das ThinkPad-Logo tragen dabei günstige Einsteigergeräte der E-Serie genauso wie die besonders leistungsstarken Workstation-Modelle der P-Serie.
Allen gemeinsam ist die Orientierung an den Bedürfnissen im Business-Bereich. Diese können sich je nach Anforderung und Anspruch höchst unterschiedlich darstellen. Das Lenovo ThinkPad T460p gehört zu den exklusiveren Modellen der T-Serie und bietet neben einer umfangreichen Schnittstellenausstattung im hochwertigen Gehäuse eine ordentliche Portion Leistung.
Das Testgerät trägt die Bezeichnung 20FW-002FGE und stellt eine Variante der vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten aus Lenovos Produktportfolio dar. Hier bekommt man für knapp 1.600 Euro eine Intel Core i7-6700HQ Quadcore-CPU, eine dedizierte Nvidia Geforce 940MX-Grafik, ein Solid State Drive, 8 GB RAM und ein FullHD-IPS-Display geboten.
Auszug der technischen Daten
Model | Lenovo ThinkPad T460p 20FW-002FGE |
Preis | Straßenpreise ab ca. 1.550 Euro |
Prozessor | Intel Core i7-6700HQ, 2,6 – 3,5 GHz, 4 Kerne, 8 Threads, 6 MB L3-Cache |
Grafik | Intel HD Graphics 530 & Nvidia Geforce 940MX (Nvidia Optimus) |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR4-RAM, Single-Channel, 2.133 MHz, 1 Steckplatz frei |
Massenspeicher | 256 GB SSD, Samsung MZ7LN256HCHP-000, 2,5-Zoll, SATA III |
Display | 14-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 16:9, LP140WF6-SPB1 |
Betriebssystem & Software | Windows 7 64 bit Professional + Windows 10 Pro 64 bit |
Anschlüsse & Erweiterung | 3 x USB 3.0, Realtek PCIe UHS-I-Kartenleser (SD, SDHC, SDXC), kombinierter 3,5-mm-Klinke Audio in/out, HDMI, Mini-DisplayPort, SIM-Schacht, Dockingport |
Kommunikation | Intel Dual Band Wireless-AC 8260 (802.11ac+a/b/g/n, 2×2), Bluetooth 4.1, 720p-Webcam inklusive Dual-Array-Mikrofon, Facetracking, Gigabit-LAN, WWAN-Ready |
Audio | Intel Skylake High Definition Audio Controller |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur, Touchpad, Trackpoint (Pointstick), Tastaturbeleuchtung |
Sicherheit | TPM 2.0-Chip, Intel vPro, Kensington-Lock-Vorbereitung, Smartcardreader, Fingerprintreader, Intel Anti Theft |
Batterie & Stromversorgung | 72-Wh-Akku (von aussen wechselbar), 131-Watt-Netzteil |
Abmessungen & Gewicht | 339 (B) x 235 (T) x 25 (H) mm, Testgewicht 1,92 kg |
Herstellergarantie | 3 Jahre Herstellergarantie mit Vor-Ort-Service |
Das Testgerät wurde mir für diesen Test leihweise von Notebooksandmore zur Verfügung gestellt:
notebooksandmore
Als mögliche Business-Konkurrenten unterschiedlichster Preisklassen hatte ich bereits folgende 14-Zoll-Notebooks im Test:
Lenovo ThinkPad T460p: Gehäuse
Lenovo bleibt auch beim aktuellen ThinkPad T460p seiner traditionellen Designlinie treu und verpasst dem Business-Notebook eine zurückhaltend graue Gehäuse-Optik. Das sorgt im Businessbereich für einen überaus gelungenen Mix aus Understatement und Prestige, den viele ThinkPad-Fans an der Serie besonders schätzen. Hinsichtlich der Stabilität muss man ebenfalls kaum Kompromisse eingehen. Die verwindungssteife Baseunit verfügt über eine feste Handballenauflage, robuste Displayscharniere und eine unnachgiebige Tastaturmatte.
Etwas flexibler zeigt sich dagegen der Bildschirmdeckel, den man trotz 9 mm Stärke mit etwas Zug und Gegenzug leicht verwinden kann. Einen negativen Einfluss auf die Schutzfunktion sollte dies im regulären Betrieb aber nicht haben.
Die Verarbeitungsqualität bewegt sich mit gleichmäßigen Spaltmaßen und passgenau zusammengefügten Bauteilen auf einem angemessen hohen Niveau. Verarbeitungs- oder Materialmängel kann ich am Testgerät nicht feststellen.
Im Outdoorbetrieb hat das dunkle Gehäusematerial den Nachteil sehr schnell zu erhitzen. Bereits nach wenigen Minuten Aufenthalt in der Sonne (beim Fotoshooting für diesen Test) wird die Oberfläche spürbar warm und könnte bei ausgedehnten Arbeitssitzungen zu Problemen führen. Unter dem Strich macht das Lenovo Thinkpad T460p aber einen sehr hochwertigen Eindruck, der die Erwartungshaltung an ein ThinkPad der T-Serie angemessen erfüllt.
Lenovo ThinkPad T460p: Ausstattung
Obwohl man in einem hochpreisigen Business-Notebook eigentlich aktuellste Schnittstellen erwarten könnte, hat sich Lenovo beim ThinkPad T460p noch gegen Thunderbolt 3 oder USB 3.1-Typ-C entschieden. Vielleicht auch deshalb, weil man hier noch den proprietären Dockinganschluss am Unterboden vorfindet und deshalb über diesen Weg die gewohnte Anbindung in eine Arbeitsplatzumgebung vollziehen kann.
Konkurrenten wie HP und Dell sind in diesem Bereich schon etwas weiter und lösen nach und nach die Dockingports durch den deutlich universelleren Thunderbolt 3-Anschluss ab. Ansonsten lässt Lenovo aber nichts anbrennen und bietet eine willkommene Vollausstattung.
Externe Displays können per HDMI oder Mini-DisplayPort angesteuert werden, wobei lediglich per Mini-DisplayPort auch 4k-Displays mit nativer Auflösung bei 60 Hz Bildwiederholfrequenz betrieben werden können. Die drei USB-3.0-Anschlüsse erreichen mit einer externen Samsung Portable SSD T3 Transferraten von bis zu 240 MB/s und der Kartenleser schafft mit einer Toshiba Exceria Pro UHS-II Speicherkarte 83 MB/s beim Lesen. Beides sind solide Werte die ein recht zügiges Verschieben von Daten erlauben.
Schnittstellenperformance
Lenovo ThinkPad T460p | Transferraten in MB/s |
UHS-I-Kartenleser, Toshiba Exceria Pro UHS-II 16 GB | 83 Lesen/ 61 Schreiben |
USB 3.0, Samsung Portable SSD T3 250 GB | 240 Lesen/ 240 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3840 x 2160 mit 60 Hz | ja, per Mini-DP |
Maximale Latenzen nach 25 Minuten Latency Checker | 1.752 µs |
Für die Audioausgabe stehen am Unterboden zwei schmale Lautsprecheröffnungen bereit. Businesstypisch fällt die Soundcharakteristik zwar insgesamt recht höhenlastig aus, verfügt aber über hörbare Bässe und bietet klangtechnisch auch etwas Spielraum, um per Equalizer die persönlichen Vorlieben umsetzen zu können. Für kleinere Präsentationen, das Reinhören in neue Musik oder Videochats sollte die Qualität den meisten Nutzern ausreichen.
Externe Geräte kann man wie gewohnt zum Beispiel per USB, 3,5-mm-Klinke oder Bluetooth anbinden. Die bereits getestete UE Boom 2 Outdoor-Box liefert im Vergleich nicht nur eine deutlich bessere Soundqualität ab, sondern eignet sich dank der langen Akkulaufzeit und großen Bluetooth-Reichweite auch gleichzeitig besonders gut für einen mobilen Einsatz.
Lenovo ThinkPad T460p: Wartung und Garantie
Das Lenovo ThinkPad T460p verfügt über keine separate Wartungsklappe am Unterboden. Stattdessen muss man für eine Aufrüstung oder Wartung die gesamte Gehäusewanne entfernen. Im Lenovo Hardware Maintenance Manual zum ThinkPad T460p findet man eine Schritt-für-Schritt-Anleitung wie der Anwender an die internen Komponenten gelangt. Wie bei neueren ThinkPad-Modellen mittlerweile üblich sind allerdings hin und wieder recht filigrane Teile verbaut, die bei unachtsamem Vorgehen schnell beschädigt werden können.
Je nachdem was man vor hat, sollte man sich sowieso im Vorfeld gut informieren welche Auswirkungen das geplante Vorgehen (Stichwort CRU und FRU) auf die Garantie haben könnte. Diese ist nämlich mit 3 Jahren Vor-Ort-Service recht umfangreich und sollte nich leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Eine Verlängerung auf 4 Jahre kostet im Lenovo-Online-Shop derzeit knapp 100 Euro.
Lenovo ThinkPad T460p: Eingabegeräte
Tastatur
Die im ThinkPad T460p verbaute Tastatur ist von sehr guter Qualität und uneingeschränkt vielschreibertauglich. Hier gefallen vor allem die feste Auflage, der mittelkurze Hub und der angenehme Anschlag. Die Einzeltasten sind im 19-mm-Raster angeordnet und sind angenehm groß ausgeführt. Selbst die Pfeil- und FN-Tasten zeigen sich größer als bei vielen Konkurrenten und sorgen damit für eine angenehmere Bedienung.
Wie gehabt findet man beim ThinkPad-Layout verschiedene Besonderheiten vor. So sind die Fn- und Strg-Tasten auf der linken Seite vertauscht, die Druck-Taste befindet sich in der unteren Tastenzeile wieder und die FN-Sonderfunktionen sind standardmäßig aktiv.
Daran kann man sich zwar relativ schnell gewöhnen, wer jedoch oft mit verschiedenen Rechnern arbeitet, wird sich immer mal wieder dabei ertappen doch wieder die falsche Tastenkombination betätigt zu haben. Abgesehen von der Drucktaste lassen sich diese Besonderheiten entweder im BIOS (Tausch Strg/ Fn) oder per FN-Lock (FN-Sonderfunktionen), wieder ändern.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über eine praxisgerechte Größe von 100 x 56 Millimetern und ist mit guten Gleiteigenschaften bedacht worden. Die üblichen Zweifingergesten lassen sich problemlos umsetzen. Die in das Touchpad integrierten Maustasten reagieren sehr gut und können etwa ab der Touchpadmitte ausgelöst werden.
Während die Grundeinstellungen im Synaptics-Treiber bereits die meisten Ansprüche und Gewohnheiten abdecken sollten, kann man die Touchpadeigenschaften wie gewohnt recht umfangreich den eigenen Bedürfnissen nach anpassen. So könnte man zum Beispiel noch zusätzliche Drei- und Vierfinger-Gesten auswählen, die standardmäßig nicht aktiviert sind, oder die Reaktionsgeschwindigkeit verändern.
Als alternative Eingabemethode steht den ThinkPads der Trackpoint zur Verfügung. Über diesen kleinen Stick mit rotem Gummiknubbel lässt sich der Mauszeiger nach etwas Übung sehr präzise und schnell über den Desktop bewegen, was nicht nur unter beengten Arbeitsverhältnissen von Vorteil ist.
Dem Trackpoint hat Lenovo nach der einen oder anderen leidvollen Erfahrung wieder standardmäßig separate Eingabetasten zur Seite gestellt. Diese lassen sich leicht und zuverlässig bedienen und stellen die deutlich bessere Alternative zu den zeitweise bei den ThinkPads eingesetzen 5-Tasten-Clickpads dar.
Lenovo ThinkPad T460p: Display
Das Lenovo ThinkPad T460p ist mit zwei verschiedenen IPS-Bildschirmen erhältlich. Neben dem hier getesteten FullHD-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) hat man im Online-Konfigurator oder bei bestimmten vorkonfigurierten Geräten auch die Möglichkeit zu einem etwas feiner auflösenden WQHD-Panel mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten zu greifen.
Der beim Testgerät eingesetzte Bildschirm von LG-Philips verfügt über eine matte Oberfläche und liefert eine maximale Helligkeit von bis zu 305 cd/m² in der Bildschirmmitte. Der Schwarzwert liegt dann bei 0,351 cd/m² und sorgt für einen guten Kontrast von 869 : 1. Die Ausleuchtung zeigt sich subjektiv gleichmäßig und erzielt auch messtechnisch noch gute 86 Prozent. Ausgeprägte Lichthöfe, Wolkenbildungen oder Pixelfehler kann ich beim Testgerät nicht feststellen.
Displaymessungen
Lenovo ThinkPad T460p | |
Display | IPS-LED-Display, AntiGlare |
Panel | LP140WF6-SPB1, LEN40A9 |
Auflösung | 1.920 x 1.080 |
minimale Helligkeit | 2,5 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 11 (141 cd/m²) |
maximale Helligkeit | 305 cd/m² |
maximale Helligkeit Akku | 305 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte (profiliert) | 305 cd/m² (280 cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,351 cd/m² (0,213 cd/m²) |
Ausleuchtung | 86 % |
Kontrast (profiliert) | 868 : 1 (1.314 : 1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 6 (2,2) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 20 (17,8) |
Helligkeitssteuerung durch PWM | nein |
Das Display wurde mit Spectracals Calman Software vermessen und ausgewertet. |
Die Helligkeit lässt sich in 15 Stufen recht fein regulieren, wobei die Helligkeitssprünge mit zunehmender Luminanz sichtbar größer werden. Bei Helligkeitsstufe 12 habe ich 176 cd/m², bei Stufe 11 141 cd/m² und bei Stufe 10 nur noch 111 cd/m² gemessen. Bei minimaler Einstellung bleibt das Display mit 2,5 cd/m² sehr dunkel.
Farbgenauigkeit & Kontrast
Während die Farbgenauigkeit im Auslieferungszustand ziemlich schlecht ausfällt, kann man das Ergebnis mit einer Profilierung erheblich verbessern. Die Graustufenauflösung, die Graubalance und auch die Gammakurve verlaufen nach diesem Schritt fast schon ideal. Die Farbdarstellung ist hier ausgewogen-natürlich und sorgt mit dem guten Kontrast für eine gelungene Bildwiedergabe.
Besonders anspruchsvollen Anwendern im bildverarbeitenden Bereich könnten diese Eigenschaften dennoch nicht genügen, da der sRGB-Farbraum mit lediglich 58 % abgedeckt wird und die Abweichungen der 100-Prozent-Farben Magenta, Blau und Grün mit einem DeltaE 2000 von bis zu 17,8 viel zu hoch ausfallen. Für alle anderen Nutzer dürfte diese Einschränkung eher nebensächlich ausfallen und kein Ausschlusskriterium darstellen.
Blickwinkelstabilität
Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut und lässt nur aus besonders spitzen Einblickwinkeln geringe Helligkeits-, Farb- oder Kontrastveränderungen hervortreten. Extreme Ausbleichungen oder Invertierungen, wie sie zum Beispiel beim HP ProBook 440 G3 mit TN-Display auffallen, treten beim Lenovo ThinkPad T460p dank IPS-Technologie nicht auf.
Lenovo ThinkPad T460p: Leistung
Obwohl das Lenovo ThinkPad T460p mit einer recht flachen Baseunit daher kommt, findet man hier je nach Konfiguration relativ leistungsstarke Komponenten vor. Das ist mit das wesentliche Unterscheidungsmerkmal durch das sich dieThinkPad T460p-Modelle von den T460- und T460s-Geräten abgrenzen. Das Testmodell ist mit einem Intel Core i7-6700HQ Quadcore-Prozessor samt integrierter Intel HD Graphics 530, einer zusätzlichen Nvidia Geforce 940MX-Grafikeinheit, 8 GB DDR4-RAM und einem 256 GB (brutto) fassenden Solid State Drive (2,5 Zoll, SATA-III) bestückt.
Benchmarks
Lenovo ThinkPad T460p: Performance | ||
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 146 cb | 661 cb |
Geekbench 3 64 bit | 3409 | 12452 |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home | 3375 Punkte | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
ASSSD | 501 MB/s | 290 MB/s |
Crystal Disk Mark | 495 MB/s | 303 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 23 fps | 10 fps |
Cinebench R15 OpenGL (Akku) | 66 fps (66 fps) | |
3DMark Cloud Gate Standard | 9074 Punkte | |
3D Mark Firestrike | 1495 Punkte | |
Spiele (Intel HD Graphics) | XGA | FullHD |
GRID: Autosport (Nvidia) | 175 fps (very low) | 40 fps (high) |
GRID: Autosport (Intel) | 101 fps (very low) | 20 fps (high) |
Vom subjektiven Geschwindigkeitseindruck her fühlt man sich beim getesteten Lenovo ThinkPad T460p von Anfang an gut aufgehoben. Kurzes Booten, flottes Reagieren beim Öffnen von Dokumenten und Programmen und gute Übertragungsgeschwindigkeiten der Schnittstellen, sind wesentliche Merkmale die immer wieder positiv auffallen. Auch Konvertierungen, weniger anspruchsvolle 3D-Aufgaben oder langwierige Berechnungen sind für das System kein Problem.
Prozessor
Dieser sehr gute Gesamteindruck wird auch von den einzelnen Benchmarks bestätigt. Beim Cinebench R15 64 bit werden zum Beispiel 146 Punkte (Single-Core) und 661 Punkte (Multi-Core) erreicht. Beide Ergebnisse liegen deutlich vor den bisher getesteten ULV-CPUs und fallen nur etwas geringer aus, als die Ergebnisse der Intel Core i7-6820HQ-CPU in der HP ZBook Studio G3-Workstation.
Systemleistung
Beim Systembenchmark PCMark 8 Home, der das Gesamtsystem bewertet, werden ebenfalls sehr gute 3.375 Punkte erzielt. Das ist der recht ausgewogenen Leistungsausstattung samt SSD zu verdanken, die lediglich in Teilbereichen noch Potential für kleinere Verbesserungen erkennen lässt. So könnte ein zweites RAM-Modul die Speicherleistung und die Grafikleistung der Intel HD Graphics 530 steigern und ein potenterer Festspeicher die Möglichkeiten der SATA-III-Schnittstelle besser ausreizen. Vor allem die Schreibgeschwindigkeit des verbauten Samsung-Laufwerks fällt mit den gemessenen 290 MB/s merklich gegenüber manchem Alternativmodell ab.
Der Workstation-Benchmark SPECWPC 2.0 passt eigentlich nicht zum Lenovo ThinkPad T460p, da es zum einen nicht als Workstation konzipiert wurde und zum anderen auch keine professionelle Grafikeinheit à la Quadro oder FirePro verbaut bekommen hat. Dennoch habe ich auch diesen Test mal durchlaufen lassen, um einen Vergleich zu der eher leistungsschwachen Slimline-Workstation HP ZBook 15u G3 zu erhalten. Ausser in den Teilbereichen Product Development, das sehr CAD-lastig ausfällt, und den General Operations, kann das ThinkPad T460p sehr gut mithalten und Einzelbereiche sogar klar für sich entscheiden. Ausführlichere Informationen zum SPECwpc 2.0-Benchmark findet man im Artikel über Workstation-Benchmarks.
Grafikleistung
Die im Testgerät verbaute dedizierte Nvidia Geforce 940MX-Grafik arbeitet mit der Prozessorgrafik Intel HD Graphics 530 per Optimus-Verbund zusammen. Je nach Anwendung und Anforderung kommt daher entweder die sparsamere Intel-Grafik oder die leistungsstärkere Nvidia-Grafik zum Einsatz. Diese Auswahl kann man entweder einer recht gut funktionierenden Automatik überlassen oder jedem Programm nach persönlichem Gusto die vorgesehene Grafiklösung zuweisen. Zusätzlich hat der Anwender noch die Möglichkeit ganz auf den einen oder den anderen Grafikchip zu verzichten, was aber unter dem Strich einiges an Potential verschenken würde.
Nvidias Geforce 940MX ist im ThinkPad T460p mit 2 GB DDR3-Grafikspeicher ausgestattet, verfügt über ein 64 bit breites Speicherinterface und erreicht einen Kerntakt von bis zu 1.124 MHz. Von der Möglichkeit die Nvidia Geforce 940MX mit GDDR5-Speicher zu kombinieren, hat Lenovo keinen Gebrauch gemacht.
Die Leistungsfähigkeit der Nvida-Grafik wirkt sich vor allem im 3D-Bereich und dort speziell bei Spielen positiv aus. Während die Intel HD Graphics 530 bei GRID: Autosport maximal 101 fps erreicht, schafft die Nvidia Geforce 940MX 175 fps. Mit einem zweiten RAM-Riegel könnte der Abstand zwar etwas verkleinert werden, die Dominanz der Nvidia-Lösung ist dennoch offensichtlich.
Dieses Leistungsplus sorgt für spürbar mehr Spielraum bei der Auswahl von Effekten und Auflösungen, ohne gleich hinter einem ruckelnden Bildschirm sitzen zu müssen. Selbst bei nativer Displayauflösung und hohen Qualitätseinstellungen werden bei GRID: Autosport noch flüssige 40 fps erzielt. Bei aktuelleren und leistungsfordernderen Titeln wie Rise of the Tomb Raider kann die Performance allerdings bereits bei niedrigen Einstellungen ganz schnell in die Knie gehen und zur Unspielbarkeit führen.
Lenovo ThinkPad T460p: Emissionen
Die Geräusch- und Hitzeentwicklung fallen beim Testgerät insgesamt sehr gering aus. Im Leerlauf oder bei geringer Last bleibt das Notebook quasi lautlos und erwärmt sich an der Oberfläche auf maximal 31,2 °C. Nach dem über eine Stunde dauernden SPECwpc 2.0-Test habe ich eine maximale Oberflächentemperatur von 40,7 °C am Unterboden und 39,8 °C am Arbeitsbereich um die Tastatur herum gemessen. Beide Messpunkte liegen im Bereich des Luftauslasses.
Die Geräuschentwicklung bleibt bei dieser Auslastung mit einem Schalldruckpegel von maximal 31,4 dB(A) ebenfalls sehr zurückhaltend. Selbst unter erzwungener Volllast mit Furmark und Prime95 hat sich das Gehäuse direkt am Luftauslass nach über 2:30 Stunden Laufzeit gerade mal auf 49 °C – 53 °C erhitzt.
Deutlich schlechter schneidet beim gleichen Testverfahren zum Beispiel das HP ZBook Studio G3 ab, das bereits nach 30 Minuten die 70 Grad-Marke knackt. Das Lenovo ThinkPad T460p kühlt die Komponenten dagegen deutlich souveräner und hält sowohl die Gehäusetemperaturen als auch die Geräuschentwicklung sehr gut im Zaum.
Emissions-Messungen
Lenovo ThinkPad T460p: Emissionen | Schalldruckpegel | Oberflächentemperatur |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | lautlos | max. 31,2 °C |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | lautlos | max. 31,3 °C |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) | lautlos – 28,6 dB(A) | max. 34,4 °C |
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) | lautlos – 28,6 dB(A) | max. 34,7 °C |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 37,1 dB(A) | max. 49°C – 53 °C |
Im Bereich der Handballenablage und des Unterbodens bleibt das Oberflächenmaterial im Vergleich zum Luftauslass mit 35 °C bis 45 °C spürbar kühler.
Ein Einsatz auf dem Schoß könnte hierbei auf Dauer dennoch unangenehm werden und auch das Lüftungsgitter sollte man vielleicht eher meiden. Hinweis: Da der große 6-Zellen-Akku das Gehäuse am Heck etwas aufbockt und damit die Luftzirkulation begünstigt, könnte sich die Temperaturentwicklung mit dem flachen 3-Zellen-Akku bei gleichen Einsatzbedingungen verschlechtern.
Die Betriebslautstärke erreicht im Maximum mit aktiviertem Lenovo TurboBoost+ 37,1 dB(A) und bleibt damit in einem für die meisten Nutzer auch dauerhaft gut erträglichen Bereich. Hochfrequente Geräusche oder ein unruhiges Lüfterverhalten konnte ich nicht feststellen. Getestet wurde mit BIOS-Version 2.04.
Im Volllastszenario mit Furmark und Prime95 arbeitet die CPU konstant mit 2,6 bis 2,7 GHz und auch die Nvidia-Grafik liefert Taktraten von bis zu 1.176 MHz. Nimmt man die Grafiklast weg, so erhöht sich die Prozessortaktung sofort auf 3,1 GHz. Leistungseinbrüche, Throttling oder sonstige Performance-Einschränkungen konnte ich nicht feststellen.
Akkulaufzeiten & Leistungsaufnahme
Der Energieverbrauch bewegt sich im Bereich von 3,5 Watt mit ausgeschaltetem Display bis hin zu 92 Watt unter Volllast. Da das Netzteil mit einer Nennleistung von 131 Watt spezifiziert ist hat man jederzeit genügend Reserven zur Verfügung. Dem Testgerät ist der kapazitätsstärkste Akku mit 72 Wh beigelegt. Alternativ führt Lenovo noch einen 47-Wh-Akku und einen kleinen, flacheren 3-Zellen-Akku mit recht mageren 23,2 Wh Kapazität. Welches Modell oder Kombination am besten zu einem passt, hängt wohl vor allem von den persönlichen Bedürfnissen und Mobilitätsansprüchen ab.
Messungen
Lenovo ThinkPad T460p: Energieverbrauch | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 3,5 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 5,2 Watt | 17:03 h |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) | 9,7 – 42 Watt | 3:51 h |
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) | 9,7 -27 Watt Watt | 6:00 h |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | < 92 Watt | — |
Battery Eater Classic Test (max. Displayhelligkeit) | — | 1:25 h |
Die Akkulaufzeiten fallen aufgrund der guten Voraussetzungen wie erwartet recht großzügig aus. Beim PCMark 8 Battery Test den ich mit ca. 150 cd/m² Displayhelligkeit im ausgeglichenen Modus durchführe, hält der Akku 3:51 Stunden lang durch. TV-Streaming per WLAN und einer Displayhelligkeit von ca. 200 cd/m² schafft das Lenovo ThinkPad T460p 6 Stunden lang.
Mit einer festen Zuweisung des integrierten Grafikchips oder einer Reduzierung der Bildschirmhelligkeit lassen sich die Laufzeiten sicherlich noch steigern. Im Akkubetrieb hat das Testgerät sowohl im CPU-Bereich als auch im Grafikbereich nahezu identische Benchmarkergebnisse erzielt. Abgeglichen wurden die Cinebench-Tests, Heaven 4 und die 3DMarks.
Lenovo ThinkPad T460p: Fazit
Das Lenovo ThinkPad T460p ist in der getesteten Konfiguration ein sehr gutes Notebook. Es verbindet eine sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer guten Mobilität und hält dabei gleichzeitig die Emissionen in einem willkommen niedrigen Bereich. Die Ausstattung ist fast komplett und auch das Display liefert kaum negative Kritikpunkte. Hier könnte man sich höchstens über das Fehlen der einen oder anderen Schnittstelle oder über die recht magere Farbraumabdeckung auslassen.
Etwas umständlich zeigen sich dagegen die Wartungs- und Aufrüstmöglichkeiten, da separate Wartungsklappen fehlen. Wem das Zerlegen des Gehäuses zu viel Aufwand bedeutet, oder generell lieber sein Wunschgerät ab Werk bestellt, bekommt vor dem Kauf eine Fülle an Konfigurationen und Bestellmöglichkeiten zur Auswahl geboten. Angesichts der vielen positiven Eigenschaften stellt sich auch die Preisgestaltung inklusive der 3 Jahre Vor-Ort-Service recht fair dar und zeigt so manchem Konkurrenten gekonnt die Rücklichter.
Lenovo ThinkPad T460p | Lenovo Thinkpad E460 | HP ProBook 440 G3 | ASUSPRO B8430UA | |
Version | 20FW-002FGE | 20ETCTO1WW | P5S99ES#ABD | FA0084E |
Preis | ca. 1.600 Euro | ca. 700 Euro | ca. 520 Euro | ca. 950 Euro |
Display | FullHD-IPS | FullHD-IPS | FullHD-TN | FullHD-TN |
Helligkeit/ Kontrast | 305 cd/m²/ 868:1 | 265 cd/m²/ 663:1 | 237 cd/m² / 483:1 | 240 cd/m² / 617:1 |
PCMark 8 | 3.375 Punkte | 2.841 Punkte | 2.751 Punkte | 3.128 Punkte |
3DMark Cloud Gate | 9.074 Punkte | 4.254 Punkte | 4.709 Punkte | 4.928 Punkte |
PCMark 8 Battery | 3:51 h | 4:42 h | 3:21 h | 3:19 h |
Lautstärke (max.) | 37,1 dB(A) | 32,8 dB(A) | 37,7 dB(A) | 39,8 dB(A) |
Abwertungen | keine | keine | Display, Lüfter | Display |
Habe jetzt seit gut einer Woche das T470s und habe vorher darüber nachgedacht das T406p zu kaufen. Irgendwie bereue ich mittlerweile es nicht getan zu haben, da das 470s einfach zu oft seinen Fön anschaltet. Allerdings ist jetzt ja auch gerade das T470p im kommen